Hallo Stefan Gross,
ich habe gerade das Video mit dem Bericht zur Fernbedienung der Canon EOS 5D MarkII mit der X10 von Medion gesehen. Was soll ich sagen, ich bin begeistert! So etwas würde ich auch sehr gern für meine Kamera Nikon D700 probieren.
Dazu mehrere Fragen:
Kann man die Fernbedienung Medion X10 noch kaufen, und wenn Ja wo kann Sie gekauft werden?
Wenn Nein, sind kompatible Alternativen bekannt?
Ist für meine Kamera, die D700, auch eine Anpassung der Software geplant?
Ich bin besonders von der Möglichkeit der Realisierung einer Schärfenreihe angetan. Im Traumflieger-Forum hatte ich einmal die Anfrage gestellt, ob mit einer EOS 5D MarkII focus bracketing oder eine Schärfenreihe möglich ist (nur kannte ich damals die Begriffe noch nicht) aber keiner konnte darauf antworten und nun gekomme ich im Video gleich die komplette Lösung präsentiert. Also, herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Lösung!
Ich beschreite derzeit gerade einen anderen Weg und rüste einen handelsüblichen Makroschlitten mit einem Schrittmotorantrieb aus, um quasi das Hardware-Pendant zu realisieren.
Falls Interesse daran besteht, kann ich nach der Fertigstellung das Ganze ja mal dokumentieren und dem Traumflieger zusenden.
Dennoch würde mich die Softwarelösung, auch eingedenk der Gewichtsersparnis im mobilen Einsatz, sehr interessieren.
Mit herzlichen Grüßen aus Sachsen
Andreas Davids
Hallo Herr Davids,
die Medion X10 finden Sie z.B. hier im Traumflieger-Shop.
Die Programmierung lässt sich jedoch nicht ohne weiteres auf die Nikon portieren. Sie setzt auf der ausschliesslich für Canon-Kameras kompatiblen Software EOS-Utility und deren Tastenkombinationen (derzeit auch nur für die 5DII) auf. Sie müssten sie daher neu programmieren (z.B. mit Event-Ghost oder Girder), was einen nicht unerheblichen Aufwand bedeutet. Insofern könnten Sie auch andere TV-/PC-Fernbedienungen nutzen.
Die 5DII verfügt von Haus aus über kein Schärfebracketing.
Wenn Sie Ihre Hardwarelösung fertigstellen sollten, wäre eine Dokumentation sehr interessant.
Freundliche Grüsse
Stefan Gross
Hallo Stefan Gross,
Ich habe inzwischen mein Motorisierungsprojekt auf einen akzeptablen Zwischenstand gebracht und sende wie vereinbart einige Fotos (werden oben gezeigt) die das Ganze verdeutlichen.
Ausgangspunkt des Projektes war ein ganz normaler Foto-Kreuzschltten, ein Schrittmotor mit Getriebe (bei ebay für 9,-€ ersteigert) und ein Schrittmotor-Steuerungsmodul M109 von Kemo)
Um einen Rückbau zu gewährleisten wurde keine drehstarre Kupplung verwendet sondern das Handrad der Tiefen-Achse des Kreuzschlittens geschlitzt und der Wellenstumpf des Schrittmotors mit einem Knebel versehen, der in den Schlitz des Handrades greift und die Drehbewegung überträgt.
Der Getriebe-Schrittmotor wurde mit einem Aluminiumwinkel am Kreuzschlitten befestigt.
Um diesen Rohbau wurde ein Gehäuse gebaut, das auch die Motor-Ansteuerungselektronik und Adapterstecker für den Kamera-Fernauslöser enthält.
Der Kreuzschlitten wird bei mir auf einem Manfrotto 055 XProB montiert und hauptsächlich mit meiner Zweitkamera, einer Canon EOS 350D, diese meist mit dem EF-S 18-55 Kit-Objektiv in Retro-Stellung, benutzt.
Zur Ansteuerung der Kamera und des Motorantriebs benutze ich derzeit ein Notebook, Breeze DSLR Remote Pro 1.7.2 und zu Motorsteuerung die Kemo-Steuersoftware. Der Antrieb wird per LPT1 mit dem Notebook verbunden. Den Stecker der Parallelschnittstelle habe ich so umgebaut, dass auch die Stromversorgung des Antriebs und der Fernauslöser angeschlossen werden können.
Leider beherrscht Breeze DSLR Remote Pro 1.7.2 nicht die softwaregesteuerte Fernauslösung per USB wenn die Individualfunktion 7 (Spiegelvorauslösung) an der Kamera aktiviert ist. Weil das aber trotz Stativ sinnvoll erscheint, musste also extra ein Fernauslöserkanal hardwaremäßig installiert werden.
Was fehlt noch zu einer kompletten Lösung?
1. Endschalter an der angetriebenen Schlittenachse.
2. Eine integrierte Softwaregestaltung, die das Umkehrspiel des Antrieb automatisch eliminiert, in der die Schrittweite zwischen den Aufnahmen und die Anzahl der Bilder des Stapels eingestellt werden kann und die - mit angemessener Wartezeit nach der (sehr sanften) Neupositionierung der Kamera zum Objekt - die Auslösung automatisch realisiert.
Was ist noch wünchenswert?
1. Eine Absenkung des Ruhestromes des Schrittmotorantriebes.
2. Erhöhung der Positioniergeschwindigkeit.
Was kann man jetzt schon damit machen?
1. Natürlich, das war ja der Zweck der Übung, Bilderstapel aufnehmen.
2. Sehr genau und vor allem äquidistant positionieren.
3. Die Einzelbilder sehr deckungsgleich zueinander positionieren.
4. Den Stapelbildungsprozess maßvoll straffen und damit die Gesamtzeit der Aufnahme verkürzen.
Welche Parameter kennzeichnen die Lösung:
1. Kleinster Entfernungsschritt 0,0115mm.
2. Positioniergeschwindigkeit 34Hz, das entspricht ca. 0,4mm/s.
Ich hoffe, dass die Beschreibung hinreichend ist, ansonsten bitte einfach noch einmal nachfragen.
Mit den besten Grüßen
Andreas Davids
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