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 jpg vs. RAW 

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Anmeldungsdatum: 26.08.2013
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Ich fange hier mal einen neuen Thread an, um im Thread nebenan (an 6D: Canon 24-105/4 vs. Canon 24-70/4 vs. Tamron 24-70/2.8 ) nicht völlig abzugleiten …

pixelflicker schreibt da:
Wenn man eine SLR benutzt, dann will man doch gute Qualität. Dann direkt in JPG zu fotografieren ist ein bisschen so, als würde ich einen Ferrari kaufen und nie schneller als schrittgeschwindigkeit fahren.

Das sieht nicht jeder so. Vorausschicken muss ich, dass ich persönlich nur in RAW arbeite. Ich habe kürzlich bei einem Event für eine größere Publikation fotografiert, bei dem auch mehrere Profifotografen für das selbe Projekt im Einsatz waren. Es waren Zeitungsfotografen, die ihr Geld mit der digitalen SLR verdienen und auch gute Qualität wollen, allerdings ist das offensichtlich nicht ihr einziges Kriterium. Ich wollte sie motivieren, mir für die Weiterverarbeitung RAW-Daten zur Verfügung zu stellen. Sie weiger(te)n sich, in RAW zu fotografieren, weil das für sie viel zu langsam sei, argumentieren sie. Sie müssen die Bilder z.T. während des Events noch an Zeitungen und Bildagenturen weiterschicken, und da verzichten sie auf das letzte Quäntchen an Qualität, sprich RAW – zugunsten der Geschwindigkeit.
Ich denke, das ist auch der Grund, warum Canon sich bemüht, die Qualität der ausgegebenen jpgs zu erhöhen: Man bedient ein Profisegment, das sich den Aufwand mit der RAW-Bearbeitung aus Zeitgründen nicht leistet. Im RAW scheint mit den aktuellen (Canon)Chips kein großes Qualitätssteigerungspotential mehr zu liegen – siehe z.B. Vergleich Bildqualität 5D MK II und 5D MK III hier im Traumflieger.
Sagen wir's mal so, es kommt immer darauf an, was ich mache. Als Landarzt brauche ich keinen Ferrari, sondern ein zuverlässiges Auto, das mich auch im Winter möglichst schnell und zuverlässig zu meinen Patienten bringt.

Wrtlbrmft
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Anmeldungsdatum: 17.01.2009
Beiträge: 4838
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Das ist richtig so. Als Berufsfotograf muss kann men Job nicht auf höchstmögliche Qualität auslegen, sondern muss mit wenig Aufwand und schnell ausreichende Qualität abliefern.
Das ist auch eine Kunst die man beherrschen muss.

Ich sehe das öfter beim Hockey. Ich stehe dort das ganze Spiel über, löse 300 mal aus und habe hinterher eine Handvoll guter Bilder. Der Zeitungsmann kommt für 5 Minuten, drückt 2-3mal ab und hat ein brauchbares Bild. Der hat halt einen Blick für die Situation, wartet nicht die auf die spannenste Action, die natürlich auch die größte Gefahr der Bewegungsunschärfe und Fehlfokussierung birgt, und weiss genau, was gefordert ist.
Und beim Tageszeitungsdruck kommt ja noch nicht mal annähernd die Jpg-Qualität zum tragen.

Mein Sohn schreibt gelegentlich für die Tageszeitung und musste irgendwann mal wegen Verhinderung des Fotografen selbst Bilder machen.
Die hatte ich dann bearbeitet und zur Auswahl ca 8 Fotos in höchster Auflösung auf deren Server hochgeladen. Thema verfehlt, damit konnten die nichts anfangen. Ein Bild 1200 mal 800 musste das sein, alles andere macht Leuten Arbeit die anderes zu tun haben Wink

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EOS 5D III, Olympus OMD EM-10
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Anmeldungsdatum: 17.02.2008
Beiträge: 238
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Ja, mir geht es ähnlich. Ich fotografiere u.a. seit über einem Jahrzehnt bei meinem Fußballverein - von der Oberliga bis hinauf in die Zweite Bundesliga und wieder zurück in die Regionalliga, sowohl bei Heim- wie Auswärtsspielen. Bei Auswärtsspielen wird von mir die Zeitung bedient. Die verlangen auch immer JPGs mit max. 2-3MB (plus entsprechende gestalterische Vorgaben, etc.). Daher nehme ich bei Tageslichtspielen die 7D, bei Flutlichtspielen weiche ich wegen den besseren Iso-Werten auf die 6D aus, jeweils mit EF 70-200/f2.8 und EF 100-400. Bei den Abendspielen mache ich JPG und RAW, da es hierbei nicht so unbedingt auf die Schnelligkeit der Bilder ankommt infolge der Lichtverhältnisse - sog. "Standardsituationen" (Freistöße, Elfer, Eckballsituationen) lassen sich auch bei RAW-Einstellung durchaus mit Serienbildfunktion gut aufnehmen. Oft vergleiche ich dann zuhause die JPG-Version mit dem RAW. Dann wird öfters mal ein RAW-Bild nachbearbeitet statt das JPG genommen.
Schlimm ist allerdings, dass vielfach beim Zeitungsdruck/Layout die Bilder dann mit irgendwelchen Standardfiltern so aufgehellt werden, dass die Farben versaut sind. Meist hilft beim Einsenden der Bilder ein Hinweis an den Layouter auch nicht mehr, es muss beim Druck schnell gehen.

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1x 7D,1x 6D, EF 20-35/f3,5-4,5, EF 70-200/f2,8L IS USM, EF100-400L IS USM, EF-S 10-22, EF-S 17-85 IS, EF 50/1,4, Tamron 17-50/f2,8, 3x Walimex (8mm Fisheye, 14/f2,8, 35/f1,4), Carl Zeiss Distagon 25/2.8 ZF und 18/3,5 ZF, je 1x 580EX & 580EX II, CamRanger
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
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bluescreen hat folgendes geschrieben:
Das ist richtig so. Als Berufsfotograf muss kann men Job nicht auf höchstmögliche Qualität auslegen, sondern muss mit wenig Aufwand und schnell ausreichende Qualität abliefern.
Genauso ist es, insbesondere wenn es um Reportagen geht und die Bilder umgehend weitergeleitet werden müssen.

Bloß wird es wohl keinen einzigen Profi im Segment Landschaftsfotografie geben, der bei der Aufnahme der Bilder für seine eigenen Bildbände die Kamera auf JPG ooc stehen hat.

Für den Profi gilt ganz klar die Devise "Zeit ist Geld", also nimmt der das her, was für ihn am schnellsten das gewünschte Ergebnis abliefert. Als Amateur sollte man aber das "Zeit-ist-Geld" des Profis nicht mit der eigenen Bequemlichkeit verwechseln. Als Amateur kann man ggf. viele Fehler noch mittels RAW korrigieren (z.B. falsche Belichtung), die der Profi erst gar nicht macht. Und nach Murphy ist es immer so, dass gerade die fehlbelichteten Bilder diejenigen sind, die man nicht einfach wiederholen kann.

Dann gibt es noch so Punkte wie falscher Farbabgleich bei Kunstlicht, andere Tonwertspreizung als im Standard-JPG-Output, etc etc.
Ne, bevor ich (für mich) wichtige Bilder mit JPG ooc versenke, die mittels RAW noch gut zu retten wären (bzw. teilweise ohne RAW erst gar nicht möglich wären), steht meine Cam permanent auf RAW und wenn 90% der Bilder mit Standardeinstellungen durch den RAW-Konverter geschoben werden, das erledigt der PC für mich, ohne dass ich Hand anlegen muss.

Ich kann gerne hier nochmals die beiden Vergleichsfotos anhängen, welche meine Tochter davon überzeugt hatten, an ihrer G12 nicht nur probeweise, sondern dauerhaft JPG+RAW einzustellen. Achja, das einzige, was sie tun musste, um das 2. Bild zu erhalten, war bei LR auf den Autotonwert-Button zu drücken!

epp4


1_G12_jpg.jpg
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 Angeschaut:  8415 mal

1_G12_jpg.jpg


EXIF Information  Details
Kamera-Hersteller  Canon Kamera-Modell  Canon PowerShot G12
ISO-Wert  80 Brennweite  6.1mm
Belichtungszeit  1/1000 seconds Blende (F-Zahl)  f/2.8

2_G12_raw.jpg
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 Angeschaut:  8415 mal

2_G12_raw.jpg


EXIF Information  Details
Kamera-Hersteller  Canon Kamera-Modell  Canon PowerShot G12
ISO-Wert  80 Brennweite  6.1mm
Belichtungszeit  1/1000 seconds Blende (F-Zahl)  f/2.8
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Hallo Zusammen,

interessant, dass mein Beitrag so hohe Wellen schlug. Ich finde die Diskussion durchaus interessant und natürlich ist mir auch klar, dass es durchaus Gründe dafür gibt, in JPG zu fotografieren. Bei Reportage-Fotos, bei denen es schnell gehen muss und die für Medien sind, ist die Qualität sicherlich auch oft weniger relevant, als schnell zu sein und das richtige Bild zu erwischen. Aber in dem genannten Thread hatte ich eher das Gefühl, dass wir hier von bequemlichkeit sprechen und das fand ich schade. Aus Bequemlichkeit in jpg zu fotografieren finde ich nicht gut.

Hobby-Fotografen - wie wir sie hier nun mal zum allergrößten Teil sind - legen sicherlich mehr Wert auf die Qualität eines Bildes als auf die Geschwindigkeit an dieses ran zu kommen. Daher halte ich unter dieser Voraussetzung meine Aussage immer noch für gerechtfertigt und stehe auch dazu.
Um den Auto-Vergleich aufzugreifen: Natürlich gibts für verschiedene Einssatzzwecke besser geeignete Autos als einen Ferrari, aber wenn man sich einen Ferrari kauft, sollte man ihn auch nicht als Transportfahrzeug nutzen.

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EOS 60D; EF 70-200mm F4 IS; Tamron AF 17-50mm f2,8; Sigma 10-20mm F4,0-5,6, Walimex 8mm Fisheye, Pano-Maxx
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Ich glaube nicht, dass man Deine Ansicht in Frage stellen wollte. Es ging wohl eher darum, das Thema von dem etwas unglücklichen "Objektiv für 6D-Thread" abzutrennen.

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bluescreen hat folgendes geschrieben:
Ich glaube nicht, dass man Deine Ansicht in Frage stellen wollte.
Richtig, auch bei mir hat pixelflicker mit seiner Ansicht quasi offene Türen eingerannt.

epp4
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Also ich denke auch, dass man in Berufen in denen es auf Wirtschaftlichkeit und Zeitersparnis
ankommt zum JPEG aus der Cam greift.

Da ich selbst mein Geld nicht mit der Fotografie verdienen muss, stecke ich viel Zeit auch in die Nachberarbeitung.
Ich nehme JPEG + RAW auf. Ich sichte dann die JPEG und suche mir die Bilder aus, die es wert sind Nachbearbeitet zu werden.


LG Ingo

PS Bei vielen Lowlight und Astrofotos ist RAW unverzichtbar.

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Chesky

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Anmeldungsdatum: 11.09.2005
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JPG ist gut für alle, die einen schnellen Workflow bevorzugen - d.h. die Bilder schnell vom Laptop verschicken zu können, also ideal für Profis. Ich will sie nicht schnell verschicken, darum arbeite ich grundsätzlich nur mit RAW.

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Grüße aus dem Ruhrpott, Dortmund, jojo / Jürgen
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Anmeldungsdatum: 13.09.2007
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Wir als Amateure und Allesfotografierer sind ja häufig mit Aufnahmesituationen konfrontiert, die wir nicht aus der Routine heraus sofort richtig behandeln, da ist es schon sehr nützlich, weiten Spielraum für Nachbearbeitungen zu haben.
Andererseits kennen wir uns mit den Möglichkeiten der Entwicklung individueller Bildstil-Einstellungen wenig aus.
Ich denke, ein Profi, der immer wieder eine aus einer überschaubaren Anzahl an Situationen vorfindet, kann ganz viele der ansonsten vielleicht nötigen Nachbearbeitungsschritte von Vornherein in einen angepassten Bildstil reinpacken.
Ich kann mich jedenfalls aus analogen Zeiten erinnern, das, was heute exif-Daten sind, notiert zu haben, um sie später mit den Resultaten abgleichen zu können, zB sowas wie Vollmondoberfläche Bl 8, 125stel, iso 100, direkt beim Aufgehen entspr. länger.

Gruß martin

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Es ging wohl eher darum, das Thema von dem etwas unglücklichen "Objektiv für 6D-Thread" abzutrennen

So ist es. Und ich denke, es ist hier Konsens, dass auch jpg seine Berechtigung hat.
Wobei – um wieder in die andere Kerbe zu schlagen: manche Profis sind durchaus auch stur, wenn sie kundtun, RAW-Verarbeitung wäre nur Zeitvergeudung. Wenn man seinen Workflow entsprechend einrichtet, kann man durch
die Lightroom-Stapelverarbeitung und -Importvorgaben vergleichbar schnell zu einem Ergebnis wie dem Kamera-jpg kommen. Und das ist es auch, was ich bei Lightroom mit am meisten schätze: der Import und die gleichzeitige Zuweisung von diversen Vorgaben wie Dateinamen, Nummerierung, Entwicklungseinstellungen, Metadaten etc. etc. Sehr häufig bekomme ich von professionellen Zeitungsfotografen Bilddateien mit der "rohen" jpg-Nummerierung der Kamera: IMG_1234 etc. Das finde ich fürchterlich, und es bremst oft meinen weiteren Workflow. Wenn man dann später Bilder nachfordert, ist das häufig sehr umständlich, weil der Fotograf das Foto wegen mangelnder Dateibenennung oft nicht mehr findet … Passiert mir häufig bei Anfragen an diverse Pressestellen.

Wrtlbrmft
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Anmeldungsdatum: 17.01.2009
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Und nicht zu vergessen: Entwickeln macht Spaß.

Es gibt ja zuviele Zeiten, wo wir nicht fotografieren können, weil das Licht, das Motiv oder die Gelegenheit fehlt. Da kann man sich die Zeit halt unter anderem mit RAW-Entwicklung und -Ausarbeitung vertreiben. Nachdem die Linsen geputzt und hochglanzpoliert sind, Testfotos zur Überpüfung auf paroxysmale Dezentrierung geschossen sind, und die aktuellen Preislisten auf Equipmentteile hin überprüft sind, die wir bisher noch nicht vermisst hatten, aber eventuell mal brauchen könnten. Und wenn der Abend nach der RAW-Entwicklung immer noch zu lang ist, optimieren wir nochmal die Custom-Menues um beim nächsten Shooting unsere Lieblingseinstellungen auf Abruf parat zu haben. Man gönnst sich ja sonst nichts Wink

Die armen Berufsfotografen haben dafür keine Zeit, ihnen entgeht das meditative der RAW-Entwicklung, ihre Linsen sehen aus wie Sau, die linke obere Ecke im 100%-Crop haben sie noch nie so richtig gesehen, geschweige denn mit der rechten unteren verglichen. Statt die Händlerpreislisten zu studieren, studieren sie ihre Gehaltsauszüge in der Hoffnung, in Bereiche vorzustossen in denen überhaupt Einkommenssteuer gezahlt werden muss bzw Neuanschaffungen überhaupt einen nennenswerten Abschreibungseffekt zeigen. Otus halten sie für eine Kinderkrankheit, Sigma Art halten sie für einen Kleinwagen und mFT für ein WhatsApp-Kürzel.

Trotzdem nehmen wir aufstrebenden Hobbyisten uns gelegentlich vor, unseren Wellness-Workflow vorübergehend mal gegen einen professionellen auszutauschen Smile

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wrtlbrmft hat folgendes geschrieben:
Wobei – um wieder in die andere Kerbe zu schlagen: manche Profis sind durchaus auch stur, wenn sie kundtun, RAW-Verarbeitung wäre nur Zeitvergeudung.
Warum sollen sich gerade Profifotografen anders verhalten als andere Berufsgruppen?
Da habe ich schon viele erlebt, wo wegen einer eigentlich minimalen Zeitersparnis die Qualität auf der Strecke blieb.
Seien es mit 150 Nm angeknallte Radmuttern beim Reifenwechsel, der gelb-grüne Draht (Schutzleiter) als spannungsführender Schaltdraht verwendet (man müsste ja ansonsten ein Kabel mit einer Ader mehr verwenden, das man gerade nicht im Auto hat), um mehrere mm schief gebohrte Lochreihen für die Regalbretter einer auf Maß gefertigten teuren Schrankwand, was dazu führt, dass man die nachgefrästen Bretter nicht wie geplant beliebig anders platzieren kann.

Alles schon erlebt und wohl auch alles dem Umstand geschuldet, dass es schnell gehen muss. Einfach nach dem Motto, ich bin der Profi und für den Kunden ist es gut genug und basta.

Nur um sicher zu gehen, ich will das jetzt keinesfalls verallgemeinern, aber der Wunsch, es möglichst schnell und einfach zu haben, ist zu einem gewissen Anteil wohl bei jeder Berufsgruppe zu finden. Da ziehe ich ganz einfach meine Konsequenzen, montiere meine Reifen nur noch selber und meine eigene passgenaue 2. Schrankwand habe ich auch schon gebaut. Achja, alle nicht normkonforme Verdrahtung in meinem Haus habe ich auch schon glattgezogen.

Einem Hochzeitsfotografen, der sich weigern würde, in der Kirche (üblicher Weise ohne Blitz) seine Cam auf RAW zu schalten, würde ich sagen, dass es auch noch andere gibt, an die ich mich wenden kann.

epp4
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Anmeldungsdatum: 20.09.2007
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Da schlage ich mal in die Kerbe:

RAW-Fotografie ist bei der Sportfotografie für redaktionelle Zwecke undenkbar. Der Workflow bei der Verarbeitung von RAW-Dateien verzögert die Bearbeitung massiv.. Eine konkurrenzfähige Bearbeitungszeit bei der Bearbeitung am Spielfeldrand eines Fußball-Bundesligaspiels gerät damit zeitlich außer Reichweite. Weiterhin bläst das RAW-Format für diesen Verwendungsfall den Speicherplatz nur unnötig auf. Die aus jpg-Dateien erzielbare Qualität reicht auch für größere Druckformate wie z.B. eine Doppelseite im Inneren der Sport-Bild vollkommen aus.

Ich verwende das RAW-Format in diesem Bereich aussschließlich für Fotos bei denen es auf höchste Bildqualität ankommt. Dies ist aber in 99,99% der journalistischen Fotografie gar nicht erforderlich. Die Bildbearbeitungsmöglichkeiten reichen in diesen Fällen mit Weißabgleich, Farbkorrekturen, Tonwertkorrektur und Konvertierung in ein komprimiertes JPG (2-3MB/Bild) vollkommen aus.

In anderen Bereichen wie Natur, Portrait, Hochzeit, usw. nehme ich selbstverständlich immer das RAW-Format.

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Canon EOS 1D X, EOS 5DsR, Canon EF 16-35mm f:2,8 L USM II, Canon EF 24-70mm f/2.8 L II IS USM; Canon EF 85mm f:1,2 L USM II, Canon EF 70-200mm f:2,8 L IS USM, Canon EF 400mm f:2.8 L IS USM
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Anmeldungsdatum: 11.09.2005
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Der Speicherplatz dürfte wohl eher das geringste Problem sein, Bei der heutigen Größe der Speicherkarten, habe ich damit überhaupt kein Problem.

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Grüße aus dem Ruhrpott, Dortmund, jojo / Jürgen
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