neue Pentax K-1 Vollformat-DSLR mit 36 Megapixel
36 Megapixel, sensorbasierter Bildstabilisator, internes GPS, Wifi-Modus, beweglicher Monitor und Full-HD-Video sind die Features, mit denen Pentax seine neue Vollformat-DSLR K-1 bestückt. Die kommt zu einem moderaten Preis von 1.999 EUR ab April 2016 - flankiert von angepassten Objektiven, die einen Bereich von 15 - 450mm abdecken.
Traumflieger-Meinung - technische Daten - Leser-Feedback
Pentax könnte mit der für April angekündigten, vollformatigen K-1 einen richtigen Impact im Kameramarkt erzeugen. Die Zutaten bringt die neue K-1 jedenfalls mit. Richtig Fleisch bringt nicht nur ein von Sony stammender 36-Megapixel-Bildsensor sondern auch die Bildstabilisierung, die auf 5-Achsen und lt. Hersteller mit 5 Stufen Verwacklungsausgleich nominell auf dem herausragenden Niveau liegt, wie man es bislang nur von Olympus kennt. Damit werden alle angesetzten Objektive stabilisiert.
Beweglicher Sensor für Astro-Tracing
Die bewegliche Lagerung nutzt Pentax zudem für einen Pixel-Shift, bei dem die Farbinformationen von 4 Aufnahmen zu einem höher auflösenden Bild kombiniert werden. Zudem kann der Sensor um bis zu 8 Grad geshiftet werden, um z.B. stürzende Linien auszugleichen. Unfreiwillige Stern-Strichspuren kann die K-1 damit bei Langzeitbelichtungen ebenfalls kompensieren und nutzt dafür auch die interne GPS-Funktion. Die ermittelt nicht nur die üblichen Geodaten sondern greift auch auf einen Digitalkompass zurück, um die Blickrichtung der Kamera zu sichern.
Der AF nutzt 33 Felder
Beim Autofokus nutzt die K-1 33 Messfelder, von denen 25 als Kreuzsensoren ausgelegt sind. Empfindlich ist er bis -3EV was auf dem sehr guten Niveau einer Canon EOS 6D bzw. einer 1Dx II liegt. So sind automatische Fokussierungen noch bei Vollmondschein-Helligkeiten im Phasenverfahren möglich. In der Liveview nutzt die K-1 hingegen einen Kontrast-Autofokus.
klassentypischer 0,7x-Sucher
Der optische Sucher bringt eine Größe von 0,7x und liegt damit auf dem Niveau von Sony A7-Modellen der Mark I-Generation bzw. von vollformatigen Canon DSLR unterhalb der 1Dx-Modelle. Am K1-Sucher sind dank LC-Overlay auch Gitterlinien bzw. eine zweiachsige Wasserwaage einblendbar und die Mattscheibe kann sogar gewechselt werden.
beweglicher Kameramonitor
Der 3,2''-Kameramonitor bietet eine klassentypische Auflösung von 1,04k, ist aber beweglich aufgehängt und erleichtert so nicht nur Einblicke von oben oder in Überkopfpositionen sondern kann auch seitlich etwas verschwenkt werden. Pentax betont als Vorteil, dass er dabei auf der optischen Achse verbleibt und so keine gänzlich neue Position einzunehmen braucht. So wird die Balance gewahrt bzw. man benötigt keinen vergrößerten Aktionsradius oder wird ggf. durch Anschlusskabel blockiert.
4,4 Bilder / Sek.
Im schnellsten Serienbildmodus erreicht die Pentax K-1 bis zu 4,4 Bilder / Sek. und hält sie unverzögert für 17 RAW durch. Alternativ kann man auch einen APS-C-Modus mit anstelle von 36 dann 15 Megapixel wählen, der auch im Sucher mit einem Rahmen markiert wird. Jetzt sind bis zu 6,5 B/Sek. für rund 50 unverzögerte RAW in Serie aufnehmbar.
ISO bis 204.800
ISO-Empfindlichkeiten werden von 100 - 204.800 unterstützt. Damit signalisiert Pentax zumindest nominell eine gewisse Resistenz gegen übermäßig hohes Bildrauschen. Nichtsdestotrotz muss auch die K-1 mit relativ kleinen 4,9µm-Pixeln (Pitch) auskommen, die kaum über der Größe einer APS-DSLR mit 18 Megapixel liegen. Die Auflösung will die K-1 aber durch Verzicht auf einen Anti-Aliasing-Filter steigern, bietet aber optional die Möglichkeit, die Gefahr von Moiré-Effekten mit Hilfe eines Pixel-Shifts zu reduzieren.
14 Bit-RAW unterstützt die K-1 und offeriert entweder das hauseigene Rohdatenformat (PEG) oder das herstellerübergreifende DNG. Daneben sind auch JPEG oder auch parallel JPEG und RAW möglich. Letztere können dank Dual Slot auch parallel auf zwei verschiedenen SD-Karten gesichert werden.
Video mit Full-HD
Videos werden in Full HD mit bis zu 30p im h264-Movieformat unterstützt. Schnellere Frameraten bis zu 60 Bilder sind hier nur interlaced möglich, was meist unschöne Kammeffekte nach sich zieht. Dafür lässt sich alternativ aber die HD-Auflösung mit 60 bzw. 50p verwenden. Ein UHD-Format mit 3.840 x 2.160 Pixel kann die K-1 hingegen nur im speicherintensiven Avi und bei Zeitraffer-Videos nutzen. Letztere können mit Hilfe eines kamerainternen Timers erzeugt werden, der 2 - 2.000 Aufnahmen bei einem Intervall von 2s - 24 Stunden bereitstellt. Für die 4K-Zeitraffer-Videos werden allerdings maximal 500 Bilder verarbeitet. Im Videomodus greift die K-1 auf ein internes Stereomikrofon zurück, bietet aber auch die Option, ein externes Stereomikrofon anzuschließen und den Tonpegel anzupassen. Tonkontrollen sind dank Kopfhörer-Anschluss möglich.
Wifi mit Drahtlos-Steuerung
Die Anschluss-Sektion bietet zudem noch USB 2.0, einen HDMI-Out sowie einen Klinken-Anschluss für einen Kabelfernauslöser. Die interne Wifi-Funktion soll eine drahtlose Steuerung incl. Livebild über eine Browser-Oberfläche sowohl am Smartgerät als auch vom PC aus ermöglichen.
robuster Body
Am Body finden sich zwei Rändelrädchen, die eine Direktsteuerung von Zeit- und Blendenwerten ermöglichen. Ein separates Moduswahlrad bietet darüber hinaus die Option, über ein drittes Wahlrad weitere Werte direkt zu steuern wie z.B. ISO, Belichtungskorrektur etc. Schärfentiefen-Kontrollen sind via Abblendtaste möglich.
Objektive von 15 - 450mm
Objektive bietet Pentax für die K-1 mit Unterstützung des vollen Bildkreises von 15 - 450mm, wobei ein 15-30mm/2,8 (1.699 EUR, ab April 2016), ein 24-70mm/2,8 (1.299 EUR) sowie ein 70-200mm/2,8 (1.999 EUR, ab April 2016) bereit stehen. Dazu wird ein 24-105mm/3,5 - 5,6 (599 EUR, ab April 2016) sowie ein 150-450mm/4,5 - 5,6 (2.199 EUR) sowie zwei Makros (50mm, 399 EUR und 100mm/2,8, 599 EUR) sowie Festbrennweiten z.B. mit 43mm/1,9 und 77mm/1,8 offeriert. Auch APS-C-Objektive können dann mit 15 Megapixel und Crop-Markierung im Sucher eingesetzt werden. Generell sind auch manuelle Pentax-Objektive verwendbar.
Traumflieger-Meinung
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Feature-Feuerwerk: Pentax macht von den Features richtig Dampf und verbaut einen zumindest nominell noch sehr hochaufösenden 36 Megapixel-Sensor und kombiniert da vor allem eine sehr interessante Bildstabilisierung. Wenn sie wirklich so effektiv wie bei Olympus arbeiten sollte, dann dürfte sie nicht nur Sony an den A7-Mark II-Modellen sondern auch Panasonic (Lumix GX8) locker in den Schatten stellen. Doch konkrete Aussagen bleiben Tests vorbehalten, die wir später nachreichen wollen!
Das Salz in der Suppe dürfte beim Autofokus liegen und wie zielsicher er letztlich arbeitet. Auch die Leistung der Objektive sollte stimmen, um z.B. genügend Randschärfe zu bringen. Immerhin ist Pentax brennweitentechnisch recht gut aufgestellt und bietet von 15 - 200mm durchgehend f2,8. Schade, dass sich Pentax bzw. Ricoh nicht traut, die Leistung bei 2,8 in den hochaufgelösten Bildern zu demonstrieren sondern wenigstens auf f4,5 abblendet.
Eine Wifi-Funktion nutze ich häufiger z.B. im Makrobereich. Die K-1 stellt hier immerhin eine Livebildanzeige in Aussicht, erwähnt aber eine browsergebundene Steuerung. Ob die gut genug auf Smartgeräte angepasst ist? Sorgen macht mir, dass Pentax offenbar keinen elektronischen Verschlussvorhang bzw. vollständigen Silentmodus verbauen konnte. Mit Erschütterungen durch den mechanischen Verschluss hat z.B. noch die Sony A7R (I) bzw. eine Nikon D800 zu kämpfen und erzeugt in manchem Zeitfenster spürbare Auflösungseinbrüche, die man erst an der A7R II bzw. D810 umgehen kann.
Insgesamt ist die Pentax K-1 mal wieder so ein richtig spannendes Modell, die den Kameramarkt belebt. Ich bin schon auf erste Tests und das praktische Handling mit dem Body gespannt!
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Pentax bringt mit der K-1 viele interessante Features. Einen spritzwassergeschützten, offenbar schön soliden Body mit vielen Direktzugriffen, dazu einen amtlichen 36-Megapixel-Sensor, von dem eine sehr gute RAW-Dynamik zu erwarten ist, da er von Sony stammt. Dazu wird noch ein mit 5 Stufen an Verwacklungsausgleich hocheffektiver InBody-Bildstabilisator in Aussicht gestellt.
Internes GPS und Wifi sind in der Kombination derzeit nur noch an der EOS 6D im Vollformat zu finden. Auch die Sonderfunktionen wie das Astrotracing wird für Langzeitbelichtung bzw. für Mehrfachbelichungen sehr interessant. Und Pentax stellt sogar eine automatische Reihenbelichtung (3 bzw. 5 Bilder bis 2 EV Spreizabstand) im Selbstauslöser-Modus bereit, wie es viele etwa bei Canon DSLR zu schätzen wissen. Auch der High Resolution-Modus mit Pixel-Shift (4 Einzelaufanhmen) könnte für eine effektive Auflösungssteigerung interessant werden.
Insgesamt macht Pentax die K-1 besonders auch in Verbindung mit dem relativ günstigen Preis von 1.999 EUR und einer guten Brennweiten-Auswahl interessant. Ob Pentax aber damit Käufer von Canon, Nikon oder Sony weglocken kann? Im großen Stil dürfte das kaum der Fall sein, denn der Anwender müsste auch seinen Objektivfuhrpark neu bestücken. Eine Adaption z.B. von Canon EF-Objektiven an die Pentax K-1 gelingt wegen des ungünstigen Auflagemaßes nicht ohne weiteres.
technische Daten
Technische Daten Pentax K-1
UVP |
1.999 EUR |
Markteinführung |
April 2016 |
Sensor |
36 Megapixel, Vollformat, CMOS ( 24 x 35,9mm), 4,9µm-Pixel (Pitch) |
Bildformate |
- 7.360 x 4.912 (JPEG: L, RAW)
- 4.800 x 3,200 (APS-C-Größe, JPEG: L, RAW)
JPEG in 3 Qualitätsstufen Optimal, Besser, Gut einstellbar, RAW + JPEG (DNG oder PEG) können auch parallel auch auf unterschiedliche SD-Karten aufgezeichnet werden
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Autofokus |
Phasenerkennung SAFOX 12 mit 33 Messfelder, davon 25 Kreuzsensoren. Spot-AF und Automatik AF (33 oder 9 Felder), Umschaltbar auf Servo-AF. Empfindlich -3EV - 18EV |
ISO-Bereich |
100 - 204.800, Auto-ISO |
Belichtung |
30s - 1/8.000s, Bulb., Korrektur +-5EV, AEB 3, 5 Aufnahmen maximale Spreizung bis 2 EV, Belichtungsmessung: Mit AF-Feld kombiniert, Mittenbetont, Spot |
Weißabgleich |
AWB, Tageslicht, Schatten, Wolkig, Kunstlicht, Fluoreszierendes Licht (W, N, D, L), CTE, Manuelle Einstellung: 2.500 - 10.000K |
Serienbilder |
bis 4,4 B/Sek. und 17 RAW bzw. 70 JPEG in Folge. Im APS-C-Modus bis 6,5 B/Sek. für 50 RAW bzw. 100 JPEG. Serienbildmodus mit 3 B/Sek. und 0,7 bzw. 1 B/Sek. verfügbar. UHS-I-Unterstützung. |
Monitor |
3,2'' mit 1,04k - schwenkfähig |
Sucher |
optisch, 0,7x (KB), 100%-Abdeckung, -3,5 bis +1,2 Dioptrien-Anpassung |
Blitz |
nicht eingebaut, aufsteckbar. Blitzsynchronzeit bis 1/200s |
Video |
- Full HD 1.920 x 1.080 / 60i / 50i / 30p / 25p / 24p
- HD 1.280 x 720 / 60p / 50P
- MPEG-4, AVC / H264 (MOV)
- Intervallaufnahmen 4K / Full HD / HD, Intervall 2s - 24h, 8 - 2.000 Bilder (bis 500 Bilder in 4k)
- Star Stream: 4K / Full HD / HD, Intervall 2s - 24h, 8 - 2.000 Bilder (bis 500 Bilder in 4k)
eingebautes Mikrofon (stereo), Aufnahmezeit bis 25 Min oder 4GB, stoppt automatisch, wenn Innentemperatur der Kamera steigt
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Wifi |
intern mit kabelloser Smartgerätesteuerung oder per PC, browserbasiert, 2.4 MHz, 802.11 b/g/n |
Speicherkarten |
Dual-Slot, SD-Karte mit UHS-I |
Extras |
Wasserwaage (auch im Sucher), Gitterlinien,Timer, Mehrfachbelichtungen, Astro-Tracing, internes GPS, Intervallaufnahmen |
Buchsen |
Mini-HDMI-Out (Typ D), Mini-USB 2.0 , externer Mikrofon-Anschluss 3,5mm stereo, Kopfhörer-Anschluss (3,5mm Stereo), 2,5mm-Fernauslöser-Klinken-Anschluss |
Akku |
D-Li90 für ca. 750 Bilder, Batteriegriff D-BG6 |
Gehäuse |
110 x 136,5 x 85,5mm |
Gewicht |
1.010gr (incl. Akku und Speicherkarte) |
Anleitung |
./. |
Firmware |
./. |
Objektive |
Objektive der DA-, DA*-, DAL-, DAWR-Baureihe sind auf den Bildkreis des APS-C Format abgestimmt. Alle Funktionen der Objektive sind kompatibel mit der PENTAX K-1.
Die Kamera erkennt automatisch das angesetzte Objektiv und wählt entsprechend das volle oder das eingeschränkte Format. Eine manuelle Formatwahl ist möglich.
Die Erkennung für die Objektivfehlerkorrektur funktioniert nur mit den Objektiven dieser Bauserien.
Die Verwendung des SDM-Autofokussystem ist nur mit entsprechenden Objektiven möglich.
Alle PENTAX Objektive älterer Bauart sind verwendbar. Je nach Bautyp sind Einschränkungen zu beachten.
Objektive der FA* FA-, FAJ- und F-Baureihe sind u.U. mit geringen Einschränkungen (Auflösung) verwendbar.
Objektive der A-Baureihe sind ohne Autofokus und u.U. mit Einschränkungen in der Belichtungsmessung und der Auflösung verwendbar. Hierfür muss der Blendenring auf der A-Position arretiert sein.
Objektive der M-Serie, oder adaptierte Objektive, z.B. M42, 645 und 67 mittels Adapter können ebenfalls verwendet werden.
Bei den A-Objektiven kann mithilfe der Schärfenfalle und der optischen und akustischen Kontrolle fokussiert werden.
Objektive der M-Baureihe und andere Objektive, die nicht auf der A-Position arretiert sind, funktionieren nur in der manuellen Belichtungssteuerung (M).
Hierfür ist es notwendig im Menü die Funktion "Blendenring" auf [Aktivieren] zu schalten.
Die Handhabung ist dann sehr einfach, die Blende wird manuell am Objektiv eingestellt und die Grüne Taste auf der Kamerarückseite gedrückt. Die ungefähre Belichtungszeit wird dann automatisch eingestellt. |