Verfasst am: 20 Sep 2009 11:32 |
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Das hat dann aber mit einem Bild nicht mehr viel gemein, sondern geht in Richtung Collage bzw. Komposit *find*.
Es geht auch mit einem "Schuss". Ich gehe bei solchen Bildern wie folgt vor:
Es geht bei derartigen Bildern um den Gesamteindruck der Aufnahme, also wird man beim Resultat nicht oder nur sehr wenig croppen (im Rahmen von Geraderücken oder so). Also braucht einen die 100-%-Ansicht nicht großartig zu interessieren. Man kann daher durchaus länger belichten, als der Richtwert Brennweite vs. punktförmige Sterne vorgibt. Bei 50 mm Brennweite sind um die 10 Sekunden Belichtungszeit möglich, ohne dass die Sterne aufgrund der Erddrehung zu sehr in die Länge gezogen werden. Hier eine Tabelle mit Belichtungszeiten:
http://www.astroplatz.de/belichtung.htm (siehe unter Punkt "Unterdrückung der scheinbaren Bewegung der Himmelskörper).
Diese Belichtungszeit kann man ruhig um den Faktor zwei oder drei überschreiten. Dabei wählt man die Offenblende und eine moderate bis hohe ISO-Zahl. Bei der 5D Mark II kann man ohne Probleme 3200 ISO einstellen *aus Erfahrung sprech*.
Nun ist mit einem intensiven Sternhimmel sowie einem mit Zeichnung ausgestatteten Vordergrund zu rechnen. Für Extremfälle (rappelschwarze Nacht mit schwarzen Bäumen usw. im Vordergrund) habe ich dabei immer mein externes Speedlite in der Tasche. Mit ein bisschen Rumprobieren kann man den Vordergrund (am besten mit der Stroboskopblitzfunktion -falls vorhanden- angemessen aufhellen).
Auch das evtl. auftretende Rauschen (sowie chromatisch als auch Helligkeit) ist in der Gesamtansicht zu vernachlässigen.
Dann gilt weiter der Tipp, bei derartigen Fotos IMMER RAW-Format zu verwenden. Somit kann man auch die Tiefen separat hochziehen, damit diese Zeichnung bekommen.
Bei Beachtung dieser Tipps sowie einigem Rumprobieren kann man auf sehr zufriedenstellende Resultate kommen. Zumindest ich mache es so und kann mich nicht beschweren
.
Einige Beispiele, bei denen ich so vorgegangen bin:
http://www.kopfgeist.com/andere/sternenmeer.htm
Das Gebirge war bei 20 Sekunden Belichtungszeit noch sehr dunkel. Nach fast 40 Sekunden jedoch kam ausreichend Zeichnung raus. Den Rest konnte ich mit Anheben der Tiefenkurve ausgleichen. Die Sterne wurden dabei nicht allzu langgezogen, in der Bildschirmansicht stört das keinen.
http://www.kopfgeist.com/andere/milkyway_dawn.htm
Hier waren 15 mm Brennweite im Spiel, da kann man dementsprechend länger belichten.
http://www.kopfgeist.com/andere/milkyway_wide.htm
Ein ähnliches Bild, diesmal mit Blitz, der den Vordergrund aufhellte (für manche vielleicht einen Tick zuviel...)
Ich stecke z. Zt. eher mehr Anstrengungen in diese Art von Fotos als in die Anfertigung von detaillierten Deep-Sky-Aufnahmen mit hoher Brennweite.
Deine Bilder finde ich, dafür dass es nach deinen Worten deine ersten sind, ausgesprochen gut. Die Gesamtszene stimmt, Spiegelungen von Sternen im Wasser kommen immer gut, auch warme Lichttöne wie zum Beispiel die der Zeltbeleuchtung (Lagerfeuer) werten so ein Bild auf.
Grüße,
Jens