Video: Canon EF 70-300mm 4-5,6 IS II USM im Test
Seit Anfang 2017 ist das neue Canon 70-300mm IS USM II im Handel erhältlich. Es bietet ein LC-Display und den neuen Nano-USM-Antriebsmotor. Doch wie gut ist das rund 500 Euro teure Objektiv in der Praxis? Wir haben es getestet und stellen es hier im Video ausführlich vor.
Videodauer ca. 23min.
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Canon EF 70-300mm/4 - 5,6 IS USM II im Traumflieger-Test
Seit Ende 2016 bietet Canon ein überarbeitetes Telezoom 70-300mm/4-5,6 in der Mark II-Version an. Neben einer neuen optischen Konstruktion offeriert es auch ein innovatives LC-Display sowie neuen Nano-USM-Antriebsmotor. Canon ruft eine UVP von 579 EUR. Wir haben das Objektiv an einer EOS 5D Mark IV für Sie getestet.
Telebrennweiten sind für entferntere Motive unerlässlich. Das überarbeitete EF 70-300mm bietet als vollfomat-kompatibler Zoom aber mit der Startbrennweite auch Möglichkeiten, um z.B. Portraits aus kurzer Distanz oder mit noch besseren Freistelleffekten und bei Hintergrundverdichtung in der Endbrennweite abzulichten. Ansonsten eignet es sich auch für den Nahbereich, um Motive stark vom Umfeld zu lösen oder für mittlere Distanzen etwa für den Zoobesuch, für Strandmotive und überall, wo keine riesigen Distanzen überbrückt werden müssen. Letzteres ist dann die Domäne noch längere Brennweiten ab 400mm aufwärts.
Canon bietet einige Alternativen etwa den Vorgänger aber auch in der L-Klasse mit dem Canon EF 70-300mm/4-5,6 L USM oder im APS-C-Bereich mit dem EF-S 55-250mm IS STM.
Das Canon EF 70-300mm/4-5,6 IS USM II bringt 712gr auf unsere Waage und ist eingefahren rund 14,5cm lang gebaut.
Der integrierte Stabilisator erreicht einen Verwacklungsausgleich von rund 4 Stufen. Ein weiterer Schalter swtich zwischen Autofokus- und manuellem Fokusbetrieb. Der Antriebsmotor ist als Nano-USM ausgelegt, der eine Neuentwicklung bei Canon ist und erstmals im Canon EF-S 18-135mm im Jahre 2013 verbaut wurde. Er kombiniert die Geschwindigkeit eines meist in professionellen L-Optiken verbauten Ring-USM mit der Laufruhe eine STM-Motors (Stepper-Motor) kombiniert. Lezterer ist besonders für den Videobetrieb entwickelt worden. Der Nano-USM ist tatsächlich ebenfalls unhörbar und fokussiert idR zielsicher und stört nicht nicht Videoaufzeichnung mit dem kamerainternen Mikrofon. Aber auch im normalen Fotomodus fokussiert es am 70-300mm lt. unserer Messung in allen Brennweitenbereich vom Nahbereich bis auf Unendlich in rund 0,25s, was für die lange Brennweite ein erstaunlich kurzer Wert ist.
Seitlich ist noch ein Locktaster angebracht, der den Tubus in der Startbrennweite als Transportsicheung fixiert.
Die Front bietet einen Filternaschluss von 67mm. Damit iwrd eine noch moderate Filtergröße geboten wo auch Nahlinsen wie die Raynox DCR 150 ohne Anpassungsring einschnappen kann..
Rückseitig wird ein hochwertiges Metallbajonett geboten. Ein Dichtungsring ist nicht vorhanden.
In der Endbrennweite fährt der Kunststoff-Tubus in der Endbrennweite um 7cm auf insgesamt rund 21,5cm aus. Der Tubus hält ohne Nachzusacken auch in Zwischenzoomstufen egal ob in Richtung Zenit oder gegen den Boden gehalten.
Das hochwertig gefertigte Canon 70-300mm passt gut zu einer EOS 5D IV oder auch anderen Canon DSLR. Da es trotz der schon längeren Brennweite nicht allzu schwer daher kommt, ist das ganze auch noch gut ausbalanciert.
Eine Innovation ist das LC-Display, das über die Mode-Taste drei verschiedene Anzeigen einblendet:
1.) die Brennweite wird angezeigt und an APS-C-Modellen auf KB-Equivalent umgerechnet.
2.) Es wird eine Distanzskala angezeigt, die gleichzeitig auch die Schärfentiefe in Abhängigkeit von der genutzten Blende markiert. Sie ändert sich jedoch nicht dynamisch, wenn man an der Kamera eine andere Blende einstellt. Insoweit ähnelt sie im Prinzip den analogen Skalen, die man auf hochwertigen Objektiven findet.
3.) es wird ein Verwacklungsindikator eingeblendet der signalisiert, ob die Kamera gerade im Ruhezustand ist oder ob Verwackler drohen. Ausgelesen wird hier der Sensor für den optischen Bildstabilisator.
Ingesamt gefällt uns das LC-Display als generelles Design-Element. Der Praxisnutzen geht aber kaum über analoge Skalen hinaus. Der Verwacklungsindikator ist u.E. eher eine Spielerei und die Brennweitenskala redundant, da sie schon am Objektivtubus via Markierungen angezeigt wird. Wer die Anzeige nicht aktivieren möchte, kann den Mode-Taster 10 Sek. lang drücken, was auch den Kameraakku etwas schont.
Das komplett in Kunststoff ausgeführt 70-300'er fasst sich sehr hochwertig verarbeitet an. Nichts klappert oder wackelt. Der Fokusring läuft geräuschlos und butterweich, der Zoomring ebenfalls angenehm, zwar noch hörbar aber insgesamt kaum auffällig.!
Auch einhändig lässt sich das Canon 70-300mm noch gut halten, wenngleich das Gespann schon minimal kopflastig ist und nach einer Weile dann doch durch die zweite stützende Hand gehalten werden will!
Mit insgesamt 2.361 Linien schneidet das neue Canon 70-300mm an einer EOS 5D IV recht manierlich ab. Auffällig ist allerdings der Randabfall in der Startbrennweite, der auch abgeblendet kein berauschendes Niveau erreicht. In den größeren Brennweiten verbessert sich der Randbereich dann weiter auf ein praxistaugliches Niveau. An einer 5D II ergeben sich umgerechnet insgesamt durchschnittliche Messwerte von 1.652 Linen (umgerechnet von 21/30 Megapixel, keine Messung).!
Hier bei der 100%-Ansicht in der Startbrennweite ist die gute zentrale Schärfe bei Offeblende erkennbar, während der Randbereich zusehens unschärfer wird!
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Bei 135mm bleibt das Zentrum weiterhin scharf und der Randbereich verbessert sich zusehens!
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Auch bei 300mm zeigt sich ein gut aufgelöstes Zentrum und ein deutlich weniger unscharfer Randbereich!
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Unser Test im Wildgehege zeigt auf dem Rotwild eine gut Zeichnung im Zentrum und in allen Brennweitenbereichen!
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Die Nonnengänse haben wir bei 1/1000s in der Luft im One-Shot-Betrieb der 5D IV erwischt. Gut zu erkennen die überzeugende zentrale Schärfe, während der RAnd etwas nachlässt!
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Auch für Portraitaufnahmen ist das Canon 70-300mm gut geeignet. Hier ist die sehr geringe Schärfentiefe in der Endbrennweite verdeutlicht!
Auch der Mond zeigt sich als zentriertes Motiv in allen Brennweitenbereich bei 100%-Ansicht schön detailliert (leicht nachgeschärft). Größer als hier in den 100%-Ausscnitten wird er am Vollformatsensor allerdings nicht angezeigt, da werden dann schon längere Brennweiten wie z.B. ab 600mm gefordert!
Um Freistell-Effekte im Nahbereich zu erzielen, nutzen wir hier 264mm auf der Schachbrettblume und bei Offenblende (f5,6). Das ergibt auch ein angenehm weiches Bokeh, Auch im Detail trifft der Fokus und gibt im Nahbereich schön scharfe 100%-Ansichten!
Fazit
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Klasse Das neue Canon 70-300mm finde ich durchweg überzeugend, sieht man von den erkennbaren Randunschärfen in der Startbrennweite ab. Es fokussiert schnell, leise und fasst sich sehr hochwertig an. Nichts klappert. Dazu ist es noch relativ leicht. Klarer Kauftipp!
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Die Leistung stimmt am neuen Canon EF 70-300mm unterm Strich. Die Messewerte erreichen zwar keine Maximalwerte aber eben doch im zentralen Bildbereich praxistaugliche Auflösungen, die durch die Outdoorbeispiele belegt werden. Wir vermissen hier keine Schärfe, sieht man vom Randbereich der Startbrennweite ab. Letzteres kostet einen halben Stern in unserer Wertung.
Haptisch finden wir das 70-300'er durchweg überzeugend. Es wirkt fest integriert, nichts klappert oder wackelt. Alles wirkt hochwertig verarbeitet und die Kunststoffausführung führt zu einem noch moderaten Gesamtgewicht. Im Gegensatz zum EF-S 55-250mm STM ist auch ein langlebiges und bruchsicheres Metallbajonett verarbeitet. Hinzu kommt ein sehr schneller und flüsterleiser Nano-USM-Antrieb mit Vollzeiteingriff in die Fokussierung.
Insgesamt ein klarer Kauftipp egal ob für Canon Vollformat- oder APS-C-Anwender!
- sehr gute Bildschärfe im zentralen Bildbereich schon bei Offenblende in allen Brennweitenbereichen
- sehr schneller und flüsterleiser Nano-USM-Antriebsmotor
- trotz Vollkunststoff-Bauweise hohe Fertigungsqualität, wirkt schön fest in sich integriert
- parfokal, Fokus verlagert sich im Zoom nicht.
- Tubus hält in allen Zoomstufen ohne Nachzusacken
- 9 Blendenlamellen
- weich laufender, breiter Fokussierrin
- geringe Mindestdistanz mit 1,20m (Abbildungsmaßstab von 0,25x)
- Frontlinse dreht nicht mit (Polfilterfreundlich)
- mit 67mm filterfreundlich, auch für Snap-Nahlinse geeignet (Raynox DCR 150)
- Farbsäume insgesamt gering ausgeprägt, nur minimale Verzeichnung, keine nennenswerte Vignettierung
- Randschärfe bei 70mm könnte höher ausfallen
- keine Streulichtblende im Lieferumfang enthalten
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