Das Sigma 24-105mm Art
zeigt sich optisch von einer überzeugenden Seite. Die
Auflösungswerte liegen auf einem Niveau, das in der Praxis
hochdetaillierte Bildergebnisse ermöglicht, ohne hier wesentliche
Abstriche machen zu müssen. Nur zum Tele hin lässt das Sigma etwas
nach, kann aber auch hier noch überzeugen und liegt etwa auf dem
Niveau anderer, hochwertiger Standardzooms wie etwa dem Canon
24-105mm/4,0L.
Farbsäume, Vignettierung
und Verzeichnung
Die Vignettierung liegt bei 24mm und
Offenblende bei 2,25 Lichtstufen und liegt damit auf einem typischen
Niveau ähnlich dem Canon 24-105/4,0L. Bei f5,6 minimiert sich die
Randabdunkelung etwas, erst ab f8 ist sie optisch nurnoch kaum
wahrnehmbar. Bei 50mm und f4 ist sie mit 1,5EV geringer ausgeprägt,
legt jedoch im Telebereich mit 2,3 EV wieder zu. Unter Adobe
Lightroom ist allerdings eine Objektivkorrektur verfügbar, die u.a.
die Vignettierung relativ nebenwirkungsfrei (das Rauschniveau kann
in den Ecken zunehmen) auskorrigiert.
Farbsäume sind mit 5 Pixeln in der Breit auf einem typischen Niveau
erkennbar, sind unter Lightroom (oder Photoshop via ACR-Importmodul)
über die Objektivkorrekturen eliminierbar.
Verzerrungen sind im Weitwinkel leicht tonnenförmig und ab 50mm dann
kissenförmig ausgeführt. Sie sind zwar erkennbar aber für die
meisten Motive unauffällig. Auch können über das
Objektivkorrektur-Modul von Lightroom erhebliche
Verzerrungsverbesserungen erreicht werden, wenngleich sie etwas zu
Lasten der Randauflösung gehen und auch einen kleinen Randbeschnitt
erzeugen.
Farbabweichungen zeigen sich allerdings in höheren Brennweiten
gegenüber der Startbrennweite. Hier ist im Telebereich die
Farbabstimmung wärmer als in kleineren Brennweitenbereichen.
Lensflares
Linsenflecken bei Seiten- oder Gegenlicht sind am Sigma nicht
sonderlich ausgeprägt, sie erscheinen im Test relativ weich
gezeichnet und bilden eher einen Schleier über das gesamte Bild, der
dann idR recht unauffällig erscheint. Härtere Linsenflecken zieht
hingegen schon das Canon 24-105mm/4,0L.
Bildstabilisator
Der Bildstabilisator gleicht bei unserem Test etwa 4 Stufen an
Verwacklungen aus. Wir konnten bei 70mm noch mit 1/5Sek. frei Hand
unverwackelte und scharfe Aufnahmen realisieren. Im Vergleich
erreichen wir am Canon 24-105mm/4,0L hingegen eine vergleichbare
Schärfe frei aus der Hand längstens bei 1/10s. Insoweit gleicht das
Sigma etwa eine Stufe mehr mit dem Bildstabilisator aus. Am Canon
24-70mm/4L haben wir allerdings ähnliche Ergebnisse wie am Sigma
beim Verwacklungsausgleich erreicht.
haptische Qualitäten
Hapitsch kann uns das Sigma überzeugen. Der Tubus ist in Metall
verschalt, nur der ausfahrende Innentubus beim Zoomen ist aus
Kunststoff ausgeführt. Erfreulicherweise hält sich der Tubus auch in
Zwischenzoomstufen, wenn man das Objektiv gegen den Himmel oder
Boden richtet (im Gegensatz zum Canon 24-105mm/4L). Begeistert hat uns allerdings die allgemeine
Laufruhe beim Zoomen bzw. auch beim Dreh am Scharfstellring. Auch
der Ultraschall-Motor ist flüsterleise wenn auch nicht ganz
unhörbar. Den Scharfstellring hätte Sigma ruhig etwas breiter
ausführen dürfen aber er läßt sich dennoch gut erreichen.
Selbstverständlich bietet auch Sigma - wie Canons L-Standardzooms -
enen Vollzeiteingriff in die Fokussierung, um ohne in den manuellen
Betrieb wechseln zu müssen nach der automatischen Fokussierung ggf.
manuelle Nachjustierungen vorzunehmen.
Beim Zoomen verliert das Sigma allerdings recht schnell die Schärfe
und ist somit nicht parfokal. Das ist etwas bedauerlich, weil es
sich ansonsten wegen der erwähnten allgemeinen Laufruhe auch
besonders für Videozoomfahrten beim Filmen empfehlen würde. Die
Canon Standardzooms (24-70mm/4L bzw. 24-105mm/4L) sind hier etwas
entgegenkommender, wenngleich auch nicht ganz parfokal.
Fazit
Das aus Sigmas nobler Art-Linie stammende 24-105mm/4,0 DG OS HSM
begeistert uns auf Anhieb. Optisch kann es mit den hochwertigen
Canon Standard-Zooms der L-Serie vollauf mithalten (das Canon
24-70mm/2,8L II ist allerdings im Weitwinkel bei f4 noch etwas
randschärfer). Vor allem haptisch macht es richtig Spaß, weil es in
sich fest integriert wirkt und eine besondere Laufruhe bei den
Einstellringen bzw. beim Zoom mit sich bringt.
Dass es nicht parfokal arbeitet dürften verschmerzbar sein.
Berücksichtigen sollte man jedoch, dass am Sigma keine Abdichtung
gegen Staub- und Spritzwasser vorhanden sind, wie man sie ansonsten
bei den Canon-L-Standardzooms findet.
Auch das Gewicht von 885gr. sollte man berücksichtigen, hier liegt
man gegenüber dem Canon 24-105mm/4L schon bei einem Mehrgewicht von
über 200gr.
Unterm Strich zeigt Sigma mit der Art-Serie, dass auch Drittanbieter
in der Lage sind, in die oberste Luxusklasse von Canons L-Domäne
erfolgreich vorstoßen und dieser ernsthaft Konkurrenz machen. Wer
das Sigma einem L-Standardzoom vorzieht muß idR keine wesentlichen Abstriche
machen.
: heute möchte ich mich zu dem Sigma Art 24-105/4.0 äußern. Als Eigner einer %D MK II bin ich nach vielen Tests dazu übergegangen ausschliesslich Original Objektive der L-Serie zu verwenden. Das liegt einerseits an deren Zuverlässigkeit und andererseits an deren Genauigkeit. Gedacht - gemacht. Nun habe ich mich, durch die neuen Testergebnisse dazu hinreissen lassen, mir das neue Sigma zuzulegen. Eine super Entscheidung! Das Sigma ist dem Canon L-24-105/4.0 in allem überlegen und ( Entschuldigung)"Rattenscharf". Die Schärfe bezieht sich icht nur auf die Haptik,die super Verarbeitung und Mechanik, sondern auf die Bildschärfe. Eine nie dagewesene Schärfe mit einem Zoomobjektiv eines Fremsherstellers. Weder Front-, noch Backfocus - nur gute Fotos. Ich habe das Objektiv seit kurz vor Weihnachten und damit ca. 150 Fotos geschossen. Innen mit und ohne Blitz und aussen mit und ohne Sonne und in der blauen Stunde. Man merkt hier sehr deutlich, dass diese neue Objektiv für die neuen Digital Kameras gerechnet wurde ! Weiter so an Sigma ! (30.12.2014, 18:56 Uhr)
Nicht jedes für Canon ausgewiesene
EF-Objektiv ist mit allen Canon DSLR kompatibel:
Canons EF-S-Objektive (das "S" steht für Short-Back) sind mit allen
Canon EOS-Kameras kompatibel allerdings mit Ausnahme der EOS 5D
(Mark I und II) und der 1D-Modelle. An letztgenannten Modellen können
diese EF-S-Objektive nicht angesetzt werden !
Sigmas Objektive für Canon EOS, die in der
Bezeichnung ein DC ausweisen lassen sich zwar an allen Canon
EOS-Kameras ansetzen, sie erzeugen jedoch idR Weitwinkel-Vignettierungen
an der EOS 5D und 1D-Modellen !
Tamron-Objektive für Canon EOS mit der
Bezeichnung Di II sind an allen Canon EOS-Kameras verwendbar,
erzeugen jedoch idR Weitwinkel-Vignettierungen an der 5D und 1D-Modellen.
Tokina-Objektive für Canon EOS mit der
Bezeichnung DX sind ebenfalls nicht mit EOS 5D und 1D-Modellen
kompatibel (idR Weitwinkel-Vignettierungen).