Hvitserkur ist eine riesige Steinskulptur im Norden Islands. Sie erinnert an eine steinerne Kuh, die dort den Nordatlantik auszuschlürfen scheint. Fotografen sollten hier auch Panorama-Techniken einsetzen.
Kaum eine zweite Steinformation präsentiert sich auf Island derart isoliert und skurril wie Hvitserkur. Genauer betrachtet ähnelt sie einer riesigen Kuh, die dort den Nordatlantik zu trinken scheint. Der linksseitige Kopf trägt sogar Hörner.
Die Isländer bezeichnen die rund 15m hohe Basalt-Steinskulptur als Hvitserkur, was übersetzt "weißes Nachthemd" bedeutet. Treffender wäre unseres Erachtens ihrer Form wegen aber eher "weißgefleckte Kuh". Der Legende nach handelt es sich um einen Troll, der vom Sonnenlicht überrascht und versteinert wurde. Ähnlich wie die zwei Trolle bei Vik, die ein Segelschiff an Land ziehen wollten, trfft auch Hvitserkur ein gewisses Eigenverschulden, denn der Troll soll die Kirche Þingeyrar mit Steinen beworfen haben.
Bei der Anfahrt verlassen wir die Ringstrasse im Norden Islands und biegen auf die 711 ein. Wie gewohnt ist der Hotspot hier gut mit dem PKW erreichbar und so stellen wir unseren Jeep auf einem Parkplatz direkt an der Steilküste ab. Hier oben bietet eine eingezäunte, hölzerne Aussichtsplattform einen perfekten Rundumblick, so dass wir gleich ein erstes Panorama einfangen (3. Bild unten).
Ein kaum erkennbarer Pfad führt über Felsen und Grassoden die Steilküste hinunter zum Strand. Hier sollte man mit guten Wanderschuhen und möglichst vorsichtig unterwegs sein.
Der alles beherrschende Eyecatcher ist die steinerne Kuh, die mitten im Atlantik gut 50m vom Strand entfernt Wasser zu schlürfen scheint. Auch hier machen wir einige Kugelpanoramen und nutzen einen Standort, um gleich noch den von der Steilküste stürzenden Bach mit einzufangen. Da wir einen Quadrocopter im Gepäck haben, nutzen wir die Gelegenheit, ein paar Luftbildaufnahmen durchzuführen.
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Panorama! Hochaufgelöste Panoramen erfordern etwas Equipment, das wir hier bei Hvitserkur nutzen
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empfehlenswerte Objektive und Fototechnik:
- Weitwinkel, Normal- und Telebrennweite
- Der Kontrast von Himmel und Boden kann sehr hoch sein. Nutzen Sie daher das RAW-Format und ggf. ergänzend eine Reihenbelichtungsfunktion. Letztere ermöglicht später auch HDR-Verrechnungen.
- Machen Sie Panoramen, am besten vom Stativ und mit einem guten Panorama-Kopf in Einzelabschnitten. Die Qualität ist meist erheblich besser als wenn Sie z.B. mit dem Handy einfach nur die Panorama-Automatik verwenden.
- Auch hier lohnen sich starke Graufilter, um die Wellen durch eine Langzeitbelichtung zu verschleiern
- Ein Teleobjektiv kann die Steinformation großformatiger einfangen als mit Normal- oder Weitwinkel. Hier sind dann auch Details wie dort nistende Dreizehen-Möwen erkennbar
von uns genutztes Equipment:
- Panoramakopf: Traumflieger Intellishoot Pro Mark II
- Sony A7 II, EOS 6D, Panasonic Lumix FZ1000
- Objektiv: Canon 24-70mm/2,8, Sony Zeiss 24-70mm/4, für Kugelpanorama das Canon Fisheye 8-15mm bei 15mm, montiert an der Sony via Canon EF> Sony Nex E-Mount-Adapter
- Funk-Fernauslöser Hähnel Giga Captur
- Software: Autopano Giga + Panotour Pro + Livepano Plugin / Lightroom CC, Photoshop und Premiere Pro CC
- Kugelpanoramen in zwei Reihen (+30 / -30 Grad) mit jeweils 6 Abschnitten, ISO 100, RAW-Format
Unsere Foto-Tour geht weiter die Ringstraße entlang in Richtung Westen nach Hellnar.
Wir kommen aus dem Norden vom Godafoss.