Wie einige von euch wissen,
verbinde ich mein Hobby mit dem Urlaub zu einem sinnvollen Zweck.
Jedes Jahr produziert meine Firma dann zu Weihnachten eine limitierte Auflage an Bildkalendern mit Motiven aus der Provence/Cote A Zur für ausgesuchte Kunden.

In den ersten 2 Jahren hatte ich immer über 1000 Motiv-Bilder mitgebracht, die dann gesichtet, bewertet und nach 2 Wochen in 12 ausgesuchten Exemplaren endeten. Die privaten Biler kommen natürlich vorher aus der Sammlung raus.
Im Laufe der Zeit wurden es trotz 2ter Kamera immer weniger Motiv-Bilder, trotzdem ist das Material ausreichend gewesen.
Letztes Jahr hatte ich nur 400 Bilder in 3 Wochen angefertigt und war dann zu Hause etwas erschrocken, ob da was vernünftiges dabei ist.
Es war dann doch mehr als genug, um ein Fotobuch zu füllen.

Wie ist das bei euch, entwickelt ihr euch auch nach und nach wieder zu Analogen Gewohnheiten mit Film, wo jedes Foto sitzen muss?
Ich habe inzwischen auch keinen Streß mehr, diese oder jene Szene mit Dauerfeuer abzulichten.
Man guckt, entscheidet sich schon vor dem Kameraanlegen für den Ausschnitt, dreht am Zoom und löst aus, fertig.
In der Regel halte ich dann das zweite Auge auf und kann dann schnell noch optimieren.
Bei den Programmen nutze ich nur noch den AV und den M Modus, wobei es inzwischen mehr zu M tendiert. Ich muss dann zwar mehr einstellen, aber wenn man die Kamera auswendig kennt, stört das nicht.
Mehr Probleme habe ich nur, wenn man sich an eine neue Kamera gewöhnen muss.

Mein Fazit für mich selber ist:
Nicht so oft das Modell wechseln, ich nutze die 20D neben der 40D noch sehr oft.
Ein neueres Gehäuse hat für mich im Moment noch viel Zeit, auch wenn die Features verlockend sind.
Wichtiger waren mir die Linsen, 2,8 reißt mehr als 16.000er Empfindlichkeit.

Wie oben angedeutet, gibt es hier noch mehr, die in sachen Bildausschuss einen deutlichen Rückgang verspüren. Ich sach mal so, wo mindestens jede 2te Auslösung sitzt?

Das wäre mal interessant zu diskutieren.

Schönen Sonntag noch, und wenn ich gerade nach draussen sehe, einen schönen Herbstanfang.

Gruß Peter

Bei Landschafts oder Detailaufnahmen kann ich viele deiner Feststellungen bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen. Man kriegt irgendwann mal den (Sucher-)Blick für einen halbwegs gelungenen Bildaufbau. Das ist aber fast unabhängig vom Kameramodell. Auch mit Kameras die ich nicht gut kenne, mache ich Bilder, die zumindest mir selbst gut gefallen. Als bekennender Pixelpeeper allerdings ziehe ich meine Kameras den deinen deutlich vor .

Kann man aber das Verhalten des Motivs nicht beeinflussen (aus mir unklaren Gründen nehmen die Vögelchen, die ich immer noch gern fotografiere, keine Regieanweisungen entgegen), ist der Serienbildmodus gefragt. Und dann kommen schon mal schnell ein paarhundert Bilder am Tag zusammen.

Ebenfalls gegen den von dir festgestellten Trend zu weniger Fotos spricht dieses sehr sehenswerte Video eines Vortrags von Scott Kelby: Klick mich. Eine seiner Kernaussagen (Work the scene!) sehr frei übersetzt: Machst du von einem Motiv 23 Aufnahmen aus unterschiedlichen Perspektiven mit unterschiedlichen Kameraeinstellungen, erhöht das die Chance auf ein wirklich gutes Bild dabei gegenüber einem "Single Shot" gewaltig.

Nicht ganz verstehe ich deine Vorliebe für den M-Modus. Den nutze ich eigentlich nur (da aber fast ausschließlich) beim Fotografieren mit Blitz(en). Beim Fotografieren ohne Blitz sind meine Kameras definitiv schneller darin, eine passende Belichtungszeit (AV) bzw. Blende (TV) einzustellen als ich dies manuell kann. Gefällt mir das Ergebnis der Automatik nicht, habe ich mittels Belichtungskorrektur auch in diesen Modi die Möglichkeit korrigierend einzugreifen.

Was ist über die Jahre gelernt habe ist eher:
- Fotografiere schöne Menschen oder Dinge, wenn du schöne Fotos haben willst. 99,999999% aller Betrachter finden, ganz unabhängig von der technischen Qualität des Bildes, ein Foto von einem wunderschönen Model "besser" als das der dicken Tante Erna beim Spaghetti essen.
- Wenn gerade keine schönen Motive greifbar sind, fotografiere weniger schöne und bearbeite sie so lange, bis sie zumindest interessant aussehen.
- Fotografiere AUF GAR KEINEN FALL die dicke Tante Erna beim Spaghetti essen.

Mit anderen Worten: Der Anteil rein dokumentarischer Aufnahmen geht bei mir in der letzten Zeit gegen Null. Ich fotografiere nicht mehr auf Familienfesten, Firmenpartys, Umzügen des Schützenvereins Pusemuckel oder bei ähnlichen Gelegenheiten. Die resultierenden Fotos will in aller Regel nun wirklich niemand sehen (am allerwenigsten normalerweise die Fotografierten) und wenn doch, dann meist nur um sich über die dusseligen Gesichtsausdrücke der jeweils anderen lustig zu machen...

Hallo
Die Tendenz, insgesamt weniger Foto zu machen, kann ich bei mir nicht erkennen, allerdings mache ich wohl inzwischen weniger kalendertaugliche, typische Ruhrgebietsfotos.
In den vergangenen Jahren habe ich immer einen Kalender mit jahreszeitlich passenden Bildern aus dem jeweils vergangenen Jahr zusammenbekommen.
Das wird dieses Jahr wohl nichts mehr.
Daher mein Entschluss, diesmal ein Kalender im Hochformat und die Fotos, die in den letzten Jahren aus Formatgründen rausgeflogen sind, aufbrauchen.

Gruß martin

Die gleiche Frage hatte ich mir vor einigen Wochen gestellt.
Wieder mal einen entspannten Fotoausflug geplant und eigentlich recht wenig ausgelöst. Noch auf der Heimfahrt war ich etwas enttäuscht. Am PC aber später mußte ich kaum Aufnahmen löschen und war mit meiner "Ausbeute" recht zufrieden

Wenn ich dann nun meine ganzen Bilder archiviere, lösche, sortiere blablabla dann fällt mir eines wirklich auf :
Es wurden immer weniger und dennoch (in meinen Augen) eine wesentlich bessere Qualität.

Unbewußt wäge ich nun ab ob sich das Bild für mich lohnt. Anfangs wollte ich jedes Motiv einfach mitnehmen und war dann hinterher doch irgendwie leicht enttäuscht.
Heute sehe ich das alles etwas entspannter und viel bewußter

Darum kriege ich bei schlechtem Wetter nicht gleich Depressionen sonder versuche aus der Not eine Tugend zu machen und ab und an tut sich etwas unerwartet spannendes auf und ich drück dann natürlich meinen Auslöser