Mit diesen beiden Objektiven kannst du deine ersten Erfahrungen machen und feststellen, welche Art von Bildern dir gefällt. Mir geht es beispielsweise so, dass ich keine Weitwinkelfotos hinbekomme, weil mir dann immer zuviel auf dem Bild ist. Ich fotografiere fast ausschließlich mit Brennweiten zwischen 50 und 200 mm. Die beiden von dir genannten Objektive sind qualitativ eher am unteren Ende der Skala angesiedelt. Eine Festbrennweite eröffnet dir qualitativ (aus optischer Sicht!) gute Möglichkeiten zu relativ günstigem Preis. Ein EF 50 mm f/1.4 kostet ca. 300 Euro, damit hast du deutlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten aufgrund der großen Anfangsblende. Bei Blende 1.4 würde ich es nicht unbedingt einsetzen, aber ab Blende 2 geht damit eine ganze Menge. Die Bildqualität ist auf jeden Fall deutlich besser als bei deinem 18-55. Und wenn es etwas mehr Brennweite sein soll, dann empfehle ich das EF 100 mm f/2.0. Das kostet ca. 450 Euro, für die Qualität gilt das gleiche wie beim EF 50 mm.

Bevor du aber überhaupt über ein neues Objektiv nachdenkst, solltest du die Grundbegriffe der Fotografie und der Bildgestaltung kennen. Das ist etwas, was du nicht innerhalb von 14 Tagen draufhast. Man kann viel Geld ausgeben, gerade für Objektive, auch für anderes spezielles Zubehör, aber deine Bilder werden davon nicht besser. Die technische Bildqualität ist nicht das Problem, die Gestaltung macht erst ein Bild zu einem guten und interessanten Bild. Gute Fotos sieht man sich nicht nur einmal an, sie fesseln den Betrachter geradezu. Wenn ich innerhalb eines Jahres ein solches Bild hinbekomme, dann bin ich glücklich. Es ist einfach, auf den Auslöser zu drücken, das hat aber mit Fotografie nix zu tun.

Es gibt ein Buch, "Die große Fotoschule" von Andreas Feininger, da steht drin, wie es geht. Leider ist das Buch schon recht alt, es wird eine Menge über Filme und sowas geredet, aber trotzdem empfehle ich dieses Buch. Es genügt natürlich nicht, das Buch nur zu lesen. Mit der Digitaltechnik ist es ja sehr leicht, einfach mal alles auszuprobieren, man sieht die Resultate sofort. Zur Beurteilung kannst du deine Bilder hier ins Forum stellen, die meisten hier geben gern konstruktive Kritik ab und geben auch Tipps zur Verbesserung. Es wird aber kaum jemand schreiben, dass du besser mit einem teuren L-Objektiv fotografiert hättest, denn die Objektive machen keine Bilder. Die macht der Fotograf ganz allein. Das geht nur mit Übung und Erfahrung, Fehler machen und sich dann immer mehr verbessern. Ein paar Tage dauert das schon

Lange Rede, kurzer Sinn: Warte, bevor du viel Geld für ein neues Objektiv ausgibst. Mach Fotos mit deiner vorhandenen Ausrüstung und spar noch ein Jahr. dann weißt du, was du brauchst, oder du hörst auf, weil es dir keinen Spaß mehr macht, auch das ist ja möglich. Alle, die dir hier geantwortet haben, wissen das, was ich geschrieben habe, aus eigener teurer Erfahrung.

Wolfgang

+1 > "Die große Fotoschule" von Andreas Feininger

Das Buch bekam ich als Jugendlicher geschenkt - und das ist noch auf dem Dachboden - ich sollte das noch einmal herunterholen
und nach Jahren erneut lesen - es geht sehr auf die wirklich wichtigen Aspekte ein, die ich als Jugendlicher nicht ganz so
wichtig sah ( aber es mehrmals las ) .

Und wie Wolfgang schon schrieb Grundstock vorhanden, weiter bringt dich ein Objektiv was aufgrund der Blende mehr Kreativität
ermöglicht, und das sind Festbrennweiten die auch nicht teuer sein müssen:

50mm 1.4 - 1.8 II - 1.8 STM oder 85mm 1.8 bzw. Wolfgangs Empfehlung 100mm 2.0 .

Und du wirst zuerst Ausschuss produzieren weil die offenen Blenden jeden Focusfehler zeigen, und nicht immer ist Offenblende sinnvoll .
Evt. auf guten manuelle Focusmöglichkeit achten ( Objektiv )

Gruß Bernd

Also, ich kann aus dem Ausgangsbeitrag des TO nicht herauslesen, dass er der Suche nach einem Objektiv ist, welches ihn bezüglich Bildgestaltung, BQ, etc weiterhilft.
Sondern es kam klar zum Ausdruck, dass ein "Immerdrauf" gesucht wird!

Zu einem Immerdrauf kann man jetzt natürlich verschiedene Meinungen haben, aber ich gehe irgendwie schon davon aus, dass der TO weiß, was man mit dem vorhandenen 18-55 sowie dem 70-300 anfangen kann und jetzt ein Objektiv für den Universaleinsatz gesucht wird.

Wenn die BQ weitgehend passen soll, sehe ich jedenfalls auch keine Alternative zu den beiden genannten Objektiven, der häufiger genutzte Brennweitenbereich (entweder mehr WW- oder mehr Telebedarf) sollte hier den Ausschlag geben. Dass man keine FB-Qualität erwarten kann, braucht wohl keine weitere Erklärung.

Es bringt irgendwie wenig, wenn man auf die Frage, ob denn das 15-85 oder das 18-135 das bessere Immerdrauf sei, im Gegenzug Festbrennweiten und ein Lehrbuch empfohlen werden. Es ist ja wahrlich nicht so, dass die beiden vorgeschlagenen Linsen der Gurkenfraktion zuzuordnen sind.

epp4

Hallo Heiko,

ich habe mir vor einem Jahr das 18-135 gekauft ( gibt es übrigens für unter 400,-€) und bin damit sehr zufrieden.

Gruß Thomas

Ich glaube Ihr überfordert den Heiko hier etwas.
Ohne ein Kommentar seinerseits was er denn nun egentlich will macht die Diskussion kaum Sinn.

LG Ingo

Ja, stimmt - übers Ziel hinausgeschossen - im Grunde hat Heiko aber doch erst mal alles war er braucht.

Von daher erst mal photografieren und wenn Probleme auftauchen, dann diese lösen.

Bernd

Naja, auch wenn Heiko erst mit dem Fotografieren angefangen hat, er hat hier eine plausible Frage gestellt und ist immerhin schon bei den auch meiner Meinung nach besten Universalzooms für APS-C gelandet. Sofern es ein bisschen mehr Brennweitenumfang haben soll, als das Standardobjektiv 18-55. Erweiterter Zoombereich bei noch sehr gutem BQ-Potenzial.

Auch wenn die Erfahrungswerte noch nicht hoch sind und man noch nicht weiß, wohin die Reise schlussendlich gehen wird. Aber irgendwie ist es doch z.B. auch für die meisten Festbrennweitenbesitzer mit KB-Cam das Normalste der Welt, auch so etwas wie ein 24-105L im Fundus zu haben, das man bei Bedarf als Universalzoom nutzen kann, wenn einmal nur ein Objektiv dabei sein kann.

epp4