24 Megapixel APS-C-Sensor, Dual Pixel, 4K-Video
neue Canon EOS M50 ab April 2018
Canon erweitert seine spiegellose EOS M-Reihe mit einer neuen EOS M50. Die bietet einen eingebauten elektronischen Sucher, klappbaren Touchscreen, bis zu 10 B/Sek. (7,4 B/Sek. mit AF) und mehr AF-Felder als bislang. Dual Pixel AF ist bis Full HD nutzbar, daneben wird aber auch 4K-Video sowie WLAN geboten. Das ganze zu einer UVP von 579 EUR ab April 2018!
Body - Traumflieger-Meinung - technische Daten - Rangliste - Leserkommentare
Im Herbst 2012 startete Canon seine spiegellose EOS M-Reihe. Vielleicht etwas spät, denn die Konkurrenz war schon in Stellung und bot mehr Geschwindigkeit sowie einen integrierten Sucher. Canon als Marktführer bei den DSLR hat aber mit seinem EOS-M-Adapter und einer riesigen Auswahl somit kompatibler Objektive durchaus schwergewichtige Pro-Argumente, mag die Auswahl an nativen EOS- M-Objektiven noch immer etwas dünn aufgestellt sein. Und so legte Canon zahlreiche Nachfolger hin, über die EOS M2 (nur Asien), EOS M3 bis zum aktuellen Flaggschiff EOS M5.
Die jetzt angekündigte EOS M50 sollte demnach ein funktional leicht abgespeckter Ableger sein, wie an der zweistelligen Ziffer ablesen ist. Dass dem nicht so ist, zeigt ein Blick auf die EOS M50-Ausstattung. Hier finden sich mehr AF-Felder, eine höhere Empfindlichkeit bei wenig Umgebungslicht sowie 4K-Video und Zeitlupen-Video mit 120p in HD. Hinzu kommt ein neues, 30-40% platzsparendes CR3-RAW-Format. Zugegeben, die EOS M5 hat einen etwas größeren Monitor, Fernauslöseanschluss und größeren Serienbildspeicher. Dennoch: Gemessen an der EOS M5 und der ursprünglichen UVP von 1.129 EUR kann man die UVP der EOS M50 mit 579 EUR als Kampfansage verstehen.
Der neue EOS M50-Body

Nur 387gr .wiegt die neue EOS M50. Das Gehäuse besteht aus Polycarbonat.

Der APS-C-Bildsensor löst nominell mit 24 Megapixel auf und bietet eine duale Pixelstruktur, die sich im Fotomodus bzw. im Videomodus bis Full HD nutzen lässt.

Rückseitig findet sich ein touchfähiger 3''-Monitor (1,04 MP)! der sich ausklappen und drehen lässt. Direktzugriffstasten und Vierwegewippe sind weitere Rückseitenelemente.

Der interne Blitz kann z.B. Aufhellzwecken im Gegenlicht dienen. Er bietet eine Wiederaufladezeit von 3 Sek. und Leitzahl 5.

Die EOS M50 mit dem relativ kompakten EF-M 15-45 3,5 - 6,3 IS STM. Erhältlich ist das Objektiv im Set zu einem Aufpreis von 120 EUR (UVP 699 EUR).

Seitlich findet sich eine dedizierte WLAN-Taste. Hier lässt sich die Verbindung zum Smartgerät zur kostenlosen App Canon Camera Connect aufbauen und die EOS M50 drahtlose incl. Livebild und Parameterzugriff fernsteuern. Es lassen sich auch einzelne Aufnahmen transferieren. Weiter oben finden sich hinter eine Gummiabdeckung HDMI-Anschluss (Typ D) sowie eine USB-Buchse (2.0).

Hier auf der anderen Seite findet sich ein externer Mikrofonanschluss (3,5mm Stereoklinke) und ein NFC-Sensor.

Der touchfähige Monitor lässt sich auch noch vorn klappen, um hier etwa Selfies, Gruppenaufnahmen oder Video-Blogs aufzunehmen. Nützlich auch, um z.B. den Lichteinfall zu kontrollieren, während man an einem Motiv das Licht via Taschenlampe aus der Hand gestaltet.

Im Set ist auch ein Canon EF-M 18-150mm (Bildwinkel 29 - 240mm KB) für einen UVP-Aufpreis von 270 EUR erhältlich (Set 949 EUR).

Oben zeigt sich das Programmwahlrad, eine konfigurierbare Tasten sowie um den Auslöser ein Einstellrädchen nebst Record-Taste.

Im Lieferumfang sind Kameragurt, Akku (LP-E12, ca. 235 Aufnahmen oder bis zu 85 Min. Video), Akkuladegerät sowie Kamera und im Set ggf. noch ein Canon EF-M 15-45 oder 18-150mm.

Traumflieger-Meinung
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Spagat: Canon muss im hart umkämpften Markt der spiegellosen Systemkameras reagieren, denn Sony und Fujifilm sind hier besonders stark aufgestellt und bieten ebenfalls Modelle mit APS-C-Sensor. Sony hat es schlau gemacht und in die A6000 die per Frühjahr 2014 verfügbare, maximale Technologie in einen ansonsten günstigeres Kunststoffgehäuse zu einem Kampfpreis gepackt. Canon konnte oder wollte weder technologisch noch vom Preis mithalten. Jetzt wird allerdings der Versuch mit 4K-Video gestartet nur dass hier eine große Canon-Stärke mit dem Dual Pixel-AF nicht zum Zuge kommt.
Trotzdem ist die EOS M50 ein durchaus sehr interessantes Modell, das sicherlich viele Interessenten finden wird. Da wird aber die Marktpreisentwicklung entscheiden. Eine echte Konkurrenz zur A6000 wird die EOS M50 wohl erst, wenn sie in ähnlichen Regionen um 400 EUR gehandelt würde, was natürlich derzeit nicht absehbar ist.
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Die EOS M5 ist mittlerweile im Straßenpreis von einer UVP von 1.129 EUR auf etwa 700 EUR gefallen. Klar dass Canon hier reagiert und den Spagat versucht, sein spiegelloses Spitzenmodell nicht völlig zu torpädieren. Also wird der Serienbildpuffer mit max. 10 RAW klein gehalten (EOS M5: 17 RAW) und der touchfähige Schwenkmonitor etwas kleiner und nicht ganz so hoch auflösend ausgelegt. Fernauslöseanschluss weggelassen und fertig ist das Downgrade? Tja, die M50 bietet schon einige deutlich über die M5 hinausgehende Merkmale. Sogar erstaunlich viele, denn sie ist empfindlicher beim AF, bietet mehr AF-Felder, 4K-Video und noch eine Idee mehr an Serienbildgeschwindigkeit (10 statt 9 B/Sek, bzw. mit Servo 7,4 statt 7 B/Sek.). Einen vergleichbaren Sucher mit 2,36 MP und 0,62x, sowie Wifi bieten beide.
Insgesamt mag es nicht wundern, dass Canon hier eine deutlich tiefere Marke beim Einstiegspreis mit 579 EUR wählt. Denn die Konkurrenz ist riesig. Vor allem eine noch immer sehr beliebte Sony A6000 ist für knapp 400 EUR zu bekommen und die ist in einigen Bereichen sogar noch besser aufgestellt und bietet z.B. einen größeren Sucher, 21 unverzögerte RAW in Folge und bis zu 11 Bilder/Sek. im Serienbildmodus. APS-C-Sensor mit 24 Megapixel nebst Wifi-Fähigkeiten werden ebenso geboten.
Und dennoch wird die EOS M50 ihre Fans finden, denn Canon hat sich auch bei der EOS M-Reihe einen guten Namen mit soliden Gehäusen gemacht!

technische Daten
Technische Daten Canon M50
UVP |
solo 579 EUR (diverse Sets verfügbar) |
Markteinführung |
April 2018 |
Sensor |
24 Megapixel, APS-C CMOS (14,9 x 22,3mm), 3,9µm-Pixel (Pitch) |
Bildformate |
- bis 6.000 x 4.000 (RAW bzw. Jpeg L)
- RAW, JPEG, RAW+JPEG parallel vorhanden
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Autofokus |
bis 143 / 99 AF-Punkte abhängig vom Objektiv, bis 25 AF-Feldbereich im Zonen-AF. Phasenverfahren mit Dual Pixel, , empfindlich bis -2EV , Gesichtserkennung, automatische Motivverfolgung, Augen-AF im One-Shot, Touch-AF via Touchscreen |
ISO-Bereich |
100 - 25.600 (erweiterbar bis 51.200), Auto-ISO 100 - 6.400, 4K-Video 100 - 6.400, Full HD-Video 100 - 25.600 |
Belichtung |
30s - 1/4.000s (Drittelstufen einstellbar), Bulb., Korrektur +-3EV, in 1/3 Schritten, AEB 3 Aufnahmen bis 2EV Spreizabstand |
Weißabgleich |
AWB (zwei Optionen), Sonne, Wolken, Schatten, Kunstlicht, Blitz, Farbtemperatur (100 K-Schritte) |
Serienbilder |
ca. 7,4 B/Sek., 47 JPEG unverzögert und mit Servo AF, Bis 10 B/Sek. im One Shot AF für bis zu 33 JPEG bzw. 10 RAW |
Monitor |
3'' mit 1.040.000 Pixel, frei dreh- und schwenkbar, touchfähig |
Sucher |
elektronisch, ca. 0,62x (KB), 2,36 Megapixel |
Blitz |
vorhanden, Leitzahl 5, 1/200s Blitzsynchronzeit, Blitzschuh Speedlite-kompatibel |
Video |
- 3.840 x 2.160 24p, 25p, Sensor-Crop
- 1.920 x 1.080 60p, 50p, 30p, 25p, 24p
- 1.280 x 720 120p, 100p, 60p, 50p
- 640 x 80 30p, 25p
- MP4, H264
eingebautes Mikrofon, Aufzeichnung max 29m59s oder 4GB am Stück
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Wifi |
integriert, IEEE802.11b/g/n mit 2,4GHz, Smartphone via Canon Camera Connect App, NFC, Bluetooth 4.1, |
GPS |
nein |
Speicherkarten |
1 x SD UHS I auf der Unterseite im Akkufach |
Extras |
- |
Buchsen |
Mini-HDMI-Out (Typ D) , Mini-USB 2.0, Mkrofon-Anschluss 3,5mm stereo |
Akku |
LP-E12 für ca. 235 Aufnahmen, 370 Aufnahmen im Öko-Modus |
Gehäuse |
116 x 88 x 59mm |
Gewicht |
387gr (incl. Akku und Speicherkarte) |
Anleitung |
k.A. |
Objektive |
Wechselobjektive für EOS M (EF-M), via Adapter auch Canon EF, oder EF-S, auch von Drittanbietern wie Sigma, Tamron Objektive verwendbar |

Rangliste
