Unter
Berufsfotografen zählt die lichtstarke Klasse des 70-200'er-Zoom zu
den beliebtesten Objektiven. Entsprechende Aufmerksamkeit bekommt
daher die von Canon neu eingeführte und hier besprochene, zweite Version
des EF 70-200mm/2,8. Seit März 2010 löst sie den Vorgänger nach gut
9,5 Jahren ab.
Canon hat dem neuen EF
70-200mm einen gehörigen Feinschliff verpasst. Es ist etwas leichter, hat eine kürzere Naheinstellgrenze von jetzt 1,2m
(statt 1,40m) und ist ca. zwei Millimeter länger und dicker.
Außerdem hat die neue Version jetzt zusätzlich eine Flouritlinse
(noch besseres Glas gegen chromatische Aberration) nebst einem
hörbar
leiseren und nun max. vier Blendenstufen ausgleichenden
Bildstabilisator.
Die Auflösung im
Vergleich zur
Version I ist in nahezu allen gemessenen Punkten
signifikant angestiegen, besonderen Wert haben die Ingenieure
anscheinend auf die Randbereiche gelegt, diese haben sich enorm
gesteigert! Und das gerade die Offenblende nun Top-Niveau erreicht,
ist mehr als begrüßenswert.
Chromatische Aberration
sind deutlich geringer als noch am Vorgänger ausgeprägt, bspw.
treten bei der Endbrennweite CA's mit zwei Pixel Breite auf, während
am Vorgänger noch die doppelte Breite hinzunehmen ist. Die
Verzeichnungen liegen auf dem gering ausgeprägten Niveau des
Vorgängers.
Vignettierung bei Offenblende von nicht einmal einer halben
Blendenstufe bei 70mm und bei 200mm von einer Blendenstufe sind
geringer ausgeprägt als noch am Vorgänger (200mm 1,3 EV
Vignettierung). Die
Autofokusleistung liegt mit durchschnittlich 97% auf
überzeugendem
Niveau (99% Phasen-AF, 95% Kontrast-AF).
L-typisch wird eine
tulpenförmige Streulichtblende, eine Stativschelle und ein sehr
hochwertiger sowie praktischer Köcher mitgeliefert.
Das Canon 70-200/2,8 L IS
II USM
ist das derzeit (Stand 12/2010) leistungsstärkste Zoom-Objektiv in
unserem Test. Von der Ausstattung her kommt es als eines der
ganz wenigen Objektive über 100%, allein der gesalzene Preis dämpft die Euphorie
etwas. Dennoch geben wir dem klassischen Allrounder-Objektiv eine
lupenreine Kaufempfehlung. Die exzellente Optik hat sich unsere fünf Sterne
Wertung redlich verdient. Für sparsame Fotografen könnte allerdings
auch noch die
Vorgängerversion interessant sein, die jetzt im
Gebrauchtmarkt zunehmend günstiger erhältlich sein dürfte.
Ergänzung:
wie uns von Berufsfotografen mitgeteilt wurde, können mit Filtern
selbst in Slim-Ausführung recht deutliche Vignettierungen am
Vollformatsensor (5D/1Ds) auftreten. Der Polfilter- bzw.
Schutzfiltereinsatz ist hier mit dem 70-200'er II nur eingeschränkt
zu empfehlen. Das Problem ist am Vorgänger so nicht bekannt.
Rolf Schlier: @ Michael Schmier.
ich habe den B&W Filter auf dem Objektiv. Ich habe keinerlei Vignettierungen damit.
Gruss Rolf (14.07.2014, 23:21 Uhr)
Boa THor: Das Filterproblem tritt meiner Erfahrung nach nur am weiten Ende auf. Umgehen kann man das wenn man statt einen 77mm Filter einen 82mm Filter mit Adapterring zu nutzen. (17.12.2013, 14:24 Uhr)
Michael Schmier: Hat jemand schon Erfahrungen mit dem Canon EF 70-200mm f/2,8 L IS II USM im Zusammenspiel mit dem Neutral Clear Schutz Filter (77mm, MRC Nano, XS-PRO Digital) von B+W sammeln können? Tritt dort das Filterproblem auch auf obwohl der Filter super schmal gebaut ist?
Gruß Michael (04.12.2013, 09:19 Uhr)
Fabian F: Hallo, welcher Schutzfilter ist denn uneingeschränkt empfehlenswert?
Danke (06.06.2013, 21:59 Uhr)
Peter S.: Bei Blende 2.8 sind selbst auf weitere Distanz am Vollformat sehr schöne Freistellungseffekte möglich. Bei dieser Einstellung läßt sich selbst ein 100 Meter entferntes Objekt noch sehr schön vor einem leicht in die Unschärfe abgleitenden Unendlichbereich absetzen. Ansonsten kann ich mich nur den Elogen der Vorredner und des Tests anschließen. Vorsicht bei Dauereinsatz ohne Stativ! Tennisarm ist aufgrund des Gewichts vorprogrammiert. (08.02.2013, 15:32 Uhr)
Erwin: Das Problem mit der Vignettierung bei Offenblende habe ich an meiner 5DII auch festgestellt. Nach Laden der Daten zur Vignettierungskorrektur und Aktivierung kann ich das Problem praktisch nicht mehr feststellen. (25.01.2013, 11:08 Uhr)
Michael: Das Filterprogramm kann ich leider bestätigen. Ein aktueller B+W Polfilter mit XS-Pro Fassung ragt ins Bild und erzeugt sichtbar dunkle Bildecken. Zum Glück habe ich noch einen alten B+W Polfilter in der alten, nicht mehr lieferbaren Slim Ausführen. Dieser erzeugt die dunklen Ecken nicht. (23.01.2013, 18:09 Uhr)
Holger Klaes: Denen, die das Filterproblem nich haben sei gesagt, dass es weder bei 70 mm noch bei 200 mm Einstellung auftritt und daher von vielen gar nicht bemerkt wird. Die Behauptung, das Problem existiert nicht ist jedoch falsch. Ab etwa 85 mm bis ca, 170 mm zeigen sich dunkle Ränder in den Ecken, egal ob Filter oder Adapter, selbst teure EW Filter funktionieren nicht. Desto stärker abgeblendet wird, feste stärker treten die Konturen auf, etwa als ob man durch Gitterstäbe (Beispiel Zoogehege) fotografiert, bei dem diese bei Offenblende weitestgehend "verschwinden". Hier sind die dunklen Ecken gedoch auch bei Offenbledne noch gut zu erkennen. Das Objektiv ist ansonsten hervorragen, für mich war es jedoch ein Gund es zurückzugeben, da ich viel Landschaft fotografiere und ein Polfilter benutze. Einzige Mögllichkeit das Problem zu um gehen ist, gleich bei der Aufnahme etwas mehr drumherum zu fotografieren, um es anschließend wegzuschneiden. Da am Anschlag fotografiert keine Vignettierung auftritt, ist das Problem so zu umgehen. Statt des 2.8 70-200ll habe ich das 70-300L angeschafft. Es funktioniert tadellos, ist bei 200 mm bis auf CA genauso gut. (06.01.2013, 09:12 Uhr)
Olaf Reichardt: Meine Zufriedenheit und Begeisterung für dieses Objektiv wächst von Tag zu Tag. Es "arbeitet" (harmoniert wäre die bessere Formulierung) an einer 1DMarkIV und ich benutze es für
+Innenaufnahmen ohne Blitz (Menschen/Parties/Hochzeiten)
+Aufnahmen von Menschen (Porträt, normale Aufnahmen)
+Außenaufnahmen von weit entfernten Objekten.
Ein Traum ist die Wiedergabe der Farben, sehr kräftig und realistisch, auch bis 200 mm Brennweite. Auch bei Porträtaufnahmen ist man mit dem Zoom flexibel, gerade wenn man nicht immer nahe an die Person herankommt. Wenn überhaupt etwas Kritisches anzumerken ist, dann dass die Größe des Objektives schon auffällig ist, aber die helle Lackierung natürich sehr präsent ist und verhindert die eine oder andere unbemerkte Aufnahme. Das Gewicht bemerkt man schon auf die Dauer, doch ich finde es immer noch akzeptabel (Ich habe noch das 28 - 300mm, da ist man Gewichte gewohnt !). "Angefangen" habe ich mit dem 70-300mm, ein sehr handliches und kompaktes Telezoom, doch die Lichtstärke ist hier einfach ganz anders und viel besser.
Verarbeitung ist top, einem "L" angemessen, ich habe den Kauf auch in dieser Preisklasse nicht bereut. (23.10.2012, 17:33 Uhr)
Olaf Reichardt: Meine Zufriedenheit und Begeisterung für dieses Objektiv wächst von Tag zu Tag. Es "arbeitet" (harmoniert wäre die bessere Formulierung) an einer 1DMarkIV und ich benutze es für
+Innenaufnahmen ohne Blitz (Menschen/Parties/Hochzeiten)
+Aufnahmen von Menschen (Porträt, normale Aufnahmen)
+Außenaufnahmen von weit entfernten Objekten.
Ein Traum ist die Wiedergabe der Farben, sehr kräftig und realistisch, auch bis 200 mm Brennweite. Auch bei Porträtaufnahmen ist man mit dem Zoom flexibel, gerade wenn man nicht immer nahe an die Person herankommt. Wenn überhaupt etwas Kritisches anzumerken ist, dann dass die Größe des Objektives schon auffällig ist, aber die helle Lackierung natürich sehr präsent ist und verhindert die eine oder andere unbemerkte Aufnahme. Das Gewicht bemerkt man schon auf die Dauer, doch ich finde es immer noch akzeptabel (Ich habe noch das 28 - 300mm, da ist man Gewichte gewohnt !). "Angefangen" habe ich mit dem 70-300mm, ein sehr handliches und kompaktes Telezoom, doch die Lichtstärke ist hier einfach ganz anders und viel besser.
Verarbeitung ist top, einem "L" angemessen, ich habe den Kauf auch in dieser Preisklasse nicht bereut. (23.10.2012, 17:33 Uhr)
Nicht jedes für Canon ausgewiesene
EF-Objektiv ist mit allen Canon DSLR kompatibel:
Canons EF-S-Objektive (das "S" steht für Short-Back) sind mit allen
Canon EOS-Kameras kompatibel allerdings mit Ausnahme der EOS 5D
(Mark I und II) und der 1D-Modelle. An letztgenannten Modellen können
diese EF-S-Objektive nicht angesetzt werden !
Sigmas Objektive für Canon EOS, die in der
Bezeichnung ein DC ausweisen lassen sich zwar an allen Canon
EOS-Kameras ansetzen, sie erzeugen jedoch idR Weitwinkel-Vignettierungen
an der EOS 5D und 1D-Modellen !
Tamron-Objektive für Canon EOS mit der
Bezeichnung Di II sind an allen Canon EOS-Kameras verwendbar,
erzeugen jedoch idR Weitwinkel-Vignettierungen an der 5D und 1D-Modellen.
Tokina-Objektive für Canon EOS mit der
Bezeichnung DX sind ebenfalls nicht mit EOS 5D und 1D-Modellen
kompatibel (idR Weitwinkel-Vignettierungen).