Sony A7S - Lowlightfähigkeiten im Videomodus
Wir haben die Sony A7s im Videomodus getestet und vergleichen die Lowlightfähigkeiten u.a. zu den beiden anderen Sony-A7-Modellen sowie zur EOS 5D Mark 3, EOS 6D und Lumix GH4. Für die Montage der Canon-Objektive an der A7 haben wir diesen Adpater genutzt. Videodauer ca. 11min.
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Genial: Der Sucher ist an der Sony A7s derart lichtstark, dass sich extrem dunkle Location noch taghell betrachten lassen. Dafür nutze ich bedarfsweise via HDMI z.B. auch die Videobrille Zeiss Cinemizer OLED als Nachtsichtgerät. So finde ich schnell interessante Lowlight-Motive, die ich mit anderen Kameramodellen bislang erst im Trial- und Errorverfahren via Langzeitbelichtung nur mühselig entdecken konnte.
Bildbeispiel in der fotocommunity
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Die Sony A7s ist der jüngste Spross von Sonys spiegellosen Systemkameras mit Vollformat-Bildsensor (rund 24 x 36mm). Sie zeichnet sich durch besondere Lowlightfähigkeiten aus. Der ISO-Wert kann im Foto- und Videomodus bis 409.600 hochgedreht werden. An den übrigen Sony A7-Modellen ist bei ISO 25.600 Schluß. Auch Canon DSLR können im Videobetrieb maximal ISO 25.600 nutzen (im Fotomodus bis ISO 102.400). Ansonsten bietet eine solch hohe Empfindlichkeit nur die Nikon D4s.
Im Fotomodus wird an der Sony A7s allerdings nur eine maximale Nominal-Auflösung von 12,2 Megapixel geboten. Sony wollte offenbar einen Direct-Pixel-Readout vor allem auch für den Videomodus in Ultra HD (UHD mit 2.160p) ermöglichen, ohne allzustark den Sensor croppen zu müssen. Ultra HD wird an der Sony A7s allerdings nicht kameraintern gespeichert sondern nur per HDMI-Ausgang ermöglicht. Ansonsten würde sich der Bildsensor zu stark erhitzen. Ein entsprechender, per HDMI ansteuerbarer UHD-Recorder wird allerdings erst gegen Jahresende von Atomos mit dem Shogun erwartet, der etwa 1.500 Euro zusätzlich veranschlagt (plus SSD-Festplatten).
Im gezeigten Video nutzen wir daher an der Sony A7s die intern aufzeichenbare Full HD-Bildqualiät (X-AVCS 1.080/25p) für den Vergleich, der allerdings nur in der Mitglieder-Version hochaufgelöst dargestellt wird.
Hervorragend ist nicht nur die Rauscharmut sondern auch der entsprechend helle Sucher an der Sony A7S, bei dem man auch in fast völliger Dunkelheit Motive nahezu taghell betrachten kann. So läßt sich auch im Fotomodus (Livebild-Helligkeitssimulation bis ISO 64.000) das Motiv bei Nacht z.B. mit der Lupenfunktion zielsicher fokussieren. Soll es noch heller werden, kann man kurz in den Videomodus wechseln und dann im Sucher das Motiv - wenn auch verrauschter - oberhalb von ISO 64.000 bis 409.600 betrachten oder auch filmen. Ein weiterer Vorteil liegt in der Möglichkeit, mit Lowlight-Lichtquellen zu operieren und dabei auf lichtstarke Videoleuchten, Blitzanlagen etc. verzichten zu können. Natürlich ist die A7S auch für Astrofotografen besonders reizvoll!
Auch der Autofokus hat an der A7s in der Empfindlichkeit zugelegt und unterstützt jetzt bis -4 EV, während die beiden A7-Geschwister vier Lichtstufen weniger empfindlich sind (0 EV).
Das ganze hat aber seinen Preis, denn die Sony A7s ist die teuerste aus dem A7-Trio und kostet derzeit noch über 2.000 Euro (siehe Angebot bei Amazon). Wer die Investition nicht scheut kann für Lowlight-Situationen jede Menge Inspiration erwarten und mit Motiven experimentieren, wie dies bislang bei keiner anderen Kamera möglich ist.
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