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home - Fototechnik - Blitzreport - Canon Speedlites 270EX II und 320EX |
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Canon renoviert seine Speedlite-Serie und bringt den Nachfolger zum kleinen 270EX bzw. führt mit dem 320EX ein neues Modell ein. Die seit Mai 2011 erhältlichen Kompaktblitze bieten beide eine Fernauslösefunktion und beherrschen auch den TTL-gestützten Drahtlosbetrieb. Einzigartig am 320EX ist eine Videoleuchte, die auch als Autofokushilfslicht arbeiten soll. Drahtlosbetrieb / Fernauslöser / Features / Lieferumfang / Fazit / technische Daten Canons kleinstes Speedlite - das 270EX II - ist mit 200gr. incl. zweier Mignon-Batterien deutlich leichter als beispielsweise ein mehr als doppelt so schweres Speedlite 430EX und durch die nach vorne strebende Bauform besonders platzsparend. Das ist nicht nur auf gewichts- und platzkritischen Reisen interessant sondern auch eine nette Option, um ein 270 EX II einfach in einer kleinen Foto- oder gar Jackentasche z.B. auf einem Fotospaziergang mitzuführen. Als unkomplizierte Aufrüstoption profitieren nicht nur Canon DSLR ohne eingebauten Blitz wie eine 5D Mark II oder 1D-Kamera sondern auch kleinere Modelle mit Popup-Blitz. Gegenüber letzteren ist die Blitzleistung am 270EX II etwa doppelt so hoch und Optionen wie indirektes Anblitzen über die Zimmerdecke aber auch kabelloses Auslösen mit seitlicher Lichtführung aus der Hand stehen jetzt bereit. Einige DSLR können auch durch den im Speedlite neu integrierten IR-Fernauslöser kabellos ausgelöst werden. Für uns als leidenschaftliche Makrofotografen ist auch die Möglichkeit spannend, zwei 270EX II auf einer Doppel-Makroschiene als duales Blitzsystem im kabellosen ETTL-Betrieb nutzen zu können. Ein vergleichbares Canon Speedlite MT-24 ist dagegen nicht nur teurer und kabelgebunden sondern kommt auch mit einer sperrigen Steuereinheit daher.
Um das 270EX II kabellos zu betreiben, wird eine Mastereinheit benötigt. Die wird derzeit über den kamerainternen Blitz nur an der EOS 7D, EOS 60D und 600D bereitgestellt (Stand Juni 2011). An letztgenannten DSLR wird also kein weiteres Gerät benötigt sondern die kamerainterne Drahtlosfunktion reicht, um das 270EX II kabellos zu benutzen. Andere Canon DSLR benötigen eine zusätzliche Mastereinheit, die z.B. durch ein aufgesetztes Canon Speedlite 580EX (I und II)* bereitgestellt wird. Der kabellose Betrieb wird am 270EX II über simplen Schalter in "Slave"-Stellung aktiviert. Unterstützt wird allerdings nur die Gruppe A, so dass man die Blitzleistung vom Steuergerät (Masterblitz oder via kamerainterner Drahtlosfunktion) für mehrere 270EX II nicht unabhängig voneinander einregeln kann. Auch können sich mehrere, in der Nähe aufhaltende, drahtlos operierende Fotografen ins Gehege kommen, da das 270EX II auf allen 4 Kanälen gleichzeitig empfängt und sich die eventuelle Betriebsstörung nicht durch eine andere Kanalwahl unterbinden lässt. * masterfähig sind z.B. auch Sigma 530/500 DG Super, Metz AF 58 oder Nissin Di866 (I und II) und der Canon Speedlitetransmitter ST-E2, auch das Macro Ringlite MR 14EX, Macro Twin Lite MT 24EX. Distanzen Mit dem kamerainternen Blitz (EOS 7D) konnten wir am 270EX II eine Distanz von 15m in Innenräumen kabellos überbrücken, während wir draussen aufgrund fehlender Wand-Reflexionsflächen nurnoch bis zu 8m mit direkter Sichtlinie erfolgreich blitzen konnten. Zumindest in Innenräumen ließ sich bei unserem Test auch eine den Empfänger-Sensor abschattende Softbox bis auf rund 10m nutzen. Wird ein externes Speedlite mit Masterfunktion verwendet, dann sind diese Distanzen im Regelfall verdoppelt. Wer noch grössere Entfernungen überbrücken möchte oder falls der Blitz z.B. durch feste Gegenstände, Mauern oder auch dichtere Gräser abgeschattet wird, der dürfte jedoch mit einem leistungsstarken Funk-Blitzauslöser besser bedient sein; allerdings sind ETTL-fähige Systeme nicht gerade zum Schnäppchenpreis erhältlich. eingebauter Kamerafernauslöser Neu am 270EX II ist der integrierte Fernauslöser. Man kann viele Canon DSLR mit eingebautem Infrarot-Modul* daher direkt am 270EX II durch einen Taster fernauslösen. Der Autofokusbetrieb wird nur rudimentär unterstützt, immerhin kann aber der Langzeitbelichtungsmodus (BULB) komfortabel genutzt werden**. Man muss sich allerdings idR vor der Kamera aufhalten und der Hersteller gibt als Maximaldistanz 5m an. In unseren Versuchen liessen sich sowohl Indoor als auch draussen rund 9m überbrücken. * Kabelloser Betrieb wird unterhalb der zweistelligen Klasse (also z.B. EOS 600D, 550D, 1100D, 1000D etc.) sowie der 5D Mark II, EOS 60D und EOS 7D unterstützt. **siehe hierzu die Anmerkungen zum 320EX, das eine identische Kamerafernauslöser-Funktion bietet. Wie schon am bisherigen 270EX lässt sich der Leuchtwinkel auch an der "Mark II"-Version von 28mm (entspricht 18mm an APS-C-Sensoren) durch einen herausziehbaren Reflektor auf 50mm einengen. Nur hier steht die nominell angegebene Blitzleistung mit der Leitzahl von 27 zur Verfügung. D.h. das Speedlite blitzt bei ISO 100 theoretisch 27m mit einem 50mm-Objektiv der Lichtstärke f1,0 weit. Für ein Canon 50mm/1,4 ist die Reichweite mit maximal 19,30m angegeben. Meist wird man jedoch mit lichtschwächeren Objektiven operieren und Distanzen bis etwa 5m realisieren können. Mit herausgezogenem Reflektor kann man auch bis 90-Grad z.B. gegen eine Zimmerdecke blitzen, arbeitet dann jedoch stets mit einem 50mm-Leuchtwinkel. Ein Verdrehen des Kopfes ist - wie an vielen anderen (idR teureren) Kompaktblitzgeräten - nicht möglich. Mangels Tasten bzw. Display wird das Speedite 270 aus dem Kameramenü* heraus gesteuert. Hier kann die Betriebsart von ETTL auf manuell gewechselt, die Synchronisation auf den 1. oder 2. Blitzvorhang oder auf Kurzzeitsynchronisation, Blitzstärke und die ETTL II-Belichtungsmessung von Durchschnitt auf Mittenbetont gewechselt werden. Als Autofokushilflicht wird der Blitz selbst verwendet, der dann stroboskopartig aufflackert und Distanzen bis etwa 4 Meter unterstützt. Dieser Stroboskop-Effekt kann auch bei Drücken der Abblendtaste genutzt werden, um durch den Kamerasucher die Schärfentiefe für etwa 1 Sekunde zu überprüfen. Die Wiederaufladezeit bei voller Entladung gibt der Hersteller mit 3,9 Sekunden an, in unserem Test stand die volle Leistung mit frischen Batterien aber bereits schon nach 3,7 Sekunden zur Verfügung. Im Makrobereich können so z.B. mit zwei 270EX II bei der meist nicht voll benötigten Leistung mehrere Serienaufnahmen ohne Aussetzer gelingen. * das kamerainterne Blitzmenü steht an älteren Canon DSLR nicht zur Verfügung, es fehlt an der EOS 300D, 350D, 400D, EOS 20D, 30D, 5D ("Mark I"), 1D und 1Ds bis Mark II. Hier kann das Speedlite nur in der allgemeinen Blitzstärke geändert werden.
In der Verkaufsbox ist neben dem 270EX II noch eine kleine mit Zugband versehene Kunststoff-Hülle sowie ein von der Grösse passender Standfuss incl. 1/4''-Anschlussgewinde für Stativeinsatz enthalten. Natürlich fehlt auch eine deutschsprachige Bedienungsanleitung nicht.
Selten haben wir auf ein Kompaktblitzgerät so sehnsüchtig wie auf
das
270EX II gewartet. Denn es ist so klein und kompakt, dass es im
Transport kaum unangenehm auffällt, dabei jedoch auch kabellos mit voller
ETTL-Unterstützung betrieben werden kann. Der integrierte
Infrarot-Fernauslöser wird gerne mitgenommen, auch wenn nicht alle DSLR
davon profitieren und man idR vor der Kamera stehen muss, damit er
erfolgreich greift.
Wer allerdings häufiger auf grössere Distanzen oder hinter festen
Gegenständen kabellos blitzen möchte, dem empfiehlt sich eher ein
Funkblitzauslöser und als Spartipp das kostengünstigere Vorgängermodell.
LED-Lampe / kabelloses Blitzen / Fernauslöser / weitere Features / Fazit / technische Daten Das komplett neu entwickelte Speedlite 320EX ziert eine auffällige LED-Lampe, die das Speedlite als Hybrid mit Blitz- und Videofunktion ausweist. Neben dem neuen im Blitzgerät integrierten Fernauslöser bietet das Speedlite auch kabellose Blitzfunktionen. Es ähnelt von Grösse und Gewicht dem Speedlite 430EX, verfügt rückseitig jedoch nur über Schalter und Taster aber ein LC-Display oder Vierwege-Funktionen fehlen. Der vergleichsweise kurze Reflektorkopf lässt sich ebenfalls drehen, passt sich jedoch hinsichtlich des Leuchtwinkels nicht automatisch an die Objektivbrennweite an (kein Motorzoom-Reflektor). Damit ähnelt er dem oben besprochenen 270EX und muss für die fixierte 50mm-Telestellung ausgezogen werden, kann jedoch gegen die Decke gerichtet auch in Weitwinkelstellung blitzen. Die eingebaute LED-Lampe stellt hauptsächlich ein breitflächig ausleuchtendes Videolicht bereit, das im Gegensatz zu Taschenlampen einen vergleichsweise deutlich breiteren Leuchtkreis aufweist. Mit herkömmlichen LED-Taschenlampen erhält man bei 50mm-Objektiven idR nur einen Hotspot mit starker Randvignettierung, während die Speedlite-Leuchte ohne Randabdunkelung arbeitet. Sogar 35mm am Kleinbildformat (22mm an APS-C-Sensoren) konnten wir noch nahezu ohne nennenswerte Abdunkelung ausleuchten. Die Leuchtstärke liegt mit den vom Hersteller angegebenen und von uns verifizierten 75 Lux deutlich unterhalb von Tageslicht-Lichtstärken, die an bedeckten Tagen draussen etwa 3.000 Lux betragen. Dennoch kann man die Videoleuchte als alleinige Lichtquelle bei vollständiger Dunkelheit nutzen, wenn man sich nicht allzuweit vom Motiv entfernt und einen recht hohen ISO-Wert einstellt. Bei ISO 3.200 konnten wir aus 1,5m Entfernung und Blende f4,0 (1/30Sek. Framezeit) ein Video mit korrekter Helligkeit und tageslichtähnlicher Farbtemperatur aufzeichnen. Der Leuchtkreis hat hier einen Durchmesser von rund zwei Metern. Damit lässt sich z.B. ein Zweierportrait bei Kaminzimmerbeleuchtung noch aufhellen. Tagsüber ist die Videoleuchte für Aufhell-Zwecke im Gegenlicht viel zu schwach, dies gilt idR auch für Aufhellungen in Schattenbereichen. Insoweit hilft die LED-Lampe im Videobereich nur in wirklich dunklen Räumen oder im Outdooreinsatz nachts bei fehlenden Lichtquellen. Autofokus-Hilfslicht Die LED-Lampe lässt sich theoretisch auch als Autofokus-Hilfslicht nutzen. Wir konnten es aber an zwei Test-Kameras (EOS 7D und 5D Mark II) nicht - wie vom Hersteller beschrieben - automatisch bei zu wenig Licht in der Liveview bzw. im Videolivebild aktivieren. Dafür soll - lt. Bedienungsanleitung - eine "automatische LED-Einschaltfunktion" in der Kamera zuständig sein, die uns aber nicht bekannt ist und die vielleicht später per Firmwareupdate nachgereicht werden wird. Wir werden Canon hierzu befragen und den Report entsprechend ergänzen. Davon unbenommen dürfte die Videoleuchte auch nur in sehr dunklen Location als AF-Hilfslicht aufgrund relativ geringer Leuchtstärke nützlich sein - man kann sie allerdings auch manuell aktivieren. Als normales AF-Hilflslicht dient hingegen der Blitz, der dann ein nicht besonders dezentes, stroboskopartiges Blitzlichtgewitter abfeuert.
Das 320EX lässt sich kabellos auslösen, so dass man es aus der Hand oder weiter entfernt beim Motiv aufstellen und z.B. seitliches Blitzlicht komfortabel abgeben kann. Dafür wird entweder eine zur Zeit nur an der EOS 7D, 60D und 600D vorhandene, kamerainterne Drahtlosfunktion benötigt (Stand Juni 2011). Oder man nutzt einen sogenannten masterfähigen, auf der DSLR aufgesetzten Blitz wie das 580 EX I oder II*, der das 320EX dann kabellos ansteuern kann. * masterfähig sind z.B. auch Sigma 530/500 DG Super, Metz AF 58 oder Nissin Di866 (I und II) und der Canon Speedlitetransmitter ST-E2, auch das Macro Ringlite MR 14EX, Macro Twin Lite MT 24EX. Die kabellose Funktion unterstützt volle ETTL-Funktionalität, d.h. die Blitzhelligkeit wird an die Umgebunghelligkeit automatisch angepasst, dabei werden sogar Motivreflexionen, Entfernung und Farbtemperatur automatisch angeglichen (ETTL II). Im Gegensatz zum 270EX II können hier drei Gruppen und vier Kanäle einzeln mittels rückseitigem Schalter eingestellt werden. Die Gruppenzugehörigkeit hilft bei Einsatz von mehreren, kabellos betriebenen Blitzgeräten, um jeweils individuelle Leuchtstärken zu definieren und die Kanalwahl verhindert, dass sich mehrere im Aktionsradius befindliche, kabellos blitzende Fotografen ins Gehege kommen. Die Aktivierung der sogenannten Slave-Funktion am 320EX ist - wie am 270EX II - per Schalter wesentlich intuitiver gelöst als dies z.B. am 430 EX II oder 580 EX II via vertrackter Tastendrücke zu bewerstelligen ist. Im Test mit der kamerainternen Drahtlosfunktion der EOS 7D konnten wir das 320EX Indoor auf rund 17m kabellos auslösen, während die Maximalentfernung draussen aufgrund fehlender Reflexionsflächen bei Sonne rund 9m bzw. im Schatten knapp 12m betrug. Mit einem stärkeren Masterblitz oder dem Speedlitetransmitter ST-E2 liegt die Maximalentfernung idR bei der doppelten Distanz. Steht das 320EX hinter festen Gegenständen, am Boden mit dichtem Grasbewuchs etc., dann bricht die Maximaldistanz bis auf 1m oder gar vollständig ein. Hier empfiehlt sich dann ein Funkblitz-System, das auch durch Hindernisse dringen kann. Eine nur leicht abschattende Softbox stört beim Inneneinsatz bis auf ca. 10m Distanz jedoch nicht. eingebauter Kamerafernauslöser Wie am 270EX II bietet auch das 320EX einen integrierten Fernauslöser. Man kann mit ihm Canon DSLR mit eingebautem Infrarot-Modul kabellos auslösen. Diese Funktion unterstützen alle drei- und vierstelligen Canon DSLR sowie die 5D Mark II, EOS 60D und EOS 7D. Die Kamera löst nach Tastendruck am 320EX stets mit zweisekündiger Verzögerung aus und kann auch an vorgenannten DSLR ein Movie starten und stoppen, soweit eine Videofunktion vorhanden ist*. Auch der Bulb-Modus wird unterstützt, der erste Tastendruck startet ihn nach zwei Sekunden, ein zweiter beendet die Langzeitbelichtung wieder. Ein halber Tastendruck wird nicht unterstützt, so dass der Autofokus zwar ausserhalb der Liveview** regelmässig durchgeführt wird aber nicht vom durchgedrückten Auslöser getrennt vorgenommen werden kann. Um diese kabellose Fernauslösefunktion zu nutzen, muss man sich allerdings leider regelmässig vor der Kamera aufhalten - wir konnten dann in Innenräumen rund 9m Distanz nutzen; der Hersteller spricht allerdings vorsichtiger nur von einer 5m-Maximalentfernung. * kabelloses Video starten und stoppen ist zur Zeit an der EOS 1100D, 60D, 600D, 550D, 5D Mark II und 7D möglich. **in der Liveview ist der AF-Betrieb per Fernauslöser aktivierbar, wenn die DSLR den Auslöser mit der AF-Funktion in der Liveview unterstützt. Dies ist z.B. an der 7D, 60D und 600D der Fall, während die 5D Mark II oder 1D Mark IV hier zwingend den AF-On-Taster benötigen (der aber per Fernauslöser nicht angesprochen wird). Das 320EX bietet neben dem erwähnten rotierbaren Reflektorkopf mit fester Winkelstellung auf 24 oder 50mm aus dem Kameramenü neuerer Canon DSLR* weitere Einstellmöglichkeiten, die zum 270EX II identisch sind. Hier lässt sich der Blitzmodus von ETTL auf manuell mit entsprechender Stückelung von 1/64 bis 1/1-Leistung und die Synchronisation auf den 1. oder 2. Verschlussvorhang oder gar auf High-Speed-Synchronisation umstellen. In vier Customfunktionen sind z.B. automatische Abschaltzeiten änderbar. Am Masterblitz oder der kamerainternen Drahtlosfunktion kann auch die Leistungstärke oder Verhältniszahl im kabellosen Blitzbetrieb für das 320EX (bzw. eine Gruppe) geändert werden. * das kamerainterne Blitzmenü steht an älteren Canon DSLR nicht zur Verfügung, es fehlt an der EOS 300D, 350D, 400D, EOS 20D, 30D, 5D ("Mark I"), 1D und 1Ds bis Mark II. Hier kann das Speedlite nur in der allgemeinen Blitzstärke geändert werden.
Leuchtstärke Die maximale Blitz-Leuchtstärke ist mit einer Leitzahl von 32 angegeben. Dieser Wert basiert jedoch im Unterschied zu den sonst üblichen Angaben nicht auf 105mm sondern auf dem maximal einstellbaren 50mm-Leuchtwinkel und besagt, dass hier die Blitzhelligkeit bei ISO 100 und einer Blendenöffnung von f1,0 für Motivdistanzen von 32m ausreicht. Mit realistischeren Blendenwerten von z.B. f2,8 verbleiben dann allerdings rund 10m, die sich über einen höheren ISO-Wert jedoch wieder ausdehnen lassen. In der fixen Weitwinkelstellung von 24mm beträgt die maximale Leitzahl dann 24, weil ein grösserer Winkel abgedeckt wird. Im Vergleich dazu bringt z.B. das 430 EX II bei 24mm eine Leitzahl von 25 und bei 50mm die Leitzahl von 34 und ist damit trotz nominell wesentlich höher angegebener Leitzahl von 43 bei genannten Winkelstellungen nur unwesentlich lichstärker (das 580EX mit nomineller Leitzahl von 58 leistet bei 24mm die LZ 28 und bei 50mm die LZ 42). Blitzbereitschaft Nach voller Entladung steht das 320EX nach unserer Messung mit vier frischen Mignon-Batterien bereits nach 2,5 Sekunden wieder mit voller Leistung bereit. Minimal länger als Canon es mit 2,3 Sek. angibt jedoch noch immer deutlich kürzer als etwa am 270EX II (3,7Sek.), dem 430EX II (3Sek.) oder dem 580EX II (5Sek.). Diese Zeit lässt sich durch den in den Customfunktionen einstellbaren Schnellblitz nocheinmal verkürzen, dann steht allerdings auch nur die halbe Blitzleistung bereit. Meist wird der Blitz jedoch nicht bei voller Leistung betrieben - die ETTL-Funktion sorgt ja für eine dem Umgebungslicht angepasste Lichtmenge -, so dass auch längere Sequenzen im Serienbildbetrieb ohne Dunkelbilder ausgelöst werden können.
Lieferumfang Canon liefert mit dem 320EX eine ausführliche, mehrsprachige Bedienungsanleitung als kleines Heftchen (incl. deutscher Sprache) sowie einen Textilköcher mit Klettverschluss nebst kleinem Kunststoff-Standfuss (incl. 1/4''-Anschlussgewinde) aus. Hinter dem 320EX steht der sinnvolle Gedanke, auch für die Videofunktion neuerer DSLR eine Aufhellmöglichkeit zu bieten. Die integrierte LED-Lampe leuchtet zwar relativ breitflächig und homogen aus, doch ist die Leistung mit 75Lux nicht gerade umwerfend - eigentlich nur hilfreich in nächtlichen Umgebungen. Insoweit ist der praktische Nutzen zwar vorhanden aber doch eingeschränkt. Das 320EX ist zwar etwas leichter und minimal kompakter als ein preislich in ähnlicher Region angesiedeltes 430 EX II, doch der Vorteil ist nur geringfügig. Ansonsten ist es hinsichtlich der Blitz-Basisausstattung im Vergleich zum 430 EX II - von der LED-Lampe und Fernauslösefunktion abgesehen - etwas abgespeckt. Das 430 EX II bietet etwas mehr Lichtstärke, vor allem aber einen motorgesteuerten Zoomreflektor mit engerem und weiterem Leuchtwinkel. Dazu kommt auch ein dezenteres AF-Hilfslicht ansonsten aber zum 320EX vergleichbare Einstellmöglichkeiten aus dem Kameramenü oder via Tasten und LC-Display.
Gegenüber dem 430EX II punktet das 320EX allerdings durch eine
übersichtlichere Bedienung und bietet hier vor allem für kabellosen Betrieb
den intuitiveren Slave- bzw. auch Gruppen- und Kanalwahlumschalter. Etwas
kürzere Wiederaufladezeiten sind auch nicht zu verachten. Letztlich
spiegelt der vergleichbare Preis die Pattsituation unterm Strich wider.
Fernauslöser und Videoleuchte nebst übersichtlicher Bedienung sprechen für
das
320EX während der Motorzoom, breitere Winkelabdeckung und die
umfangreichere Bedienkonsole Pluspunkte für ein
430 EX II sind.
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