Voigtländer bietet mit dem Nokton 25mm/0,95 ein besonders lichtstarkes Normalobjektiv für Micro 4/3-Systemkameras. Auf Autofokus bzw. einen optischen Bildstabilisator muss der Anwender zwar verzichten, dafür wird reichtlich LIchtstärke geboten. Wir haben das Objektiv an einer 20 Megapixel auflösenden Panasonic Lumix GX8 getestet.
Die Auflösungsmessung ergibt im Schnitt aktzeptable 1.489 Linien, wobei das Nokton im Zentrum um 2.000 Linien und bei f5,6 bzw. f8 am höchsten auflöst. Die Lumix GX8 schafft aber bis zu 2.800 Linien, so dass noch etwas Luft nach oben bleibt, die das Nokton nicht ganz bedient. Erferulich ist aber eine generell ausgewogene Schärfe, die bis in den Randbereich hineinreicht..
Hier bei Offenblende in den 100%-Ansichten (RAW mit Lightroom Standardentwicklung) zeigt sich eine noch brauchbare Feinzeichnung, wenngleich die 100%-Ansichten nicht ganz knackscharf wirken..
Bei f1,4 verbessert sich die Bildschärfe etwas..
Noch mehr Feinzeichnung erreicht erwartungsgemäß f2,8, wenngleich auch hier noch mehr Potenzial denkbar ist..
Portraitest bei f0,95 aus einer Distanz von ca. 2m mit einem Hintergrundabstand von rund 7m. Hier kann man die Eignung als Portraitobjektiv mit guten Freistelleffekten gut erkennen..
Vergleich zu einem Leica 25mm / 1,4 (Mitte) und einem 20mm/1,7 (rechts)
Hier ist der Freistell-Effekt oben am Nokton erkennbar, der den Hintergrund noch stärker weichzeichnet als an den alternativen aber ebenfalls lichtstarken Objektiven.
Fazit
Mechanisch kann uns das Voigtländer Nokton 25mm/0,95 voll überzeugen. Der Blendenring läuft perfekt rastend und nicht zu schwergängig. Auch der Fokussierring läuft geschmeidig, spielfrei und noch butterweich. Dass der Anwender hier auf den Autofokusbetrieb verzichten muss, sollte klar sein. So sind spontane Portraitaufnahmen erschwert. Immerhin bieten viele neuere Micro 4/3-Systemkameras Fokussierhilfen wie etwa Fokuspeaking mit dem sich noch recht flott scharfstellen lässt. Gefallen haben uns auch die Nahbereichsfähigkeiten am Nokton, wo man sich auf 15cm Sensor-Motiv annähern und immerhin einen Abbildungsmaßstab von 0,2x (KB) realisieren kann. Vor allem in den kleineren Blendenstufen muss man allerdings in Gegenlichtsituationen teils mit deutlichen Farbsäumen bzw. sphärischen Aberrationen leben, die sich auch über ganze Bildbereich überlagern können. Und das Eigengewicht von 410gr ist für Micro 4/3-Verhältnisse doch schon spürbar. Alternativen findet man mit einem deutlich schlankeren Leica 25mm/1,4!
Im Lieferumfang ist noch eine Streulichtblende aus Metall enthalten.
Insgesamt werten wir das Nokton mit 4 von 5 Sternen. Mittlerweile ist auch schon der Nachfolger Voigtländer Nokton 25mm/0,95 II erhältlich!
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