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6.6 GPS mit der 6D
Um Ihre Fotos mit Positionsdaten zu bestücken und den Aufnahmeort direkt auf einer Landkarte bzw. Satellitenkarte zu visualisieren, braucht man in der Regel ein GPS-Gerät. Beispielsweise gab es an der 5D Mark III nur eine offizielle Lösung in Verbindung mit dem recht teuren WLAN-Transmitter WFT-E4, an den man dann per USB-Kabel ein Dritthersteller-GPS-Gerät von Dawntech anschließen konnte.
So funktioniert GPS
GPS bedeutet Global Positioning System. Rund um den Erdball befinden sich bis zu 31 Satelliten, die für die Navigation zuständig sind. Diese NAVSTAR-Satelliten senden Zeitsignale per Funk aus. Werden wenigstens drei Signale empfangen, kann aus der Zeitdifferenz auf die Position des Empfängers geschlossen werden. Beim ersten Start eines GPS-Gerätes wird dabei zunächst der sogenannte Almanach gefüllt, der die ungefähre Position und Kennung der Satelliten enthält. Später kann dann eine schneller laufende Verbindung erfolgen, da die Erstdatenbestückung nicht erneut durchgeführt werden muss. Auf der Nordhalbkugel sind wenigstens zwölf Satelliten gleichzeitig in der Umlaufbahn.
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Erfreulicherweise steht jedoch an Ihrer EOS 6D eine kamerainterne GPS-Funktion bereit, mit der Sie nicht nur Ihre Bilder inklusive RAW-Dateien mit Geodaten bestücken können, sondern auch über einen Logging-Modus verfügen, um Reiserouten nachzuvollziehen. So nutzen Sie diese hilfreiche Funktion:
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Gehen Sie unter freien Himmel und halten Sie Ihre EOS 6D aufrecht, sodass der Blitzschuh nach oben zeigt. Ihre 6D braucht jetzt eine ganze Weile, bis sie die Daten der NAVSTAR-Satelliten empfängt. Das kann bis zu 15 Minuten dauern, oft geht es aber erheblich schneller. Meist reicht es jedoch nicht aus, den Erststart der GPS-Funktion etwa bei geöffnetem Fenster oder vom Balkon aus mit darüberliegender Decke zu starten.
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Aktivieren Sie eines der Kreativprogramme P/Tv/ Av/M oder B am Programmwahlrad. Wählen Sie im zweiten gelben Karteireiter ganz unten die GPSFunktion aus und gehen Sie dort auf Internes GPS. Warten Sie, bis das Icon mit dem GPS-Symbol nicht mehr blinkt!
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Internes GPS
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Nehmen Sie Ihre Bilder auf. Sowohl JPEG- als auch RAW-Dateien werden mit Geodaten bestückt. Sie können die Geodaten auch in der Bildwiedergabe direkt an Ihrer EOS 6D begutachten, wenn Sie während der Bildwiedergabe mehrfach die INFO.- Taste drücken.
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Wenn Sie eine Reiseroute nachvollziehen möchten, so schalten Sie dies wie folgt ein: Bei GPS-Aufzeichnung wählen Sie GPS-Pos.aufzeich./Aktivieren. Unter TimingPositionsaktualisierung können Sie dabei das Zeitintervall einstellen, wie oft die Position aktualisiert werden soll. Wenn Sie nicht mit einem schnellen Vehikel unterwegs sind, reicht in der Regel der Preset-Wert von alle 15 Sekunden.
Ihre EOS 6D zeichnet selbst dann Reiserouten auf, wenn sie sich im Sleep-Modus befindet oder sogar ganz abgeschaltet wird. Sie können Ihre EOS 6D beim Loggen auch im Pkw einsetzen und sie in der Regel auch in einer Fototasche transportieren. Die Genauigkeit ist dann meist noch ausreichend. Allerdings kann das GPS-Signal im Wald, in Schluchten und Tunneln abreißen.
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GPS-Pos. aufzeich. Aktivieren
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Maximale Wegpunkte-Aufzeichnung
Die EOS 6D kann rund 380.000 Wegpunkte aufzeichnen. Das reicht bei 15-sekündiger Aktualisierung für rund 67 Tage. Stellen Sie das Aktualisierungsintervall allerdings auf 1 Sek., dann können nur noch maximal 4,4 Tage aufgezeichnet werden.
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Öffnen Sie die Bilder z. B. in der im Lieferumfang enthaltenen Software Map Utility, dann werden sie direkt auf einer Landkarte (Google Maps) dargestellt.
Um die Daten für Reiserouten auszulesen, verbinden Sie Ihre EOS 6D mit dem im Lieferumfang enthaltenen USB-Kabel, klicken in Map Utility auf den Karteireiter GPS-Protokolldateien und wählen im Menü Datei den Befehl GPS Protokolldateien von GPS-Gerät importieren. Denken Sie daran, die kamerainterne WLAN-Funktion zu deaktivieren, damit Ihre 6D via USB-Kabel überhaupt erkannt wird.
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Reiseroute mit roter Wegmarkierung, die unter Map Utility angezeigt wird.
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Sie können auch andere Programme nutzen, um sich Ihre Bilder auf einer Landkarte anzeigen zu lassen. Zum Beispiel zeigt Adobe Lightroom ebenfalls im Modul Karte (seit Version 4.0) eine Google- Maps-Landkarte an und positioniert die mit Geodaten bestückten Bilder automatisch darauf!
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Sobald Lightroom ein Foto mit GPS-Daten erkannt hat, wird in das Vorschaubild ein kleines Icon eingeblendet. Klicken Sie darauf, dann öffnet sich in Lightroom die Kartendarstellung!
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Sie können alternativ zur internen GPS-Funktion auch den optionalen Canon GP-E2 nutzen. Er lässt sich auf den Blitzschuh Ihrer 6D aufstecken und in der GPS-Funktion als externes Gerät aktivieren. Gegenüber der internen Funktion bietet er auch eine Kompassfunktion, sodass unter Map Utility auch die Blickrichtung eingeblendet wird (unter Lightroom wird die Blickrichtung allerdings nicht angezeigt).
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