Hallo!

Ich bin privat im Feuerwehrdienst tätig. 2004 sind wir auf eine digitale Kompaktkamera umgestiegen und seit dem wird intensiv dokumentiert. Derzeit steht wieder ein Ankauf einer neuen Kamera an.

Leider gibt es im Feuerwehrwesen einen ganz gravierenden Nachteil: Reflexstreifen. Das äußert sich so, dass Bilder in der Nacht bei schlecht ausgeleuchteter Einsatzstelle teilweise unbrauchbar sind, weil die Reflex-Streifen die Belichtung total stören.

Hier ein Beispiel: Beispielbild

Indirekt blitzen geht aufgrund fehlender Reflex-Flächen nicht. Ausleuchten ist leider auch nicht immer möglich.

Gibt es schon Kameras, die solche Themen irgendwie intern schon nachbearbeiten können oder wie könnte man dieses Thema angehen?

Grüße
Johannes

Wenn das Bild als RAW vorliegt, laesst sich noch eine ganze Menge an Infos aus den Tiefen rausholen. Unbrauchbar als Doku ist das noch lange nicht ...

Ciao, Walter

Ja, das ist klar.

Die Problemstellung ist folgende: Möglichst schnell optimale Bilde rzu erhalten, ohne auf EBV zurückgreifen zu müssen.

Es ist so, dass nach einem Einsatz die Bilder schnell online Verfügbar sein müssen und ich sehr oft nicht dabei bin. Somit werden die Bilder meist von Laien gemacht und hochgeladen.

Grüße
Johannes

Hallo Johannes
Zwar bin ich mir nicht sicher, aber ich halte es für wahrscheinlich, dass das Licht von den Reflexstreifen zurückkommt, polarisiert ist. Das heißt, es könnte sinnvoll sein, mal außerhalb des Einsatzes, Polfilter auszuprobieren, um das Reflexlicht zumindest zu reduzieren.

gruß martin

Das Thema Reflexstreifen ist nicht neu:
http://www.spotlight-wissen.de/archiv/message/1480247.html

Das in den verlinkten Thread gesagte gilt nach wie vor: ISO hoch, Belichtungszeit hoch fuehrt zu reduzierter Blitzleistung.
Da die Rueckstrahlung gerichtet ist, wuerde auch entkoppeltes Blitzen (je ein Blitz links und rechts) helfen, aber das faellt wohl den Einsatzbedingungen zum Opfer.

Und den Einwurf von Polistro werde ich bis morgen mal testen. Dass ausgerechnet mir das Kreuzpolblitzen nicht als Loesungsweg einfallen wollte ... man wird eben alt.

Ciao, Walter

Das wäre super.

Spotbelichtungsmessung?

Die Reflexstreifen sind dann natuerlich gnadenlos ueberbelichtet aber der Rest sollte besser passen.


VG bemi

Hallo Johannes,

ich kenne das Problem auch, auch wenn ich beruflich mit der Feuerwehr tun habe.
Wir nutzen eine Nikon Coolpix, zum Glück habe nichts mit Beschaffungen zu tun, bei der das Problem besteht, wenn sie aus der Tasche genommen wird,
verschiebt sich das Einstellrad auf Video.
Mehrere Gespräche mit den Kollegen ergab, dass sie sich für Kameraeinstellungen nicht interessieren.

Einzige Möglichkeit die bleibt, die Einsatzstelle nach Möglichtkeit gut ausleuchten.
Glaub mir, ich weiß dass das nicht einfach ist.

Die ersten Experimente mit Kreuzpolblitzen stimmen hoffnungsfroh. Mit Einschraenkungen, der Teufel steckt im Detail und der kann Kosten nach sich ziehen ...

Wie es geht: Zirkularer Polfilter ans Objektiv und linearer Polfilterfolie an den Blitz (siehe Montage_comp.jpg). Ein bisschen am Filter drehen, damit man die Einstellung findet, bei der die Reflexionen am besten unterdrueckt werden.

Zu beruecksichtigen ist, dass mein Experiment unter sehr, sehr freundlichen Bedingungen stattfand. Es war im Flur, der weiss gestrichen ist, also fast ideal fuer freundliches Streulichtverhalten. Bei realen Einsatzbedingungen im Feld faellt diese Reflexion drastisch geringer aus. Das ist wichtig, da mit dem Polfilter eine Reduzierung der Leitzahl des Blitzes einher geht. Ich hege die Befuerchtung, dass die truebe Funzel, die bei den meisten Kompakten eingebaut ist, nun zur Geburtstagstortenkerze mutiert. Und natuerlich schluckt auch der zirkulare Polfilter Licht, mehr als eine Blendenstufe. Im Hintergrund stoehnt jemand "Mehr Licht!" und ich kann ihm nur beipflichten.

Das solltest Du mit Deiner Ausruestung testen. Schick mir mal per PN Deine Postadresse, dann kommt die Folie ins Haus. Ich wuerde Dir raten, erst mal mit Deiner DSLR zu testen. Ein externer Blitz ist vorhanden, ebenso ein zirkularer Polfilter? Falls die Ergebnisse positiv sind, kann man sich mal ueberlegen, wie man das Setup auf Kompaktknipsen uebertraegt. Gegenwaertig sieht es fuer mich aus, als ob man ohne externen Blitz das Kreuzpolblitzen nicht nutzen koennen wird.

Fuer diejenigen, die mit dem Begriff Kreuzpolblitzen nichts anfangen koennen:
Indem man mit Polfilterfolien dafuer sorgt, dass das Blitzlicht eindeutig polarisiert ist, werden direkte Reflexionen polarisiert sein, auch wenn die angeblitzen Objekte Oberflaechen haben, die normalerweise nicht polarisieren. Beispielsweise kommt man damit auch Blitzreflexionen an Metalloberflaechen drastisch reduzieren.
Hilft auch bei feuchten Froeschen:
http://www.naturescapes.net/042004/wh0404.htm

Ciao, Walter

Ohne_Folie_comp.jpg
Beschreibung:	Ohne Filterfolie am Blitz. Mit Polfilter am Objektiv
Dateigröße:	188.77 KB
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Mit_Folie_comp.jpg
Beschreibung:	Folie am Blitz und ausgerichter Polfilter am Objektiv
Dateigröße:	188.92 KB
Angeschaut:	9849 mal

Montage_comp.jpg
Beschreibung:
Dateigröße:	188.67 KB
Angeschaut:	9849 mal

Da hilft es nur, auf den Blitz zu verzichten. Ob es allerdings eine ausreichend lichtstarke Kompakt-Kamera gibt, die ins Budget einer freiwilligen Feuerwehr paßt, weiß ich nicht.

Die letzte Kamera hat uns 800 Euro gekostet (2004, war eine Sony, vom Aufbau wie die Powershot G-Serie von Canon). Also wenn wir was ankaufen, dann hätten wir zumindest etwas Reserve.

ABER:

Wenn nicht nachvollziehbar bessere Ergebnisse zu erzielen wären, würde ich heute eher zu einer 200 Euro Kamera tendieren. Denn dann kaufe ich lieber in 3 Jahren eine neue, als erst wieder in 5 Jahren.

Eine DSLR wäre bei diesem Budget auch drinnen, aber hier sehe ich einfach die Probleme, dass Jedermann die Kamera bedienen muss können und meist auch Personen das tun, die eben keine DSLR-Erfahrung haben.

Grüße
Johannes

Irgend einen Tipp für eine kompakte Kamera?

Einfach zu bedienen, und möglichst gutes Rauschverhalten (für höheren ISO-Wert)?
Preis zwischen 200 und 300 Euro.

Grüße
Johannes