home - Fototechnik - Telekonverter Canon 1,4x und 2x III |
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*Wir haben die Extender im Handel frei erworben und können daher - wie immer - ohne Rücksicht auf Sponsoren oder wirtschaftliche Interessen objektiv reporten. Canon hat den neuen Mark III-Konvertern ein paar Modifikationen zukommen lassen. Gegenüber den seit 2001 erhältlichen Mark II-Versionen wurden den überarbeiteten Extendern jeweils zwei ergänzende Linsen spendiert und die Gruppen-Anordnung modifiziert. Das soll zu geringeren Farbsäumen und minimierten Linsenflecken bzw. Geisterbildern führen. Eine neu aufgebrachte, äussere Flouritbeschichtung soll zudem Wasserflecken und Fingerabdrücken entgegenwirken. Ergänzend werkelt im Inneren erstmals ein Mikroprozessor, der für eine verbesserte Kommunikation beim Autofokusbetrieb gedacht ist. Dieser Prozessor sei auch optimal auf die neuen Superteleobjektiven (z.B. Canon 300mm/2,8L IS II USM etc.) abgestimmt.
Telekonverter verlängern generell die Brennweite, führen aber auch zu einem entsprechendem Lichtverlust. Beispielsweise wirkt ein per 2x-Konverter eingefangenes Motiv zweimal näher herangeholt. Die Belichtungszeit verdoppelt sich allerdings auch, z.B. von 1/250 auf rund 1/60 Sek (bei 1,4x-Konverter auf 1/125 Sek.), da der Zweifachkonverter zwei Blendenstufen und der 1,4x-Extender eine Blendenstufe an Licht kostet. Dieser Lichtverlust hat auch Auswirkungen auf den Autofokusbetrieb, wie wir unten ausführen. Telekonverter sind auch im Makrobereich interessant, denn der Abbildungsmasstab lässt sich bei identischer Mindestdistanz erhöhen oder der Fotograf kann - gute Lichtverhältnisse vorausgesetzt - noch aus grösserer Entfernung scheuere Motive grossformatig einfangen.
Da hierzulande noch keine (sündhaft teuren) Superteleobjektive der neuesten Generation erhältlich sind, haben wir das optisch exzellente Canon 300mm/2,8L IS USM für einen Test an der Canon 5D Mark II herangezogen. Der Vergleich soll zeigen, ob reale Verbesserungen gegenüber den Mark II-Extendern erkennbar sind. Als Testmotiv dient ein Schaukasten mit Insektenpräparaten, den wir zunächst aus einer Entfernung von rund 5 Metern formatfüllend ohne Telekonverter bei 10x-Zoom im manuellen Fokusbetrieb ablichten. Für die 1,4x-Konverter entfernen wir uns um den entsprechenden Faktor auf 7 Meter und für die Zweifachkonverter auf 10 Meter, um jeweils einen identischen Bildwinkel abzudecken. Verwendet wird jeweils die Offenblende (f2,8 ohne, f4 mit 1,4x und f5,6 bei 2x-Konvertern) und das RAW-Format bei Standardentwicklung mit Adobe Lightroom 3.3. Zentraler Bereich Das Bildzentrum dürfte in der Regel für Bewegtmotive am wichtigsten sein, denn meist wird man Actionmotive ohne bildkompositorische Ansprüche möglichst zentral im Sucher halten und den Auslöser durchdrücken. Bei optischer Analyse des zentralen Bildbereichs fällt zunächst nur ein leichter Schärfenabfall bei Telekonvertereinsatz in den 100%-Ausschnitten auf. Tendenziell ist er natürlich bei den 2x-Konvertern etwas stärker ausgeprägt. Manche Struktur ist für den Auflösungsverlust jedoch recht unempfindlich, wie etwa bei der hellen Flügelstruktur im 3. Abschnitt. Wirklich auffällige Vorteile sind zu Gunsten der Mark III-Versionen kaum auszumachen. Sie zeigen zwar etwas weniger Farbsäume (chromatische Abberationen) aber je nach Abschnitt liegt z.B. auch mal der 2x-Konverter Mark II im 4. Abschnitt gegenüber der Mark III-Version vorne. Unterm Strich sind die Unterschiede aber sehr gering ausgeprägt.
Äusserer Rand Der äussere Randbereich offenbart schon deutlichere Unterschiede. Die Auflösung der Mark III-Versionen ist erkennbar gesteigert und auch Farbsäume sind deutlich abgemildert. Hier überrascht auch der 2x-Konverter III, der fast das Auflösungsniveau vom 1,4x-Konverter Mark II erreicht. Diese Verbesserungen können wir nicht nur im hier gezeigten, äussersten Randbereich ausmachen sondern auch noch etwas zentraler im Bild. In der Praxis wird man jedoch häufig keine bildwichtigen Motivdetails im Rand platzieren, aber wenn z.B. dort noch Äste in die Schärfenebene ragen und gegen einen hellen Himmel unschöne Farbsäume zeigen (die sich oft auch mit Bildbearbeitungsmethoden nicht sauber eliminieren lassen) dürfte man dankbar sein, hier geringere chromatische Abberationen an den Mark III-Versionen hinnehmen zu müssen.
Da der Telekonvertereinsatz stets auch mit Auflösungseinbussen einhergeht, liegt der Gedanke nahe, einfach auf eine Grösseninterpolation mittels Bildbearbeitungsprogramm zurückzugreifen. Wie unten gezeigt, ist die Softwarelösung allerdings den Konvertern deutlich unterlegen und führt zu einer Vergröberung und Weichzeichnung von Feinstrukturen. Insoweit ist die optische Lösung mittels Telekonverter der hier gezeigten Interpolation im Bildzentrum mit Photoshop (bikubisch) bei 100%-Ansicht überlegen.
Canon proklamiert an den Mark III-Extendern geringere Linsenflecken und auch reduzierte Geisterbilder. Beides können wir anhand eines Tests mit einer 1000W-Fotolampe bestätigen. Dort zeigen sich ohne Telekonverter und mit dem 1,4x II-Extender hauptsächlich Reflexionsrückspiegelungen des Bildsensors, die am 1,4x III-Extender erheblich abgemildert sind. Am 2'er III fallen die Reflexionen gegenüber der II'er-Version nochmals geringer aus.
Auch hier greifen wir auf das Canon 300mm/2,8L IS USM zurück und testen die Fokussiergeschwindigkeit bei 3.000 Lumen (vergleichbar bei Tageslicht-Aussenaufnahmen und leicht bedecktem Himmel). Unterschiede der neuen Mark III-Extender sind im Vergleich zu den Vorgängern weder an der 5D Mark II noch an der 1Ds Mark III auszumachen. An der 5D II benötigten die 2x-Extender von Unendlich auf 7 Meter jeweils 0,4 Sek. während die 1,4x-Extender gleichermassen 0,25 Sek. im AF-Betrieb (OneShot, mittleres Feld, Phasenkontrast) benötigten. Die 1Ds Mark III ist hingegen mit 0,25s (2x-Konverter) und 0,2s (1,4x-Konverter) etwas schneller aber die Extender zeigen auch hier keine Generations-Unterschiede. Testweise untersuchen wir auch die AF-Trefferquote jeweils am 1,4x-Konverter (II und III) an der 5D II, können jedoch ebenfalls keine signifikanten Unterschiede ausmachen. In beiden Fällen ist bei den jeweils 20 Testaufnahmen eine leichte Varianz in der 100%-Ansicht zu erkennen. Insgesamt liegt die Auflösung etwas unterhalb der 95%-Treffer-Quote, die wir ohne Telekonverter ermittelt haben. Ein Test im Servobetrieb wäre sicherlich noch interessant, würde aber den Reportumfang sprengen. Lichtstärke und AF Generell ist der Zweifachkonverter nur an Objektiven mit einer Offenblendenzahl von höchstens f2,8 empfehlenswert, da er sie dann auf f5,6 erhöht. An Canon-DSLR unterhalb der 1D-Klasse gilt f5,6 als Obergrenze für den Autofokusbetrieb. Aber auch die 1D-Modelle arbeiten oberhalb von f5,6 im AF-Betrieb (bis f8 im Zentrum) nur sehr langsam und mit eingeschränkter Detektionsfähigkeit (Umschaltung auf Zeilenerkennung, gilt auch für abgeklebte Kontakte an kleineren Modellen). Für den 1,4x-Extender gilt analog die Empfehlung, dass er mit einem Objektiv mit Offenblendenzahl von f4,0 und kleiner kombiniert werden sollte. Den neuen Extendern hat Canon eine Flourit-Beschichtung spendiert, die Schmutzpartikel, Wasserflecken und Fingerabdrücke abweisen soll. Tendenziell wird es ein Konverter zwar eher weniger mit linsengefährdenden Einwirkungen zu tun bekommen, da er ja zwischen Objektiv und Kamera verkoppelt ist. Allerdings zeigt der rauhe Outdooreinsatz, dass man im Eifer des Gefechts doch mal versehentlich auf die Linse greift. Fingerabdrücke nehmen allerdings beide Konvertergenerationen gleichermassen auf wie unten demonstriert. Es zeigen sich hierbei auch keine Unterschiede beim Wegwischen mit einem Mikrofasertuch - funktioniert mit etwas Druck an beiden Konvertern gleichermassen gut. Bei einem Test mit Wassertropfen (Pflanzen-Sprüher) sammeln sich auf beiden Konvertergenerationen Wassertröpfen auf den Linsen, doch konnten wir sie mit einem Tuch deutlich leichter auf den Mark III-Versionen abwischen. Hier scheint sich die neue, gelblich schimmernde Oberflächenvergütung in der Tat zu bewähren.
Canons Telekonverter nutzen ein herausragendes Frontelement, das nur in Objektive mit einer entsprechenden, rückseitigen Aussparung passt. Dazu zählen die meisten L-Objektive (siehe unten). Leider hat Canon die Aussparung der Mark III-Version am Zweifachkonverter rückseitig abgeflacht, so dass man den 1,4x-Konverter nicht mehr - wie noch bei den Mark II-Versionen - mit dem neuen 2x-Extender kombinieren kann. Eine Kompatiblitätsliste zu Canon-Objektiven finden Sie hier. Auch die farbliche "Kompatibilität" der Mark III-Konverter ist etwas verändert, denn sie sind auf die neuesten Superteleobjektive angepasst, die weniger beige und eher in neutralem Hellgrau gehalten sind. Aufgefallen ist uns die kühlere Farbgebung am Canon 800mm f5,6L IS USM, das als Vorreiter der neuen Supertele-Generation gelten kann. In Hellgrau sind offenbar auch die voraussichtlich ab April 2011 erhältlichen 300mm/400mm/500mm und 600mmL IS II USM und später voraussichtlich auch das bis Jahresende angebotene Canon 200-400mm 4,0L IS USM gehalten.
Wer eine Investition von 500 Euro in einen Telekonverter erwägt, braucht für die Anschaffung gute Gründe. Canon liefert sie auch tatsächlich mit erkennbaren Optimierungen an seinen Mark 3-Extendern. Natürlich kann der Hersteller keine Wunder vollbringen und die physikalischen Grenzen gelten auch an den neuen Konvertern. Auflösungseinbussen sind daher noch immer erkennbar und nehmen mit dem Vergrösserungsfaktor zu. Dennoch sind signifikante Verbesserungen in den Randbereichen auszumachen, die dort weniger Farbränder und mehr Schärfe als an den Vorgänger-Konvertern bieten. In der Praxis wird man dort zwar eher selten bildwichtige Partien platzieren, dennoch kann man sich bei hohen Kontrasten zumindest über reduzierte chromatische Abberationen in Beiwerk wie z.B. Ästen und Blättern freuen. Mit Lensflares und Geisterbildern hat der Fotograf tendenziell eher im Weitwinkelbereich zu kämpfen, doch werden auch im konvertergestützten Telebereich an den Mark III-Versionen geringere Bildfehlern erkennbar und z.B. Motive im Gegenlicht dürften in der Regel mit geringeren Artefakten bedient werden. Auch der Wetterschutz durch die Flouritbeschichtung ist erhöht, so dass sich bei unserem Test beispielsweise Wassertröpfchen leichter entfernen lassen. Ob sich der neu verbaute Mikroprozessor dann an den neuen Superteleobjektiven wie z.B. einem Canon 300mm/2,8L IS II USM mit einem zuverlässigeren Autofokusbetrieb tatsächlich bemerkbar macht, müsste zukünftig noch untersucht werden. An derzeit verfügbaren Teleobjektiven konnten wir hier im Rahmen des Tests keine Optimierungen ausmachen. Wer den neuen 2x-Konverter ggf. mit einem Canon 1,4x-Konverter kombinieren möchte, wird jedoch bautechnisch ausgebremst. Die Bildqualität und Lichtstärke dürfte in solch einer Kombination dann idR auch nicht besonders befriedigend ausfallen (Beispiel). Unsere Konverterübersicht mit günstigeren Alternativen werden wir demnächst um die neuen Canon-Extender ergänzen. Bei einem ersten Vergleich sind die Mark III-Extender anderen, dort aufgelisteten Anbietern zumindest am Canon 300mm/2,8L IS USM und der 5D Mark II jedoch überlegen - was bei dem Preis eigentlich auch erwartet werden durfte.
Canon gibt nachstehende Objektive als kompatibel zu den Mark III-Konvertern an. Darüberhinaus können teilweise auch nicht angegebene L-Objektive mit einer Aussparung mit Vorsicht genutzt werden, wie z.B. das Canon 28-300mm 3,5-5,6L IS USM oder das Canon 70-300mm 4-5,6L IS USM. Hier schieben sich die Linsengruppen rückseitig in höheren Brennweitenbereichen weiter in den Tubus hinein, so dass Canons Teleextender dennoch passen. Es wird eine Vertiefung von wenigstens 17mm gemessen ab äusserem Bajonettgewinde benötigt.
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