Canon hat heute die neue Powershot G16 für September angekündigt.
Die neue G16 mit 12,1 Megapixel bietet ein sehr lichtstarkes 5x-Zoomobjektiv, Fokus-Peaking und soll eine gegenüber dem Vorgänger erheblich gesteigerte Autofokus-Geschwindigkeit nebst kamerainterner Wifi-Funktion bieten. Die Preisempfehlung liegt bei 599 Euro.
Dank neuem Bildprozessor DIGIC 6 soll die Powershot G16 eine gegenüber dem Vorgänger um 41% beschleunigte Autofokussierung ermöglichen. Gesteigert wurde auch die Serienbildgeschwindigkeit, die jetzt in Normalbetrieb 9,3 Bilder/Sek. erlaubt. Für die ersten 5 Aufnahmen sogar bis zu 12,2 Aufnahmen/Sek. Allerdings sind Serienbilder mit Liveview bzw. Autofokusbetrieb auf 5,9 bzw. 5,7 Bilder/Sek. begrenzt. Am Vorgänger gab es hingegen nur einen 10 Bilder-Burst. Auch die Bildrate beim Full-HD-Videobetrieb ist an der G16 jetzt von bislang 24 auf 60 Bilder/Sek. (1.080/60p) aufgebohrt worden.
Bei der Auflösung bleibt es hingegen beim gewohnten 12,1 Megapixel-Niveau. Auch der 3''-Kameramonitor ist weder schwenk- noch neigbar und löst wie an der G15 mit 922.000 Pixel auf. Das sehr lichtstarke 5x-Zoom beginnt - auf Kleinbild umgerechnet - bei 28mm und bietet hier eine Lichtstärke von beachtlichen f1,8. Es endet bei 140mm mit noch immer recht lichtstarken f2,8. Folglich spricht der Hersteller auch von einer besonderen Lowlightfähigkeit und hat der G16 gleich einen dreifachen Modus spendiert, der Sternen-Nachtaufnahmen, Sternenspuren und Sternen-Zeitraff-Movies ermöglicht. Die Objektiv-Lichtstärke findet sich allerdings auch schon beim Vorgänger.
Traumflieger-Meinung
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zwiegespalten: "Mit manueller Fokusmöglichkeit per Ring am Objektiv, Schwenkmonitor und vernünftigem Sucher hätte mich die G16 überzeugen können. Andererseits ist allein ein so lichtstarkes Objektiv den Kaufpreis wert und mit 12 Megapixel im RAW-Format kann man schon eine Menge anstellen.
Als Zweitkamera nutze ich allerdings schon spiegellose Systemkameras, da kommt Canon mit der Powershot G16 jetzt etwas zu spät bzw. hat hier bislang auch den Anschluss mit der für anspruchsvolle Fotografen zu dünn aufgestellten, spiegellosen EOS M verpasst."
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Die Powershot G16 macht sich durch mehr Autofokus- und Serienbildgeschwindigkeit interessant. Bei letzterer lag die G15 - ausserhalb des Burst-Modus - lediglich bei rund 2 B/Sek., bot allerdings schon einen recht flotten Autofokus. Da beide Bereiche an der G16 erheblich gesteigert sind, sollte auch eine wirklich gute Performance spürbar sein. Nettigkeiten wie eine gesteigerte Full-HD-Leistung bis 60 Bilder/Sek. sind für weichere Schwenks oder fliessendere Bewegtmotive für die Videoaufzeichnung willkommen. Die G16 bietet begleitend dazu auch kamerainterne "Super-Zeitlupen".
Bei solchen Begriffen sollte man allerdings die Ohren spitzen, denn eine ansetzende "Superzeitlupe" bekommt man nur im kleinen 640 x 480 (120 B/Sek.) bzw. im Briefenmarkenformat mit 320 x 240 Pixeln (240 B/Sek.). Den auch an der G16 verbauten, sogenannten optischen Realbild-Zoomsucher kennt man schon von den Vorgängern. Mit lediglich 80% Bildabdeckung, Abschattungsgefahr in Weitwinkelstellung und Parallaxenverschiebung ist er eine sehr dürftige Notlösung, wenn man mit dem internen Kameramonitor z.B. wegen Sonnenreflexionen nicht arbeiten kann oder mag.
Am bedauerlichsten finden wir allerdings, dass ein dreh- und schwenkbarer Kameramonitor fehlt. Die G1x und G12 hatte ihn noch, an der G15 fehlte er auch schon. Fraglich bleibt im Moment auch, ob im Programm AV kürzer als 1/2.000Sek. belichtet werden kann, wie etwa die G12 noch limitiert war. Nur im Programm TV sind dann die versprochenen 1/4.000s einstellbar, was in der Praxis vor allem in hellen Umgebungen oder Gegenlichtsituationen problematisch wird (Abblenden über f3,5 führt bereits zu ersten Beugungsunschärfen) und man dann an den einzuschwenkenden, internen ND-Filter erst noch denken muss.
Bei der Wifi-Fähigkeit kann man den Bildtransfer zwar aufs Smartgerät via der App "Canon Camera Windows" (Version für iOS / Android) drahtlos durchführen oder sich auch ohne Transfer die Bilder ansehen, doch leider kann die Powershot G16 kein Livebild übertragen noch lassen sich Kameraparameter ändern, wie das z.B. die ebenfalls mit Wifi ausgestatteten EOS 6D oder 70D können.
Alles in allem verspricht Canon doch einige Optimierungen und macht die G16 damit noch interessanter, als es bereits der Vorgänger schon ist. Der ausgerufene Preis ist mit 599 Euro UVP sogar um 30 Euro niedriger als die im Oktober letzten Jahres und mittlerweile teils für unter 400 Euro erhältliche G15 seinerzeit eingestiegen ist.
Technik der Powershot G16
- 12,1 Megapixel (1/1,7'' Bildsensor)
- Bildauflösung max. 4.000 x 3.000 Pixel, verschiedene Ratio in JPEG und RAW verfügbar (z.B. 3:2, 1:1, 4:5, 16:9 (nur JPEG))
- RAW + JPEG parallel aufzeichenbar
- ISO von 80 bis 12.800
- Belichtungszeit von 250s - 1/4000s (abhängig vom Aufnahme-Modus)
- zwei Rändel-Einstellräder (z.B. für Zeit- und Blende)
- Programmwahlrad mit manuellen und halbautomatischen Programmen
- Serienbildleistung bis 12,2 Bilder/Sek (5 in Folge), danach 9,3 B/Sek. / mit AF 5,7 bzw Livebild 5,9 B/Sek.
- Reihenbelichtung bis 2 Blenden Spreizabstand (-2, 0, +2)
- fest eingebautes 5x-Zoom-Objektiv mit 3stufigem, optischen Bildstabilisator, 5-Achsen-Ausgleich (KB-Brennweite 28 - 140mm/1,8 - 2,8)
- optischer Realbildsucher
- 3''-Kameramonitor mit 922.000 (Sub-)Pixel, fest eingebaut
- Videomodus mit 1.080/60p und 30p, HD mit 30p, SD mit 30p, max unterbrechungsfrei 29min59 Sek. / MPEG4-AVC (H.264), Stereomikrofon
- eingebauter Blitz, externe Canon Speedlites ansetzbar
- Autofokus mit Gesichtserkennung und -nachführung, Spot-AF, Verfolgungs-AF, Servo
- manuelle Fokussierung möglich, Fokus-Peaking
- Fernauslöser-Anschlussbuchse
- Akku reicht für 360 Aufnahmen, bzw. 420 Min. Wiedergabe (Akku NB-10L)
- Gewicht 356g (incl. Akku und Speicherkarte)
- Abmessungen: 108,8 x 75,9 x 40,3mm
- UVP 599 Euro, verfügbar ab September
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