Traumflieger-Test im RAW-Format an der EOS 5D Mark II und Mark III
Canon 50mm / 1,8 STM im Test
Nach 25 Jahren hat Canon seine Standardbrennweite 50mm / 1,8 II überarbeitet und ihr einen Steppermotor spendiert. Der Hersteller spricht beim neuen STM von einer optimierten Abbildungsleistung und verbesserten Autofokus-Performance. Die UVP liegt bei attraktiven 135 EUR. Was sich im Detail geändert hat und ob der Kauf lohnt, klärt unser Test!
Ausstattung - Technische Daten - Auflösung - Verzeichnung / Vignettierung / Farbsäume - Bokeh - Fokussierung - Handhabung - 100%-Bildbeispiele - Fazit - Kaufen ja oder nein - Links - Leserkommentare
Das seit 1990 erhältliche und zum absoluten Megaseller avancierte Canon 50mm / 1,8 II ist jetzt mit dem 50mm / 1,8 STM überarbeitet worden. Canon hat dem Neuen nicht nur einen modernen und mutmaßlich leiseren Steppermotor spendiert, sondern auch - wie bei der ursprünglichen Mark I-Version - ein robusteres Metallbajonett verbaut. Canon verspricht auch eine bessere AF-Performance insbesondere an Canon DSLR mit kontinuierlichem Video-Autofokus.
Optisch will die neue Standardbrennweite gegenüber dem Vorgänger mehr Schärfe und Kontrast durch eine Super Spectra-Vergütung bieten. Die Nahdistanz ist um 10cm auf 35cm reduziert, so dass einem der Einsatz im Nahbereich mehr Freiheiten lässt.
Mit einer UVP von 135 Euro gibt sich auch das neue 50mm / 1,8 STM preislich sehr attraktiv.
Ausstattung
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Portrait Portrait bei f1,8 am Vollformatsensor zeichnet den Hintergrund schön weich!
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An Vollformat-DSLR bietet das Canon 50mm 1,8 STM eine Normalbrennweite und damit einen unserem natürlichen Blick entgegenkommenden Abbildungswinkel. So lassen sich Motive weitestgehend realistisch, d.h. unverzerrt und in gewohnten Proportionen reproduzieren. An APS-C-Sensoren zeigt sich eine Brennweitenwirkung von 80mm und hier ist es auch als lichtstarke Portrait-Brennweite besonders interessant. Durch die große Anfangsblende f1,8 kann die Schärfenebene klar definiert und das Motiv gut vom Hintergrund abgehoben werden. Auch für Nacht-Aufnahmen und als leichter Reisebegleiter empfiehlt es sich.
Am optischen Aufbau hat sich nichts geändert, jedoch bietet das neue STM eine "Canon Super Spectra" -Vergütung (CSS). Zudem sind jetzt anstelle von 5 nunmehr 7 Blendenlamellen verbaut, die ein weicheres Bokeh und feiner zerstrahlte Spitzlichter in Aussicht stellen.
Eine Einstellskala fehlt genauso wie eine im Lieferumfang enthaltene Streulichtblende. Letztere ist zum Vorgänger nicht kompatibel und optional erhältlich (ES-68). Neu ist auch ein Filteranschlussgewinde mit 49 statt 52mm, so dass ggf. auch beim Filter eine Neuanschaffung oder zumindest ein Anpassungsring z.B. 49>52mm fällig wird.
Das Gewicht ist gegenüber dem Vorgänger um 30gr auf 160gr gestiegen. Hauptgrund ist das jetzt verbaute Metallbajonett.
Technische Daten
UVP / Straße |
135 EUR / 135 EUR (kaufen hier bei Amazon) |
Markeinführung |
Mai 2015 |
Gewicht |
160 gr |
Bajonett |
Canon EF (Vollformat, auch an APS-C-DSLR ansetzbar) |
Brennweite |
50 mm (an APS-C Bildwirkung von 80mm) |
Naheinstellgrenze |
35 cm |
Abbildungsmasstab |
0,21 |
optische Elemente |
6 Linsen in 5 Gruppen |
Filteranschluß |
49 mm |
Anzahl Lamellen |
7 |
Blendenumfang |
f 1,8 - f 22 |
Bildstabilisierung |
nein |
Motor |
Stepper (STM) |
Größe |
69,2 x 39,3mm (Durchmesser x Länge) |
Lieferumfang |
Frontdeckel, Rückdeckel |
Besonderheiten |
Innenfokus, Vollzeiteingriff in die Fokussierung, Super Spectra Vergütung, nicht kompatibel mit den Canon-Extendern |
Auflösung (Vergleich zum Vorgänger und 50mm / 1,4)
Getestet mit der Canon EOS 5D Mark 2 im RAW-Format mit Adobe Lightroom ab Vers. 5.7.1 bei Standardeinstellungen jedoch standardkonform zu den bisherigen Tests mit der Prozessversion 2003 entwickelt. Wir nutzen hierfür ein Testchart im 3:2-Format . Wertangaben in Linien je Bildhöhe nach MTF50. Max.-Wert = 2.662 Linien (am Canon 180mm/3,5). Mess-Software Imatest. Nicht kompatibel zu Messungen für Canon APS, Samsung NX, Sony und m4/3, da wir an der 5D Mark 2 unter Lightroom aus historischen Kompatibilitätsgründen die etwas weniger hochauflösende Prozessversion 2003 und im Testchart einen anderen Abschnitt auslesen.
Das neue Canon 50mm 1,8 STM zeigt messtechnisch eine insgesamt gute Auflösungsleistung. Insbesondere ab f4 sind auch die Randbereiche am Vollformatsensor weitestgehend durchzeichnet. Die Offenblende kann im Bildzentrum überzeugen und fällt zum Rand dann etwas ab. Insgesamt tut sich beim Auflösungsverhalten im Vergleich zum Vorgänger wenig, die Unterschiede würden wir nicht als signifikant einstufen. Auch das allerdings noch lichtstärkere Canon 50mm 1,4 zeigt ähnliche Werte mit leichten Schwächen im Randbereich bei den kleinen Blendenzahlen und steigert sich abgeblendet. Mit 1.905 Linien liegt es zwar messtechnisch hinter den beiden 1,8-Versionen; in der Praxis wird man den Unterschied aber kaum wahrnehmen.
Verzeichnung, Vignettierung & Farbsäume
Verzeichnungen sind am 50mm STM minimal tonnenförmig erkennbar. Das Testchart wird nur mit geringfügigen Abweichungen vom idealen Karomuster wiedergegeben. Randabdunkelungen sind bei Offenblende mit 1,9EV noch erkennbar, sie minimieren sich abgeblendet und sind ab f4 nicht mehr nachweisbar.
Farbsäume spielen am 50mm STM praktisch keine große Rolle. Sie sind zwar mit 5 Pixeln in der Breite erkennbar aber die Farbsättigung ist an unserem kontrastreichen Testchart nur geringfügig ausgeprägt. Es kann aber Motive z.B. im Gegenlicht geben, wo sie sich auffälliger zeigen.
Ein Korrekturprofil ist derzeit in Lightroom (Vers 6 bzw. CC) noch nicht vorhanden. Dies dürfte jedoch demnächst nachgereicht werden. Man kann sich ansonsten auch mit dem Profil für das Canon 50mm 1,8 II behelfen.
Bokeh (Unschärfe-Kreise)
Das Bokeh kann uns am 50mm STM überzeugen, die Unschärfekreise wirken bei der Offenblende schön cremig weich. Weiter abgeblendet zeigen sich in Spitzlichtern Vorteile gegenüber dem Vorgänger, weil sie wegen 7 statt 5 Lamellen weniger wabenartig ausfallen. Das Canon 50mm/1,4 bietet allerdings mit 8 Lamellen noch etwas mehr Potenzial, sich der Kreisform ein wenig anzunähern.
AF und manuelle Fokussierung
Der neue Steppermotor am 50mm STM kann über sehr feine Schritte die Fokussierung einstellen. Entwickelt hat Canon die Technologie seinerzeit mit Einführung des kontinuierlichen Video-Livebild-Autofokusbetriebes an APS-DSLR wie der EOS 650D und späteren Modellen, da die Fokusebene in möglichst kleinen Schritten nachjustiert werden kann, was mit konventionellen Antriebsmotoren so nicht gelingt. Canon hat schon einige STM-Objektive für seine APS-c-Modelle herausgebracht. Beim Vollformat ist derzeit - mit Ausnahme der ab Juni 2015 erhältlichen EOS 5DS / 5DSR - noch kein kontinuierlich nachfokussierender AF-Betrieb im Livebild bzw. im Videomodus realisiert. Dennoch hat Canon auch hier das vollformatkompatible 40mm/2,8 STM herausgebracht und lässt jetzt das 50mm 1,8 STM folgen.
Das 50mm STM summt unüberhörbar
Im Test an einer 5D Mark 3 können wir in Sachen Geräuschkulisse und Geschwindigkeit allerdings keine signifikanten Praxisvorteile durch den Steppermotor ausmachen. Er ist praktisch nicht schneller als am Vorgänger mit Mikromotor und leiser ist er auch nicht. Ganz im Gegensatz zu den praktisch unhörbaren STM-Objektiven für APS-C (EF-S). Die Geräuschkulisse am 50mm STM ist relativ hochfrequent und klingt etwas summend. Der Vorgänger raschelt hingegen eher und dürfte damit im Schnitt nicht stärker - eher weniger auffällig sein. Auch das Canon 50mm 1,4 ist mit dem Ultraschallmotor hörbar und macht sich eher raschelnd als summend bemerkbar.
Mit Vollzeiteingriff
Vorteile verbucht das 50mm STM gegenüber dem Vorgänger jedoch durch die Eingriffsmöglichkeit in die laufende Fokussierung. Hält man nach dem Autofokusvorgang den Auslöser halb gedrückt, dann kann man über den Scharfstellring am Objektiv die Schärfeebene noch manuell verlagern. Dies gelingt auch am Canon 50mm 1,4, das ebenfalls eine FTM-Funktion (full time manual) bietet. Der Scharfstellring am 50mm STM ist jedoch elektronisch ausgelegt und will vom Kameraakku versorgt sein. Entkoppelt oder bei abgeschalteter Kamera lässt er sich auch in Schalterstellung MF nicht weiter bedienen. Er behält dabei jedoch die Fokusebene bei, selbst wenn man die Kamera ab- und wieder einschaltet.
Fokustest
Die Fokussiergenauigkeit haben wir in der Praxis im sucherbasierten AF an der 5D III durch 10 Versuche durch Wechsel vom Nahbereich auf größere Distanz angetestet (Offenblende, OneShot, Zentrum). Dabei ist der AF im Schnitt auf größere Distanz treffsicher, während es im Nahbereich zu leichten Fokusschwankungen kommt, ohne dass der AF jedoch krass daneben liegt. Das ist auch am Vorgänger ähnlich, hier kommt es im Nahbereich jedoch zu teils krassen Ausreißern mit deutlicheren Unschärfen. Unter gleichen Bedingungen schneidet das Canon 50mm 1,4 jedoch am besten ab und zeigt sich im Nahbereich als auch weiter entfernt ohne Ausreisser scharf. Dieser kurze AF-Test wäre noch durch aufwändigere und statistisch abgesichertere Untersuchungen zu verifizieren und kann nur einen ersten Eindruck vermitteln.
Handhabung und Fertigungsqualität
Abgesehen vom deutlich wertigeren Metallbajonett unterscheidet sich das STM haptisch vom Vorgänger kaum. Beide sind ansonsten aus Kunststoff gefertigt und bieten ein ähnliches Leichtgewicht, klappern minimal aber identisch, wenn man sie testweise in der Hand kräftig schüttelt. Der erwähnte Vollzeiteingriff in die Fokussierung ist am STM vorteilhaft, wenn man die Schärfeebene noch verlagern möchte. Meist macht das aber nur Sinn, wenn man im Livebild die Sucherlupe zur Hilfe nimmt.
Der Fokusring ist gegenüber dem Vorgänger etwas breiter ausgelegt und nicht mehr so weit an der Frontlinse positioniert. Insgesamt ist das Handling u.E. dadurch minimal aber nicht wesentlich verbessert. Eine Distanzskala wie am Canon 50mm / 1,4 sucht man vergebens. Der Fokusring am Canon 50mm / 1,4 ist noch etwas breiter ausgelegt, er ist jedoch etwas hakelig, so dass millimetergenaues, manuelles Fokussieren schwer fallen kann.
Beim Fokusvorgang in Richtung Mindestdistanz fahren die Tuben rund 2cm aus, das ist am neuen STM genauso wie am Vorgänger oder dem Canon 50mm/1,4.
100%-Bildqualitätsvergleich (RAW)
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Entscheiden Sie selbst, aber bei unserer Durchsicht der 100%-Aufnahmen können wir insgesamt keine wirklichen Vorteile für das neue 50mm STM gegenüber dem Vorgänger ausmachen. Gegenlichtaufnahmen werden wir bei nächster Gelegenheit nachreichen, möglicherweise bietet hier die Superspectra-Vergütung am 50mm STM etwas mehr Kontrast.
Alle Aufnahmen wurden im RAW-Format durchgeführt per Preset-Einstellung in Lightroom CC entwickelt - Aufnahme an der EOS 5D Mark 3, der Fokus wurde auf den Lattenzaun im Zentrum gelegt.
Fazit
Canon hat am 50mm STM zwar den neuen Steppermotor verbaut, aber er ist keineswegs flüsterleise. Immerhin wird mit ihm aber der Vollzeiteingriff in die Fokussierung ermöglicht. Insgesamt ist die Haptik auch etwas optimiert durch einen breiteren Einstellring. Da er jetzt elektronisch übersetzt ist, kann das aber Nebenwirkungen haben, wenn man das Objektiv z.B. via nichtelektrifiziertem Adapter an Systemkameras anderer Hersteller adaptieren oder manuelle Retroadapter nutzen möchte.
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passt: Das neue STM ist im Prinzip ein feines Objektiv. Haptisch geht es voll in Ordnung, der Steppermotor ist zwar nicht leiser, insgesamt aber doch ein (kleiner) Fortschritt gegenüber dem vormaligen Mikromotor. Am besten gefallen mir noch die 7 Lamellen, da wirken Spitzlichter nicht gleich wie bei Amateurlinsen, die nur 5 Ecken aufweisen. Und durch das Metallbajonett wird das neue STM schon deutlich aufgewertet.
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Beim kurzen AF-Test scheint das neue STM aber etwas sicherer zu sein, zumindest im Nahbereich. Das gilt generell auch im Videolivebild mit kontinuierlichem Autofokus, der nach unserem Test mit STM-Objektiven zuverlässiger greift, wenngleich auch hier keine Perfektion zu erwarten ist.
Willkommen sind anstelle von 5 jetzt 7 Blendenlamellen, die Spitzlichter weniger wabenartig aussehen lässt. Erfreulich ist zudem die reduzierte Mindestdistanz von 45 auf 35cm, die einen etwas höheren Abbildungsmaßstab zulässt. Am Vollformatsensor sind so in der Breite formatfüllend rund 16 statt 22cm darstellbar. Ein Makroobjektiv kann das neue STM aber nicht ersetzen.
Etwas ärgerlich ist die Tatsache, dass Filter jetzt mit 49mm fällig werden. Für DSLR-Anwender ist das ein etwas unglücklicher Durchmesser aber man kann sich ggf. mit Anpassungsringen weiterhelfen, um größere Filter kostengünstig zu adaptieren.
Unterm Strich hat Canon gerade soviel gemacht, um das neue 50mm STM gegenüber dem Vorgänger durchaus attraktiv erscheinen zu lassen. Immerhin ist der Kaufpreis mit einer UVP von 135 Euro noch immer als Schnäppchen zu bezeichnen. Trotzdem, wer den Vorgänger nutzt braucht sich nicht zu verstecken, optisch ist er auf Augenhöhe zum Nachfolger. Haptisch auch, wenn man einmal vom allerdings billig wirkenden und wenig robusten Kunststoff-Bajonett des 50mm 1,8 II absieht.
Unterm Strich vergeben wir 4,5 Sterne für das Canon 50mm / 1,8 STM, während wir dem Vorgänger noch gute 4 Sterne spendiert haben.
- überzeugende Fertigungsqualität
- mit f1,8 eine hohe Lichtstärke
- elektronischer Fokussierring bietet Vollzeiteingriff in die Fokussierung, gutes Ansprechverhalten
- Scharfstellring breiter und etwas besser als am Vorgänger zu bedienen
- optimierte Mindestdistanz (aber keine Makrofähigkeiten)
- Metallbajonett
- 7 anstelle von 5 Blendenlamellen
- Steppermotor bei kontinuierlichen Video-AF und im Nahbereich bei unserem Test etwas sicherer als der Vorgänger
- mit einer UVP von 135 EUR preiswert
- sehr interessante und lichtstarke Portraitlinse insbesondere für APS-C-DSLR
- Steppermotor deutlich lauter als die STM-Objektive in der APS-C-Klasse (ähnlich summend wie am Canon 40mm/2,8 STM)
- keine Streulichtblende im Lieferumfang enthalten, wie leider unterhalb der L-Klasse bei Canon üblich
- optisch praktisch keine Auflösungsvorteile gegenüber dem Vorgänger
- elektronischer Einstellring an manuellen Adaptern unpraktisch
- 49mm Filterdurchmesser eher unpraktisch für Canon DSLR-Anwender
Das Canon 50mm 1,8 STM bei Amazon
Kaufen ja oder nein?
Kaufen, wenn man das Canon 40mm/2,8 STM besitzt?
Ja, das Canon 50mm 1,8 STM ist deutlich lichtstärker und eignet sich für Portraits besser. Man kann den Portraitierten besser vom Hintergrund lösen und in Lowlight Vorteile durch rauschärmere Bildergebnisse gewinnen. Wer das eher selten macht und die schön schlanke Pancake-Form am 40mm/2,8 liebt, wird über eine Neuanschaffung aber weniger nachdenken.
Kaufen, wenn man das Canon 50mm 1,8 II besitzt?
Dazu haben wir oben zahlreiche Hinweise gegeben. Wer die Vorteile wie mehr Lamellen, geringere Mindestdistanz, Metallbajonett und Vollzeiteingriff in die Fokussierung am neuen STM schätzt, der wird mit dem Nachfolger etwas glücklicher. In der Alltags-Praxis wird man aber keine allzu großen Unterschiede wahrnehmen.
Kaufen, wenn man das Canon 50mm / 1,4 USM besitzt?
Eher nicht, das Canon 50mm 1,4 bietet noch mehr Lichtstärke und der USM-Motor ist nicht lauter oder langsamer als der STM. Ausserdem bietet das 50mm 1,4 eine Distanzskala. Der Einstellring ist am STM aber geschmeidiger.
Kaufen, wenn man eine Canon APS-C-DSLR und das Standardzoom EF-S 18-55mm / 3,5 - 5,6 STM besitzt?
Ja, die Lichtstärke ist ein enormer Vorteil beim Freistellen und bei wenig Umgebungslicht. Der Steppermotor ist am 50mm STM aber deutlich hörbarer als am 18-55 STM. Ersetzen wird das 50mm STM aber das Standardzoom nicht, denn der Zoom hat viele Vorteile und mehr Weitwinkel. Wer schon ein lichtstarkes 50mm besitzt, darf aber idR nicht allzu viele Vorteile vom 50mm 1,8 erwarten.
Kaufen, wenn man das Sigma 18-35mm 1,8 besitzt?
Das Sigma 18-35mm 1,8 bietet eine vorzügliche Abbildungsleistung und Lichtstärke, zudem ist die Haptik und Fertigungsqualität hervorragend. Der AF-Betrieb ist allerdings ein Sorgenkind. Das 50mm 1,8 STM ist deutlich leichter und schlanker, der AF-Betrieb idR sicherer. Insoweit ergänzen sich beide Objektive prima.
Kaufen, wenn man ein Canon 17-55mm/2,8 besitzt?
Ja, für Lowlight-Anwender und Portraitspezialisten lohnt sich das 50mm 1,8 trotzdem als Ergänzung. Ansonsten eher nur, wenn man eine neuere Canon APS-C-DSLR (wie die 650D, 700D, 750D, 760D, 100D, 70D, 7D II) und den Video-AF häufiger nutzt.
Kaufen, wenn man eine spiegellose Sony A7-Kamera oder A6000 nutzt?
Wenn man noch kein - relativ teures - Sony Zeiss FE T* 55mm / 1,8 besitzt, lohnt sich der Kauf, wenn man das Canon 50mm 1,8 STM mit einem elektronischen EF>E-Mount Adapter ansetzt.
Kaufen, wenn man eine spiegellose Canon nutzt wie die EOS M oder EOS M3?
Das Objektiv lässt sich nur via EF>EOS M-Adapter (günstige Alternative) ansetzen, dann kann man allerdings ein schön lichtstarkes, leichtes Teleobjektiv incl. AF-Betrieb nutzen. Der Kauf dürfte sich lohnen!
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