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| Erste Versuche am Orionnebel | |
Forenlevel: Fotoassistent
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Anmeldungsdatum: 21.08.2012 |
Beiträge: 44 |
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Verfasst am: 09 Jan 2016 23:20 |
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Moin, Moin!
Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit Astronomie und als leidenschaftlicher Fotograf somit auch mit der Astrofotografie. Die dabei entstandenen Bilder waren alles andere als gut anzusehen für den Anfang (mein Eindruck ). Nun war ich für eine Woche auf einer Nordseeinsel und dachte, da kannst du das Ganze mal mit wenig Lichtverschmutzung und so versuchen. Leider war das Wetter so bescheiden, dass ich am Ende nur eine gute Nacht hatte, jedoch mit stärkerem Wind und somit kam ich mit Eisklötzen an den Beinen wieder ins Warme. Die Ausbeute dieser Nacht waren etwa 160 Ligths, 80 Darks und 60 Bias Aufnahmen ohne Nachführung, gestackt wurde dann mit DSS und etwas mit Gimp gestratcht. Daten zur Aufnahme:
Objektiv: Tamron 70-200/2,8
ISO 25600
Brennweite 200 mm
Blende 2,8
Belichtungszeit 2 s
Vielleicht habt ihr ja noch einige Tipps oder Hinweise.
Eine Frage wäre da auch schon: Ich habe mehrfach gelesen, dass für mehr Kontur im ausgebrannten Bereich des Nebels einige kürzer belichtete Aufnahmen gemacht werden sollten, ich verstehe nur nicht, was mit diesen geschehen soll, soll ich die Aufnahmen separat stacken und dann mittels Gimp zusammen setzen?
Viele Grüße
Jan
Beschreibung: |
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Dateigröße: |
191.49 KB |
Angeschaut: |
3893 mal |
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EXIF Information Details |
Kamera-Hersteller |
Nicht verfügbar |
Kamera-Modell |
Nicht verfügbar |
ISO-Wert |
Nicht verfügbar |
Brennweite |
Nicht verfügbar |
Belichtungszeit |
Nicht verfügbar |
Blende (F-Zahl) |
Nicht verfügbar |
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Zuletzt bearbeitet von Thiemchen am 10 Jan 2016 18:54, insgesamt einmal bearbeitet
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| Re: Erste Versuche am Orionnebel | |
Forenlevel: Fotokünstler
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Anmeldungsdatum: 10.03.2011 |
Beiträge: 689 |
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Verfasst am: 10 Jan 2016 11:02 |
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Thiemchen hat folgendes geschrieben: | Ich habe mehrfach gelesen, dass für mehr Kontur im ausgebrannten Bereich des Nebels einige kürzer belichtete Aufnahmen gemacht werden sollten, ich verstehe nur nicht, was mit diesen geschehen soll, soll ich die Aufnahmen separat stacken und dann mittels Gimp zusammen setzen? |
Die Antwort würde mich ebenfalls interessieren. Vielleicht kann jemand von der erfahrenen Astro-Sektion möglichst genaue Anleitungen dafür geben?
Ich würde vermuten, dass man für große Kontrast-Unterschiede so etwas wie HDR braucht. Ist es besser, die HDR-Verrechnung erst ganz zum Schluss (nach dem Stacken) zu machen? Oder gibt es Stacking-Verfahren / Stacking-Programme, bei denen das gleich alles zusammen in einem einzigen Rutsch geschieht?
Technisch machbar wäre es, beispielsweise kann Hugin so etwas im Prinzip, allerdings ist eine ganz andere Frage, ob das wirklich gut wäre (ich kenne in diesem Zusammenhang einen Bug in Hugin, der allerdings für Astro nicht relevant sein dürfte).... Erfahrungen/Meinungen dazu?
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Forenlevel: Fotograf ++
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Anmeldungsdatum: 26.08.2007 |
Beiträge: 2014 |
Wohnort: St. Peter im Sulmtal |
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Verfasst am: 10 Jan 2016 14:26 |
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Hallo Jan,
im Prinzip ist deine Aufnahme für die 2s Belichtungszeit gar nicht mal so schlecht.
Allerdings gibts ein paar Dinge, die man bei Astro-Fotos beachten sollte:
Es bringt genau gar nix, hier mit ISO 25600 zu arbeiten und dementsprechend die Belichtungszeit zu verkürzen. So wie es scheint, hast du mit Stativ und ohne Nachführung die Aufahme erstellt. Bei kurzen Belichtungszeiten ist das zwar grundsätzlich möglich, allerdings eher nicht praktikabel. Die einfachste Lösung hier ist eine einfache "Barndoor-Montierung" die relativ preiswert zu haben ist und die Kamera für ein paar Minuten relativ genau dem Sternenhimmel nachführen kann. Damit kann man z.B. locker 60s Belichten und hat noch einigermaßen runde Sterne am fertigen Foto. Ausserdem ist bei ISO35600 die Sensordynamik im Allerwertesten, sodass ausgebrannte Bereiche (Trapetz im Orion) viel schneller in Erscheinung treten, als bei ISO 400 oder ISO800, was normalerweise für solche Aufnahmen anzuraten wäre.
Das ganze Stacking, Dunkelbildabzug und so weiter kann man sich eingentlich bei "einfachen" Astrofotos getrost sparen. Das bringt nur dann etwas, wenn man richtig in die Szene einsteigen will und Belichtungszeiten von 600s oder mehr realisiert, wo dann das Bildrauschen des Sensors und Hotpixel etc. wirklich störend in Erscheinung treten.
Und dann gibts da noch das Problem der zu verwendenen Optik. Ein Foto-Objektiv ist für Astro-Aufnahmen nur bedingt geeignet, da hier prinzipiell manuell fokussiert werden muss und bei Teleobjektiven der Scharfstellring meist viel zu grob ist, für eine exakte Fokussierung am Stern. Einfacher geht das mit kleinen Teleskopen, z.b. einem Refraktor mit 60mm Öffnung und etwa 300mm Brennweite. Diese sind recht günstig zu haben (gebraucht "fast" geschenkt) und liefern am Stern meist eine besser Abbildung als Teleobjektive und sind per Okularauszug auch besser zu fokussieren. Live-View oder eine Anbindung an das Handy/Tablet liefert hier natürlich bessere Ergebnisse.
Und was die Kalten Füße anbelangt: Astrofotografen sind meist gekleidet wie Polarforscher, wenn du verstehst was ich meine
LG Walter
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_________________ Fujifilm X100V und eine Olympus E-M1X mit einer Hand voll Pro- Objektive.
Und das Hauptproblem ist immer hinter der Kamera
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Forenlevel: Fotoassistent
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Anmeldungsdatum: 21.08.2012 |
Beiträge: 44 |
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Verfasst am: 10 Jan 2016 18:53 |
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Hey ihr alle,
vielen Dank schon mal für die Antworten und Tipps.
@Walter
Vollkommen richtig, das vergaß ich zu erwähnen, die Aufnahmen wurden mit Stativ und ohne Nachführung gemacht, werde es oben noch ergänzen.
Ja das mit dem Fokussieren und Abblenden ist so eine Sachen, besitze das Objektiv noch nicht sehr lange, habe aber schon gemerkt, dass es bei 2,8 doch etwas schwammig abbildet und erst ab 4,0 wird das besser, habe aber erstmal an das Licht gedacht und somit nicht abgeblendet. Fokussiert habe ich übrigens über Live-View (fokussieren bis Stern am kleinsten), weshalb ich die Unschärfe auf Objektiv und Aufnahmebedingungen zurückführen würde, der Platz war nicht so super windgeschützt und ich musste Stativ und Kamera abschirmen, kann aber auch gut passiert sein, dass sich der Fokus wieder leicht verstellt hatte.
Die Frage nach der "Dynamischen Belichtung" war auf eher informativ, da ich es öfters gelesen hatte, jedoch nicht verstand, wie es dann zusammengesetzt werden soll.
Das mit den Darks und Bias ist ein guter Punkt, dann werde ich diese mal weglassen und nur mit Lights arbeiten, spart ja auch ziemlich Zeit.
Nach einem Teleskop halte ich schon Ausschau, habe Zugang zu einem 76/700 Reflektor, welches jedoch nur zum Beobachten noch nicht mal gut geeignet ist, da schlechte Okulare und bescheiden monitert.
Über ein Barndoor habe ich auch schon nachgedacht, da hätte ich auf gleich eine Frage, wie ist das da mit dem Einnorden, baut man sich da am besten einen kleinen "Polsucher" mit ein?
Eine weitere Frage welche Gesamtbelichtungszeit sollte ich für solche Aufnahmen im Orion rechen? Bei den gemachten Aufnahmen komme ich auf etwa 5 Minuten, wenn ich also sagen wir 30 Sekunden belichte und 10 Aufnhamen machen (also auch 5 Minuten), dies kommt mir aber etwas wenig vor, wenn ich darüber nachdenke.
Wenn es mal wieder etwas klarer wird, werde ich das ganze nochmal mit geringerem ISO, abgeblendet, kürzerer Brennweite und somit längerer Belichtung versuchen (wenn ich bis dahin Barndoor gebastelt habe)
Viele Grüße
Jan
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