Salut,

ich habe vor einiger Zeit einer Freundin den Gefallen getan und sie bzw. ihren Babybauch fotografiert. Das war für mich eine Premiere! Daher habe ich mich auch wirklich schwer getan! Ich habe ein Stativ benutzt und mit dem Speedlite versucht, für genügend Licht zu sorgen. Leider ist mir das nicht allzu gut gelungen. Und dummerweise bewegt sich das Model ja auch ... Frechheit!!! Ich hatte vor allem auch Probleme mit unerwünschten Schlagschatten.
Vom Motiv her bin ich mit einigen der Fotos wirklich zufrieden, mit der technischen Umsetzung jedoch nicht. Gut, der Protagonistin gefallen die Fotos, und das ist das Wichtigste! Da nun aber schon der nächste Bauch am wachsen ist, will ich mich für das nächste Mal besser vorbereiten!!! ... und hoffe auf eure Hilfe!

Ich habe mir jetzt schon mal das eine oder andere über Lichtgestaltung angelesen, bin mir jedoch noch nicht wirklich im Klarem darüber, mit welchen Mitteln ich diese Theorie in die Praxis umsetzen kann. Reicht z. B. mein Speedlite in Kombination mit einem Diffusor und Reflektoren aus? Ist die Anschaffung eines externen Blitzkabels empfehlenswert, damit ich das Licht nicht nur frontal, sondern auch von jeglicher Richtung auf das Motiv richten kann? Welche Länge bietet sich dann an? Oder bedarf es doch gleich mehrerer Blitze mit Schirmen und oder Boxen etc.?

Wer hat schon mal ein Shooting dieser Art gemacht? Mich würde es brennend interessieren, was und wie ihr alles eingesetzt habt! Gibt es auch einfache Alternativen zum Profi-Equipment?

Anbei auch noch zwei Fotos der Serie, die mir generell sehr gut gefallen. Was sagt ihr dazu?

LG Claudia

comp_20131114-IMG_4773.jpg
Beschreibung:
Dateigröße:	340.82 KB
Angeschaut:	3303 mal

EXIF Information  Details
Kamera-Hersteller	Canon	Kamera-Modell	Canon EOS 6D
ISO-Wert	400	Brennweite	51mm
Belichtungszeit	1/8 seconds	Blende (F-Zahl)	f/6.3

comp_20131114-IMG_4690.jpg
Beschreibung:
Dateigröße:	369.35 KB
Angeschaut:	3303 mal

EXIF Information  Details
Kamera-Hersteller	Canon	Kamera-Modell	Canon EOS 6D
ISO-Wert	400	Brennweite	35mm
Belichtungszeit	1/4 seconds	Blende (F-Zahl)	f/6.3

Hallo Claudia, grundsätzlich gilt für die Beleuchtung: Je größer die Lichtquelle (Format, nicht Helligkeit!), desto weicher wird der Lichteindruck. Ein normaler Blitz ist sehr klein, daher kommen harte Schatten. Allerdings passen die Schatten auf deinem Foto gut, es würde ohne Schatten unnatürlich wirken. Entfesseltes Blitzen bringt dir natürlich viel mehr Möglichkeiten, daher ist ein Blitzkabel oder ein Funkauslöser eine Bereicherung. Eine Softbox oder ein Schirm vergrößern die Lichtquelle, damit bekommst du weicheres Licht und weniger harte Schatten. Das alles kostet nicht die Welt, so dass du dir preisgünstig verbesserte Möglichkeiten schaffen kannst. Wenn du dann professionell einsteigen willst, kannst du immer noch teurere Anlagen in Betracht ziehen.

Wolfgang

Auch wenn man eventuell ein paar Euro spart, würde ich mir kein Blitz-Synchronkabel kaufen. Zu unflexibel und wenn man sich unvorsichtig bewegt, schmeisst man damit den Blitz (der idealerweise "entfesselt" auf einem preiswerten Stativ angebracht ist) um.

Statt dessen lieber einen gerne auch preiswerten Funkauslöser. Die gibt es als manuelle Varianten mittlerweile sehr sehr günstig (guck mal z.B. bei Amazon nach Yongnuo), möchte man ETTL einsetzen sind sie etwas teurer, aber auch nicht unbezahlbar.
Zusätzlich ist wie geschrieben ein preiswertes Stativ für den Blitz praktisch. Die Dinger kriegt man inklusive Schirmneiger auch recht günstig (20-30 Euro). Und dann braucht man nur noch z.B. einen Durchlicht- oder Reflexschirm und man ist bei einer Investition von deutlich unter 200 Euro (Funkauslöser, Lampenstativ, Schirmneiger, Durchlicht oder Reflexschirm) für die nächsten paar Babybäuche und das eine oder andere schöne Portrait zwischendurch gerüstet.

Etwas professioneller, aber immer noch bezahlbar kann man es dann so durchführen, wie Alexander Heinrichs in diesem Youtube Video: Fashion Aufnahmen mit Aufsteckblitzen. Die junge Dame die ihm als Motiv dient, hat allerdings alles andere als einen Babybauch .

Achja: Wenn du Blitzlichtfotografie betreibst, brauchst du in aller Regel kein Stativ für die Kamera. Jedenfalls nicht, wenn der Blitz die Hauptlichtquelle ist und du nicht mehrfach nacheinander 100%tig die gleiche Perspektive und Bildausschnitt benötigst. Die Abbrennzeiten der Aufsteckblitze sind so kurz, dass man sich schon richtig Mühe geben müsste um Bilder zu verwackeln.
Fotografier aus der Hand. Dann bist du deutlich schneller beim Wechseln der Perspektive.

Hallo,

danke für die Antworten. Leider spannt mich im Moment die Suche nach einem neuen Zuhause mehr ein als gedacht und eigentlich auch gewollt! Daher meine verspätete Antwort.

Endlich habe ich den Kopf mal halbwegs frei und habe mich ein wenig mit der Thematik Entfesselt Blitzen auseinander setzen können. Die Überlegung, direkt auf Funk zurückzugreifen, erscheint mir als sinnvoll. Ich hatte bei der Kabelvariante sowieso als darauf herumgedacht, welche Länge denn wohl am besten wäre und ob zu kurze oder zu lange wie auch zu straffe oder zu schlaffe Kabel nicht vielleicht zu Unfällen führen könnten.

Nun bin ich auf den Hähnel Combi TF gestoßen, der hier im Shop ja auch angeboten wird. Es gibt viele Rezessionen, in denen die fehlende On/Off-Funktion bemängelt wird. Vor allem beim Sender soll sich der Batteriewechsel zudem auch als sehr schwierig darstellen. Und da man den nicht ausschalten kann, ist ein Wechsel wohl sehr oft vonnöten! Hat jemand von euch Erfahrungen bezüglich dieser Problematik? Gibt es Alternativen (anderer Hersteller)?

@ ammu: Den Zusammenhang zwischen Abbrennzeit und (nicht)verwackelten Bilder muss ich mir noch einmal klar machen. Der Blitz war für mich bis jetzt einfach nur Heller-Macher! Danke für die Erleuchtung!

LG

Wir haben beim Stammtisch erfolgreich mit bis zu vier Yongnuo 622c herumexperimentiert.
Inzwischen habe ich auch zwei davon, bin aber über das erfolgreiche Testen noch nicht hinaus.

Gruß martin

Hallo Martin,

danke für den Tipp. Wie auf Produktbildern zu sehen ist, verfügen die Yongnuo YN-622C über einen On/Off-Schalter. Das ist schon mal gut! Und bei der Stromversorgung braucht es keine Knopfzellen! Das ist auch gut!
Aber handelt es sich auch um einen Fernauslöser für Kamera und Blitz? Die beiden im Lieferumfang enthaltenen Geräte sind identisch - handelt es sich um Sender und Empfänger in einem? Ich frage, weil es bei der Hähnel-Kombi einen Sender und einen Empfänger gibt!

LG

Die Geräte sind identisch und können sowohl als Sender wie auch als Empfänger genutzt werden.
Allerdings nur zwischen Kamera und Blitz(en).

Wenn du außerdem was zum Fernauslösen der Kamera willst, brauchst du noch was anderes, zB zwei Yongnuo 603c.
Das kann ev nützlich sein, wenn die Kamera auf dem Stativ steht und du sie, auf einem Stuhl stehend, mit dem Blitz am ausgestreckten Arm, auslösen willst


Gruß martin

Alles klar.

Zum Ausprobieren sollte dann doch eigentlich auch erst einmal die preiswertere Yongnuo 603/C1-Variante ausreichen. Mit dem Set ist eine Kamera- und Blitzfunkfernauslösung möglich.

Ein Frage hätte ich dann aber noch: Eine Übertragung des TTL-Signals erfolgt nicht. Ich denke, bei inszenierten Motiven - ich meine damit solche, die weder weglaufen können noch auf einmal vorbei sind - sollte es kein großes Problem darstellen, die Einstellungen am Blitz selbst vorzunehmen. Oder gibt es da noch einen anderen Aspekt zu berücksichtigen??? Mir fällt da jetzt auf Anhieb nämlich nichts mehr ein!

LG
Claudia

Doch, es gibt tatsächlich noch einen Aspekt, der 603c hat nämlich keine mechanische Verriegelung.
Dh man muss aufpassen, dass einem die Sache, also der Blitz samt Auslöser nicht aus dem Aufsteckschuh rutscht.
Ansonsten reicht das für gelegentliche Anwendungen sicher.

Gruß martin