Die neue Powershot Canon G1X Mark II soll ab Anfang Mai im Handel zu einer UVP von 849 EUR erscheinen. Ein besonders grosser und rauschfreier Sensor gepaart mit einem lichtstarken Objektiv soll sie auch für DSLR-Anwender als Zweitkamera empfehlen.
Die wichtigsten Schlagworte zur neuen G1X Mark 2:
- Mehr Weitwinkel, mehr Lichtstärke
- bessere manuelle Eingriffsmöglichkeiten
- Touchscreen
- WLAN
- optionaler elektronischer Sucher
- effektiver Makromodus
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Ein hochauflösender elektronischer Sucher kann an der G1X II optional aufgesteckt werden. Foto: Canon
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Rund 2 Jahre nach Markteinführung der Powershot G1X wird sie durch den Mark 2-Nachfolger renoviert. Canon hat der Neuen zahlreiche Innovationen spendiert.
Zur vielleicht interessantesten Neuerung gehört ein lichtstarkes 5x-Zoom von 24 - 120mm (KB), das mit f2,0 - f3,9 deutlich mehr Performance als das alte 4x-Zoom mit f2,8 - 5,8 verspricht. Letzteres hatte auch nur 28mm als grösste Weitwinkelstellung zu bieten. Zudem ist ein Makromodus verfügbar.
Besonders interessant dürften dabei zwei Einstellringe am Objektiv sein, mit denen sich z.B. manuell - wie von DSLR-Objektiven gewohnt - scharfstellen und über den zweiten Ring auch Parameter wie die Blende ändern lässt. Man kann menügesteuert auch einen Ring zur Blendensteuerung und den anderen zur Zeitsteuerung vorbelegen.
Neu ist auch ein Touchscreen. Der Monitor ist jetzt allerdings nicht mehr seitlich ausschwenkbar sondern nurnoch nach oben bzw. auch leicht nach unten klappbar.
Die Sensorgrösse von 1,5'' mit 18,7 x 14mm wurde allerdings beibehalten, jedoch in Sachen Auflösung minmal von 14,2 auf 13 Megapixel reduziert.
Der neue Bildprozessor DIGIC 6 soll der G1 X Mark II mehr Performance einhauchen, zudem bietet sie WLAN zum Bildtransfer aufs Smartgerät bzw. in soziale Netzwerke.
Wesentliche Features
- 12,6 Megapixel-Bildsensor im 3:2-Format, 13,0 Megapixel bei 4:3 - Sensorgrösse 18,7 x 14mm (Cropfaktor rund 1,9x)
- ISO 100 - 12.800 mit Drittelschritten
- Belichtungszeit 60s - 1/4.000s, teils je nach Programm kleiner
- touchfähiges (kapazitiv) Klappdisplay mit 3'' und 1.040.000 Pixel
- 31-Punkt Autofokus, mit Gesichtserkennung, Touch-AF, automatische Motivverfolgung, Spot-AF
- manuelles Fokus-Peaking
- interner Blitz mit Synchronisation bis 1/2.000 Sek. (externer Blitz mit 1/250s)
- Serienbildgeschwindigkeit max. 5,2 B/Sek. Mit AF oder Liveview ca. 3 Bilder/Sek.
- Full HD-Video, MP4-Format mit max 30 B/Sek. (auch HD und SD), eingebautes Stereomikrofon
- RAW und JPEG-Bildformat (max 4.352 x 2.904 bie 3:2, bei 4:3 max 4.160 x 3.120)
- Belichtungskorrektur +-3EV, einschwenkbarer ND-Filter (3stufig), 3stufige Reihenbelichtung (AEB, max 2EV Spreizabstand)
- WLAN für Bildtransfer via Smargerät ("Camerwindow"-App für Android und iOS) incl. GPS-Datenübernahme
- Fest eingebautes 5x-Zoom-Objektiv 12,5 - 62,5mm (KB = 24 - 120mm) mit f2,0 - f3,9 mit Bildstabilsator und zwei konfigurierbaren Einstellringen
- Akku NB-12L für ca. 240 Aufnahmen (Eco-Modus 300 Aufnahmen)
- Anschlussbuchsen: mini-HDMI-Out, USB (auch mit AV-Out), Fernauslöser 2,5mm Klinke
- Gewicht incl. Akku und Speicherkarte: 558 gr
- Abmessungen: 116,3 x 74 x 66,2 mm
- optional erhältlicher, elektronischer Aufstecksucher EVF-DC1, 2,4 Megapixel, 90-Grad klappbar
- optional erhältliches Unterwassergehäuse WP-DC53 bis 40m Tauchtiefe
- G1 X Mark 2 verfügbar ab Anfang Mai 2014, UVP 849 EUR
Traumflieger Meinung
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durchaus interessant: Die Neuerungen an der G1X II klingen durchaus spannend. Was mich ansonsten in der Powershot-Kompaktkamera-Klasse nervt ist das manuelle Fokussieren, das nur über ein kleines Daumenrädchen mehr schlecht als recht funktioniert. Da verspricht die G1 X II über die zwei Einstellringe am Objektiv Besserung. Touchscreen am Monitor wird auch gerne mitgenommen. Und wenn der Digic 6 jetzt noch ordentlich Dampf macht, dann dürfte die Neue wesentlich flotter als der Vorgänger werden.
Über den fehlenden Makromodus am Vorgänger habe ich mich geärgert, gut dass die Mark II diese Lücke geschlossen hat. Gespannt bin ich auf den elektronischen Sucher (EVF-DC1), der allerdings schon eine beachtliche Zusatzinvestition von knapp unter 300 Euro nach sich zieht.
Die G1X-Modelle sind für Kompaktkamera-Verhältnisse klotzig und ziemlich schwer, nichts mehr für die Hemd- aber wohl noch für die grössere Manteltasche, da nimmt man schon einen kleinen Boliden mit. Der Transport ist aber idR leichter als mit einer DSLR oder spiegellosen Systemkamera. Ich werde mir die G1X II dann ab Verfügbarkeit anschauen und auf Traumflieger.de berichten!
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Alles neu macht der Mai, aber bis dahin muss sich der Kaufinteressierte noch etwas gedulden, bis die G1 X Mark 2 im Handel verfügbar sein wird. Die Ausstattungsmerkmale klingen für uns wirklich spannend. Gleich zwei konfigurierbare Einstellringe am lichtstarken 24 - 120mm-Objektiv könnten endlich DSLR-Feeling aufkommen lassen. Vorausgesetzt die elektronische Übersetzung ist weitgehend verzögerungsfrei. Erfreulich auch der Vollzeiteingriff in die Fokussierung, so dass man nach dem automatischen Scharfstellen die Schärfe noch manuell feinjustieren kann. Da ist allerdings die Frage, ob man auch eine vernünftige Lupenfunktion nutzen kann, immerhin wird eine Fokus-Peaking-Funktion unterstützt.
Makro und Bildstabilisator
Eine der grossen Schwächen am Vorgänger ist auch ausgeräumt, denn jetzt kann man die G1x II auch im Nah- und Makrobereich mit einer Mindestdistanz von 5cm anstelle der vormaligen (unsäglichen) 70cm nutzen. Der im Objektiv verbaute Bildstabilisator (IS) gleicht Shiftbewegungen aus, so dass man auch im Makrobereich eine effektive Stabilsierung von etwa 1 Stufe nutzen kann, ansonsten ist er für 3,5 EV-Ausgleich ausgelegt. Zudem ist der IS für 5 Achsen stabilisiert, vermutlich ähnlich, wie man es von Olympus an der OM-D EM-1 kennt. Da kann man dann auch im Videobetrieb manchmal auf ein Schwebestativ verzichten, weil Schrittbewegungen praktisch keine Erschütterungen mehr erzeugen. Das wird dann aber ein Praxis-Test zeigen müssen.
Zeitgrenzen beachten
Zahlreiche Einschränkungen sind allerdings auch von den anderen Powershotmodellen bekannt, die z.B. die Belichtungszeiten betreffen. Auch an der G1X wird man im wohl interessantesten Programm AV als längste Belichtungszeit 1 Sek. nutzen können. Wahrscheinlich als kürzeste nicht kürzer als 1/2.000 Sekunde. Nur im Programm M oder TV sind dann die 1/4.000 verfügbar. Immerhin kann man noch einen Graufilter aktivieren bzw. bis f16 abblenden, um in Gegenlichtsituationen oder an sehr hellen Tagen keine ungewollten Überbelichtungen hinnehmen zu müssen.
Warum Canon der Mark 2 statt des vormals verbauten ausschwenkbaren Displays jetzt ein Klappmonitor verbaut hat? Zwar lässt er sich nach oben geklappt auch vor der Kamera betrachten aber vermutlich nicht besonders gut in Überkopf-Positionen nutzen. Immerhin ist er jetzt touchfähig.
Sucher nurnoch elektronisch
Auf einen optischen Sucher verzichtet die Mark 2 gänzlich, während am Vorgänger noch ein kleiner Sucher verbaut war, der allerdings nur als schwache Notlösung in sehr hellen Umgebungen gelten kann. Wer möchte, kann aber den neuen elektronischen Sucher EVF-DC1 nachrüsten. Der soll über eine hohe Auflösung von 2,4 Megapixel verfügen und schwenkbar sein. Preis derzeit noch unbekannt.
WLAN, Kamerasteuerung ungewiss
Dank eingebauter WLAN-Funktion lassen sich mit der G1X II Bilddaten ans Smartgerät bzw. in soziale Netzwerke laden und auch GPS-Positionsdaten den Bildern vom Smartgerät aus anhängen. Man kann auch Bilder am Smartgerät betrachten. An der Powershot G16 (der neuesten Powershot) ist über die App "Camerawindow" allerdings keine Fernsteuerung möglich. Es bleibt abzuwarten, ob diese an der G1 X Mark 2 realisiert wurde.
Wir sind gespannt
Insgesamt machen die technischen Daten der G1 X Mark 2 schon mächtig Eindruck, wenn man vom schwachbrüstigen Akku mit lediglich 240 Aufnahmen einmal absieht. 12,6 Megapixel im für DSLR-Anwender vorzugsweise genutzten 3:2-Format sind nicht allzuviel aber wohl ein fairer Kompromiss zwischen Bildgrösse und zu erwartendem, verhältnismässig geringem Bildrauschen.
Wo steht eigentlich die Mark 2 an der neuen G1 X ausgeschrieben - der Käufer möchte doch sicherlich auch zeigen, dass hier die zweite Generation im Einsatz ist. Canon, falls ihr es vergessen habt, bitte nachlabeln :-)
Tja und wenn man sie mit dem elektronischen Sucher hochrüstet, werden wohl über 1.000 Euro fällig. Eine doch ernstzunehmende Investition. Erst ein Praxistest muss aber zeigen, ob Canon nicht nur Features verbaut hat sondern sie auch im Alltag so funktionieren, wie es sich ambitionierte Anwender wünschen.