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der Vorteil der Montierung
Diese parallaktische Montierung hat den grossen Vorteil gegenüber einfachen Stativköpfen, dass sie die Erdrotation ausgleicht, wobei lediglich eine Achse für Beobachtungen (die Stundenachse) laufend nachzuführen ist. Für die Fotografie der oftmals lichtschwachen Himmelsobjekte lassen sich so die geforderten langen Belichtungszeiten von meist mehreren Minuten bequem realisieren, insbesondere wenn ein elektrisch angetriebener Motor eingesetzt wird. Für letzteren ist die Montierung bereits vorbereitet.
Angesichts des Preises für das Gesamtpaket von deutlich unter 100 Euro, in dem neben Tubus, Stativ und Montierung auch noch einige Extras, wie beispielsweise eine gute Astrosoftware geboten werden, kann man fast schon von einer rückläufigen Inflation sprechen und erstaunt zur Kenntnis nehmen, wie wertvoll doch die paar Euros sein können.
Bildqualität: Aufnahmen ohne Verwendung der Okulare
Grosses Lob ist von vielen Seiten hinsichtlich der Abbildungsleistung zu hören. Ein Blick beispielsweise durch das mitgelieferte 20mm Sucherokular zeigt dem Betrachter ein erstaunlich helles und klares Bild selbst bei "irdischen" Naturbeobachtungen. Ob dieser subjektive Eindruck auch objektiven Vergleichen mit hochwertigen Kameraobjektiven der Canon L-Klasse stand hält, die kombiniert mit Telekonvertern etwa auf die Brennweite des Lidl-Scopes von 700mm gebracht wurden, soll folgender Vergleich zeigen:
Canon 300mm/4,0 L IS USM kombiniert mit Kenkokonverter 2x + 1,5x =
750mm Brennweite. Motiventfernung 16 Meter, 1 Sekunde
Belichtungszeit. |
Das
Lidl-Teleskop ohne aufgestecktes Okular. |
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Neben der Detailauflösung sollen diese Testaufnahmen durch den rechtseitigen, hohen Lichtkontrast ebenfalls die Probleme mit chromatischen Aberrationen offenbaren. Im Ergebnis sind die Farbsäume in beiden Fällen recht gering; die Bildschärfe liegt beim Lidl-Teleskop zwar geringer als es die Canon-Konverterkombination zeigt, der Unterschied ist jedoch nicht so hoch, wie es die Preisdifferenz von knapp 1.500 Euro vermuten lassen würde.
Um die Bildergebnisse fernab optimierter Aufnahmesituation zu testen, wurde der Tubus wie ein herkömmliches Objektiv direkt mit der Canon-DSLR (20 D) via Selbstbau-Adapter gekoppelt und eine kurze Fototour durch Feld und Wiesen unternommen.
Der recht guten Lichtverhältnissen wegen konnte auf ein Stativeinsatz verzichtet werden, wobei der Tubus aufgrund seines verhältnismässig geringen Gewichtes noch sehr gut zu halten ist.
Die Kombination ist nicht unbedingt als unauffällig zu bezeichnen und kann an kurzbrennweitige Objektive gewöhnte Mitmenschen schnell neugierig machen. Ein kleines Schwätzchen über Kameratechnik ist damit meist garantiert.
Die nachfolgenden beiden Aufnahmen entstanden im Feldversuch aus der Hand bei ISO 800 an der Canon 20D, die voll aufgelösten Ausschnitte lassen sich via Mausklick betrachten:
Graureiher bei der Jagd |
Feldhase auf der Flucht |
Mit dem Lidl-Teleskop lässt sich - gemessen an der grossen Brennweite und dem Leichtgewicht - eine respektable Bildqualität erreichen. Der Vorteil der 700mm Brennweite ist natürlich, dass die Fluchtdistanz auch sehr scheuer Tiere oftmals noch gewahrt bleiben kann und dennoch grossformatige Aufnahmen möglich werden. Qualitätsverbesserungen stehen dann optional nachträglich durch Wahl kleiner Ausgabeformate offen.
Das Handling ist übrigens optimal mit einer Kabelfernbedienung, so kann der Tubus gehalten werden und gleichzeitig mit dem Finger der Auslöser gedrückt werden, während die andere Hand die Schärfe nachführt.
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