![]() |
![]() |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
home - Fototechnik - Kameravergleich - EOS 60D |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Passend zur herbstlichen Pilzsaison kommt uns die EOS 60D mit ihrem Schwenkdisplay für bodennahe Perspektiven wie gerufen. Im Handel ist sie seit Ende September 2010 zum Strassenpreis von rund 1.100 Euro und mittlerweile unter 900 Euro erhältlich. Neben dem flexiblen Monitor wurde das Tastenlayout optimiert und auch unter der Haube werden Goodies wie Kreativfilter, Wasserwaage, kabellose Blitzfunktionen und interne Rohdatenverarbeitung geboten. Wie schneidet sie gegenüber den direkten Konkurrenten EOS 550D und EOS 7D ab, die beide z.B. ebenfalls Full-HD-Video und die 18 Megapixel bieten ? Das erste Feeling ist durchweg positiv, der 60D-Body liegt solide und wertig in der rechten Hand. Ähnlich wie die griffige EOS 7D weist sie viel Platz für den Daumen incl. gummiertem Unterleger auf - nur etwas flacher ist sie gebaut. Da macht es uns wenig aus, dass die Legierung nicht aus Magnesium sondern - wie in der unteren, dreistelligen Klasse - nur aus Kunststoff (glasfaserverstärktes Polykarbonat) gefertigt ist. Auch die Bedienung ist intuitiv - praktisch alle Tasten sind auf der rechten Seiten angeordnet und liegen in Griffweite des Daumens bzw. sind oben via Zeigefinger schnell erreichbar. Auf die Doppelbelegungen der ein- und zweistelligen Klasse wurde erfreulicherweise verzichtet. Die wichtige Abblendtaste ist jetzt auch rechtsseitig erreichbar - allerdings ziemlich im Body integriert und daher schwer zu erfühlen. Schwer ertastbar ist sie allerdings auch an der EOS 7D und 550D. Neu ist der Multicontroller, der als Kranz um das Daumenrad angeordnet wurde - mehr dazu unten. Der Ersteindruck vom Gehäuse gefällt; gegenüber den schmaleren und leichteren Dreistelligen wie z.B. der EOS 550D wirkt der 60D-Body wertiger und kommt fast an das Feeling einer EOS 7D heran - bliebe nicht das Wissen um die fehlende Magnesium-Ummantelung; immerhin ist die Rückseite des 60D-Monitors aus Aluminium gefertigt.
Der
60D-Monitor
ist hinsichtlich Grösse und Auflösung zum
550D-Monitor identisch: 1,04 Megapixel und
ein 3:2-Verhältnis ermöglichen hochdetaillierte Bildwiedergaben und klare
Menü-Schrifttypen. Am spannendsten ist natürlich die neue Möglichkeit, ihn in
alle Richtungen drehen und schwenken zu können (siehe
Video). Das Schwenkdisplay ist beim
Stativeinsatz nicht im Wege und lässt sich auch mit dem Frontglas zur
Kamera schützend einklappen.
Auch kann der Monitor so
einrasten,
dass er eine integrierte Einheit mit der Kamera bildet. Der 60D-Monitor ist zwar antireflexiv, weist aber nicht die tiefdunkle Hintergrundfarbe der Clearview II-Technologie einer EOS 7D oder 1D Mark IV auf. Im Vergleich zur EOS 7D gewinnt man etwas mehr Platz durch das 3:2-Verhältnis, denn die Aufnahmen liegen ja regelmässig ebenfalls im 3:2-Ratio vor und müssen daher nicht herunterskaliert werden wie etwa an der EOS 7D. Infos wie Blendenwert und Belichtungszeit blendet die 60D optional - wie an der 550D - mit halbtransparten Unterlegern übers Bild und nutzt so die gesamte Monitorfläche für die Bilddarstellung aus.
Wer den praktischen Multicontroller vermisst, findet ihn mit ähnlicher Funktion jetzt im Multicontrol-Wahlrad integriert. Dort muss man allerdings über die mittige Set-Taste hinweggreifen und kann den Daumen somit nicht mehr wie beim Multicontroller liegenlassen. Bei der Menünavigation greifen wir aber gerne auf ihn zurück da er sehr dicht beim Daumenrad liegt.
Allerdings wirkt er etwas schwammig, es fehlt an
Hubweg, so dass sich ein Gefühl wie auf einer Gummitastatur Tasten für Picture Styles bzw. für den Weissabgleich fehlen der 60D, was wir für verschmerzlich halten. Denn immerhin sind diese Funktionen relativ flott via Q-Taste im Schnelleinstellbildschirm erreichbar und die fehlenden Tasten begünstigen ein übersichtlicheres Bedienlayout ohne Doppelfunktionen. Alternativ lässt sich auch die Settaste mit dem Aufruf des Weissabgleichs oder von Picturestyles via Individualfunktion IV belegen. Praktischerweise ist die Q-Taste an der 60D rechtsseitig platziert und kann mit dem Daumen schneller erreicht werden als z.B. an der EOS 7D. Anstelle des Livebild-/Video-Umschalter einer EOS 7D erbt die 60D den Video-Livebild-Taster von der 550D. Dieser ist durchaus praktisch, denn der Videomodus wird wie an der 500D/550D via Programmwahlrad aktiviert und damit gleichzeitig das Videolivebild. Neu ist die Unlocktaste unterm Daumenrad, die in passivem Zustand versehentliche Werteänderungen vermeiden hilft und vormals noch mittels Schalter realisiert wurde; im wesentlichen werden standardmässig Änderungen der mittleren Belichtungsstufe im Programm AV oder TV verhindert, wir halten diese Sicherung für verzichtbar bzw. irritierend. Ungewöhnlich ist eine ähnliche Locktaste am Programmwahlrad. Sie muss für Programmänderungen niedergedrückt und gehalten werden, bis das Wahlrad in der gewünschten Programmstellung ist. Etwas ungewohnt aber bei normalen Anwendungen meist kein grosser Umstand; Aufwand und Nutzen (Transportsicherung) halten sich die Waage. Vor die Wahl gestellt, hätten wir allerdings lieber drauf verzichtet, denn schnelle Programmänderungen sind schon etwas erschwert.
Anwender der zweistelligen Klasse können seit der
EOS 40D mehrere der praktischen
Customprogramme
nutzen. An der EOS 60D ist dagegen am Programmwahlrad nurnoch
ein einziges
Customprogramm vorhanden. Entgegen Neu am Programmwahlrad ist der "B"(ulb)-Modus, der Langzeitbelichtungen oberhalb von 30 Sekunden z.B. für Nachtszenerien erleichtert. Vormals musste der Anwender unterhalb von Canons einstelliger Klasse im Programm M die entsprechende Funktion aufwändiger anwählen. Wie schon von der 7D bekannt, weist auch die EOS 60D eine elektronische Wasserwaage auf. Diese kann via Info-Taste im Livebild oder solo am Kameramonitor eingeblendet werden. Zwar erkennt die 60D-Wasserwaage Schwenks ins Hochformat, kann jedoch gegenüber der 7D-Dual-Axis-Wasserwaage keine zweite Achse detektieren. Letzteres ist an Panoramaköpfen aber auch für Reproaufnahmen sehr nützlich. Neu ist an der 60D die Möglichkeit, die Wasserwaage im Sucher und auch im LCD-Display als kleine Laufzeile zumindest horizontal detektierend einzublenden.
Kompaktblitzgeräte mit (ETTL-)Slavemodus können - wie schon an der 7D - auch an der EOS 60D kabellos ausgelöst werden. Dafür wird ein Lichtimpuls des integrierten Blitzgerätes genutzt, der mit entsprechenden Blitzen wie z.B. dem Canon Speedlite 430 oder 580 EX I und II aber auch mit weiteren Geräten etwa dem Nissin Di866 bzw. einigen von Metz-Kompaktblitzgeräten im ETTL- oder manuellem Modus kommuniziert. Der Modus ist gegenüber der EOS 7D etwas abgespeckt und unterstützt statt drei nur zwei Gruppen (A und B). Der interne Blitz deckt einen Brennweitenbereich von 17mm bei einer Leitzahl von 13 ab und entspricht damit den Leistungswerten der EOS 50D. Anwender des Canon 15-85mm-Objektivs müssen daher - im Gegensatz zur EOS 7D - bei der Startbrennweite regelmässig eine Randvignettierung in Kauf nehmen.
Canon folgt an der EOS 60D dem aktuellen Herstellertrend (wie beispielsweise auch Nikon und Sony), kamerainterne Bildbearbeitungsfunktionen zu implementieren. Die EOS 60D bietet vier Kreativfilter, die sich auf JPEG-Bilder und auf grosse RAW-Bilder nachträglich anwenden lassen: Körnigkeit S/W um einen Reportagestil zu simulieren, Weichzeichner für dezente Glättungen etwa im Portraitbereich, Spielzeugkamera-Effekt (Lochkamera-Effekt mit starker Vignettierung) und einen Miniaturisierungseffekt, der durch selektive Schärfe bzw. Weichzeichnung des Umfeldes Landschaften wie eine Miniwelt erscheinen lässt. Auf der Speicherkarte wird ein Duplikat des Originals als JPEG abgelegt, so das beide Versionen via Playtaste angezeigt werden können. Einzoomen zur detaillierten Begutachtung vor Speicherung des Effekts ist nicht möglich.
RAW-Entwicklung Die EOS 60D kann als erste Canon DSLR auch grosse RAWs kameraintern zu JPEG mit wählbarer Zielgrösse entwickeln. So kann die Belichtung, der Picture Style, der Weissabgleich, der Farbraum (sRGB oder Adobe RGB), automatische Belichtungsoptimierung, Rauschunterdrückung, Verzeichnung und Farbsaum (chromatische Abberation) verändert bzw. verbessert werden und - ohne auf einen Rohdatenkonverter zugreifen zu müssen - unterwegs Bilder gedruckt oder ins Internet hochgeladen werden. Die Funktion ist relativ flott und braucht kaum mehr als eine Sekunde, bis die Entwicklungseinstellungen als JPEG-Datei konvertiert werden. Objektivkorrekturen zu Verzeichnung, Vignettierung und chromatischer Abberation werden zunächst nur für die intern hinterlegten 25 Objektive angeboten, können aber via EOS-Utility um weitere Objektive erweitert werden. Ein Batchmodus ist nicht vorhanden, auch gehen einmal vorgewählte Einstellungen verloren und springen beim nächsten Entwicklungsbild auf die Standardwerte zurück. Immerhin gibt es eine Lupenfunktion, um die Summeneinstellungen detaillierter zu begutachten. Modellfremde RAW-Dateien werden erwartungsgemäss nicht zur Entwicklung angeboten; zumindest konnten wir keine 7D-Raws mit der EOS 60D entwickeln.
Sterne-Wertung Neu ist ebenfalls die Möglichkeit, Bilder nach einem 5-Sterne-System zu bewerten. Diese Wertung wird unter Digital Photo Professional erkannt und auch in Adobe Bridge bzw. in Lightroom verarbeitet. Erfreulicherweise funktionierte das bei unserem Test nicht nur für JPEGs sondern auch mit RAW-Dateien. Umgebungs-Effekte Wer in den Motivprogrammen etwa für Portrait oder Makros bislang erweiterte Eingriffsmöglichkeiten vermisst, kann jetzt an der EOS 60D Umgebungseffekte einstellen, die ähnlich wie die Picture Style* wirken und sich zusätzlich in der Filterstärke verändern lassen. Es stehen die Bildeffekte Lebendig, Weich, Warm, Kräftig, Kalt, Heller, Dunkler und Monochrom (incl. Sepia- und Blautönung) zur Verfügung, die jeweils noch in drei Stärken variiert werden können. *bislang an Canon DLSR in den Motivprogrammen nicht wählbar > Report Teil 2 (Teil 1, Teil 3) |
NEWS
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |