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Lumix GH3 - Testbericht Teil 1

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43 von 44 Lesern fanden diesen Report hilfreich.

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Pro/Cons - ÜberblickBedienung - Sucher - Teil 1 - Teil 2 (Mitgl.) - Teil 3 (Mitgl.) - Teil 4  (Mitgl.)- Teil 5

 


Der Reise-Profi!

Mit einem griffigen und üppig ausgestatteten Body wildert Panasonic mit der spiegellosen Lumix GH3 in DSLR-Regionen. Dabei locken nicht nur die Extras wie schwenkfähiger Touchscreen, aufgebohrter Videomodus und integrierte WLAN-Funktion. Interessant macht sich die GH3 auch mit einem extrem schnellen Autofokus sowie in der Kombination mit lichtstarken Objektiven. Kann das System aber seinem offensichtlichem Anspruch gerecht werden und eine ausgereifte DSLR-Ausrüstung ersetzen?

Die mit 16 Megapixel ausgestattete Lumix GH3 bietet als spiegellose Systemkamera im Micro 4/3-Standard einen zweifachen Verlängerungsfaktor (2x-Crop), Schwenkdisplay mit Touchfähigkeiten, drahtlose Smartgeräte-Steuerung sowie eine omnipotente Videoausstattung. Panasonic hat vor allem aber am seit Dezember 2012 erhältlichen GH3-Gehäuse gefeilt und praktisch sämtliche Schwachpunkte des GH2-Vorgängers ausgeräumt. Statt eines Kunststoff-Gehäuses steigert jetzt Magnesium den Wertigkeitseindruck.

Der Body bietet auserdem einen vollständigen Staub- und Spritzwasserschutz, viele Direktzugriffstasten und liegt erheblich besser als die etwas zu mikrig ausgefallene GH2 in der Hand. Wer die Anfassqualität der 1.199 EUR (UVP) teuren GH3 nochmals steigern möchte, kann ergänzend einen Batteriegriff nutzen, der noch mehr Grip, Energie und erleichterte Hochformataufnahmen bereitstellt.

So schön die Fakten klingen, auch die Lumix GH3 hat ein paar Schattenseiten...

 

Stärken und Schwächen der Lumix GH3
Stärken Schwächen
  • gegen Staub- und Spritzwasser abgedichtetes Gehäuse
  • griffiger Body mit vielen Direktzugriffstasten
  • schnelle und eindeutige Bedienung wegen zahlreicher Umschalter bzw. Wahlräder
  • Brennweitenverlängerung 2x, gut für den Telebereich
  • dreh- und schwenkbarer Monitor
  • Touchscreen (berührungsempfindlich)
  • viele programmierbare Funktionstasten
  • eingebauter Timer
  • einstellbare Auslöseverzögerung ergänzend zum Selbstauslösermodus (erg. von 1 - 8 Sek.) verhindert Verwackler an instabilen Stativmontagen.
  • HDR- und Mehrfach-Belichtungsfunktionen
  • Videofunktion mit 3 verschiedenen Formaten, Full-HD bis 60B/Sek., teils verlustfreie Zoomfunktion (2,4x), Köpfhörer-Kontrolle, eingebautes Stereomikrofon (externer Anschluss vorhanden)
  • kontinuierlicher Autofokus in der Liveview und im Videobetrieb
  • extrem schneller Autofokus
  • Gesichtserkennung und Motivverfolgung
  • WLAN-Steuerung
  • sehr leise durch optional nutzbaren elektronischen Verschluss (bis ISO 1.600), geräuschlos bei ergänzend genutzter Offenblende und abgeschalteten Signaltönen
  • Leistungsstarker Akku, reicht etwa für 1.000 Fotos
  • geringes Bildrauschen auf APSC-DSLR-Niveau
  • Dynamikverarbeitung auf Spitzenniveau (ähnlich Canon-Vollformat DSLR)
  • elektronischer Sucher erleichtert u.a eingezoomte Bildkontrolle, Livevorschau von Weissabgleich, Dynamik etc.
  • einige lichtstarke Wechselobjektive verfügbar (z.B. auf KB 24-70mm/2,8 bzw. 70-200mm/2,8, 50mm/1,4), querkompatibel zu Olympus im µ4/3-Format
  • optionaler, hochwertiger Batteriegriff verfügbar
  • mit 550gr für eine spiegellose Systemkamera relativ schwer
  • voluminöser Body passt kaum in kleinere Taschen
  • im für Fotografen meist relevanten 3:2-Format nur 14 Megapixel (bei 4:3 16 Megapixel)
  • wegen 2x-Verlängerungsfaktor geringeres Freistell-Potenzial als bei DSLR
  • kamerainterne HDR-Funktion nur für JPEG
  • automatische Reihenbelichtungsfunktion mit einer geringen Maximal-Spreizung von höchstens 1EV
  • C-Programme speichern keine individuellen Blenden- oder Zeitwerte
  • kein MyMenü für Menüfavoriten
  • Serienbild-Leistung abgeblendet nur mit einigen Objektiven bei 6B/Sek.
  • elektronischer Sucher wirkt ggf. unnatürlicher als optischer Sucher, bei Bewegtmotiven in den langsameren Serienbildmodi wegen Dunkelphase beim Nachführen problematisch
  • Selbstauslöser-Modus nicht mit Reihenbelichtung kombinierbar
  • eingezoomte Bildkontrolle im RAW-Format schwierig
  • bei Objektivwechsel wird manueller Fokus auf Presetwert zurückgesetzt
  • vom Hersteller fehlen noch lichtstarke und hochauflösende Telebrennweiten >150mm

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griffig: mit Batteriegriff liegt die GH3 noch besser in der Hand. Impression aus der spanischen Stadt "Leon" mit Kathedrale.

Blick aufs Ganze



Die Kehrseite des gut ausgestatteten Gehäuses liegt auf der Hand: der Body wiegt jetzt mit 550gr (ohne Batteriegriff) soviel wie eine Mittelklasse-DSLR und scheint damit die Trumpfkarte der spiegellosen Systemkameras zu verspielen. Betrachtet man jedoch das Gesamt-System zusammen mit mehreren Wechselobjektiven, dann macht die GH3 gegenüber den digitalen Spiegelreflex-Modellen einiges an Boden wieder wett. Die Objektive bleiben nämlich aufgrund des kleinen µ4/3-Bildkreises und des geringen Auflage-Masses erheblich schlanker als die Linsen der DSLR-Fraktion.

ich packe in meinen Koffer...

Für eine Foto-Reise quer durch Europa packen wir eine Lumix GH3 und als Backup die GH2 in die Fototasche. Neben Ergebnissen aus dem Traumflieger-Labor werden wir diesen Report daher auch durch zahlreiche Praxiserfahrungen ergänzen, die wir auf der Reise gesammelt haben.

Es fällt nicht leicht, unsere Canon DSLR daheim zu lassen. Dennoch wagen wir das Experiment, weil die GH3 bei unseren bisherigen Vorort-Einsätzen einen ausgezeichneten Eindruck gemacht hat. Da wir unterwegs eine breite Objektivpalette nutzen wollen, entscheidet der Mobilitätsvorteil des Panasonic-Systems.

Für die Tour packen wir 7 Objektive in die Fototasche: Mit dabei sind ein Fischauge, Makroobjektiv, Weitwinkelzoom, eine lichtstarke Normalbrennweite, sowie Standard- und Telezoom mit f2,8 (24-70mm und 70-200mm, auf KB umgerechnet). Auf ein Superzoom verzichten wir, denn mit den spezialisierten und lichtstärkeren Objektiven erzielen wir eine höhere Bildqualität, mehr Freistellpotenzial und sind für Lowlight-Situationen besser gerüstet.

Trotz der umfangreichen Ausrüstung passt das Lumix-System in eine mittlere Fototasche und wiegt lediglich 2,8KG. Mit einer vergleichbaren DSLR-Ausrüstung hätten wir etwa 6,3KG zu tragen, da wäre der Zugriff wegen eines nötigen Fotorucksacks erschwert und mancher Ausflug würde zur Schlepperei ausarten.

 

DSLR-Vergleich: Oben erreicht unsere Reiseausrüstung mit dem Panasonic-Lumix-System ein Gewicht von nur rund 2,8 KG. Unten mit einer ähnlichen DSLR-Ausrüstung läge es schon bei 6,3 KG und würde statt einer Fototasche einen prall gefüllten Fotorucksack einfordern.

 

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Das Bedienkonzept

[ Funktionstasten - Einstellräder - ISO-Steuerung - Touchscreen - Menü - Wahlräder - Überflüssiges ]


Perspektive: Mit Offenblende aus dem Bullauge des Flugzeugs fangen wir eine London-Impression mit Tower-Bridge ein. Die Detailschärfe geht auch bei 100%-Ansicht  noch in Ordnung.
 [ISO 200 - Lumix 12-35mm@35mm - f2,8 - 1/800Sek. - Foto durch schärfeschluckendes Bullauge, nachkontrastiert]


Neben den zahlreichen Direkt-Zugriffstasten kommt die Lumix GH3 professionellen Ansprüchen auch durch eine luxeriöse Anzahl von Einstell- und Moduswahlrädern entgegen und bietet obendrauf einen dreh- und schwenkbaren Monitor mit Touchfähigkeiten. Und der Body gefällt uns auch dank der amtlichen Belederung richtig gut, sprich wir finden sie richtig klasse! Ansonsten hätten wir bei der kostenintensiven Fotoreise keinen ernsthaften Gedanken daran verschwendet, sie gegen unsere Canon DSLR einzutauschen. Trotz der Stärken des GH3-Bedienkonzepts sehen wir im Detail allerdings noch Optimierungspotenzial.

programmierbare Funktionstasten

Ein herausragendes Merkmal der GH3 sind die 5 programmierbaren Funktionstasten. Wir belassen 4 von ihnen auf dem Presetwert, weil die Funktionen mit Wifi, Quick-Menü, Autofokus-Modus und Schärfentiefenprüfung von uns regelmässig  am häufigsten genutzt werden und die Beschriftung dann auch zutreffend ist. Nur die Monitor-Sucherumschaltung auf der 5. Funktionstaste tauschen wir bedarfsweise z.B. mit der Reihenbelichtungsfunktion oder Zugriff auf den elektronischen Verschluss aus. Hinzu kommt noch eine weitere, frei belegbare Fn-Taste am Batteriegriff sowie zwei Software-Funktionstasten, die allerdings nur im Livebild-Schnelleinstell-Bildschirm erreichbar sind . Die Liste der Belegungsmöglichkeiten ist mit 39 Funktionen erfreulich umfangreich, zumal hier - im Gegensatz zur Customsteuerung an Canon DSLR - jede der Tasten* auf sämtliche Funktionen zugreifen kann .

*für Fn4 stehen jedoch weniger Funktionen als für die übrigen bereit

3fach-Luxus mit Einstellrädern

Gleich drei Rändel-Rädchen erleichtern die Werteinstellungen. Beispielsweise im Programm A (=AV) ändert ein Dreh per Zeigefinger die Blendenzahl, mit dem Daumen wird am zweiten Einstellrad die mittlere Belichtungsstufe verstellt und ein Druck aufs Daumenrad ändert die Position des AF-Feldes bzw. via Dreh auch die Grösse der Detektionsfläche. Das funktioniert in der Praxis hervorragend und intuitiv! Änderungen der Blendenzahl zeigen sich im Sucher allerdings etwa um 0,3 Sekunden verzögert, solche minimalen Lags treten jedoch nur in einigen Modi auf. Das Ansprechverhalten geht daher insgesamt an der Lumix GH3 in Ordnung und liegt regelmässig auf DSLR-Niveau.

ISO-Steuerung könnte besser sein

überlistetes i-ISO: Trotz  intelligenter  ISO-Wertwahl lässt die Logik hier beim schnellen Vertikalschwenk (durchaus attraktive) Bewegungsunschärfen zu.
[ISO 5000 - Lumix 12-35mm@21mm - f2,8 - 1/60Sek.]

Auch wenn an der Lumix GH3 die wichtigsten Funktionen durch separate Buttons nahezu ideal mit den Fingern erreichbar sind, wäre uns ein Positions-Tausch der WB- mit der wichtigeren ISO-Taste lieber. So müssen wir den Zeigefinger relativ stark einkrümmen, um den ISO-Wert beim Blick durch den Sucher schnell zu ändern . Ein spürbarerer Tastpin wie an neueren Canon DSLR wäre ausserdem hilfreich.

Zwar steht auch die automatische ISO-Wertwahl zur Verfügung aber sie spart leider den unteren ISO-Wert von 125 aus und berücksichtigt nur Werte ab ISO 200. Gleiches gilt für die intelligente ISO-Wertwahl (iISO), die uns nicht wirklich intelligent erscheint . Sie soll Motivbewegungen erkennen und den ISO-Wert iVm einer verkürzten Verschlusszeit automatisch gegen Unschärfen erhöhen. Die Logik erkennt zwar auch Hand-Bewegungen, verkürzt die Zeit aber um höchstens eine Stufe und kann so Verwackler oder Bewegungsunschärfen kaum effektiv eliminieren. Insoweit nutzen wir die ISO-Taste ausgiebig und hätten sie uns noch etwas anwenderfreundlicher im Zugriff gewünscht.

praktischer Touchscreen

Alternativ zur Tastensteuerung lässt sich der dreh- und schwenkbare Monitor auch als Touchscreen nutzen. Erfreulicherweise ist er jetzt berührungsempfindlich (kapazitiv) und steuert sich ähnlich komfortabel wie ein Smartgerät. Zieh- und Spreizgesten werden ebenso unterstützt. Mit der Touchfähigkeit kann die Bedienung teils erheblich beschleunigt werden, weil sich Menüpunkte, Karteireiter oder Bildicons direkt ansteuern lassen, ohne sie vorher mit dem Cursor durchblättern zu müssen. Dank Schwenkfähigkeit ist die Bedienung per Fingertouch auch in ungewöhlichen Positionen, etwa am hoch ausgezogenen Stativ, tief im Bodenbereich oder auch vor der Kamera möglich. Optional lässt sich auch per Fingertouch positionsgenau incl. AF-Unterstützung auslösen. Praktisch ist auch die Möglichkeit, den Monitor als sensitive Fläche zu nutzen, während man durch den Sucher blickt. Jetzt kann der Fokuspunkt mit dem Daumen verschoben werden .

 

Übersichtliches Menü

Das in 5 Reiter aufgeteilte Menü wirkt auf uns grafisch ansprechend und übersichtlich gestaltet. Teils werden schon im Haupteintrag Konfigurationsdetails mit eingeblendet. Die Vielzahl der Einstellmöglichkeiten lässt sich dennoch nicht auf Anbieb überblicken, immerhin geht die Navigation flott von der Hand. Dabei hilft der Touchscreen mit der Möglichkeit, seitenweise zu blättern und auch die Logik, dass man via Daumenrad stets eine Ebene tiefer vordringt, ohne die Settaste bemühen zu müssen. Nützlich sind auch scrollende Hilfetexte, die einem den mühevollen Blick in die Betriebsanleitung manchesmal ersparen können.

Auch wenn der letzte Menüeintrag optional automatisch aufgerufen wird, vermissen wir ein My-Menü , wie es noch am Vorgänger und an vielen DSLR vorhanden ist. Nützliche Einträge, die wiederholt aufgerufen werden, sind individuell zusammengestellt schlicht eine praktische Hilfe. Leider fehlt sie an der GH3, auch wenn sich viele - aber eben nicht alle - Funktionen individuell auf die Fn-Tasten ablegen lassen.

Lobenswert ist zwar die Möglichkeit, sich per Fingertouch einen indivuellen Quick-Control-Bildschirm zusammenstellen zu können. Da er aber nur wenige Funktionen gleichzeitig darstellt und daher häufig gescrollt werden will, haben wir diese Hilfe schnell verworfen .

intuitive Moduswahlräder

Wasserwage: die GH3 stellt optional eine zweiachsige Wasserwaage sowohl am Kamera-Monitor als auch im elektronischen Sucher dar. Sie dient zur komfortablen Korrektur von vertikalen als auch horizontalen Verschwenkungen.

Neben dem Programmwahlrad steht auch ein Rädchen zur Drive-Moduswahl bereit . Hier kann man schnell zwischen Selbstauslöser, Einzel- oder Serienbild bzw. Belichtungsreihe wechseln. Das ist übersichtlicher und schneller eingestellt, als dies - wie etwa bei Canon DSLR - über einzelne Tasten oder Menüfunktionen zu ändern. Hat aber den Haken, dass sich die Modi nicht kombinieren lassen. Die an Canon DSLR so überaus praktische Kombination von (zweisekündigem) Selbstauslöser und automatisch abgearbeiter Reihenbelichtung ist somit leider nicht wählbar. 

Ein dreistufiger Umschalter zur Wahl des AF-Modus (OneShot, Servo, manueller Fokus) weiss hingegen durchweg zu gefallen . Wer mit unterschiedlichen Objektiven eben auch stets eine abweichende Position des AF-MF-Schalters hinnehmen muss, wird es lieben, vom Autofokus- in den manuellen Betrieb über stets dieselbe Schalterposition an der GH3 wechseln zu können.

Richtig praktisch ist auch der AF/AE-Lock-Taster, der bis zum erneuten Druck Fokus und Belichtung speichert und so ganze Aufnahmeserien mit fixierten Werten ermöglicht. Wir nutzen ihn z.B. gerne bei Panoramen oder stereoskopischen, im Augenabstand verschobenen Aufnahmen.

versenkte und überflüssige Tasten

Einige Tasten kollidieren allerdings etwas mit der Kante des Schwenkdisplays und auch die von uns häufig genutzte Display-Taste zur Umschaltung der verschiedenen Schnelleinstell-Bildschirme will mit spitzem Finger bedient werden. Aus Sicherheitsgründen gegen versehentliche Werteänderungen ist zudem das Daumenrad halbseitig versenkt und daher nicht immer einfach zu bedienen. An diese Layout-Kompromisse haben wir uns aber relativ schnell gewöhnt. Unnötig erscheint jedoch die Extrataste zur Änderung der mittleren Belichtungsstufe, schliesslich übernimmt die Funktion ja schon das obere Daumenrad - vermutlich ist sie als Einsteigerhilfe gedacht.
 

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elektronischer Sucher

[ stockendes Livebild - Zoom - versteckte Anpassung  - Sonneneinstrahlung - unscharfe RAW - Einschätzung ]



Die Lumix GH3 bietet einen 1,7 Megapixel auflösenden, elektronischen Sucher (OLED) mit einem Vergrösserungsfaktor von 0,67 bei 100%-Bildfeld-Abdeckung. Er aktiviert sich bei Annäherung via Augensensor automatisch. Die Grösse des elektronischen Sucherbildes passt sich automatisch der eingestellten Bildqualität an, bei 4:3 ist er stärker eingeengt als bei 3:2. Beim Bild- oder Videoformat mit 16:9 reizt er seine native Grösse vollständig aus, der Sucherblick ist hier am eindruckvollsten und dann etwas grösser als z.B. an einer EOS 7D und deutlich grösser als die übrigen Canon APS-C-Modelle .

Manche Fotografen lehnen einen elektronischen Sucher jedoch kategorisch ab, weil er ihnen unnatürlich erscheint oder weil sie schlechte Erfahrungen durch Verpixelung bzw. stockende Bildwiederholraten gemacht haben. Auch an der Lumix GH3 wird der Anwender mit diesen Nachteilen teilweise konfrontiert; die Vorteile sind andererseits nicht unerheblich.

flüssig: Gleich ob beim Panoramaschwenk oder Mitzieher, bei ausreichend Licht zeigt sich das Bild im elektronischen GH3-Sucher fliessend und wird ruckelfrei dargestellt. Panorama in 5 Abschnitten vom Weltkultur-Erbe "Las Medulas" in Kastillien/Spanien.
[ISO 125 - Lumix 7-14mm@7mm - f4,0 - 1/2.000Sek.]

Livebild gerät ins Stocken

Kunstlichtquellen oder Monitore können beim elektronischen Sucherbild der GH3 flackern und bei geringerem Umgebungslicht wird ein Kameraschwenk im Livebild teils stockend aktualisiert. Letzteres gilt allerdings vornehmlich für das Programm M, wenn dort längere Belichtungszeiten eingestellt werden. Diese werden vom Sucher pauschal 1:1 übernommen, da im M-Modus permanent abgeblendet wird und die GH3 dann für das elektronische Bild länger Licht sammelt. Wird hier etwa spätabends eine Zeit von 1 Sekunde vorgegeben, dann aktualisiert sich der Monitor bzw. Sucher auch nur im sekündlichen Takt. Kreativanwender können diesen Effekt nutzen, um z.B. kontrollierte Bewegungsunschärfen wie in einer permanenten Bildrückschau zu überprüfen, ohne dabei ein Bild auslösen zu müssen.

In den übrigen Programmen updatet sich das Livebild hingegen, ohne spürbar ins Stocken zu geraten, selbst wenn dort 1 Sekunde und längere Belichtungszeiten fällig werden. Auch schnelle Kameraschwenks werden hier überzeugend fliessend dargestellt, nur bei extrem geringem Umgebungslicht zeigt sich eine leichte Verzögerung, die bei geschätzten und etwas ruckligen 8 - 10 Bildern/Sek. liegt.

riesiges Zoom-Livebild

Gegenüber optischen Systemen bietet der elektronische Sucher allerdings auch eine Vielzahl von Vorteilen. Sollte der Autofokus einmal nicht 100% sitzen, reicht ein minmaler Dreh am Objektiv-Einstellring und schon zeigt sich im Sucher ein (z.B. 5x oder 10x) eingezoomtes Livebild. Die Vorteile sind ähnlich wie bei Nutzung einer Videobrille. Wir können so erheblich schneller und wegen der grossen Projektionsfläche genauer nachfokussieren, als alternativ den Blick vom Sucher zu nehmen und - wie es auch viele DSLR anbieten - das eingezoomte Livebild lediglich am Kameramonitor zu überprüfen.

unscharfe RAWs: Bei hohen Zoomstufen (z.B 8x oder 16x) zeigt sich im Playmodus ein unscharfes RAW. Im Beispiel wurde der Monitor bei 16x-Darstellung abfotografiert, das JPEG wird schärfer als das RAW angezeigt.

versteckte Sucher-Bildoptimierung

Zudem zeigt das Sucherbild schon die zu erwartende Bildqualität mit Weissabgleich und Dynamikumfang an. Allerdings waren wir zunächst vor allem bei natürlichen Motiven mit Grünanteil über die Farbwiedergabe des Suchers unglücklich, weil das Livebild gelbstichig und von der Bildwirkung deutlich kontrastärmer als das Foto angezeigt wurde. Wir mussten erst dahinter kommen, dass sich das Sucherbild nur dann im Menü feinjustieren lässt, während man durch den Sucher blickt, ansonsten wir der Menüpunkt "Sucher" durch "Monitor" ersetzt. Nach der Optimierung konnten wir weitgehende Deckungsgleichheit auch zum realen Motiv erreichen.

Vorteile bei Sonneneinstrahlung

Vorteilhaft ist der Livebildsucher natürlich auch zur nachträglichen Bildkontrolle im Playmodus oder wenn bei Sonneneinstrahlung Spiegelungen am Monitor Menüeinstellungen erschweren. Gerade in sonnigen Umgebungen erleichtert der elektronische Sucher insbesondere Videofilmern die Qualitätssicherung. An DSLR ohne elektronischen Sucher greifen sie daher oft auf sperrige Monitorlupen zurück . Allerdings kann der GH3-Sucher insbesondere bei seitlich-rückwärts einfallender Sonne ziemlich kontrastarm werden, so dass wir ihn manchmal mit der Hand abschirmen mussten. Im Web wurde auch Kritik genannt, dass der Sucher die Randbereiche unschärfer darstellen würde. Achtet man drauf, lassen sich Randunschärfen tatsächlich nachvollziehen, in unserer Anwendungs-Praxis spielten sie aber keine negative Rolle. Ähnlich wie man Augenblinken oder Staub auf den Pupillen alsbald ignoriert. Für Brillenträger kann wegen erhöhten Sucherabstands der seitliche Bereich noch etwas unschärfer wirken, auch dies dürfte jedoch kein gravierender Praxisnachteil sein.

RAWs werden unscharf

Ein ernsthaftes Problem stellt allerdings das Phänomen dar, dass RAW-Dateien bei der Bildwiedergabe - gleich ob im Sucher oder am Monitor - nur mit halber Auflösung dargestellt werden. Das macht es praktisch unmöglich, die Bildschärfe im Playmodus via Zoomfunktion zur Bildnachkontrolle auch nur näherungsweise korrekt einschätzen zu können. Offenbar wird dabei auf eine ins RAW eingebette JPEG-Datei in stark verminderter Auflösung zurückgegriffen - ähnliches haben wir auch schon bei Canon Powershotmodellen der G-Klasse festgestellt.

Immerhin kann man sich durch den allerdings speicherintensiven Workaround behelfen, indem als Bildformat RAW + JPEG parallel aufgezeichnet werden. Die Bildwiedergabefunktion der GH3 greift dann nur auf das höher aufgelöste JPEG zurück und ignoriert die RAW-Datei.

unentschieden

Von der Grösse entspricht der GH3-Sucher (bei 3:2 Bildqualität) etwa dem einer EOS 7D und ist somit etwas kleiner als an Vollformat-DSLR. Immerhin stellt der sich automatisch bei Annäherung aktivierende Sucher 100% des Bildfeldes dar und kannn ausserdem eine zweiachsige Wasserwaage einblenden. Auch bei Lowlight zeigen sich Vorteile dank elektronischer Restlichtverstärkung. Letztlich sind wir unschlüssig, was uns besser gefällt - ein optischer Sucher kommt dem natürlichen Blick eher entgegen und kann in modernen DSLR dank LCD-Technik auch mit Overlays z.B. eine Wasserwaage simulieren.

Weiter im Test:


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Dieser Report wurde am Montag, 13. Mai 2013 erstellt und zuletzt am Dienstag, 18. August 2015 bearbeitet.

Leserkommentare:


Autor: sailormanni 24.01.2014 - 13:22:41
Bewertung des Reports: 5 von 5 Sternen!
Danke für den ausführlichen Test. Ich nutze häufig die tolle Traumflieger Seite rein informativ und ärgere mich manchmal. nicht ins Canon-System eingestiegen zu sein. Ich bin hin und her gerissen mich von meiner Nikon D 300s zu trennen und auf das MFT-Format wegen der erheblichen Gewichtseinsparung und Kompaktheit umzusteigen. Bislang hat mich der Blick durch einen elektronischen Sucher jedoch wiederholt abgeschreckt und nur auf den Monitor möchte ich mich, insbesonders bei starker Sonneneinstrahlung, nicht verlassen.Meine Sehfähigkeit lässt mit zunehmenden Alter leider stark nach und ich schätze den Sucher einer Spiegelreflex.

Weiter so

0 von 0 Lesern fanden diesen Kommentar hilfreich. Entscheiden Sie selbst:

Autor: Anonym 11.06.2013 - 12:16:25
Bewertung des Reports: 5 von 5 Sternen!
Wann komt der GH3 in ihre Kamera-direktvergleich?

Josbiker

3 von 5 Lesern fanden diesen Kommentar hilfreich. Entscheiden Sie selbst:

Autor: Anonym 05.06.2013 - 09:05:43
Bewertung des Reports: 5 von 5 Sternen!
Fabelhafte test!

Noch nie so vieles info gehabt um meine meinung weiter zu formen!!!

Nur ein Wort und dass ist DANKE,DANKE,DANKE,DANKE.(leider 4)

Josbiker

28 von 29 Lesern fanden diesen Kommentar hilfreich. Entscheiden Sie selbst:

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