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Kapitel 8.2 - Makrofotografie mit der EOS 6D

Kapitel 8.2 - Makrofotografie mit der EOS 6D

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Entscheiden Sie selbst:


Nahlinse - Zwischenring - Telekonverter - Retroadapter - Makroobjektive - Inhaltsverzeichnis



8.2 Makrofotografie mit der EOS 6D

 

Die Makrofotografie zählt wohl zum beliebtesten Spezialgebiet innerhalb der Fotografie. Kein Wunder, denn die Investitionskosten in Makrozubehör bewegen sich innerhalb erträglicher Grenzen, wenn man sie etwa mit hochwertigem Equipment aus dem Telebereich vergleicht. Für mich persönlich stellt die Makrofotografie eine elegante Möglichkeit dar, um aus der gewohnten Alltagswelt in eine neue Größendimension vorzudringen. Schon allein ein Makro einer Stubenfliege oder Mücke in den eigenen vier Wänden kann faszinieren.

Ein paar Schritte vor die Haustür oder in den Garten fördern bereits fotografische Naturschätze zutage und dürften die Achtung vor den kleinen Lebewesen steigern oder ggf. Ängste oder Aversionen vor Spinnen und Kleingetier abbauen.

Wollen Sie nach den ersten Schritten tiefer in die Makrowelt vordringen, dann unterstützt Sie der Markt durch ein reichhaltiges Angebot an Zubehörartikeln wie Makrospezialobjektiven, Nahlinsen, Zwischenringen oder gar Retroadaptern. Begriffe wie Abbildungsmaßstab, Makroschiene, Fluchtdistanz oder auch Ringblitze und Beanbags laufen dem Interessierten über den Weg und harren der Klärung. Welches Makroobjektiv liefert gestochen scharfe Bilder oder wie lassen sich extreme Vergrößerungen und mit welchen Kameraeinstellungen die besten Ergebnisse erzielen?

Goldfarbener Glimmerschüppling aus ungewohnter Perspektive und mit künstlicher Lichtquelle ausgeleuchtet. Solche Motive lassen sich sehr gut z. B. mit einem 50-mm-Makroobjektiv ablichten. Vorausgesetzt, Sie sind bereit, eine kleine Grube auszuheben und Ihre 6D darin zu betten. Ein optischer bzw. digitaler Winkelsucher oder eine Remoteverbindung zu einem Smartgerät sind hier zwecks entspannterer Bildkontrolle sehr nützlich.

 

Nahlinse, Makroobjektiv, Zwischenring, Telekonverter, Retroadapter & Co.


Erste Experimente im Makrobereich lassen sich oft schon mit herkömmlichen Objektiven durchführen, die über eine geringe Nahdistanz verfügen. Allerdings lassen sich mit den Standardobjektiven wie dem Canon 24-105mm/4.0 bzw. 24-70mm/2.8 maximal zwischen 11 und 13 cm formatfüllend ablichten. Damit bekommt man zwar einen großen Schmetterling oder eine Großlibelle mit etwas Umfeld noch eindrucksvoll auf den Bildsensor, eine Stubenfliege oder ein Marienkäfer verlieren sich aber im Bild.
 

Nahlinse


Mit einer Nahlinse wie z. B. einer Raynox DCR-250 kann man am Canon 50mm/1.4 die Nahdistanz deutlich herabsetzen und anstelle von 25 cm rund 6 cm formatfüllend ablichten. An einem Canon 70-200/4.0 wird die Nahdistanz von 1,30 m auf 10 cm herabgesetzt und dann können anstelle von formatfüllenden 16 cm ganze 2–6 cm (je nach Brennweite) abgelichtet werden.

Spaßeshalber lässt sich etwa die Mindestdistanz mit dem Canon 300mm 1:4L und der Canon-Nahlinse 250D von 150 cm auf 48 cm herabsetzen und damit eine dreifache Motivvergrößerung erzielen. Für solch lange Brennweiten ist jedoch die Nahlinse 500D besser geeignet, da die Abbildungsleistung steigt und die Bildergebnisse weniger unscharf und mehlig wirken. Eine wirklich gute Abbildungsleistung lässt sich mit ihr jedoch nur abgeblendet erzielen, was ein Nachteil der Lösung mittels einer Nahlinse ist.

Mit einer Nahlinse wie z. B. der Raynox DCR-250 lässt sich am Canon 50mm/1.4 USM ein Motiv mit 6 cm anstelle von maximal 25 cm formatfüllend in der Breite ablichten.

 
Lichtstärke gehört generell zu den wichtigsten Kriterien in der Fotografie, um Bewegungs- bzw. Verwacklungsunschärfen auszumerzen. Eine Forderung, der die Nahlinse aufgrund nicht ganz überzeugender Offenblendenleistungen besonders bei längeren Brennweiten nicht immer nachkommt, aber dennoch eine sehr interessante Option ist, um bei nahezu unveränderter Lichtstärke die Nahdistanz erheblich herabzusetzen.

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Zwischenringe und Balgengerät


Mithilfe von Zwischenringen lässt sich die Nahgrenze ähnlich der Nahlinse herabsetzen. Im Gegensatz zu Letzteren wird der Zwischenring namensgebend nicht auf die Frontlinse, sondern zwischen Objektiv und Kamera angesetzt. Damit sind die Zwischenringe für alle Objektive passend, ohne dass es eines Anpassungsrings bedarf.

Mit einem 20-mm-Zwischenring können am 24-105mm 1:4L IS USM statt rund 12 cm etwa 5,5 cm formatfüllend abgelichtet werden.

 

Erfreulicherweise haben einige Hersteller wie z. B. Kenko ihre Nahringe mittlerweile auch an das EF-S-Bajonett angepasst, sodass sich auch EF-S-Objektive wie die sonst zur 6D nicht kompatiblen Canon 18-55mm (IS), Canon 17-55mm und Canon 17-85mm etc. mit Zwischenringen verwenden lassen. Sie können natürlich alle anderen Canon-kompatiblen Objektive ebenfalls mit Zwischenringen verwenden, wie z. B. von Sigma, Tamron und Tokina.

Durch Montage von Zwischenringen zwischen Kamera und Objektiv lässt sich die Nahdistanz stark herabsetzen. Hier verwende ich einen Satz Phottix-Zwischenringe, um am Canon 300mm 1:2.8L IS USM die Mindestdistanz von 2,50m auf rund 90 cm und die formatfüllende Abbildungsbreite von 25 cm auf 8 cm zu reduzieren.

 

Abhängig vom Millimeterdurchmesser der Zwischenringe sinkt die Nahgrenze. Typische Größen sind z. B. 12 mm, 20 mm oder auch 36 mm. Mit Letzterem sinkt die Nahgrenze von 30 cm auf 21 cm an Objektiven zwischen 50 und 80 mm Brennweite und analog steigt der Abbildungsmaßstab. Die Bildqualität des Objektivs bleibt beim Einsatz von Zwischenringen weitgehend erhalten, kann jedoch auch in den Randbereichen leicht absinken. Damit also weitgehend ohne Fehl und Tadel? Leider nein, denn der Einsatz von Zwischenringen kostet Licht. Der Grund ist die größere Distanz zwischen Hauptebene und Bildsensor, die das Licht zurücklegt. Da die Lichtstärke jedoch im Quadrat zur Entfernung abnimmt, wird der Makrofotograf damit konfrontiert.
 

Begriffserläuterung Abbildungsmaßstab


Der Abbildungsmaßstab ist eine Größenangabe, die bei makrofähigen Objektiven den Vergrößerungsfaktor im Verhältnis zur Sensorgröße angibt. Ein Abbildungsmaßstab von 1:1 bedeutet beispielsweise, dass ein Motiv in der tatsächlichen Größe auf den Sensor ausbelichtet wird. Sie können also mit einem typischen 1:1-Makroobjektiv genau 3,6 cm formatfüllend und scharf ablichten. Dies entspricht der Breite des Bildsensors der EOS 6D. Steigt die zweite Zahl (z. B. 1:2), dann sinkt die Motivgröße um 50 % und es lässt sich auf maximal 7,2 cm scharf stellen. Der Winkel steigt, aber der Abbildungsmaßstab sinkt.

 

Bildfüllend lässt sich mit einem 1:1-Makroobjektiv ein Zentimetermaß auf 3,6 cm Länge scharf ablichten. Dies entspricht der Sensorbreite der EOS 6D. Auch an Cropkameras wie der EOS 7D/60D etc. verändert sich der Abbildungsmaßstab nicht. Hier lassen sich 2,2 cm scharf ablichten, was der Breite des APS-C-Sensors entspricht.

 

Bei einem 20-mm-Zwischenring ist der Lichtverlust jedoch in der Regel undramatisch und beträgt z. B. an Tamrons 90-mm-Makroobjektiv nur rund 1⁄3 Blendenstufe. Im Gegensatz zum geringfügigen Lichtverlust ergibt sich auf der Habenseite jedoch ein Vergrößerungseffekt um rund 40 % von 1:1 auf 1,4:1. Balgengeräte haben im Übrigen die gleiche Funktion wie Zwischenringe. Auch sie führen zu einer Verlängerung des Auszugs, lassen sich jedoch in Verbindung mit einer Makroschiene stufenlos einstellen. Damit werden sie jedoch insgesamt etwas unhandlicher und eignen sich am besten für unbewegte Motive zumindest in hohen Abbildungsmaßstäben.

Ein Balgengerät bietet eine Auszugsverlängerung und lässt sich auch mit der Retrostellung und Zwischenringen bzw. Telekonverter kombinieren. Der Abbildungsmaßstab reicht etwa bis 10:1, allerdings sinkt die Nahdistanz dann auf wenige Millimeter und das Licht wird sehr knapp (in der Abbildung: das Novoflex-Balgengerät Pro im Schärfetest mit einer 50-mm-Brennweite plus Zwischenringsatz).

 

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Telekonverter


Das typische Einsatzgebiet für Telekonverter sind die langbrennweitigen Teleobjektive, deren Brennweite um Faktoren wie 1,4x und 2,0x verlängert wird. Natürlich lassen sich die Telekonverter auch im Makrobereich einsetzen und z. B. zwischen Makroobjektiv und EOS 6D setzen. Sie wirken dabei ganz ähnlich wie Zwischenringe und führen zu einer Auszugsverlängerung. Die Optik ist dabei praktisch ohne Einfluss auf die Größe der Motivabbildung. Ein 1,4-fach- oder 2-fach-Telekonverter multipliziert auch den Abbildungsmaßstab entsprechend. Beliebt sind hier vor allem Kenko- oder Soligor-Telekonverter, weil sie auf alle Objektive passen. Bei Canons Teleextendern ist die Sache hingegen komplizierter. Sie haben ein weit abstehendes Frontelement, das sich zwar wegen entsprechender Aussparung mit dem Canon 180mm 1:3.5 Macro, nicht jedoch beispielsweise mit dem weitverbreiteten Canon 100mm 1:2.8L IS USM Macro kombinieren lässt. Im Vergleich zu Zwischenringen haben Telekonverter den Nachteil, dass sie durch ihre Eigenoptik zu Einbußen bei der Abbildungsqualität führen, verbuchen jedoch Vorteile gegenüber Ersteren dadurch, dass sie sich weiterhin auf die Unendlichkeitsstellung scharf stellen lassen.

Frei aus der Hand lassen sich solche Motive z. B. mit einem Dual-Makroblitz ablichten. Für die Schwebefliege habe ich ein 150-mm-Makroobjektiv und das Traumflieger Makro-Flash-Kit Pro genutzt (f16 | 1⁄80 Sek. | ISO 160).

 

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Retroadapter


Mancher EOS-Fotograf mag über die fantastische Möglichkeit überrascht sein, dass Objektive in Retrostellung extrem vergrößerte Makroaufnahmen ermöglichen. Nimmt man das Objektiv in die Hand und schaut durch die Frontlinse hindurch, mutiert die Linse zu einer Lupe. Dieser Lupeneffekt stellt sich mit fast allen Objektiven ein. Wenn Sie z. B. das Canon 24-105mm/4.0 oder ein Canon 24- 70mm/2.8 „verkehrt herum“ halten und sich einem Motiv auf rund 5 cm Abstand nähern, dann können Sie diese wie eine Lupe nutzen. Mit einem Retroadapter lässt sich ein Objektiv in dieser Umkehrstellung mit der EOS 6D verkoppeln, und es können Abbildungsmaßstäbe von rund 4:1 erzielt werden. Dies entspricht also der vierfachen Abbildungsgröße gegenüber einem herkömmlichen Makroobjektiv. Sie können so z. B. einzelne Facetten eines Insektenauges visualisieren.

Extreme Abbildungsmaßstäbe ab 10:1 können am besten mit einem Mikroskop realisiert werden. Über einen Fototubus mit C-Mount sowie einen entsprechenden Adapter ist hier die DSLR verbunden. Die große Livebilddarstellung, aber auch die Parametersteuerung erfolgt über EOS Utility/Fernaufnahme.

 

Die Abbildungsleistung der Objektive ist in der Umkehrstellung überraschend hoch. Der Grund findet sich in dem sehr kleinen Bildkreis, der nur das zentrale Kernstück des Objektivs ausnutzt und damit verlustbehaftete Linsenkrümmungen ausspart. Es lassen sich selbst an Objektiven der Einsteigerklasse Abbildungsleistungen erzielen, die mit den besten Makroobjektiven durchaus mithalten können.

Gemeine Florfliege mit Retroadapter abgelichtet. Diese Florfliegen gelten als Nützlinge, da sie u. a. Milben vertilgen. Wenn sie einen allerdings in die Hand beißen – was sie ohne zu zögern tun –, dann tut das richtig weh.

 

Das Canon 17-40mm 1:4L USM wird hier in Umkehrstellung (Frontlinse zeigt zur Kamera) mithilfe eines Retroadapters an der EOS 6D montiert. Die jetzt offen liegende Rücklinse lässt sich bei Bedarf noch über einen sogenannten Protectionring schützen. Über Anpassungsringe lassen sich auch alle anderen Objektive in Umkehrstellung montieren.

 

Den Retroadapter selbst bauen


Der Retroadapter lässt sich z. B. aus einem ausgefrästen Gehäusedeckel und einem darauf aufgeklebten Adapterring selbst bauen. Viele Infos und Videos zum Retroadapter finden Sie unter www.retroadapter.info.

 

Die Lichtstärke hängt vom gewählten Vergrößerungsmaßstab ab. Solange man sich bei 50 mm in Regionen klassischer Makroobjektive bewegt, bleibt die Lichtstärke praktisch erhalten. Spätestens aber bei extremen Vergrößerungen (z. B. ab 24 mm) sollte man bei Nutzung des vorhandenen Lichts ein Stativ und einen Fernauslöser verwenden. Mit Extralicht, wie es Makroringblitze bzw. Duoblitzsysteme bieten, lässt sich allerdings auch aus der Hand in solchen extremen Abbildungsmaßstäben fotografieren.

Schilfkäfer mit Dual-Blitzlicht frei aus der Hand bei 1:1-Abbildungsmaßstab mit hoher Blendenzahl von f14 und ISO 200 abgelichtet.

 

Die Fokussierung erfolgt manuell und auch die Blendensteuerung muss über einen Trick an das Objektiv übertragen werden. Dabei wird das Objektiv in Normalstellung auf die EOS 6D angesetzt und eine höhere Blendenzahl eingestellt. Gleichzeitig wird anschließend die Abblendtaste am Objektiv festgehalten und das Objektiv vom Gehäuse gelöst. Die Blende ist jetzt im Objektiv fixiert und steht damit in Retrostellung für eine höhere Schärfentiefe zur Verfügung.

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Makroobjektive


Ambitionierte Fotografen werden – trotz oben genannter Alternativen – die Investition in ein klassisches Makroobjektiv nicht scheuen. Diese Spezialisten sind in der Regel mit einer Offenblende von 2.8 recht lichtstark und auf den Abbildungsmaßstab von 1:1 ausgelegt – und damit schon recht optimal, um z. B. Details eines Insekts in sehr guter Abbildungsleistung abzulichten. Unterschiede gibt es hinsichtlich der Ausstattungsfeatures und Nahgrenzen bzw. der Kompatibilität. Canon, Sigma und Tamron bieten hochwertige Makroobjektive von 50 mm bis zu 180 mm, die sich u. a. durch die Nahgrenze unterscheiden.

Alternativen zum Retroadapter


Der Retroadapter kostet 25 Euro (www.retroadapter.info/angebote.html), bietet allerdings mit der indirekten, händischen Blendensteuerung (Übertragung via Schärfentiefe-Prüftaste und Abnehmen des Objektivs) etwas weniger Komfort. Alternativen finden sich z. B. beim Lupenobjektiv MP-E 65, das allerdings – ohne Autofokusunterstützung – mit rund 900 Euro zu Buche schlägt. Novoflex hat eine Lösung via Kabel gefunden, um die Blendensteuerung in Umkehrstellung für rund 280 Euro zu ermöglichen: http://www.novoflex.de/html_d/makrozubehoer.htm. Der Autofokusbetrieb ist nicht immer möglich, oft reicht das Licht dafür aber noch aus, wenn man nicht mit extremen Vergrößerungen arbeitet.

 

Mit einem 180-mm-Makroobjektiv beträgt der Abstand von der Frontlinse zum Motiv bei 1:1 rund 30 cm, während Sie an 50-mm-Makroobjektiven schon auf 13 cm heranrücken müssen. Nicht immer muss eine geringe Nahdistanz von Nachteil sein, insbesondere dann nicht, wenn wenig Platz hinter Ihnen zur Verfügung steht (z. B. wenn vom Boden aus ein Motiv gegen den Himmel abgelichtet werden soll oder zwischen den Astgabeln etc. schwer zugängliche Motive zu finden sind).

Blutrote Heidelibelle – nur ein Schnappschuss, der sich später dann überraschenderweise als eine meiner besten Makroaufnahmen herausstellte (Zeiss Makro Planar T* 100mm 1:2.0 ZE | f2.0 | 1⁄500 Sek. | ISO 200).

 

Als Allroundmakro nutze ich gerne das Canon 100mm 1:2.8L IS USM. Der Bildstabilisator ist schon einzigartig, auch wenn er erst auf etwas größere Distanz effektiver wird (bei 1:1 nur rund eine Blendenstufe Verwacklungsausgleich). Man kann aber auch mit Makroobjektiven von Drittanbietern hervorragende Aufnahmen hinbekommen, da tut sich in der Praxis optisch kaum etwas. Leicht und robust ist z. B. das Tamron 90mm 1:2.8 oder das Pendant von Tokina. Nur der Autofokus macht an diesen Linsen keinen Spaß, weil der Mikromotor oft, ohne sein Ziel zu treffen, vor- und zurückfährt und dabei recht laute Kratzgeräusche von sich gibt. Auch Sigma hat im Autofokusbetrieb an Canon-DSLRs offensichtliche Schwächen selbst mit dem Ultraschallantrieb (HSM). Aber das ist halb so schlimm, weil man im manuellen Betrieb und über eine Distanzänderung meist sowieso die besseren Ergebnisse erzielt.

Rüsselkäfer mit dem Lupenobjektiv Canon MP-E 65 und Dual-Blitz (Traumflieger Makro-Flash-Kit Pro) frei aus der Hand aufgenommen.

 

Wer extremere Regionen ausloten will, kann auch auf das Lupenobjektiv von Canon (MP-E 65) zurückgreifen. Es ist aber nicht ganz leicht handhabbar, weil man je nach Vergrößerung einen laufend abweichenden Abstand einnehmen muss, es sehr lang ausgezogen wird und die Fokusebene dicht am Motiv liegt (Unendlichkeitsstellung ist nicht möglich). Will man die Schärfe sauber abpassen, muss man schon in den höheren Vergrößerungsstufen sehr exakt und mit viel Muße vorgehen. Makroobjektive lassen sich natürlich auch mit Zwischenringen kombinieren und so lässt sich der Abbildungsmaßstab über 1:1 hinaus erhöhen. Das kostet etwas Lichtleistung und die Unendlichkeitsstellung ist dann nicht mehr erreichbar. Sehr zu empfehlen sind die Makrospezialisten – vom Lupenobjektiv einmal abgesehen – aufgrund ihrer Freistellungsmöglichkeiten in Verbindung mit der großen Blendenöffnung und guten Abbildungsleistung auch im Porträtbereich. Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht über mögliche Motiventfernungen beim 1:1-Abbildungsmaßstab Frontlinse zum Motiv, bei denen noch scharf gestellt werden kann:
 

Objektiv Mindestentfernung Maximalentfernung
Tamron 90 mm/2.8 9,5 cm unendlich
Sigma 150 mm/2.8 20 cm (ohne Streulichtblende) unendlich
Canon Lupenobjektiv MP-E 65 10,5 cm 11 cm
Canon 28-55 mm, 55 mm in Retrostellung 7,5 cm 11 cm
Canon 24-105 mm 1:4L IS USM, 85 mm in Retrostellung 12,5 cm 20,5 cm
Sigma 55-200 mm, 55 mm in Retrostellung 10 cm unendlich
Canon 28-300 mm 1:3.5-5.6L IS USM, 110 mm in Retrostellung 15 cm unendlich
Canon 70-200 mm 1:4L USM, 81 mm in Retrostellung 12,5 cm unendlich
Canon 70-200 mm 1:2.8L USM. 108 mm in Retrostellung 15 cm unendlich
Canon 24-105 mm 1:4L USM, 105 mm mit Zwischenringsatz 12 + 20 + 36 mm kombiniert 4,5 cm 15 cm
Canon 50 mm/1.8 + Zwischenring 36 mm + 12 mm 7 cm 7 cm
Canon 50 mm/1.8 in Retrostellung 9 cm 9 cm
Canon 50 mm/1.2 + Zwischenring 36 mm + 12 mm 4,5 cm unklar
Canon 17-40 mm, 36 mm + 36 mm Zwischenring 3 cm 5 cm
Tamron 28-75 mm/2.8, 75 mm + 12 + 20 + 36 mm Zwischenring 4 cm 4 cm

 

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Dieser Report wurde am Montag, 30. Juni 2014 erstellt und zuletzt am Dienstag, 01. Juli 2014 bearbeitet.


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