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home - Fototechnik - Objektivübersicht - Info zum Bild-Qualitätstest |
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Warum wird der Test an der EOS 5D Mark II durchgeführt ? Während zu Hochzeiten der Analogfotografie ein Objektiv unabhängig vom Kamerabody getestet werden konnte, lassen sich im digitalen Zeitalter nurnoch im Zusammenhang mit dem jeweils verwendeten Bildsensor bzw. dem Kamerabody zuverlässige Aussagen treffen. Die Fotodioden des Bildsensors nehmen beispielsweise in den Randbereichen erheblichen Einfluss auf das Bildergebnis. Der schräge Lichteinfall z.B. im Weitwinkelbereich führt hier zu einer geringeren Lichtausbeute der idR senkrecht ausgerichteten Dioden, was im weiteren Bildprocessing der Kamera oft zu Problemen mit der Auflösung bzw. mit Vignettierungen führt. Wir haben daher die Güteklasse der Objektive am sogenannten "Vollformat" der EOS 5D Mark II ermittelt und treffen nur Aussagen in Kombination mit diesem Kameramodell. Ableitende Aussagen zur EOS 1Ds Mark III dürften idR ebenfalls zutreffend sein.
Wir nutzen ein schweres Profistativ nebst Kugelkopf (Benro B-2), um Verwackler
bzw. unmerkliches Abneigen mit Unschärfegefahr zu Auf letzte Mikroverwackler kontrollieren wir in der 10x-Zoomeinstellung auf drei direkt verkoppelten 24''-Monitoren vor dem Auslösen. Ausgelöst wird mittels Funkauslöser (Infos siehe hier). Die Bilddateien werden via USB-Kabel direkt an einen vernetzten Computer weitergereicht und stehen unmittelbar an allen Bildbearbeitungsplätzen zur Verfügung. Aufgenommen wird im grossen RAW-Format, das wir mit Adobe Lightroom mit Standardvoreinstellungen als JPEG-Dateien konvertieren und unverändert als hochaufgelöste Datei sowohl optisch als auch mit IMATEST auf Linienauflösungen analysieren. Die Zahlenangaben beziehen sich auf Linien je Bildhöhe. Je höher der Wert, umso besser löst das Objektiv an der Canon EOS 5D Mark II auf. Theoretisch könnte ein Wert 3.744 Linien betragen, da dies die maximale Auflösung in der Bildhöhe an der 5DII ist. Tatsächlich liegen die Werte jedoch darunter. Unsere Software misst nach dem MTF50-Verfahren (Modulation Transfer Funktion, engl. Info siehe hier), dabei ermittelt Imatest, wie viele fein aufgelöste Linien mit einem Kontrast >=50% der ursprünglichen Testgrafik noch wiedergegeben werden können.
Entscheidenden Einfluss nimmt allerdings die Nachschärfung auf das Auflösungsergebnis. Da wir grosse RAW-Dateien mit Adobe Lightroom bei Standardeinstellungen konvertieren und Lightroom sehr zurückhaltend nachschärft, liegen unsere Linienauflösungen auf einem relativ moderaten Niveau. Digital Photo Professional schärft z.B. in Standardeinstellungen (PictureStyle Standard) sehr stark nach, was teilweise zu einer Auflösung über der nominellen Sensorauflösung führt. Das ist auch ein Grund, warum wir Lightroom verwenden, denn dessen RAW-Interpretation lässt sich z.B. auch kameraübergreifend vergleichen was für DPP (Vers. 3.5.1) seit der EOS 5D Mark II leider nicht mehr gilt. Auflösungswerte von bis zu 2.600 Linien stellen derzeit das von uns gemessene Maximum dar, Werte um 2.400 sind jedoch meist schon die Spitzenauflösung der hochwertigen Optiken. Auflösungswerte von 1.800 bis 2.200 sind noch als sehr gut zu bezeichnen. Als kritisch würden wir Linienauflösungen unterhalb von 1.200 sehen.
Wir nutzen ein Testchart, das stärker als übliche Testverfahren ausdifferenziert
ist. Meist Mit den 13 Feldern decken wir einen grossen Bildbereich ab und fassen diese Werte für Zentrum, erweitertes Zentrum und Rand jeweils zusammen. Das erweiterte Zentrum besteht aus vier und der Randbereich aus 8 Testgrafiken, wie rechts gezeigt wird. Diese Bereiche werden einzeln ausgelesen jedoch gemittelt wieder-gegeben, da sonst eine Unzahl von Werten die Übersichtlichkeit herabsetzen würde (für ein lichtstarkes Zoomobjektiv würden ansonsten für 6 Blendenstufen in drei Brennweiten jeweils 13 Werte anzugeben sein, was eine Tabelle mit 234 Werten ergäbe). Makroobjektive untersuchen wir zusätzlich beim 1:1-Abbildungsmasstab anhand eines Uhrenzifferblatts (nähere Infos).
Manche Zoomobjektive verfügen über keine konstante Offen-Blendenzahl sondern sie steigt, je höher die Brennweite eingestellt wird. Wir geben aus Vereinfachungsgründen in der Tabelle stets den Wert für die Offenblende bei der Startbrennweite an, nutzen aber tatsächlich die am Objektiv verfügbare Offenblende. Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten (damit z.B. am selben Objektiv gleichviele Blendenstufen durchgeführt werden können, ohne jedoch über die Blende 16 hinauszugehen und damit Beugungsunschärfen hinnehmen zu müssen), werden manchmal in höheren Brennweiten Zwischenblendenstufen verwendet, die zwischen Blende 8 und 11 liegen.
An welcher Stelle wird auf den Fasan fokussiert ? Der Fokus liegt stets auf dem Kopf bzw. dem Auge des linken Fasans wie unten im Bild markiert. Wir nutzen hierfür die Liveview bei 10x-Zoom und stellen die Schärfe manuell ein (wir verlassen uns weder auf den Live-Autofokus noch auf den herkömmlichen, phasenbasierten Autofokusbetrieb, da beide Betriebsarten manchmal fehleranfällig sind). Wir haben bei der hochaufgelösten Bildauswahl übrigens versucht, die interessantesten Beispiele zu veröffentlichen, was bei Telebrennweiten idR die Offenblende in der Endbrennweite und im Weitwinkelbereich die Startbrennweite sein dürfte. Bei Zoomobjektiven mittleren Brennweitenbereichs werden idR auch die mittleren Brennweiten bei Blende 11 gezeigt.
Wie ermittelt Ihr die Angaben zur Autofokusleistung ? Der Autofokus wird in zwei Betriebsarten getestet. Zum einen in der klassischen, phasenbasierten AF-Betriebsart, die spezielle Autofokussensoren nutzt, dadurch sehr schnell arbeitet aber auch relativ fehleranfällig ist. Die zweite AF-Betriebsart ist der sogenannte "Live-AF", die den CMOS-Bildsensor verwendet und kontrastbasiert vor- und zurückpumpt, bis die höchste Schärfe ermittelt wurde. Diese Betriebsart ist deutlich langsamer und genauer aber auch nicht immer fehlerlos. Für den phasenbasierten AF ermitteln wir 5 Aufnahmen im One-Shot-Betrieb, bei dem das Objektiv auf Unendlich scharfgestellt wird, um dann im AF-Betrieb mittels halb durchgedrücktem Auslöser (Stativ + Fernauslöser + Spiegelvorauslösung aktiv) auf unser Testchart in durchschnittlich 3 Meter Entfernung zu fokussieren und auszulösen. Alle 5 Testaufnahmen werden mit der Profi-Testsoftware "Imatest" im Bildzentrum bei Offenblende (Endbrennweite des Objektivs) auf die Linienauflösung ausgemessen und ein Durchschnittswert gebildet. Liegt der Autofokus signifikant daneben, dann prüfen wir, ob nicht etwa ein konstanter Front- oder Backfokus vorliegt, korrigieren ihn mit der AF-Feinjustierung und wiederholen den Versuch. Für den kontrastbasierten "Live-AF" nutzen wir die Live-View und führen 3 Aufnahmen durch (im Silent-Modus, damit kein Spiegelschlag entsteht). Deren Linienauflösung wird ebenfalls ausgelesen und gemittelt. Als Referenz (=100% Bildschärfe) ermitteln wir schliesslich die optimale Bildschärfe manuell mit Hilfe der Live-View und 10x-Zoom. Die Autofokus-Teststatistik wird laufend ergänzt und sieht aktuell wie folgt aus:
100% = optimale Auflösung, die sich manuell am jeweiligen Objektiv erzielen lässt
Wie wird der Bildstabilisator getestet ?
Bildstabilisatoren weisen unterschiedliche Leistungen beim Ausgleich von
Verwacklern bei Solch ein Test kann nur statistisch durchgeführt werden, denn Verwackler aus der Hand lassen sich nicht konstant reproduzieren und können individuell unterschiedlich ausfallen. Wir führen daher zunächst 10 Aufnahmen frei aus der Hand ohne Bildstabilisator bei halber Faustformelzeit in der Endbrennweite durch und zählen die hochaufgelösten 100%-Ausschnitte aus dem Zentrum des Testcharts. In der Regel erzielen wir mit dieser Zeit - je nach Objektiv und Gewicht - zwischen 3 und 6 sehr hochaufgelöste Ergebnisse. Anschliessend folgen 10 Testaufnahmen mit aktivem Bildstabilisator. Wir verlängern die Zeit mit Bildstabilisatoreneinsatz solange, bis wir auf dieselbe Anzahl von hochaufgelösten Aufnahmen kommen, die sich ohne Bildstabilisator erzielen liessen. Die Zeitverlängerung bei aktivem Bildstabilisator wird in Belichtungsstufen (EV = exposure value) ausgewiesen. Manchmal ist die Auswertung etwas diffizil, wenn sich nicht dieselbe Anzahl hochaufgelöster Aufnahmen beim IS-Einsatz erzielen lässt, dann messen wir zusätzlich die gemittelte Linienauflösung aus, wie nachfolgendes Beispiel verdeutlicht. Wir konnten z.B. am Canon 70-200/2,8 L IS USM ohne Bildstabilisator mit einer Zeit von 1/400 Sek. bei 200mm Brennweite von 10 Testaufnahmen 3 hochaufgelöste Testergebnisse erzielen. Anschliessend wurde die Zeit bei aktiviertem Bildstabilisator auf 1/50 Sek. (entspräche 3 EV) verlängert was nur 2 hochaufgelöste Testaufnahmen ergab. Die nächstkürzere Stufe bei 1/100 Sek. (= 2 EV) zeigte jedoch bereits 6 hochaufgelöste Ergebnisse. Der Verwacklungsausgleich musste daher zwischen 1/50 und 1/100 Sek. liegen. Wir haben zusätzlich noch die Linienauflösung mit IMATEST ermittelt und konnten letztlich ein Verwacklungsausgleich von rund 2,7 Blendenstufen ermitteln (nähere Infos siehe hier). Die laufend aktualisierte Statistik zur Leistung der Bildstabilisatoren sieht wie folgt aus:
Ihr habt mehrere Tests parallel online, wie passen sie zusammen ? Für eine Reihe von Objektiven bieten wir sowohl den hier vorgestellten Test an der EOS 5D Mark II als auch den Test mit dem 5-Euro-Schein (sogenannter Offener Objektivtest) an. Der 5-Euro-Test ermittelt nur die Bildschärfe im Bildzentrum der Objektive und kann von jedermann durchgeführt werden. Der hier vorgestellte Test an der 5D Mark II wird ausschliesslich in unserem Labor durchgeführt und ist damit noch exakter und umfangreicher.
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