Hallo Andreas,

ich war länger unterwegs deshalb antworte ich Dir erst jetzt.

Zunächst kann man auf deinem Bild keine Strichspuren erkennen, die Ausrichtung war korrekt (zumindest für die Belichtungszeit ausreichend)
Die Schärfe ist sehr gut, die Sterne sind nadelförmig und spitz. Auch hier alles richtig.

Man sieht aber, dass Du länger belichten musst. Die Details auf die es ankommt sind noch nicht sichtbar. Man kann eine Galaxie erahnen...mehr nicht.

Beim Orionnebel (M42) hättest Du schon viel mehr gesehen.(Der ist heller) Der ist aber z.Z nicht am Nachthimmel.

Mein Tipp - versuche eine höhere Iso und/oder mache mehr Lights, die du dann verrechnest. Dann siehst Du deutlich mehr.

Darks und Bias musst Du nicht zeigen... das Ergebnis reicht erst mal.

LG Ingo

Schraube das nächtes Mal die ISO auf min. 800 oder 1600 und bleibe bei 30 bis 45 sek. Dann mache mind. 10 Lights, die Du verrechnest...
Dadurch nimmt nicht nur die Heligkeit zu sondern auch das Rauschen ab.

Das sollte deutlich mehr zeigen (wenn die Lichtverschmutzung nicht zu groß ist)

LG Ingo

Ja wunderbar, genau das war das Ziel. Das freut mich sehr.
Mir war im Vorfeld auch klar, dass unter diesen Bedingungen kaum ein gutes Bild möglich ist. Sinn und Zweck der Übung war den Arbeitsablauf mal zu üben.
Stativ ausrichten, Montierung ausrichten, scharf stellen, Belichtungszeit und ISO einschätzen lernen.

Ich war mir unsicher ob es leichte Sternstrichspuren sind ode nicht.

Wenn nicht bin ich mit dem Ergebniss sehr zufrieden. Ich führe ja nur mit der Star Adventure nach.
Da finde ich die 60 Sekunden bei 350mm schon gut. Die Anschaffung einer EQ5 mit Guiding für den kommenden Winter brennt sich langsam in meinen Kopf ein.
Aber ich wollte mal ausprobieren wie weit ich mit der Star Adventure und der Linse so komme. Das Ergebniss lässt ja hoffen, dass ich im Herbst bei Andromeda und im Winter bei Orion schon was sehen kann, was übrigens genau mein Ziel ist.
Ich wollte mich da mit höheren ISO Werten und vielen Aufnahmen mal rantasten und dann wenn die Grenze erreicht ist auch die EQ5 umschwenken.

Ja sehr schön. Ich werde bei nächster Gelegenheit mal höhere ISO Werte und mehr Aufnahmen probieren.
Auch wollte ich mal eine Aufnahme mit einem Walimex 14mm 2,8 machen, da ist die Star Adventure sicher einfacher zu beherrschen. Da kann ich dann mehr Erfahrung mit der Lichtverschmutzung machen. (Wenn der Vollmond nicht stört)

Was ich nicht verstehe, warum hast Du mit der Star Adventure angefangen.

Sie ist ja so ein Zwitter zwischen einer Reisemontierung (dafür zu schwer) und einer Normalen... ?

War der Preis so gut?

Ich hab als "Normale" eine Vixen GP und als Reisemontierung eine Vixen Polarie.

Und ich muss sagen die kleine Polarie gefällt mir ausgezeichnet

Ich war auf der Suche nach einer mobilen Lösung mit geringem Packmass für den Einstieg in die Astrofotografie,
in 5 Wochen z.B. für eine Woche an die Nordsee. Da wollte ich auf dem Deich mit Nachführung Nachts fotografieren.
Mangels Transportkapazität ist beim Family Kurzurlaub maximal die Star Adventure drin. Und da dachte ich mir sind die 350mm das absolute Maximum was ich der SA zumuten sollte. Und die Sa kann dann auch mobil meine 14 mm 2.8 Walimex oder das 70-200 2.8 Tamron tragen. Somit kann ich mobil immerhin schon mal Widefields üben statt nur Weitwinkel oder 200 mm. Ein vorhandendes Tamron 150-600 5 -6.3 hatte sich nur als sehr bedingt astrotauglich erwiesen. Aber mit dem Tamron konnte ich die maximale Brennweite die von der SA bei 30-60 sek. Belichtungszeit noch nachgeführt werden kann, ermitteln. Und so habe ich mir den 350mm APO geholt.
Und wenn ich dann weiter in Astro einsteigen will dann wäre erst eine EQ5 mit Goto fölig um länger zu belichten und zu guiden. Dann würde ich auch einen Filter gegen die Lichtverschmutzung anschaffen weil ich am Stadtrand von Neuss (bei Düsseldorf) wohne. Und dann ein Teleskop mit mehr Brennweite.
Also so bin ich zu der Kombination gekommen.
Ich habe die letzten Tage nochmals die Region um Bode's Galaxie versucht abzulichten.
Dieses Mal mit mehr Belichtungszeit und höheren ISO Werten.
35 Sekunden bei ISO 1250 haben sich als gut erwiesen. Es wurden dann auch 120 Lights.
Das Stacken mit DSS stand auf Sigma bei den Lights und Durchschnitt bei den darks, flats und Bias Bildern.
Anschließend habe ich mit Fitswork leicht entrauscht.
Bis dahin fand ich das Ergebnis soweit ok. Mit LR4 am PC oder LR auf meinem Android Tablett bin ich noch ganz am Anfang mit der Astro EBV.
Das 400 Kb Bild für den upload muss ich morgen noch erstellen.

hier die zwei Bilder.
Das Bild vom 16. ist bei DSS komplett auf Sigma eingerichtet gewesen.
Wegen der kleinen Kringel um die Sterne habe ich mal die Aufnahme vom 17. anders gestackt. (Die Kringel kann man bei der niedrigen Auflösung hier nicht mehr erkennen)
Bei voller Auflösung konnte man sehen, dass die Mitte der Sterne kein Licht hatte, also eigentlich keine Kringel drum herum, ehr das Licht in der Mitte gefehlt hat. (wenn die Darks, Flats und BIAS Bilder mit Kappa-Sigma-Clipping berechnet wurden)
Für die Lights habe ichKappa-Sigma-Clipping als Stacking Modus gelassen und die anderen auf Durchschnitt gestellt.
Dann war der Kern der Sterne auch wieder weiss.

16.06. fits entrauscht klein.jpg
Beschreibung:
Dateigröße:	391.92 KB
Angeschaut:	5775 mal

17.06.

17.06. autosave_2 entrauscht klein.jpg
Beschreibung:
Dateigröße:	308.32 KB
Angeschaut:	5774 mal

Bei der letzten Aufnahme würde ich noch den Gradient rausrechnen (abdunkeln)...

LG Ingo

Hast Du da einen kurzen Workflow für DSS, Fitswork oder LR4 für mich um den Gradient rauszurechnen?
Wie gesagt die Astro EBV ist komplettes Neuland für mich.

Ich bin ansonsten mit den beiden Ergebnissen sehr zufrieden. Dafür dass es nur eine gute Stunde Belichtungszeit ist und aus starker Lichtverschmutzung heraus fotografiert wurde, mit nicht modifizierter Kamera und von einem Newbie.

Lässt hoffen dass in 5 Wochen eine Aufnahme von Andromeda von der Nordsee aus möglich wird

wozu hast du denn eine Bias gemacht?

Du kannst auch mit Graduationskurven arbeiten....

Ja das frage ich mich auch.
Die Darks um das Rauschen raus zu bekommen, die Flats für die Ränder. Das ist mir klar.
Ob Bias was bringt oder nicht, bei so einer Aufnahme, weiss ich nicht, daher habe ich es einfach mal gemacht
Kann man das mit den Graduationskurven in Fitswork machen?

Also wenn das das Thema "stretching" und so ist, da versuche ich gerade mit Fitswork mittels Tutorials reinzukommen.
Genau für dieses Reinkommen habe ich das Material gesammelt

Na es ist eine Art Tonwertkorrektur so das der Himmel wieder schwarz oder zumindest dunkel wird.

Final mache ich das auch bei Astro in PS.

LG Ingo

Habe mir das gestern Abend in Fitswork mal angesehen.
So halb habe ich es verstanden. Muss noch was üben.
Das sensible umgehen mit den Reglern ist noch eher ein wildes Ausprobieren.
Aber ich bekomme es immerhin heller und dunkler damit hin.
Ich wollte erst versuchen mit DSS und Fitswork klar zu kommen.
Anschließend nehme ich mir dann PS vor.

Das Ergebniss von gestern (incl. ekelhaften Rauschen um Bode´s Galaxie herum)

17.06 Sommerdreieck klein.jpg
Beschreibung:
Dateigröße:	295.73 KB
Angeschaut:	5692 mal

EXIF Information  Details
Kamera-Hersteller	Nicht verfügbar	Kamera-Modell	Nicht verfügbar
ISO-Wert	Nicht verfügbar	Brennweite	Nicht verfügbar
Belichtungszeit	Nicht verfügbar	Blende (F-Zahl)	Nicht verfügbar

Ja so ähnlich. Aber Du verlierst schon zu viele Details vom Nebel.

Die Kunst besteht darin, den Hintergrund nur soweit abzudunkeln das wegine Detail verloren gehen.