Sony A9 im großen Traumflieger-Test!
Seit Sommer 2017 ist die Profi-Fotowelt nicht mehr dieselbe. Zumindest wenn es nach Ansprüchen von Sony geht. Denn die neue Sony A9 wildert in der Domäne schneller Profi-Sportkameras mit Vollformat-Sensor und übertrumpft die Canon- und Nikon-Boliden gar in einigen Aspekten. Allen voran soll sie 20 Bilder/Sek. ohne Sucherunterbrechung mit kontinuierlichem Autofokus leisten. Ist das System schon ausgereift genug und eine ernstzunehmende Alternative? Immerhin ist die Sony A9 mit einer UVP von 5.299 EUR rund 1.000 Euro günstiger als die alternativen Kamerasysteme wie eine EOS 1Dx II oder Nikon D5. Unser Test stellt die Sony A9 näher vor!
Body - Menüeinstellungen - Bildqualität - Autofokus - Fazit - technische Daten - Sony-Objektive im Testüberblick - Rangliste - Leserkommentare
Bislang hat Sony bei seinen vollformatigen A7-Modellen zwar mit hoher Dynamik, guter Ausstattung und Auflösung bei sehr kompakten Abmessungen geglänzt bzw. sich mit den A7s-Modellen bei extremen Lowlightfähigkeiten hervorgetan. Doch jetzt will der Hersteller mit der A9 in die hochprofessionelle Domäne der Sport- und Actionfotografie vordringen. Und er hat gute Argumente, denn die A9 liefert 20 Bilder/Sek. bei voller Auflösung und mit kontinuierlichem Autofokus. Die Konkurrenz schafft an der EOS 1Dx II nur 14 B/Sek. und die Nikon D5 gar nur 12 B/Sek. Zweites Argument ist ein ununterbrochenes Sucherbild während der hohen Serienbildfrequenz. Die DSLR-Fraktion muss hier noch mit Dunkelbildern leben, die wie ein Flackern bei der Actionsequenz eine Motivverfolgung zumindest etwas erschweren kann.
Dazu offeriert die Sony A9 anstelle von 20 gleich 24 Megapixel. Logisch, dass auch ein Dual-Slot mit zwei Speicherkarteneinschüben offeriert wird. Das ermöglicht professionellen Anwendern beispielsweise eine Datensicherung oder mehr Flexiblität, so dass dem Kunden vor Ort bereits JPEG-Bilder ausgehändigt werden können, während der Fotograf selbst eine Speicherkarte mit RAW für die weitere Entwicklung nutzt.
Professionelle Ansprüche erhebt die A9 auch durch eine Ethernet-Netwerkbuchse, so dass eine sehr schnelle Vorort-Verarbeitung bzw. Weitergabe der Bilddateien gewährleistet werden kann. Dazu liefert die A9 noch einen großen und - gegenüber bisherigen A7-Modellen - nominell höher auflösenden, elektronischen Sucher mit 3,69 Megapixel bei 0,78x-Größe. Hier decken die 693 Phasen-AF-Felder sogar einen Bereich von 93% ab, so dass auch extremere Randfokussierungen möglich sind. Auch hier kann die AF-Feldabdeckung bei den Profi-DSLR bei weitem nicht mithalten.
Nicht zuletzt liefert die A9 noch einen mit rund 5 EV effektiven, sensorbasierten Stabilisator, 4K-Video ohne Crop (bei Cine4K/24p) bzw. mit einem moderaten 1,2x Crop bei UHD-Video. Wifi, ein überarbeitetes Menü incl. Haupt- und Unterkarteireiterstruktur nebst MyMenü sind ebenfalls mit an Bord. Und der kompakte Body offeriert einen neuen Joystick zur direkten AF-Feldansteuerung sowie ein robusteres Daumenrad. Ein Hochformatgriff ist allerdings nicht verbaut, kann aber nachgerüstet werden.
Der Body

Die Sony A9 wiegt incl. Akku und einer Speicherkarte noch moderate 673gr.

Der Sensor im KB-Format (23,8 x 35,6mm) bietet eine Auflösung von 24 Megapixel .

Rückseitig finden sich ein gegenüber bisherigen A7- bzw. A6xxx-Modellen ein robusteres Daumenrad. Zudem ein neuer Joystick zur direkten AF-Feldansteuerung bzw. auch zur generellen Bedienung incl. Mittendruckpunkt. Der elektronische Sucher löst mit 3,69 Megapixel auf.

Mit Klappfähigkeiten kann der Monitor auch tiefe Perspektiven erleichtern. Er lässt sich für Überkopfpositionen auch etwas nach unten anstellen. Touchfähigkeiten werden zum Setzen von AF-Feldpositionen aber nicht für die allg. Bedienung unterstützt.

Der neue, hochauflösende 3,69 MP-Sucher an der Sony A9. Allerdings sind auf Distanz - vergleichbar zu den bisherigen 2,36 MP-Sony-Suchern - noch kleine Artefakte und harsche Mikrostrukturen bei kritischem Blick auszumachen. Auch konnte uns die Farbwiedergabe von gelben Naturmotiven nicht immer überzeugen, die dann gerne eher orange dargestellt werden.

Die Oberseite zeigt rechts ein pingesichertes Programmwahlrad, Belichtungskorrektur sowie zwei Customtasten. Links ist das obere, ebenfalls pingesicherte Rädchen für die Drivemodi zuständig.

Unter dem Drive-Rädchen finden sich die Einstellung für den Fokus-Modus. Hier will ebenfalls ein kleiner Pin vor einem Verstellen heruntergedredrückt werden, was für uns teils umständlich weil nur mit spitzem Zeigefinger möglich ist.

Löblich, dass sich die A9 rechtsseitig direkt am Auslöser einschalten lässt. Weniger praktisch ist allerdings ein vom Auslöser ziemlich weit entferntes Rändelrädchen weiter unten. Da wird der Weg mit dem Zeigefinger unnötig weit. Die Einschaltzeit ist zudem mit rund 2 Sek. Dauer nicht unbedingt schnappschusstauglich.

Ein Dual-Slot nimmt zwei SD-Speicherkarten entgegen. Das untere Fach ist UHS-II-kompatibel und erreicht in unserem Test mit sehr schnellen SD-Karten eine maximale Schreibleistung von rund 140 MB/Sek. Im schnellen Serienbildmodus mit 20 B/Sek. sind rund 240 RAW unverzögert gepuffert (12-Bit-RAW). Wird dann gespeichert, dauert der Vorgang rund 1Min. Jetzt ist zwar noch der Schnellbildschirm aber nicht das allgemeine Menü im Zugriff. Eine EOS 1Dx II mit Compact Flash und C-Fast 2 schafft rund 900 RAW unverzögert und speichert dann in gut 5 Sek. Auch Nikon ist mit XQD ähnlich schnell aufgestellt und braucht für seine 200 RAW ebenfalls nur rund 5 Sek. Speicherzeit.

Die Anschluss-Sektion mit Ethernet-Netzwerkbuchse, Blitzsynchronbuchse, HDMI- und USB (2.0) sowie Kopfhörer-Out und Mikrofon-Eingang (Stereo, 3,5mm Klinke).

Unten findet sich das Akkufach. Der neue Akku NP-FZ100 bringt es jetzt auf 2.280mAh und so etwa die doppelte Leistung gegenüber den bislang verwendeten NP-NW50-Akkus. Im Lieferumfang ist ein Akku-Ladegerät enthalten.

Die Sony A9 ist hier mit dem Zeiss 24-70mm/4 auch einhändig gehalten gut ausbalanciert. Sie schmiegt sich gut in unsere Hände, wirkt aber nicht wie angegossen.

Direktvergleich: Links die Sony A9 ist gegenüber einer ebenfalls 24 Megapixel auflösenden Sony A7 II minimal bulliger und eine Idee höher gebaut.

Links die Sony A9, rechts eine 1D-Profikamera. Was wohl die Canon-Designer vom wenig intergierten, kantigen Sony A9-Design halten mögen?

Auch eine EOS 5D IV wirkt vom Design integrierter und offeriert weichere Linien als links die eckigere Sony A9.

Sony bietet bereits ein paar Teleobjektive wie das hier gezeigte FE 70-200mm/2,8 GM OSS, auch ein 100-400mm/4,5-5,6 ist vorhanden. Geplant ist zudem für Mitte 2018 ein 400mm/2,8 mit nativem E-Mount. Per Adapter - wie z.B. den Sony LA-EA4 - lassen sich auch A-Mount-Objektive nutzen wie etwa ein Sony 300mm/2,8. Dann ist die Serienbildgeschwindigkeit mit nachgeführtem AF allerdings auf 10 B/Sek. reduziert.

Auch Canon-Objektive lassen sich via Automatikadapter incl. Autofokus (OneShot oder langsamer Servomodus) und Bildstabilisator-Unterstützung an der A9 nutzen!

Wer nach einer Lösung für den Makrobereich und automatischen Fokusbracketing-Funktionen sucht (automatische Verlagerung der Schärfenebene für externe Verrechnung via Stacking-Programm zur Erhöhung der Schärfentiefe), findet intern an der Sony leider keine befriedigende Lösung. Es ist aber möglich, ein Canon-Makro via Automatikadapter plus einem Helicon FB-Tube zu kombinieren. Immerhin wird dabei bei unserem Test der langsame Serienbildmodus mit rund 3 B/Sek. mit automatischem Fokus-Bracketing möglich!

Bildqualität
Sony stattet seine A9 mit einem neu entwickelten, mehrschichtigen Bildsensor mit BSI-Technologie aus. Lt. Sony lässt er sich bis zu 20x schneller als an einer A7 II auslesen. Wir untersuchen nachfolgend, welche Bildqualität tatsächlich realisierbar ist.
Hinweis: bitte mit der Maus über die Bilder fahren bzw. mit linker Maustaste drücken, um die jeweiligen 100%-Ansicht in nativer Größe zu sehen!

Die Sony A9 löst im RAW-Format in unserem Labortest bis zu 3.264 Linien in der Bildhöhe auf. Eine hohe Auflösung wird auch noch bis f11 gehalten, dann schlagen Beugungsunschärfen zu. Sehr ähnliche Auflösungswerte erzielen wir an einer Sony A7 (3.408 Linien) und A7 II (3.384 Linien), die ebenfalls nominell einen 24 Megapixel-Vollformat-Sensor bieten. Die EOS 1Dx II erzielt mit dem 20 Megapixel-Sensor in unsrer Messung 2.976 Linien.

Das ISO-Testchart mit 100%-Ansichten im RAW-Format zeigt bis ISO 6.400 noch weitgehend intakte Ansichten, erst ab 12.800 blassen Farben zunehmend aus und Rauschartefakte nehmen deutlich zu.

Im JPEG-Format sind ISO 12.800 noch durchaus akzeptabel bei der 100%-Ansicht. Darüber setzt dann der Weichzeichner ein, der allerdings recht intelligent vorgeht und auch bei ISO 25.600 und 51.200 noch Details erhält.

Vergleich im RAW-Format und für ISO 25.600: Die Sony A9 liegt hier vom Rauschniveau auf ähnlichem Level wie die EOS 1Dx II und 5D IV, ist aber besser als eine Sony A7 II. Die APS-C-Klasse mit einer 80D kann nicht so ganz mithalten, wenngleich uns hier eine Sony A6300 positiv überrascht. Lumix GH5 und Olympus OMD EM1 liegen etwa zwei Rauschstufen zurück.

RAW-Dynamik beim ISO-Basiswert von 100: Die Sony A9 zeigt ein durchaus gutes Potenzial beim Aufhellen von sehr dunklen Bildbereichen!

Beim Aufhellen zunehmend dunkler Graukartenbilder und nachträglicher Aufhellung in Lightroom (bis 6 EV) bei ISO 100 zeigt die A9 auch bei extremer Aufhellung noch moderates Rauschen. Der vollelektronische Verschluss rauscht zwar gegenüber dem mechanischem eine Idee stärker, die Unterschiede sind aber gering und selbst bei extremer Aufhellung kaum auszumachen.
Daneben nutzt die G9 standardmäßig auch ein komprimiertes RAW-Format (abschaltbar). Wirklich problematisch ist dies in den allerwenigsten Fällen und ggf. bei nächtlichen Szene um Lichtquellen mit Artefakten auszumachen.

Direktvergleich Aufhellung tiefdunkle Schatten bei ISO 100: Die Sony A9 liegt hier etwa auf dem Niveau einer EOS 1Dx II, 5D IV und Sony A7 II. Auch eine 80D bzw. Sony A6300 können noch mithalten.

Autofokus

Unser Technik-Redakteur und Profifotograf Martin Thomas testet hier die Sony A9 im schnellen Serienbildmodus und ist generell von der AF-Leistung begeistert!
Den Autofokus testen wir an der A9 im schnellsten Serienbildmodus mit einem Sony FE 70-200mm/2,8 GM OSS bei 200mm und mit 20 Bildern/Sek. Dabei wählen wir generell die Preset-AF-Einstellungen, haben jedoch einen kleinen Feldbereich im Bildzentrum gewählt, innerhalb dessen sich die Phasen-AF-Felder jeweils automatisch den besten Motivkontrast auswählen. Als Motiv läuft ein junger Hund auf uns zu, während wir den Auslöser durchdrücken (JPEG-Format). Voreingestellt ist das Programm TV mit 1/1.250s - Auto-ISO - was bei den Lichtverhältnissen durchweg zu einer Blende von f2,8 führt.
Unten zeigen wir beispielhaft zwei Sequenzen. Die erste ergibt ein eher durchschnittliches Ergebnis mit einer Trefferquote von 14 scharfen zu 16 unscharfen Ergebnissen. Dies stellt jedoch eine Ausnahme dar. In der überwiegenden Mehrzahl haben wir Ergebnisse wie in der zweiten Sequenz erzielt. Hier ergibt sich eine Trefferquote von 26 scharfen zu 4 unscharfen (87%), wobei die unscharfen Bilder ausnahmslos im unmittelbaren Nahbereich anzutreffen sind (die Mindestdistanz wurde nicht unterschritten). Hier ist der Servo offenbar schlicht vom allerdings auch extrem schnellen Motiv überfordert.
Ähnlich gute Ergebnisse erzielen wir auch bei Möwen im Flug, wo wir beispielhaft ein Bild weiter unten zeigen. Auch hier ergibt sich eine Trefferquote oberhalb von 80%. Im Vergleich haben wir auch eine 7D II (Canon 70-200mm/2,8L IS USM) sowie eine Lumix GH5 mit Lumix 35-100mm/2,8 (jeweils Endbrennweite, Servo-AF, kleine Zone). An beiden Kameras erzielen wir durchschnittlich eine Quote an scharfen Aufnahmen sowohl beim Hund als auch den Möwen von 50 -60%. Die Sony A9 ist also zumindest zu genannten Kameras nicht nur schneller sondern zeigt auch eine im Schnitt bessere Trefferquote. Einen Vergleich zu einer 1Dx II bzw. Nikon D5 können wir im Moment nicht leisten, wollen ihn aber bei Gelegenheit nachreichen.
AF-Sequenz 1
AF-Sequenz 2

Auch an Möwen erzielen wir mit der Sony A9 mit dem FE 70-200mm im Flug in der überwiegenden Mehrzahl scharfe Aufnahmen (>80%).

Fazit
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scharf & schnell: Läge meine Priorität auf schnellen Bewegtmotiven, wäre die Sony A9 für mich der wohl heißeste Favorit. Ich will und muss keine Kunden mit einem großen, schweren und teuren Body beeindrucken, um ein Honorar rechtzufertigen. Da hat es die Sony vielleicht etwas schwerer als eine 1Dx II oder Nikon D5. Wichtiger ist für mich ein mobileres System, selbst wenn es sich mit großen Teleobjektiven dann wieder relativiert. Aber mein Nutzerprofil ist eher gemischt, daher habe ich eben auch die Option, schlanker unterwegs zu sein, was bei den DSLR-Boliden wegen fest integriertem Hochformatauslöser nicht möglich ist.
Schade, dass Sony keine Fokus-Stacking bzw. Bracketing-Lösung anbietet, wie es Nikon an einer D850 bzw. Panasonic und Olympus an neueren Modellen offeriert. Da ich viel im Makrobereich unterwegs bin, hätte sie mir das Sony-System nochmals deutlich versüßen können. Haptische Schwächen wie verkehrtherum einlegbare Speicherkarten, fehlende Automatik-Umschaltung, eine wegen Sicherungspin schwer verstellbare Fokusbetriebsart etc. sollte Sony noch ausmerzen. Auch die Farbdarstellung im Sucher bzw. Inkonsistenzen bei Actionsequenzen sind noch Baustellen bei Sony.
Letztlich wird ein Großteil der Action-Profis aber kaum ernsthaft über einen Wechsel nachdenken, solange nicht ausreichend native Superteleobjektive im Sony-System bereitstehen.
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Autofokus und die generelle Bildqualität stimmen an der Sony A9. Und in Verbindung mit der extremen Geschwindigkeit von 20 B/Sek. sind das schon starke Argumente, die fraglos professionelle Ambitionen erfüllen. Hinzu kommt ein unterbrechungsfreier Sucherblick bei der Motivverfolgung, den die DSLR-Welt nicht so ganz ermöglicht.
Das Gehäuse ist zudem robust gefertigt und Sony macht da einen echten Schritt gegenüber den bisherigen A7-Modellen nach vorn. Wer die Haptik verbessern will, kann auf einen Batteriegriff zurückgreifen. Stark ist die A9 auch im Videobereich mit einem nur geringen Crop von 1,2 bei UHD/30p. Eine EOS 1Dx II bringt hier schon einen 1,5x Beschnitt, mag sie auch 60p unterstützen. Auch der AF ist im Video weitgehend pumpfrei wie man es eben auch vom Dual Pixel-AF an der 1Dx II kennt.
Und dennoch muss sich die A9 auch Kritik gefallen lassen. Die generelle Anmutung des Gehäuses liegt für unser Empfinden noch nicht ganz auf dem Spitzeniveau der Topmodelle von Canon oder Nikon. Dafür fehlt es ihm an Feinschliff. Zum einen liegt es am kastenförmig konstruierten, nicht ganz ideal integrierten Body, der noch unnötige Kanten aufweist, mit aufgesetzten Elementen arbeitet (z.B. Auslöser) und einen zu langen Einstellweg etwa beim Griff vom Auslöser zum Einstellrädchen am Handgriff einfordert. Auch könnte die Farbdarstellung im elektronischen Sucher noch konsistenter ausfallen. Zudem wirkt er bei entfernteren Motive mit feinen Strukturen noch griselig. Da ist Pananonic an der Lumix GH5 besser aufgestellt, da hier sich der unverpixelte Blick praktisch nicht mehr von einem optischen Sucher unterscheidet.
Nicht ganz ideal ist zudem die Speicherpause, die sogar mit den schnellsten UHS II-Karten noch 1min einfordert, wenn man den Buffer mit rund 240 RAW füllt. Zwar bleibt ein Zugriff auf viele Einstellungen via Schnelleinstellbildschirm möglich aber der generelle Menüzugriff ist blockiert. Canon und Nikon verkürzen die Speicherzeit hingegen auf lediglich 5Sek.
Unterm Strich hat die Sony A9 ein paar Killerargumente auf ihrer Seite. Bei Bedarf lässt sich ein viel schlankerer, nur halb so schwerer Body wie an den großen DSLR-Boliden und noch ein interner Stabilisator nutzen. Und das Arbeitsinstrument funktioniert einfach, auf Wunsch sogar geräuschlos dank vollelektronischem Verschluss. Jetzt muss Sony noch native Superteleobjektive bringen. Immerhin ist die Entwicklung eines 400mm/2,8 angekündigt, das für Mitte 2018 erwartet wird. Ein Adapterbetrieb ist zwar eine Option aber für Profis sicherlich nur zweite Wahl. Wir sind schon gespannt, wie Sony sich beim Body-Design weiter entwickelt. Da ist noch Luft nach oben!

Mit satten 99% siedelt sich die Sony A9 in den obersten Regionen unserer Rangliste an!
- hervorragende Auflösung bei geringem ISO-Rauschen am 24 Megapixel-Vollformatsensor!
- überzeugender Servo-Autofokus bei extremer Geschwindigkeit und 20 B/Sek.
- kontinuierliche Motivverfolgung ohne Blackout auch im schnellsten Serienbildmodus
- mit ca. 240 unverzögerten RAW viel Potenzial für schnelle Actionsequenzen
- schön schlanker und robuster Body!
- sehr gute Individualisierungsmöglichkeiten mit bis zu 70 Befehlen für zahlreiche Tasten!
- Zebra und Fokuspeaking
- Geräuschlosmodus dank optionalem, vollelektronischem Verschluss
- überzeugender Videomodus mit nur geringem Crop (1,2x UHD, 4k/24p ohne Crop)
- integrierte Wifi-Funktion
- integrierter, 5-achsiger Stabilisator
- generell hochauflösender Sucher (siehe aber Contra-Punkte)
- klappbarer Monitor incl. Touch-AF
- gegen Staub und Spritzwasse abgedichtetes Gehäuse mit Dichtungen um Tasten und Rädern
- modernisierte Menüoberfläche incl. MyMenü
- Gehäuse haptisch und vom Design erreicht noch nicht ganz Top-DSLR
- verlangt mit größeren Teleobjektiven für eine bessere Balance nach Batteriegriff
- elektronischer Sucher zeigt noch Artefakte bzw. ist von der Farbdarstellung nicht immer perfekt (gelb tendiert nach orange)
- allg. Menüzugriff bei Speicherpause nicht möglich
- Farbinkonsistenzen bei Actionsequenzen zueinander (getestet im AWB)
- zwei Sek. beim Einschalten bis zum Auslösen erschweren Spontanmotive
- es fehlen dem Sony-System noch lichtstarke Superteleobjektive
- keine Lösung für Makroanwender etwa durch Fokus-Bracketing
- Objektiv-Entriegelungstaste auf der rechten Seite ist unpraktisch beim Objektivwechsel
- nicht alle Objektive werden mit 20 B/Sek. unterstützt (siehe Kompatibilitätsliste)
- Serienbildleistung sinkt im Blitzlichtbetrieb (bei mechanischem Verschluss) auf 5 B/Sek. ab
- GPS nicht integriert
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Technische Daten Sony A9
UVP |
5.299 EUR, hier bei Calumet kaufen |
Markteinführung |
Juni 2017 |
Sensor |
24 Megapixel, Vollformat ( 25,6 x 23,8mm), 5,9µm-Pixel (Pitch), 693 Phasenfelder |
Bildformate |
- bis 6.000 x 4.000 (RAW bzw. Jpeg L, auch parallel)
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Autofokus |
693 Phasen-AF-Felder, 25 Konstrast-Felder, empfindlich bis -3EV (f2,0), Augen-AF, Servo-AF, Touch-AF |
ISO-Bereich |
50 - 204.800 (nativ 100 - 51.200), Auto-ISO, dynamisch |
Belichtung |
30s - 1/32.000s (mechanisch 30s - 1/8.000s, Korrektur +-5EV, in 1/3 oder 1/2 Schritten, AEB bis 5 mit 3EV Spreizabstand Belichtungsmessung: Mehrfach, Mittenbetont, Spot, jeweils shiftbar |
Serienbilder |
bis 20 B/Sek. mit Servo AF, bis ca. 240 RAW unverzögert (komprimiertes RAW) |
Monitor |
3'' mit 1,44k - klappbar, touchfähig hinsichtlich AF-Steuerung |
Sucher |
elektronisch, 0,78x, 100%-Abdeckung, 3,69 MP |
Blitz |
nicht integriert, Blitzsynchronzeit 1/250s |
Video |
- UDH-Video 3.840 x 2160 / 30p / 25p / 24p 100 MBit, Cine4K 24p
- 1.920 x 1.080 bis 120p
- eingebautes Mikrofon (stereo)
|
Wifi |
integriert, IEEE802.11b/g/n mit 2,4GHz, Smartphonesteuerung |
GPS |
./., nur via Smartgerätekopplung |
Speicherkarten |
Dual-Slot 2 x SD. 1 x UHS II (bis max ca. 140 MB/Sek.) |
Extras |
zweiachsige Wasserwaage, Gitterlinien |
Buchsen |
Mini-HDMI-Out (Typ C), Mini-USB 2, externer Mikrofon-Anschluss 3,5mm, Fernauslöser-Anschluss via USB, Anschluss für Batteriegriff, Kopfhörer-Out, Ethernet-LAN-Buchse, Multianschluss |
Akku |
NP-FZ100, bis 480 Aufnahmen |
Gehäuse |
Magnesium, 12,7 x 9,6 x 6,3mm |
Gewicht |
ca. 673gr incl. Akku und einer SD-Speicherkarte |
Stabilisator |
ja, kameraintern, bis ca. 5EV-Ausgleich |
Anleitung |
Download hier |
Firmware |
Download hier |
Objektive |
Sony E-Mount-Objektive für Vollformat. Im Cropmodus auch für APS-C nutzbar. Per Automatikadapter auch Canon-Objektive nutzbar. |

Rangliste
Sony-Objektive im TestÜberblick (Liste ist nach rechts scrollbar)