OK.
Mit meinen Kommentaren nerve ich sicher einige User. Das ist mir bewusst.
Ich kann nicht oft genug meine Argumente wiederholen. Wenn man 5 oder 8 Jahre dabei ist (manche werben oder angeben mit 30 Jahren Praxis), also Fotografie als eigenes Hobby nennt dann muss oft was besseres rauskommen als das manchmal der Fall ist. Wie lange kann man immer wieder von der Perspektive schreiben oder vom harten Licht (man hat eigentlich nur zwei Stunden am sonnigen (!) Tag zum fotografieren - eine Stunde um Sonnenaufgang und eine um Sonnenuntergang).
Klar, ich habe auch alle diese Fehler gemacht. Nur irgendwann habe ich mir gesagt: Es reicht!
Mir bringt die zehnte gleiche (mit gleichen Fehler) Ente nichts, ich muss was ändern.
Ich habe einfach weniger fotografiert aber gezielter, überlegter, bewusster und mit ganz klaren Vorhaben.
Den Zufall habe ich bis zum Minimum reduziert. Wenn ich schon vorher sehe, es wird heute nichts dann lasse ich es.
Die Welt geht doch nicht unter. Qualität statt Quantität ist nicht nur ein irgendwelcher Spruch.

Grüße
Richard


PS1. Meine Kommentare sind nicht böse gemeint.
Mir haben harte, ehrliche und kritische Bemerkungen geholfen.
Aber ... ich wollte mich unbedingt verbessern.


PS2. Es gibt mehrere Tausend Zitate zur Fotografie.
Hier meine (Photo)Philosophie in Kurzfassung


"Fotografie ist Gestaltung und nicht Darstellung"


"Die Qualität einer Fotografie nicht allein vom Motiv abhängt, sondern von der gestalterischen und handwerklichen Qualität"


"Etwa neunzig Prozent aller Fotos sind Reproduktionen der Realität - leider"


"Weniger ist oft mehr, Qualität statt Quantität"


"Nicht WAS sondern WIE ist in der Fotografie wichtiger"


"Die Leistung der meisten Fotografen beschränkt sich auf die Anwendung einer immer mehr automatisierten Technik"


"Wichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen. Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst!"


"Man kann fotografieren oder knipsen, es sind zwei andere Welten"


"Jeder kann knipsen. Auch ein Automat!"


"Knipserverein: Verein zur gegenseitigen Selbstbewunderung"


""Fotografieren statt knipsen!" - auch für Amateure eine Faustregel"

Schwan_2400_1000.jpg
Beschreibung:
Dateigröße:	289.29 KB
Angeschaut:	3604 mal

EXIF Information  Details
Kamera-Hersteller	Canon	Kamera-Modell	Canon EOS 40D
ISO-Wert	200	Brennweite	150mm
Belichtungszeit	1/800 seconds	Blende (F-Zahl)	f/5.6

Ente_2400_1000.jpg
Beschreibung:
Dateigröße:	284.23 KB
Angeschaut:	3604 mal

EXIF Information  Details
Kamera-Hersteller	Canon	Kamera-Modell	Canon EOS 40D
ISO-Wert	200	Brennweite	140mm
Belichtungszeit	1/400 seconds	Blende (F-Zahl)	f/5.6

Ente_2401_1000.jpg
Beschreibung:
Dateigröße:	299.25 KB
Angeschaut:	3604 mal

EXIF Information  Details
Kamera-Hersteller	Canon	Kamera-Modell	Canon EOS 40D
ISO-Wert	200	Brennweite	220mm
Belichtungszeit	1/60 seconds	Blende (F-Zahl)	f/9.0

Hallo Richard, da hast Du aber 3 wunderschöne Fotos eingestellt. Gutes Licht, schön freigestellter HG, passt.
Gruß Wolfgang

Hallo Richard,

das erste ist perfekt und originell. Die beiden anderen sind für mich zwar handwerklich korrekt aufgenommen, aber trotzdem langweilig. Weil ich das Motiv langweilig finde und schon tausendmal in der Art gesehen habe. Da gefällt mir persönlich eine Entengroßfamilie besser. Einfach weil ich sowas noch nicht gesehen habe. Nebenbei finde ich das von Dir im anderen Thread explizit kritisierte Bild auch handwerlich nicht schlecht. Schöner Bildaufbau, richtige Schärfe und passende Farben.

Ich finde, dass die Qualität des fotografischen Ergebnissses sich zu gleichen Teilen aus handwerklichem Können und Qualität des Motivs ergibt und sich beides gegenseitig teilweise kompensieren kann.

Wieso sehen wir auch von den fortgeschrittensten Naturfotografen deutlich mehr Eisvögel als Spatzen?

Wenn Du schon vom Motiv sprichst: zur Reiherente gibt es in 10-jähriger Geschichte des Forums ca. 10 Beiträge. Also keine Tausende.
Aber ich wiederhole mich: mir geht es um fotografische Elemente und das Ziel ist die Perfektion, es geht mir um das Zusammenspiel von Komposition, Licht, Schärfe. Unschärfe, Farben und alles was dazu gehört.
Es ist mir egal wieviel Fotografen solche Bilder schon vorher gemacht haben. Ich will meine haben, genau so gut oder besser. Ich sehe es als Herausforderung.
Eine Ente macht ungern und selten Harakiri oder Kopfstand auf dem Wasser deshalb ist es schwer um solche Fotos.


Egal, wir haben sehr unterschiedliche Ansichten was Fotografie betrifft. Ich habe meine Argumente mehrmals auf den Tisch gelegt.
Was hast Du in den Ärmel?

Grüße
Richard

Ente_2403_1000.jpg
Beschreibung:
Dateigröße:	279.98 KB
Angeschaut:	3531 mal

EXIF Information  Details
Kamera-Hersteller	Canon	Kamera-Modell	Canon EOS 350D DIGITAL
ISO-Wert	200	Brennweite	149mm
Belichtungszeit	1/250 seconds	Blende (F-Zahl)	f/8.0

Für mich ist das halt eine Ente.



Es gibt einige Stufen bis zur Perfektion, und nicht alles unter der höchsten ist für den Mülleimer. Ich lese auch nicht nur hochwertige Literatur sondern geniesse auch gelegentlich einen Krimi oder ähnliches.



Sehr unterschiedlich sind die Ansichten sicher nicht. Was meinen Ärmel angeht so bin ich genügsamer und schlechter.

Unterschiedlich sind eher die Ansichten, welche Bilder zeigenswert sind. Meine Kenntnis der Welt ist sehr begrenzt, deshalb möchte ich Bilder von schönem, originellem, seltenem, lustigem sehen. Da wird mir hier im Forum einiges präsentiert, was zwar nicht perfekt ist, aber deutlich über Normalniveau.
Es ist ja nicht nur Fotoforum, sondern auch ein bisschen Community.
Es waren hier z.B. recht viele Mitglieder aus dem Pott, die viele Bilder von dort gezeigt haben, sicher nicht nur auf höchstem fotografischem Niveau. Aber sie haben mein Interesse für die Gegend geweckt, mir viele Eindrücke vermittelt und den Wunsch geweckt, auch mal den Fotoapparat dorthin auszuführen.
Obwohl ich schon vorher weiss, dass eine Fototour auf unbekanntes Terrain nie zu guten fotografischen Ergebnissen führt. Aber sie kann spannend, anregend und spaßig sein. Ein Aspekt, der für mich ähnlich wichtig ist, wie das Bildergebnis.

Deshalb bin ich eher nicht dafür, das Spektrum dieses Forums auf handwerklich herausragendes zu reduzieren.

Feedback zu eingestellten Bildern darf natürlich trotzdem ehrlich und zur Not gnadenlos sein. Allerdings nicht zu entmutigend.

Einfach nur zeigen ist mir viel zu wenig.
Wir haben heute Google und wenn ich irgendwas sehen will dann ist das kein Problem.
Wie gesagt, ich sehe Fotografie eher als Herausforderung, ich stelle mir eine fotografische Aufgabe und die versuche ich zu bewältigen.
Es hat keinen Reiz für mich das oder das "abzufotografieren", eine Dokumentation zu machen.

Ich sehe, das habe ich schon mal ...


Der Unterschied zwischen Reiherente und Stockente ist so ungefähr wie Eisvogel und Spatz

Grüße
Richard

Google ist mir zu groß. Die Leute hier treffen eine redaktionelle Vorauswahl interessanter Locations

Dokumentation und Perfektion sind die beiden Extreme. Es gibt auch was dazwischen. Wenn das nicht mehr gezeigt wird, kannst Du auch nicht mehr sagen, was noch zur Perfektion fehlt

Beispielhaft darf ich hier mal User Martin Polistro anführen. Der wird nicht behaupten, dass seine Bilder von Menschen perfekt sind. Sie sind aber besser als meine. Schon alleine deshalb, weil ich mich kaum traue. Von ihm kann ich lernen, wie er auf Leute zugeht. Hilft auch.

Gruß

Stefan

Hallo Richard,

ein sehr wesentliches Zitat hast Du vergessen: Fotografieren ist malen mit Licht! Und das hast Du mit Deinen Entenbildern nahezu perfekt getan.

Die Darstellung der Farbvielfalt in der Natur ist etwas, was man durch gute Fotos wundervoll herausarbeiten kann. Wie viele Grüntöne hat zum Beispiel ein Baum? Wenn man sich damit mal befasst und dann versucht, das fotografisch dar zu stellen, dann ist man schon auf einem guten Weg.

Trotzdem darf man bei aller perfektionistischer Darstellung eines nicht vergessen: Die Seele! Ein gutes Bild sollte auch ein Gefühl transportieren - und Gefühle sind nun mal nicht perfekt...

Was die Kommentare zu den Fotos betrifft - für mich persönlich muss eine Kritik immer konstruktiv sein, ich möchte aus meinen Fehlern lernen! Der Ton dabei sollte immer höflich bleiben und gewisse Grenzen nicht überschreiten. Ehrlich, aber nett! Und das ist hier der Fall - und deshalb gedenke ich auch zu bleiben!

Und ich muss sagen, ich habe mich in den Jahren davor noch nie so sehr um meine Fotos bemüht, wie ich es jetzt tue. Sicher "Ausrutscher" wird es immer wieder geben, aber das gehört dazu!

Gruß
Monika


P.S.: Sorry, Deine Fotos...

Bild 1: Kracher, Hingucker, Wahnsinnsfarbspiel!

Bild 2: Kontrastprogramm: Weiche Farben in der Umgebung zu dem harten Schwarz und den steckenden gelben Augen der Ente.

Bild 3: Wieder so ein Hingucker! Die Nässe auf dem Schnabel, die schöne Reflexe hervorruft, die Wasserperlen im Gefieder und das alles in diesem schönen, grünen Licht... Für mich das beste Foto - obwohl, einen Tick dunkler könnte es sein. Ich glaube, das würde den Kontrast der Wasserperlen noch verstärken.

Mit den ganz neuen Regeln (seit Januar 2015) ist People-Fotografie sehr schwer. Besonders sog. Streetfotografie ist damit eigentlich gestorben - wenn jemand zuerst gefragt wird (was Pflicht ist) dann ist das kein Street mehr. Deshalb lasse ich die Kategorie, einfach um Ärger zu sparen. Es bleiben öffentliche Veranstaltungen wo man rechtlich abgesichert ist.

Da es überall fotografiert wird, vor allem mit Handy sind viele schon (über)empfindlich und ich habe keine Lust auf Fragen, Entschuldigungen oder ähnliches. Das Spiel lohnt sich einfach nicht mehr, erst nicht wenn man damit kein Geld verdient. Es macht keinen Spaß.

Dass Google groß ist, finde ich gerade als Vorteil

Grüße
Richard


@Monika

Danke für Deinen Kommentar.

Die Seele? Was ist denn das?
So viel ich weiß, keiner hat sowas gesehen.

Wenn man nicht mehr weiter weiß dann kommt die Seele oder das Herz.
Ich finde aber, das gehört nur zu Ausreden (oder Märchen).

Ente_2402_1000.jpg
Beschreibung:
Dateigröße:	270.32 KB
Angeschaut:	3480 mal

EXIF Information  Details
Kamera-Hersteller	Canon	Kamera-Modell	Canon EOS 40D
ISO-Wert	100	Brennweite	300mm
Belichtungszeit	1/400 seconds	Blende (F-Zahl)	f/5.6

Na, jetzt beißt Du Dich aber an den Ausreden fest! Kein Problem, ich hab Humor!

Seele - ich glaube nicht an eine Seele im religiösen Sinn, sondern als Etwas, das sich auf Gefühle bezieht. Ich dachte, das war klar!

Und das man mit Bildern auch Gefühle rüber bringen kann, dass willst Du doch wohl nicht abstreiten? Das sind keine Märchen!

Aber schön, dass Du Dein Gesagtes ad absurdum stellst, indem Du dieses Foto von dem Entenküken darunter setzt (süß!!! )... Wenn das keine Gefühle wachruft, dann weiß ich es auch nicht!

Gruß
Monika

Sorry, in diesem Thema ist nichts klar .
Wiki: "Der Ausdruck Seele hat vielfältige Bedeutungen, je nach den unterschiedlichen mythischen, religiösen, philosophischen oder psychologischen Traditionen und Lehren, in denen er vorkommt."

Gefühle sind schon was deutliches. Man kann Gefühle in den Fotos zeigen, klar,
Nur ... man weiß nie ob (zum Beispiel) der lachende Mann (Frau) so lustig ist oder er lacht nur für das Foto - also die Szene ist gestellt.
Mit Fotos kann man Gefühle beim Betrachter auslösen, klar.
Nur ... die Empfindung ist so individuell, dass man das auch nicht definieren kann.

Da sind wir nah am Geschmack. Auch ein perfektes Foto muss nicht (allen) gefallen.
Das bedeutet aber nicht, dass das Foto schlecht ist.

Meiner Meinung nach.


Grüße
Richard


PS. Ja, Fotografie bedeutet genau "Malen mit Licht".
Heute wird der Begriff aber gleich mit Lightpainting gesetzt also nur mit einer bestimmten Technik in der Fotografie.

Sorry, kleines Missverständnis - es ging darum, was ich meinte, nicht was Wikipedia darüber schreibt!

Gruß
Monika

Hallo

Ohne jetzt auf jeden Satz eingehen zu wollen, es gibt da aber schon sehr grundsätzliche Unterschiede in der Herangehensweise, es sind eingentlich völlig unterschiedliche Tätigkeiten, nur zufällig mit dem gleichen Werkzeug Kamera.

Richard schreibt, er versucht, den Zufall und andere Unwägbarkeiten auszuschließen, um zum perfekten Foto zu gelangen.
Für mich dagegen sind gerade die Unvorhersehbarkeiten das, was mich beim Fotografieren reizt, nämlich im Grunde das Leben.

Da kann es dann gelingen, dass man, indem man einen Moment dieses Lebensflusses einfängt, mehr hat als "nur" ein Abbild dieses Momentes, ob das jetzt die Seele eines Ortes, die Stimmung des Abends, der Charakter eines Menschen, das Erlebnis einer Begegnung..., was auch immer ist.
Für mich als Amateur ist dieser Prozess das wesentliche, das einzelne Foto ist nur der materielle Ausfluss. Das muss ich nicht verkaufen, daher muss es nicht anderen gefallen.
Wenn ich es aber zeige, dann eröffne ich damit eine Kommunikation mit dem Betrachter, dann gelten ja nach Zusammenhang Regeln, zumindest wenn ich mich verständlich machen will.

Gruß martin

Das alles ist unmöglich, das geht einfach nicht.
Ein Foto ist flache, stimmlose, unbewegliche Darstellung (Abbildung).
Man kann nicht, und keiner kann das, den Charakter eines Menschen zeigen.
Natürlich habe ich schon mehrmals gelesen und gehört, dass das geht.
Man macht aber nur eine Vorlage zum Fantasieren, zum Märchen erzählen, zum erfinden ...
Das hat aber mit wahrem Charakter nichts zu tun.

Es ist wie eine Glaube (Religion), man glaubt, dass man sog. innere Werte, die Persönlichkeit oder den Charakter zeigt.
In Wirklichkeit geht das überhaupt nicht, es ist unmöglich.

Grüße
Richard

Um zu kommunizieren müssen (!) wir beide an das Gleiche denken.
Sonst funktioniert das nicht.

Aber ... eine Diskussion ist dazu da, um Missverständnisse zu klären.


Grüße
Richard