Liebe Community!
Danke für die Aufnahme in das Forum!
Ich habe ein paar Fragen zu offenblendigen Objektiven, speziell dem Canon 50mm 1.4. Ich fotografiere nun schon eine Weile, habe aber immer wieder dieselben Probleme mit u.a. unscharfen Fotos, sodass ich gerade mit meinem Latein am Ende bin. Zwar ist Google mein bester Freund, momentan bin ich aber eher verwirrt als das es mir die erforderlichen Antworten bringt.
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen!
Leider habe ich bei meinen Porträt-Shootings einen großen Ausschuss an unscharfen und damit auch verrauschten Bildern! Zwischenzeitlich habe ich versucht, manuell zu fotografieren, was aber gerade bei größeren Bildausschnitten durch den kleinen Sucher einer 600D ein echter Krampf ist (ich bin Brillenträger und sehe dazu noch schlechter als Andere
) und damit auch viel Ausschuss hatte.
Ich habe mir einige Guides/Tipps zum richtigen Fokussieren durchgelesen, Fehler die entstehen können, usw. Trotz Einhaltung hatte ich dennoch zu oft einen Fehlfokus auf meinen Fotos, sodass ich mittlerweile überlege das Objektiv zur Reparatur einzuschicken. Bevor ich das aber tue möchte ich mich vergewissern, ob es nicht doch ein Userfehler ist
Dafür habe ich den Traumflieger Fokus Test Chart ausgedruckt. Hier das Ergebnis:
Canon 600D, Canon 50 mm 1.4
Blende: 1.4, ISO: 500, Belichtungszeit: 1/4000
Fokussiert habe ich auf einem Stativ auf das Vögelchen. Kamera stand so nah wie möglich an dem Chart. Es sieht zwischen 0 und 1 recht scharf aus, das würde aber einen fetten Frontfokus bedeuten, richtig?? Ähnlich sieht es auch bei Blenden mit 1.6 und 1.8 aus. Der Fokus liegt stärker über 0.
Das würde auch das Ergebnis erklären:
Blende: 2.2, ISO: 800, Belichtungszeit: 1/1250
Hier habe ich mit dem Autofokus auf die Augen fokussiert (Messpunkt gewählt), wenn man aber genauer hinsieht sind sie unscharf - dafür ist aber die Armbanduhr am unteren Bildrand scharf!
Ein paar Fotos habe ich mit Blende 3.5 aufgenommen, sie wirken einigermaßen scharf (kann das leider nicht zu 100% beurteilen, es war schon Dämmerung und dadurch sind sie etwas verrauscht).
Ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht von Anfang an Pech hatte und das Objektiv schon mit einem Fehlfokus ausgeliefert wurde. Damals hatte ich noch wenig Ahnung von Blende/Fokus/Schärfe... und konnte es nicht wirklich beurteilen. Erst seit ein paar Monaten, in der ich oft und häufig Shootings fotografiere, fiel mir das Problem auf.
Nun meine Fragen:
1. Kann es sein dass der Frontfokus nur bei Offenblenden bis ca. Blende 3 auftritt? Kann ich das für mich nutzen, wenn ich es weiß? Z.B. AF fokussieren, auf MF umschalten und den Fokusring minimal gegen den Uhrzeigersinn drehen, also Richtung unendlich? Oder nicht auf die Augen fokussieren, sondern auf ein Objekt weiter entfernt? Das hört sich alles sehr abenteuerlich an und ich bezweifle dass die Methoden weniger Ausschuss generieren.
2. Tritt der "Fehlfokus" bzw. Unschärfe ab einer bestimmten Entfernung vom Objektiv auf? D.h. kann ich das Objektiv offenblendig mit scharfen Ergebnissen nutzen, wenn ich nah genug am Motiv stehe oder ist das unabhängig davon?
Generell habe ich noch nicht herausgefunden, wie weit ich mich eigentlich vom Motiv entfernen darf, dass die Bilder bei einer Blende von 1.6 noch scharf sind?? Sind "Oberkörper"-Aufnahmen, wie das Beispielfoto überhaupt mit einem 50mm auf einer Crop Kamera möglich? Oder nur wenn ich auf mind. 3 Abblende?
3. Ich habe schon von der Empfindlichkeit des 1.4 50mm gelesen - leider zu spät. Anscheinend hatte es mal einen kleinen Stoß bekommen, sodass sich der Fokusring oft manuell nicht mehr bis 0.45 drehen lässt und bei der Zahl 5 hängen bleibt.
Ist das der Grund, warum der AF nicht mehr richtig funktioniert oder hat das nichts mit dem Fehlfokus zutun? Funktioniert der AF trotzdem, auch wenn ich den Fokusring manuell nicht mehr komplett drehen kann? Bedeutet das, dass die Nahgrenze eigentlich garnicht mehr scharf gestellt werden kann? (Habe ich das richtig verstanden mit der Meter-Angabe?)
4. Ich habe oft das Gefühl dass meine Fotos trotz der Offenblende meines 50mm schon sehr früh in der Dämmerung/im Schatten matschig und verrauscht wirken wenn man hereinzoomt, obwohl ich noch mit 1/1250 Belichtungszeit und ISO 400 fotografieren könnte.
Sind das die Grenzen meiner Abbildungsleistung der Nicht-Vollformat Kamera? Könnte das an einem defekten Objektiv liegen? Oder ist das ganz normal an einer 600D? Ich würde gerne meine Fotografie auf "das nächste LVL bringen", bin aber nicht sicher ob es an mir liegt oder ich die Möglichkeiten meiner Kamera schon ausgeschöpft habe!
Und zu guter Letzt:
5. Muss das Objektiv in die Reparatur? Funktioniert das Objektiv dann erfahrungsgemäß Offenblendig wieder besser oder lässt sich das Problem garnicht so richtig beheben?
Habe Rezensionen gelesen die meinten, dass nach einer Fehlfokus Reparatur die Offenblende auch nicht genutzt werden konnte ohne übermäßig Ausschuss zu haben. Die Garantie meines Objektives ist leider ausgelaufen, daher würde ich gerne wissen ob sich die Investition in eine Reparatur überhaupt lohnen würde!
Wie handhabt ihr das Problem? Es ist irgendwie schade so ein lichtstarkes Objektiv zu haben und es garnicht richtig nutzen zu können! Gerade Aufnahmen in der Dämmerung sind so nicht wirklich möglich.
Soo.. ich hoffe ich konnte euch meine Fragen verständlich formulieren und genug Informationen für eine "Ferndiagnose" geben
Schonmal vielen Dank im Voraus!!!