25 Megapixel, neuer AF
neue Panasonic Lumix G9 II, Hands on-Test
15 Jahre nach der ersten Lumix G1 und knapp 6 Jahre nach Einführung der G9 folgt jetzt die brandneue Lumix G9 II. Wir konnten anhand eines Vorserienmodells erste Tests durchführen.
Nachdem Panasonic eine Kooperation mit Leica und Sigma eingegangen ist und zusammen das Kleinbild L-Mount aufzubauen ist es etwas ruhiger um die im Micro 4/3-Format angesiedelten Modelle von Panasonic geworden. Immerhin kam 2021 eine Lumix GH6 aber der früher übliche, jährliche Erneuerungsrhythmus scheint etwas eingeschlafen zu sein. Doch ab November 2023 soll die neue Lumix G9 II für solo 1.899 EUR in den Handel kommen.
Und die hat es in sich: ein komplett neues Gehäuse, das sich direkt an die KB-Kamera Lumix S5 II anlehnt. Zwar ist Panasonic bereits bei der Lumix GH6 bereits auf einen 25 Megapixel-Bildsensor umgestiegen aber die G9 II bietet außerdem einen Phasen-Hybrid-AF incl. Tier-/Augenerkennung sowie Fahrzeuge und Motorräder. Damit will der Hersteller jetzt auch bessere Ergebnisse erzielen und verlässt sich nicht mehr komplett auf sein bisheriges Depth from Defocus-Verfahren.
Auch der Videomodus wurde aufgebohrt. Er bietet 5,8k im 4:3-Format bei 30 Bildern/Sek., alternativ können Sie auch Cine4K mit bis zu 120 B./Sek. nutzen. Makrofreaks können sich auch über eine Fokusübergang-Funktion freuen, die sich für Fokus-Stacking zweckentfremden lässt. Zudem wurde der IBIS (in Body Image Stabilizer) bis auf 8 Blendenstufen Verwacklungsausgleich aufgebohrt.
Panasonic kündigt auch gleich zwei neue Micro-4/3-Objektive mit einem Leica 35 - 100mm/f2,8 (UVP 1.249 EUR) sowie ein Leica 100 - 400mm/f4 - 6,3 1:2 Makro (UVP 1.699 EUR) an, die auch ab November im Handel verfügbar sein sollen.
Beispiele - ähnliche Kameras im Featurevergleich - Traumflieger-Meinung - technische Daten - Rangliste - Leserkommentare
Ähnlich kräftig wirkt das neue Gehäuse der G9 II wie am Vorgänger, obwohl beide mit je 658gr identisch viel wiegen. Die G9 II ist etwas höher aufragend dafür eine Idee weniger breit gebaut. Ein überwiegend in Metall gefasster Chassis der über Dichtungen gegen Staub und Spritzwasser verfügt.
Frontal finden sich - wie am Vorgänger - gleich zwei individuell konfigurierbare Taster, die jedoch vom Layout optimiert sind. Mittel- und Ringfinger können Sie leichter fassen. Sehr gut gefällt uns, dass direkt um den Auslöser ein Einstellrädchen als Kranz ausgelegt ist. Und was uns an der ursprünglichen G9 immer wieder genervt hat, war der sehr schwammige Druckpunkt, bei dem wir häufiger mal versehentlich ausgelöst haben, obwohl wir nur halb herunter drücken wollten. Das wurde erheblich verbessert. Anstelle eines LC-Displays findet sich jetzt das Programmwahlrad mit integiertem Einschalter auf der rechten Oberseite. Die Mulde für den rechten Daumen ist etwas abgeflachter, nichtsdestotrotz liegt auch die Neue sehr gut in der Hand, wobei selbst größere Hände auch ihren kleinen Finger am Handgriff sicher unterbringen.
Die Panasonic Lumix G9 II bietet einen 25 MP-Bildsensor im Micro 4/3-Format. Links stehen zwei individuell belegbare Funktionstasten bereit. Foto: www.traumflieger.de
Linksseitig findet sich ein vereinfachtes Drive-Wahlrad, wo vorher eine Kombi aus Programm- und Drivewahlrad etwas schwieiriger zu bedienen war. Hier können Sie zwischen Einzel- und konfigurierbarer, schnellerem Serienbildmodus umstellen. Bis zu 60 B/Sek. lässt sich die1 G9 II mit vollem AF-Servobetrieb bei elektronischem Verschluss nutzen. Sie können auch bis zu 75 B./Sek. im OneShot-AF-Betrieb die Geschwindigkeit hochtreiben. Ein Highresolution-Modus, Timer und Selbstauslöser finden sich außerdem am Rächen. Auf die Option, PostFocus anzubieten, verzichtet die G9 II. Ein interner Blitz ist nicht verbaut, Sie können aber externe Kompaktblitzgeräte ansetzen. Der Blitzschuh bietet auch die Option, via XLR-Adapter 4-Kanal-Ton zu ermöglichen.
Die Oberseite der G9 II ist völlig neu gestaltet. Praktisch ist auch der Steuerkranz um den Auslöser. Foto: www.traumflieger.de
Rückseitige Bedienelemente
Der Joystick ist in die Mitte gerückt, er ist etwas kräftiger und definierter. Über ihn lässt sich das Menü aber auch die AF-Messfelder komfortabel bedienen. Ein mittiger Druckpunkt setzt den AF zentriert oder bestätigt Eingaben. Wie gewohnt findet sich auch ein AF-Umschalter auf der Rückseite, wo Sie zwischen AF-S, AF-C und MF bequem umstellen können. Per mittigem Druck passen Sie die AF-Messfeldwahl an. Hier stehen 6 verschiedene Modi bereit über automatische Motivverfolgung bis zu einem Spot-AF. Sie können auch weitere Optionen umstellen, z.B. über die DISP-Taste lässt sich die Motiverkennung zwischen Human / Animal / Car / Motorcycle schnell wechseln oder auch ganz abschalten.
Das rückseitige Daumenrad verfügt über 4-Wege, es ist angenehm gerastet und bietet einen Bedienkranz. Mittiger Druck befördert Sie direkt ins Menü. So gefällt uns das wirklich ausgezeichnet! Oben rechts findet sich auch ein AF-ON-Taster. Darunter liegt die Q-Taste, wo Sie auch ein individuell gestaltetes Quick-Menü aufrufen können. Die DISP-Taste erzeugt einen Wechsel der Anzeige, wobei die wichtigsten Werte, eine 3D-Wasserwaage, ein ungestörtes Livebild oder sich der Monitor auch abschalten lässt. Auf der linken Rückseite finden sich ein LVF-Taster, mit dem Sie zwischen Monitor und Sucher-Ansicht oder Annäherungs-Sensorerkennung wechseln können. Links daneben liegt die Bildwiedergabe-Taste.
Sie können alle Tasten auch individuell konfigurieren, wobei Ihnen rund 100 Befehle zur Verfügung stehen. Auch die Einstellräder können individualisiert werden, etwa um die Drehrichtung oder die Kopfhörer-Ausgangslautstärke zu ändern. Speichern können Sie hierfür 5 Setups.
Die Rückseite der G9 II bietet ein großes Daumenrad, Der elektronische 0,8x-Sucher (KB) löst mit 3,68 MP auf. Foto: www.traumflieger.de
Sucher/Monitor
Der Sucher ist mit 0,8x (KB) eine Idee kleiner ausgefallen, bietet aber noch immer ein sehr großflächiges, klares und selbst im Dunkeln flimmerfreies Bild. Auf eine Verkleinerungsoption wurde verzichtet. Die Auflösung wurde mit 3,68 Megapixel beibehalten. Sie können die Frequenz bis auf 120 Hertz hochtreiben und ihn über ein Dioptrien-Rädchen von -4 bis +3dpt auf Ihre Sehstärke anpassen.
Der 3-Zoll-Monitor wurde von der Auflösung auf 1,84 MP (vorher 1.04 MP) hochgedreht. Er lässt sich aus- und einklappen und um bis zu 270 Grad drehen. Dank ausgezeichneter Touchfähigkeiten können Sie auch vor der Kamera den AF setzen. Im Bildwiedergabe-Modus können Sie doppelt tippen, um schrittweise zu vergrößern oder auf Normalansicht zurückzuspringen. Spreizen oder kneifen funktioniert ebenfalls ähnlich wie am Smartphone.
Buchsen
Auf der linken Seite finden Sie die Sektion mit den Anschlüssen. Die sind hinter klappbaren Gummilaschen gut geschützt aber vergleichsweise komfortabel im Zugriff. Oben finden Sie Anschlussbuchsen für ein externes Mikrofon und direkt drunter einen Ausgang für den Anschluss eines Kopfhörers. Beide sind als 3,5mm Stereoklinkenbuchsen ausgelegt. Darunter findet sich eine HDMI-Buchse des Typ A sowie ein USB-C-Anschluss (Vers. 3.2), über den Sie eine SSD-Festplatte direkt bespielen können oder über ein Ladekabel den Akku aufladen und sogar die Kamera direkt betreiben können. Auf der gegenüberliegenden Seite findet sich eine Eingangsbuchse mit 2,5mm Stereoklinke für einen Fernauslöser (wie z.B. einen Hähnel HROP 280 Pro).
Die Buchsensektion der G9 II ist gut mit Mikrofon- und Kopfhöreranschluss sowie mit einem großen HDMI- und USB-C-Anschluss ausgestattet. Foto: www.traumflieger.de
Speicherkarten
Rechtsseitig findet sich ein Dual-Slot für zwei SD-Speicherkarten, die beide mit UHD II-Unterstützung daherkommen. Im schnellsten Serienbildmodus bei 75 B/Sek. werden in 2,8 Sek. 200 JPEG oder RAW gepuffert. Der Vorgänger schafft hingegen nur 50 B/Sek. für 50 JPEG. Der Puffer wurde demnach vervierfacht. Allerdings benötigt die G9 II dann auch 44 Sek., um die JPEG dann vollständig auf eine UHS II-Karte zu speichern.
Die rechte Seite bietet oben eine 2,5mm-Klinkenbuchse (geeignet z.B. für Hähnel HROP 280 Pro) für einen Fernauslöser und das Kartenslot. Foto: www.traumflieger.de
Akku / Unterseite
Auf der rechten Unterseite findet sich das Akku-Fach. Das lässt sich durch einen bequemen Schieber öffnen oder schließen. Der Akku DMW-BLK22 findet sich bereits in der Lumix GH6 oder einer S5 II. Er bietet 2.200 mAH und reicht für 390 Aufnahmen lt. CIPA-Standard. Da hätten wir etwas mehr Power erhofft. Das Fach bietet genügend Platz zum in der optischen Achse eingelassenen Kamera-Anschlussgewinde (1/4 Zoll), da hier auch bei unter gesetzter Schnellwechselplatte genügend Raum bleibt, um den Akku ggf. zu wechseln.
Zwei SD-Karten finden Platz im Kartenlaufwerk, beide werden als UHS-II unterstützt. Foto: www.traumflieger.de
Bildqualität
Die G9 II löst mit 5.776 x 4.336 Pixel (ca. 25 MP) im 4:3-Format maximal auf. Sie können aber auch 12,5 oder 6,5 MP (Größe M / S) wählen. Optional können Sie jedoch auch den High Resolution-Modus mit bis zu rund 100 Megapixel (11.552 x 8.672 Pixel) wählen. Alternativ 50,5 MP (8.1.92 x 6.144 Pixel). Hierbei nimmt die G9 II acht Aufnahmen schnell nacheinander auf und verrechnet sie zu einem hoch auflösenden Bild. Das funktioniert auch aus der freien Hand und die Funktion minimiert auch leichtere Bewegungen, was allerdings zu Lasten der Auflösung geht. Nach unserer Beurteilung des JPEG-Formats erzielen wir im normalen Fotomodus ca. 3.700 Linien/BH und im High Resolution-Modus bis zu ca. 6.140 Linien/BH (jeweils f5,6 mit Leica 12-60mm 2,8 - 4 bei 12mm). Diese Werte sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, da wir üblicherweise das RAW-Format ausmessen und hier noch kein Adobe Camera RAW bereitsteht. Das liegt auch an der noch vorläufigen Kamera-Firmware von 0,4c.
Die Unterseite der G9 II bietet das Akkufach. Das 1/4-Zoll-Kameraanschlussgewinde ist in der optischen Drehachse angebracht.. Foto: www.traumflieger.de
Autofokus
Mein Kollege Martin Thomas hat die G9 II mit einem Olympus 40 - 150mm f2,8 genutzt, um den neuen AF-Betrieb anhand auf ihn zulaufende Hunde zu testen. Auch dieser Test muss als sehr vorläufig angesehen werden der frühen Firmware-Version (0,4c) wegen. Er hat den SH-Modus mit 20 Bildern/Sek. im Servobetrieb und Verschlusszeiten um 1.250 Sek. bei f2,8 und 150mm idR genutzt. Eingestellt wurde Animal mit Augenerkennung. 3 Sequenzen mit überwiegend einwandfreien Ergebnissen sind dabei herausgekommen. D.h. der Hund wurde im Kopfbereich so scharf wie man es sich wünscht. Von 206 Einzelaufnahmen sind ca. 200 scharf geworden.
Der Akku DMW-BLK22 bietet 2.200mAh, er reicht lt. Cipa-Standard für 390 Aufnahmen. Foto: www.traumflieger.de
Videomodus
Während der Vorgänger oder auch eine Olympus OM-1 maximal 4k-60p schaffen, so bringt die Lumix G9 II 5,8k-Video mit 30p oder Cine4K mit 120 B/Sek. Sie können als Videocodec zwischen MP4 (bis UHD/60p), MOV (bis 5.8k 30p) und AppleProRes (bis 5,7k 30p) wählen. Sie können Full HD mit bis zu 240 B/Sek. und daraus z.B. Zeitlupenaufnahmen generieren. Unsere Messung ergibt bei 3.840 x 2.160/30p eine Zeilenauflösung von 1.806 Linien in der Bildhöhe (mit Leica 12 - 60mm/2,8 - 4 bei 12mm und f5,6). Damit liegt die G9 II noch in Nähe der Spezifikation. Einige Modi z.B. mit All-Intra und 800 MBit lassen sich dann jedoch nur per angeschlossener USB-SSD aktivieren. Videoentwicklung bis UHD 60p lassen sich auch im Zeitraffer/Timer-Modus nach der Aufnahmeserie kameraintern generieren.
Der Monitor ist an der G9 II klappbar. Hier via DISP-Taste werden wichtige Einstellungen angezeigt. Foto: www.traumflieger.de
Makro
Auf einen noch am Vorgänger vorhandenen PostFokus-Modus verzichtet die G9 II. Aber sie bietet einen Fokus-Bracketing-Modus. Der ist in der Geschwindigkeit vom Objektiv abhängig. Mit einem Leica 12-60mm f2,8 - 4 konnten wir 100 Aufnahmen einer Schärfenreihe in 21 bzw. 23 Sek. durchführen. Ein angesetztes OM System 90mm/3,5 Makro brauchte hingegen 33 Sek. für 100 Aufnahmen. Alternativ können Sie aber auch den Videomodus nutzen und dort die Funktion Fokusübergang mit einem Start- und Endpunkt der Schärfenreihe nutzen. Wählen Sie dann 5.8k30p als Videoqualität, dann können Sie 30 B/Sek. nutzen. Das Video wird unter Helicon Fokus automatisch zu einer Foto-Schärfenreihe entpackt.
Auch nach vorne lässt sich der Monitor hindrehen. Auch die Touchscreen-Fähigkeiten können sich hier auszahlen. Foto: www.traumflieger.de
Die neue Lumix G9 II - Beispiele / Technikbilder
Der Bildsensor verfügt über eine maximale Auflösung von 25 Megapixel (5.776 x 4.336 Pixel) im Micro 4/3-Format. Foto: www.traumflieger.de
Die G9 II liegt gut in der Hand, hier mit einem Leica 50 - 200mm / 2,8 - 4. Foto: www.traumflieger.de
Links ein Ausschnitt aus dem High Resolution-Modus, rechts aus dem normalen Foto-Modus (jeweils 100%-Ansicht, Leica 12-60mm/2,8 - 4 bei 60mm, f5,6). Foto: www.traumflieger.de
Vergleich: Links mit der Focus-Bracketing-Funktion, rechts im 5,8k/30p-Videoprogramm via Fokusübergang. Verrechnet jeweils mit Helicon Focus Pro zu einem Stack (Methode C). Jeweils 100%-Ansichten. Foto: www.traumflieger.de
Der neue Phasen-Hybrid-AF wurde hier im schnellen Serienbildmodus mit 20 B/Sek. und einem Olympus 40 - 150mm/2,8 bei 1/1.250s und 150mm genutzt. Die 100%-Ansicht ist schön scharf geworden, wie dies für die überwiegenden Aufnahmen gilt. Foto: www.traumflieger.de
ISO 6.400 im JPEG-Format bei f5,6 in 100%-Auflösung (voll aufgelöste 100%-Ansicht). Foto: www.traumflieger.de
Ein MyMenü kann auch an der G9 II genutzt werden. Foto: www.traumflieger.de
Fokus-Bracketing-Modus mit den Einstellungen. Foto: www.traumflieger.de
Der erste Menüeintrag. Hier ist die komplette Menüstruktur zu erkennen. Foto: www.traumflieger.de
Die neuen AF-Einstellungen für den Servo-Betrieb. Für Human und Animal kann außerdem zwischen Umriss und Augen unterschieden werden. Foto: www.traumflieger.de
Mit vollelektronischem Verschluss lässt sich eine Verschlusszeit bis zu 1/32.000s einstellen. Foto: www.traumflieger.de
5.8k / 30p ist die maximale Videoeinstellung hier in 10Bit und mit 200 MBit. Foto: www.traumflieger.de
Der Schnell-Einstellbildschirm kann noch individualisiert werden. Er ist per Q-Taste aufrufbar. Foto: www.traumflieger.de
Die individuell konfigurierbaren Tasten der Kamera-Rück- und Oberseite (hinzu kommen noch weitere Tasten etwa auf der Vorderseite). Foto: www.traumflieger.de
In 3 Haupt- und weiteren Subkarteireitern finden sich die individuell zu konfigurierenden Befehle. Es sind rund 100 Einträge. Foto: www.traumflieger.de
Der High-Resolution-Modus kann bis zu 100 Megapixel-Bilder ablichten. Das funktioniert auch frei aus der Hand. Foto: www.traumflieger.de
Mit bis zu 75 Bilder/Sek. lässt sich der Serienbildmodus konfigurieren. Bis 60 B/Sek. arbeitet auch der Servo-AF mit. Die Einstellungen mit SH75/60/20 PRE sind ein Pre-Burst, der zwischen 0,5 und 1,5Sek. die Bildserie puffert. Foto: www.traumflieger.de
Direktvergleich: links die neue Lumix G9 II, rechts der Vorgänger. Foto: www.traumflieger.de
Direktvergleich: Links die Lumix G9 II, rechts eine Olympus OM-1. Foto: www.traumflieger.de
Rolling-Shutter: Aufnahme aus einer Fokus-Bracketing-Serie mit elektronischem Verschluss bei laufendem Ventilator (1.250 Sek.). Die Flügelblätter verformen sich zwar etwas aber nicht allzu stark. Ich schätze hier 1/60 Sek. als Bildsensor-Auslesezeit. Foto: www.traumflieger.de
Feature-Vergleich ähnliche Systemkameras
|
Lumix G9 II
|
Lumix G9
|
Olympus OM-1
|
UVP / Strasse ca.
|
1.899 EUR |
1.199 EUR, Strasse ab 945 EUR |
EUR 2.199; strasse ab 1.829 EUR |
Markteinführung |
Nov. 2023 |
Jan. 2018 |
März 2022 |
Sensor |
25 MP, Micro 4/3 |
20 MP, Micro 4/3 |
20 MP, Micro 4/3 |
Autofokus |
Phasen-Hybrid (DfD) AF, 779 AF-Felder, |
Depth from Defocus AF, 225 AF-Felder, empfindlich bis -4EV |
Phasen-AF mit 1.053 Feldern |
ISO-Bereich |
50 - 25.600 |
100 - 25.600 |
80 - 102.400 |
Bel.-Zeiten |
60s - 1/32.000s, bulb |
60s - 1/32.000s, bulb |
60s - 1/32.000s, bulb |
Serienbilder (AF)
|
bis 60 B/Sek. mit Servo-AF vollelektronisch, 200 JPEG bzw. 200 RAW unverz. |
bis 20 B/Sek mit Servo-AF, vollelektronisch, bis 50 JPEG bzw. RAW unverz. |
bis 120 Bilder/Sek, 50 B/Sek. mit Servo AF, 92 JPEG unverzögert, Mechanisch bis 10 B/Sek. |
Monitor |
3' mit 1,84MP, touchfähig, dreh- und schwenkbar |
3,' mit 1,04MP, touchfähig, dreh- und schwenkbar |
3' mit 1,62MP, touchfähig, dreh- und schwenkbar |
Sucher |
elektronisch, ca. 0,8x (KB), 3,68 MP |
elektornisch, ca. 0,83x (KB), 3,68 MP |
elektronisch ca. 0,83x (KB), 5,76 MP |
Video |
5,8k 30p, Cine4k 120p, UHD bis 120p, Full HD bis 240p |
UHD bis 60p, Full HD bis 120p |
Cine4k 60p, Full HD bis 240p |
Wifi |
integriert 2,4 und 5 GHz, Bluetooth |
integriert 2,4 + 5 GHz, Bluetooth-Verb., |
integriert 2,4 und 5 GHz, Bluetooth |
interner Stabi (IBIS) |
ja bis 8EV |
ja, bis 6,5EV |
ja bis 7EV, mit komp. Objektiv 8EV |
Fokus-Bracketing
|
ja |
ja |
ja |
Speicherkarte |
2 x SD (UHS II) |
2x SD (UHS II) |
2x SD-Karte UHS II |
GPS |
ja, via Smartphone |
ja, via Smartphone |
ja, via Smartphone |
Buchsen |
HDMI-Out, USB 3.2, Fernauslöser, Kopfhörer, Mikrofon |
HDMI-Out, USB 3.1, Fernauslöser, Kopfhörer, Mikrofon, Blitzsynchronbuchse |
HDMI-Out, USB 3.2, Fernauslöser, Kopfhörer, Mikrofon |
Akku |
DMW-BLK22, 390 Aufnahmen Cipa |
DMW-19E, ca. 400 Aufnahmen Cipa |
BLX-1, 520 Aufnahmen lt. Cipa |
Joystick |
ja |
ja |
ja |
Abmessungen (B x H x T) |
134 x 102 x 90mm |
137 x 97 x 92mm |
139 x 92 x 73mm |
Gewicht
|
658gr (incl.) |
658gr (incl.) |
600gr (incl.) |
Traumflieger-Meinung
|
Allrounder mit Spitzenambition!.
|
Die Panasonic Lumix G9 II sieht für mich wie ein großer Wurf aus. Zwar konnte ich sie - aufgrund des frühen Firmwarestandes - noch nicht komplett durchtesten. Aber die ersten Eindrücke überzeugen mich durchaus. Das Gehäuse liegt zwar nicht besser als der Vorgänger in der Hand. Der war an sich schon kräftig gebaut. Aber eine vielleicht noch integriertere Handhaltung an einer OM-1 wird hier durch die Gesamtbedienung und ihr Entgegenkommen wieder wett gemacht. Der Einstellkranz um den Auslöser herum aber auch das rückseitige Daumenrad sind schlicht sehr komfortabel. Dazu gesellt sich das nunmehr noch entgegenkommendere und aufgeräumter wirkende Menü. Da machen sich die zwischengeschalteten Subkarteireiter gut. Ich kann auch vom Haupt- in den untersten Karteireiter und zurück einfach via der Pfeiltasten am Daumenrad oder auch per Joystick wechseln.
Panasonic dürfte allerdings mal über ein ambitionierteres Schnellzugriff-System nachdenken. Olympus und Fuji lassen Favoriteneinträge direkt aus dem Hauptmenü zu, bei Panasonic muss ich das in einem separaten Menü mit ellenlangen Einträgen durchführen.
Auch gefällt mir, dass der Auslöser einen - wie es sich gehört - definierten halben und vollen Druckpunkt besitzt. Das Fehlen letzterer nervt mich am Vorgänger fast noch am meisten.
Dank doppelter Leistung des Venus-Engine-Bildprozessors gegenüber dem Vorgänger hat Panasonic jetzt auch einen Phasenhybrid-Autofokus spendiert. Damit können schneller bewegte Motive gezielter festgehalten werden. Im Hands-On-Test konnten wir hervorragende Ergebnisse bei 20 B/Sek. erzielen. Auch die mit Firmware 2.0 noch an der S5 II vermisste Tieraugen-AF ist jetzt mit dabei. Ansonsten ähnelt das Gehäuse der S5 II verdächtig. Auch eine Lumix GH6 zeigt sich vor allem durch den eingebauten Lüfter etwas potenter wenngleich die G9 II über vergleichbare Videofeatures mit bis zu 5,8k/30p oder Cine4k bis 120p verfügt.
Gegenüber dem Vorgänger wurde die Leistungsfähigkeit auch im Bereich des Stabilisators um 1,5 EV gesteigert. Der IBIS zeigt sich auch bei Kamerafahrten im Videobereich sehr potent, selbst wenn man auf die Sonderoption wie den zuschaltbaren Videostabilisator verzichtet. Anstelle von 80 lassen sich jetzt 100MP optional auch aus der freien Hand durchführen. Auch beim kamerainternen Verrechnen einer Timer-Reihe zu einem Zeitraffer-Video funktioniert jetzt in 3.840 x 2.160 anstelle von max. 30 mit 60 Bildern/Sek.
Post-Focus fehlt als Option und damit auch die Möglichkeit, kameraintern eine Schärfenreihe zu verrechnen. Die ursprüngliche G9 bietet hier 4K bzw. 6K-Video (bis 18 MP), die sich zu einem Fokus-Stack verrechnen lassen. Die Fokus-Bracketing-Funktion werkelt hingegen gewohnt langsam zwischen 3,3 und ca. 4,8 Bildern/Sek. je nach verwendetem Objektiv. Alternativ können Sie jedoch - wie an einer Lumix GH6 - über die Videofunktion "Fokusübergang" und mit 5,8k ein Video aufzeichnen und während dessen eine Schärfenreihe ablichten. Sie können so 30 Bilder/Sek. nutzen!
Die Lumix G9 II bietet auch weitere Reihenbildfunktionen wie Belichtungsreihe, WB-Reihe etc. Auch Sonderfunktionen wie Stop-Motion oder Live-Composit sind mit an Bord. Und Sie können die G9 II sogar während des laufenden Betriebes über die USB-Buchse betreiben.
technische Daten
Technische Daten Panasonic Lumix G9 II
UVP |
1.899 EUR
|
Markteinführung |
Mitte Nov. 2023 |
Sensor |
25 Megapixel, Live MOS (17,3 x 13mm), 3µm-Pixel (Pitch), Phasen-Hybrid AF |
Bildformate |
- bis 5.776 x 4.336 (RAW bzw. Jpeg L)
- RAW, JPEG, RAW+JPEG parallel vorhanden
|
Autofokus |
Phasen-Hybrid AF (kombininiert mit Depth from Defocus). 779 AF-Felder, Touch AF |
ISO-Bereich |
50 - 25.600, Auto-ISO (dynamisch anpassbar) |
Belichtung |
60s - 1/32.000s, elektronisch, mechanisch bis 1/8.000s (Halb- oder Drittelstufen einstellbar), Bulb, Korrektur +-3EV, in 1/3 oder 1/2-EV-Schritten, AEB 3, 5, 7 Aufnahmen in ganzen, halben oder Drittelstufen, Bereich bis +-7EV |
Weißabgleich |
AWB (drei Optionen), Sonne, Wolken, Schatten, Kunstlicht, Blitz, Custom-Weißabgleich (4 Optionen), manuell mit Kelvin-Werten (4 Optionen). |
Serienbilder |
bis 60 B/Sek mit Servo AF mit vollelektronischem Verschluss , 200 unverzögerte RAW bzw. 200 JPEG. 75 Bilder/Sek. mit OneShot-AF. Auch Burst-Modi (20, 60 und 75 B/Sek.) mit Vorlaufzeit von 0,5, 1, 1,5Sek. abrufbar. |
Monitor |
3'' mit 1,84MP, 180-Grad dreh- und 270Grad schwenkbar, touchfähig |
Sucher |
elektronisch,, ca. 0,8x (KB), 3,68 MP-Auflösung |
Blitz |
nicht intern, Blitzschuh Externe Blitzgeräte können angesetzt werden, Synchronzeit 1/250s
|
Video |
- 5.760 x 4.320 30p, 25p
- 5,760 x 3.024 60p, 48p, 30p, 25p, 24p
- 4.096 x 2.160 120p, 100p, 60p, 50p, 48p, 30p, 25p, 24p
- 3.840 x 2.160 120p, 100p, 60p,50p, 48p, 30p, 25p, 24p
- 1.920 x 1.080 240p, 200p, 120p, 100p, 60p, 50p, 48p, 30p, 25p, 24p
- All-I / IPB
- MP4, MOV und Aplle ProRes.
- 4K/Full HD: YCbCr 4:2:0 (8 Bit), oder YcbCr 4:2: 0 oder 4:2:2 (10Bit)
eingebautes Stereo-Mikrofon, Aufzeichnung länger als 29m59s möglich,
|
Wifi |
integriert, IEEE802.11b/g/n/AC mit 2,4 oder 5GHz, Bluetooth, Smartphone |
GPS |
nein, optional via gekoppeltem Smartphone |
Speicherkarten |
2x SD (UHS II) |
Extras |
High-Resolution-Modus bis 100 MP, Timer, Stop-Motion, Live-Composit |
Buchsen |
HDMI-Out (Typ A) , USB 3.2, Fernauslöseranschluss 2,5mm, Kopfhörer-Anschluss (3,5mm Stereoklinke), Mikrofonanschluss (3,5mm Stereoklinke) |
Akku |
DMW-BLK22 für ca. 370 Aufnahmen |
Gehäuse |
134 x 102 x 90mm |
Gewicht |
658gr (incl. Akku und Speicherkarte) |
Anleitung |
derzeit noch nicht dokumentiert |
Objektive |
Micro 4/3-Objektive, per Automatik-Adapter EF>Micro 4/3 auch EF- und EF-S-Objektive, auch teils Drittanbieter wie Sigma, Tamron etc. |
Rangliste