Verfasst am: 04 Mai 2009 23:00 |
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Mich hat beim Fotografieren mit einem Retroadapter und Fokus-Stacking gestört, dass das Einstellen der Entfernung der Kamera zum Objekt an meinem Makroschlitten, bezogen auf die kleinen erforderlichen Verstellwege, viel zu ungenau war und trotz des relativ stabilen Manfrotto-Stativs der manuelle Eingriff immer wieder zu einer seitlichen Verschiebung des Bildes führte. Also ... motorisieren!
Inzwischen habe ich mein Motorisierungsprojekt auf einen akzeptablen Stand gebracht und werde es hier einfach einmal vorstellen.
Ausgangspunkt des Projektes war ein ganz normaler Foto-Kreuzschltten, ein Schrittmotor mit Getriebe (bei ebay für 9,-EUR; ersteigert) und ein Schrittmotor-Steuerungsmodul M109 von Kemo. Angetrieben wird nur die Tiefenachse.
Um einen Rückbau zu gewährleisten wurde für die Ankopplung des Schrittmotors an die Antriebswelle des Kreuzschlittens keine drehstarre Kupplung verwendet, sondern das Handrad der Tiefen-Achse geschlitzt und der Wellenstumpf des Schrittmotors mit einem Knebel versehen. Dieser greift in den Schlitz des Handrades ein und so wird die Drehbewegung vom Schrittmotorgetriebe auf den Antrieb des Kreuzschlittens übertragen.
Der Getriebe-Schrittmotor wurde mit einem Aluminiumwinkel am Kreuzschlitten befestigt.
Um diesen Rohbau wurde ein Gehäuse gebaut, das auch die Motor-Ansteuerungselektonik und einen Adapterstecker für den Kamera-Fernauslöser enthält.
Der Kreuzschlitten wird bei mir auf einem Manfrotto 055 XProB montiert und hauptsächlich mit einer Canon EOS 350D, diese meist mit dem EF-S 18-55 Kit-Objektiv in Retro-Stellung, benutzt.
Zur Ansteuerung der Kamera und des Motorantriebs benutze ich ein Notebook, Breeze DSLR Remote Pro 1.7.2 und zur Steuerung des Kameravorschubs die Kemo-Steuersoftware. Der Antrieb wird per LPT1 mit dem Notebook verbunden. Den Stecker der Parallelschnittstelle habe ich so umgebaut, dass auch die Stromversorgung des Antriebs und der Fernauslöser an der Notebookseite angeschlossen werden können.
Leider beherrscht Breeze DSLR Remote Pro 1.7.2 nicht die softwaregesteuerte Fernauslösung per USB, wenn an der EOS 350D die Individualfunktion 7 (Spiegelvorauslösung) aktiviert ist. Weil diese Option aber trotz Stativ sinnvoll erscheint, musste also extra noch ein Fernauslöserkanal hardwaremäßig installiert werden.
Was fehlt derzeit noch zu einer kompletten Lösung?
1. Endschalter an der angetriebenen Schlittenachse.
2. Eine integrierte Software die das Umkehrspiel des Antrieb automatisch eleminiert, in der die Schrittweite zwischen den Aufnahmen und die Anzahl der Bilder eines Stapels eingestellt werden kann und die, mit angemessener Wartezeit nach der (sehr sanften) Neupositionierung der Kamera zum Objkekt die Auslösung automatisch realisiert.
Was ist noch wünchenswert?
1. Eine Absenkung des Ruhestromes des Schrittmotorantriebes.
2. Die Erhöhung der Positioniergeschwindigkeit.
Was kann man jetzt schon damit machen?
1. Natürlich, das war ja der Zweck der Übung, Bilderstapel aufnehmen.
2. Sehr genau und vor allem äquidistant positionieren.
3. Die Einzelbilder sehr deckungsgleich zueinander positionieren.
4. Den Stapelbildungsprozess maßvoll straffen und damit die Gesamtzeit der Aufnahme verkürzen.
Welche Parameter kennzeichnen die vorgestellte Lösung:
1. Kleinster Entfernungsschritt 0,0115mm.
2. Schrittfolge mit 34Hz, das entspricht ca. 0,4mm/s Zustellgeschwindigkeit.
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