Hallo zusammen,

da die Fotografie für mich noch relatives Neuland ist hab ich meine ersten Fotografien mit der Programm-Automatik gemacht. Aber nur durch lesen hier im Forum und Büchern wird man ja auch nicht besser. Schließlich möchte man seinen Horizont ja gerne erweitern und dazu lernen. Ergo habe ich heute angefangen, mit dem Programm M zu experimentieren. Hier mal ein erster Versuch.

Ich habe das Bild im Orignal belassen und nicht bearbeitet (außer mit dem TOP um es hier einstellen zu können )
Kritik und Tipps sind natürlich erwünscht und gewollt, damit auch ich mich weiterentwickeln kann.

Tulpen_M_comp.jpg
Beschreibung:
Dateigröße:	297.04 KB
Angeschaut:	3040 mal

EXIF Information  Details
Kamera-Hersteller	Canon	Kamera-Modell	Canon EOS 1200D
ISO-Wert	200	Brennweite	89mm
Belichtungszeit	1/4 seconds	Blende (F-Zahl)	f/5.6

Hallo Thomas,
wenn ein Bild unscharf ist, löscht man es am besten sofort.
Da helfen auch die schönsten Farben nicht.
Hast du freihand aufgenommen?

Grüße
Dieter

Hallo Dieter,

ja, ich habe Freihand fotografiert. Das mit der Schärfe habe ich auch gesehen und das Bild wird sicherlich auch gelöscht.
Ich weiß auch, dass eine Aufnahme mit Stativ in jedem Fall besser gewesen wäre - ich bin aktuell auf der Suche nach einem
vernünftigen Stativ.

Mir geht es aber u. a. auch darum zu wissen (und zu lernen) ob, wenn ich dann im M-Modus Bilder mache, die richtige Blendenzahl und Belichtungszeit gewählt habe,
oder ob ich beim Fotografieren mit M auf Besonderheiten achten muss.

Hallo Thomas,

wichtig ist zunächst, dass man richtig belichtet. Um die richtige Belichtung zu ermitteln, nimmt man einen Belichtungsmesser zu Hilfe, den Kameras praktischerweise eingebaut haben.
Wenn Du also Belichtungszeit, Blende und ISO eingestellt hast, kannst Du auf dem Belichtungsmesser ablesen, ob das zu einer korrekten Belichtung führt. Wenn das nicht der Fall ist, musst Du die Parameter solange verändern, bis es der Fall ist.
Wenn Du statt M einen Automatikmodus nimmst wie AV oder TV, gibst Du jeweils zwei der drei Parameter vor und die Kamera ermittelt für Dich den passenden Wert für den dritten Parameter.

Der manuelle Modus M, dem irgendwie etwas mystisches anhaftet oder der als das hehre Ziel angesehen wird, unterscheidet sich von den Automatikprogrammen also insofern, dass Du den Belichtungsmesser abliest und nicht die Kamera. Die Kamera kann das aber schneller als Du

Zur richtigen Belichtung. stell Dir das ganze mal wie einen Eimer unter einem Wasserhahn vor und ersetze Licht durch Wasser. Für ein korrekt belichtetes Bild brauchst Du 5 Liter Wasser im Eimer. Immer. (Fast immer). Die Füllung des Eimers hängt jetzt von 3 Parametern ab: dem Durchmesser des Rohres (Blende), der Zeit, die der Hahn geöffnet ist (Belichtungszeit) und dem Wasserdruck in der Leitung (Helligkeit des Motivs). Wenn der Druck in der Leitung miserable ist, kannst Du noch eine Hilfspumpe zuschalten (ISO), die lasse ich aber erstmal außen vor.

Um die gewünschte Wassermenge in den Eimer zu bekommen, musst Du bei einem dicken Rohr (offene Blende) nur kurz laufen lassen, bei einem dünnen Rohr (geschlossene Blende) länger laufen lassen. Ist kaum Druck auf der Leitung (wenig Licht vorhanden), musst Du auch bei dickem Rohr lang laufen lassen.

Nun ist es halt so, dass man bei dickem Rohr nur wenig Schärfentiefe hat, bei langem Laufenlassen verwackelt man, und bei Druckverstärkung durch ISO fängt es an zu rauschen.

D.h. wenn zu wenig Licht da ist, muss man ein Stativ nehmen oder zusätzliches Licht besorgen. Welche Kombination von Werten da noch ohne Nebenwirkungen machbar ist, wirst Du im Lauf der Zeit durch Übung herausfinden.

Warum unbedingt Modus M? Bei Makros ist es viel komfortabler, mit "AV" zu fotografieren, die Blende einzustellen und die Kamera liefert die korrekte Belichtung (die Du je nach Bedarf noch korrigieren kannst). Aber davon abgesehen, solltest Du auch auf den Hintergrund achten. Der ist bei Dir auf der rechten Seite sehr störend.

PaulHarris

"M" wird überbewertet, schliesse mich an, AV sinnvoller - M mit ISO Automatik ist übrigens kein M ( am Rande bemerkt )

Das Bild ist unscharf, ich würde es löschen ( hart aber wahr )

Stativ bringt hier mehr, M kann man machen, im Grunde ist es aber nur wichtig die korrekte Belichtung zu erreichen mit den
Parametern die gewünscht sind, also passende Blende ( hier evt. nicht grad Offenblende um alle Blumen leidlich scharf zu bekommen )
und die Verschlusszeit die nötig ist um die Objekte scharf zu bekommen ( Verwacklung/Objekteigenbewegung ).
Das bei mögl. niedriger ISO.
Echtes M ist vor allem langsam, wenn man schnell sein muss ist das sinnfrei, ok Tulpen haben keine hohe Fluchtgeschwindigkeit.

Komposition ist Sache des Fotografen, ich hätte die Cam. etwas nach unten geschwenkt, der Hintergrund rechts, naja Ansichtssache,
lenkt etwas von den Blumen ab, aber wenn der Eindruck gewollt ist ( was fototheoretisch falsch wäre ).

Gruss Bernd

1/4 sec. ist Freihand viel zu lang bei 89mm, Blende 5.6 ist evt. schon ok, aber das muss man evt. im fertigen Bild ohne Verwacklung sehen,

Grober Grundsatz für die Belichtungszeit ist 1/Brennweite oder kürzer, hier also ca. 1/100 tel Sec. sofern IS an ist.
Bei ruhiger Hand oder Aufstützmöglichkeit auch mal länger, ohne IS eher kürzer.

Mit Stativ geht das nat. weit länger, dabei dann Spiegelvorauslösung nutzen und Selbstauslöser um die Verwackelung durch das
Berühren zu verhindern ( Live View mit Selbstauslöser geht natürlich auch anstelle SVA ) .

Wenn Budget knapp reicht zuerst auch Billig(st)stativ, das kann später noch Blitze tragen o.ä. .

Wenn ich nicht schon altes leidlich gutes Stativ hätte wäre Rollei C5I aktuell meine Wahl.

Bernd

Vielen Dank euch allen für die Kritik, aber vor allem für die Tipps. Nur so kann man sich weiterentwickeln.
Dann werde ich das M erst mal wieder aus meinem Kopf verbannen und mich mit AV auseinandersetzen und üben üben üben ................................

Es ist sicherlich nicht grundsätzlich falsch, sich mit der manuellen Einstellung einer Kamera zu beschäftigen. Damit kann man seinen eigenen Horizont erweitern, indem man unterschiedliche Einstellungen ausprobiert und die Resultate analysiert. Dazu ist allerdings theoretisches Vorwissen notwendig, damit man richtige Schlüsse aus den Ergebnissen ziehen kann. Man muss z.B. die Zusammenhänge von Blende und Schärfentiefe, von Blende und Belichtungszeit und von Belichtungszeit und Unschärfe kennen.

Ich empfehle jedem, zunächst das Programm AV zu benutzen. In mindestens 90% aller Fälle erhält man damit perfekte Ergebnisse. Für die restlichen 10% sind speziellere Einstellungen notwendig, die sich aus der jeweiligen Situation ergeben.

Ich wähle die Blende entsprechend dem Motiv. Benötige ich viel Schärfentiefe, wähle ich etwa Blende 8. Möchte ich wenig Schärfentiefe, wähle ich Blende 2.8, falls das Objektiv das hergibt. (Ich besitze bis auf mein Weitwinkelzoom und mein 70-200 mm Zoom nur Festbrennweiten-Objektive, bei denen das geht ) Für gute Ergebnisse sollte man aber bei jedem Objektiv mindestens eine Blendenstufe abblenden, um Schwächen der Objektive bei Offenblende abzumildern. (Es gibt viele Leute, die mit dem EF 50 mm f/1.8 unzufrieden sind. Sie versuchen, bei Offenblende knackscharfe Bilder zu produzieren, bedenken aber nicht, dass der Bereich der Schärfentiefe nur sehr klein ist. Würden sie auf Blende 2.8 abblenden, wären die Ergebnisse sofort deutlich besser...). Nachdem ich die Blende eingestellt habe, muss ich bei der Einstellung AV nur noch die Kamera auf das Motiv richten, scharfstellen und auslösen. Die ISO-Einstellung wähle ich immer so niedrig wie möglich, um nicht unnötiges Rauschen zu produzieren. Die korrekte Belichtungszeit ermittelt die Kamera bei normalen Motiven in perfekter Weise, wenn man die Mehrfeldmessung für die Belichtungsmessung auswählt. Für spezielle Motive, z.B. Gegenlichtaufnahmen, kann die mittenbetonte Belichtungsmessung oder, wenn vorhanden, die Spotbelichtungsmessung genutzt werden. Dazu ist aber wieder Erfahrung notwendig, um zu guten bzw. gewünschten Ergebnissen zu kommen.

Es gibt natürlich Situationen, in denen man mit manuellen Einstellungen bessere Bilder bekommt. Ich habe z.B. Nachtaufnahmen in Berlin gemacht, bei denen ich die Kamera einfach auf feste Werte eingestellt habe, bei denen ich sicher bin, dass ich möglichst nicht verwackele (Objektiv war 28 - 70 mm, Blende hatte ich auf 5.6 und Belichtungszeit auf 1/125 Sekunde eingestellt. Die Lichtstimmung entsprach in etwa dem Original, und rein von den Einstellungen her waren ca. 90% der Bilder ok. Den größeren Ausfall hatte ich durch schlechte Aufnahmepositionen...). Auch Feuerwerksaufnahmen funktionieren mit manuellen Einstellungen besser, wie gesagt, es gibt halt spezielle Anforderungen.

Jedenfalls empfehle ich auch dir, das Programm AV in Verbindung mit niedrigen ISO-Einstellungen zu nutzen, um mehr Erfahrungen zu sammeln. Guck auch mal hier rein, vielleicht hilfts ja Viel Erfolg!

Wolfgang

Hallo Wolfgang,

auch Dir vielen Dank für die Tipps und vor vor allem für die von Dir verlinkten und erstellten Kurzanleitungen. Die habe ich mir gestern erst einmal zu Gemüte geführt. Was soll ich sagen: kurz, knackig und hilfreich.
Ebenfalls habe ich dank der Vorschläge hier vorerst damit begonnen, mich mit dem AV-Programm auseinander zu setzen.