Direktlinks: Schärfentiefe - Schärfentiefe bei Portraits - Vergleich 2x-Crop gegen Vollformat
Was Schärfentiefe bedeutet
Als Schärfentiefe wird die Ausdehnung der Bildschärfe bezeichnet, die entweder eine einzelne Bildebene oder auch den Vorder- und Hintergrund erfasst. Bei Portrait-Aufnahmen ist oft eine geringe Schärfentiefe erwünscht, um den Portraitierten vom Hintergrund zu lösen. Bei Landschaften und Panoramen ist hingegen regelmässig eine hohe Schärfentiefe gefordert, um alle Bildelemente gleichermassen vom Vorder- bis zum Hintergrund scharf abzubilden (und es dem Betrachter zu überlassen, auf welches Bilddetail er sich konzentrieren möchte).
Dabei gilt: je grösser die eingestellte Blendenzahl, umso höher wird die Schärfentiefe. Einflussfaktoren sind dabei auch die Motiventfernung sowie die genutzte Objektiv-Brennweite. Je weiter das Motiv entfernt ist, umso mehr Schärfentiefe wird im Bild erkennbar. Gleiches gilt für die verwendete Brennweite, je kleiner die Brennweite, umso mehr Schärfentiefe weist das Bild auf.
Ein wichtiger Einflussfaktor ist zudem die Grösse des Bildsensors. Hier gilt: je grösser der Bildsensor, umso geringer wird die Schärfentiefe.
Nachfolgend ein Vergleich der Schärfentiefe mit unterschiedlichen Aufnahmesensoren im Zusammenhang mit der genutzten Blendenzahl:
Kompaktkamera 1:1,7'' (z.B. Powershot G12/G15)

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DSLM - 2x Crop-Bildsensor:

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DSLR - 1,6x Crop-Bildsensor (APS-C):

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DSLR - 1x Sensor (Vollformat):

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Schärfentiefe und Portraits
Bei Portraits ist es oft erwünscht, den Portraitierten vor dem Hintergrund zu lösen. Typische Portraitobjektive bieten eine Brennweite von 85mm auf einen 35mm-Kleinbildsensor bezogen. Die Schärfentiefe hängt jedoch von der gewählten Blende und Motiventfernung ab. Nachfolgend ein Beispiel mit dem Leica Nocticron 42,5mm / f1,2 an einem Micro 4/3-Bildsensor (entspricht 85mm und von der Schärfentiefe f2,4 auf Kleinbild bezogen) bei verschiedenen Blendenstufen und bei 3m sowie 1,5m Motivdistanz zur Kamera. Bei 3m verzehnfacht sich die Schärfentiefe gegenüber einer Entfernung von 1,5m!
Schärfentiefe-Vergleich Micro 4/3 (2x-Crop) gegen Vollformat
Nachfolgend haben wir mit der Lumix GH3 (2x-Crop) und dem 25mm Leica-Objektiv bei Offenblende f1,4 exakt auf die Augen des Holzvogels fokussiert (Format 3:2 in der Kamera genutzt). Das gleiche wurde an einer EOS 5D Mark 3 mit Vollformat-Sensor mit einem 50mm/f 1,4 aus derselben Entfernung durchgeführt. Hier lässt sich gut am Hintergrund erkennen, dass der Vollformatsensor erheblich weniger Schärfentiefe bietet.

Jetzt der Vergleich mit f2,8 am Vollformatsensor. Rechnerisch sollte die Schärfentiefe identisch sein, doch optisch lässt sich für den Vollformatsensor noch eine Idee weniger Schärfentiefe ausmachen (den Versuch haben wir zweimal wiederholt auch mit dem Canon 50mm/f1,2) mit gleichem Ergebnis.

Erst bei f3,2 am Vollformatsensor zeigt sich die grösste Deckungsgleichheit hinsichtlich der Schärfentiefe im Vergleich zum 2x-Cropsensor bei f1,4 an der Lumix GH3.

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