Verfasst am: 29 Dez 2015 10:48 |
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Hi Dina,
prinzipiell kommt es bei Panoramen weniger auf die Kamera an, weil man im Normalfall (bei Landschaften) geringere Auflösungen oft durch mehr Bilder kompensieren kann (was allerdings den Arbeitsaufwand erhöht).
Auch die Sensorgröße spielt eine eher untergeordnete Rolle.
Deine Frage, ob man 360°/180° Panoramen einzeilig machen kann: hast Du sowas schon wirklich gemacht oder wirklich versucht?
Ich bin noch nie auf die Idee gekommen. Du bräuchtest eine Linse, die
mehr als 180° Bildwinkel von Zenith bis Nadir abdecken müsste, und dann hättest Du unten immer noch die Stativbeine mit drauf. Solche Linsen sind sehr selten und möglicherweise teuer (als einzige mir bekannte für APS-C käme vielleicht das Sigma AF 4.5mm 2.8 EX DC HSM Zirkular Fisheye in Frage - rein theoretisch - lies mal
http://www.heise.de/preisvergleich/?sr=294582,-1 ).
Bei derartigen Bildwinkeln gibt es u.a. nicht nur Verzeichnungs-Probleme, sondern auch Probleme mit natürlicher Vignettierung.
Das mit dem einzeilig wird also ziemlich grenzwertig.
Mehr als 90° Bildwinkel kommen jedoch vor und sind bei Landschaften auch nötig: ein reines Zenith-Bild vom Himmel geht oft nicht, weil sich im Himmel mangels Struktur oft keine (brauchbaren, unverrücklichen) Kontrollpunkte finden lassen.
Jetzt Du Deinem Anwendungsfall:
In einem Zimmer mit eventuell unstrukturierter Decke wird das ähnlich werden.
Wegen der möglicherweise vielen unstrukturierten Flächen in einem Zimmer kann also Dein Bildwinkel gar nicht groß genug sein.
Nur: ob sich je nach Art des Zimmers genügend Kontrollpunkte finden lassen?
Bei meinen Vorversuchen für Landschafts-Panos im Arbeitszimmer bin ich dabei regelmäßig auf massive Probleme mit dem Finden geeigneter Kontrollpunkte gestoßen (auch mit sich wiederholenden Fliesen-Mustern etc, wo es leicht zu Fehl-Zuordnungen kommt). Allerdings benutze ich für Landschaften oft auch relativ große Brennweiten, die man bei einfarbigen Wänden oder Böden einfach nicht gebrauchen kann.
Falls Du Gegenlicht aus Fenstern hast: dann könnte es Schwierigkeiten mit der Dynamik geben, und HDR müsste eventuell her. Was alles andere als einfach ist.
Die Linse sollte also unempfindlich für Gegenlicht sein und keine Flares produzieren, was bei UWW gar nicht so einfach ist.
Welche Kamera die bessere ist, kann ich nicht beantworten: erst würde ich die konzeptionellen Probleme lösen, dann die Kamera danach auswählen.
Vielleicht kannst Du ja mal mit geliehenem Equipment ein paar Probeaufnahmen eines kahlen Zimmers machen und diese dann zu verarbeiten suchen, um die dabei auftretenden Probleme erst mal kennenzulernen?
Grüße,
Thomas