In der Panoramafotografie wird fälschlicherweise das
Zentrum der Eintrittspupille, welches man für jede Kamera/Objektivkombination ermitteln muss, für den Nodalpunkt gehalten.
Kennt man die Lage der Eintrittspupille, so kann man Panoramabilder aus Teilbildern erstellen, ohne das Geisterbilder auftreten, die beim Zusammensetzen durch entsprechende Software entstehen können.
Hält man einen Bleistift hoch & parallel zu einer weit entfernten Wand/Lichtmast/usw. - bewegt dann den Kopf mal leicht nach links oder rechts (wahlweise kann man auch mal das linke & dann das rechte Auge schließen) so kann man beobachten, das sich der Bleistift scheinbar bewegt und seine realtive Lage verändert.
Vor dem Hintergrund scheint der Bleistift hin und her zu springen.
Drehte man die Kamera auf einem Stativ (ohne entsprechende Korrektur) so würde das Gleiche bei den Einzelaufnahmen für ein Panorama geschehen. Die Software würde zum Beispiel zwei Bleistifte wiedergeben, wo nur einer ist!
Dazu muss man wissen, dass ein stimmiges Panoramabild nur entstehen kann, wenn sich die Einzelbilder zu 20-30% überlappen. Diese Überlappungen sollten größtmöglichste Übereinstimmung aufweisen, tun sie das nicht, kann man das im Endergebnis deutlich erkennen (Schöbe man beide Bilder oben übereinander, kämen entweder die Häuser zur Deckung, der Bleistift jedoch nicht - oder umgekehrt).
Also - um den geeigneten Drehpunkt für die Kamera/Objektivkombination zu finden, muss man experimentieren (es gibt auch Angaben zu bestimmten Kombinationen im Internet zu finden). Die meisten Anleitungen die ich dazu gefunden habe, setzen voraus, das man einen mehr oder weniger teuren „Nodalpunkt“-Adapter besitzt. Ich habe einen Weg gefunden, der ohne auskommt.
Man braucht dazu:
beschichtete Spanplatte (13mm)*
1 Stück 30 x 30 cm
1 Stück 30 x 25 cm
dann 3 Leisten beschichtetes MDF (6mm)*
5 x 30 cm
ein paar Schrauben*
eine Rändelschraube**
ausgedrucktes Maßband (hab ich mit CorelDraw erstellt)
doppelseitiges Klebband (Folie)
*Maße & Stärken der jeweiligen Kamera/Objektivkombination anpassen (siehe auch weiter unten) - auch
für den Fall, das sich der Stativanschluss der Kamera sich nicht in der Mitte des Objektivs befindet, muss
diese Konstruktion modifiziert werden!
**auch andere zöllige "Fotoschrauben" supergünstig bei www.astro-shop.de
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und dann kommt das dabei heraus:
Die Aussparungen vorne & hinten mussten sein, um das Canon EF 16-35mm/ 2,8/ L II USM sowie die Rändelschraube
kontaktlos aufnehmen zu können.
Achtung - beim Bohren des Rändelmutteraufnahmeschlitzes darauf achten,
dass das Gewinde (bei meiner Schraube) nicht durchgängig ist. Durchmesser unten ohne Gewinde 4,2mm, das Gewinde
oben 6,35mm! Ich habe 2 Löcher gebohrt - das kleinere ist dann später der Nullpunkt (Kameragehäuse), das andere größere
zum Durchstecken der Rändelschraube. *Die Höhe der "Nichtgewindesäule" bestimmt die Dicke der MDF-Leisten!
Der hier oben im Bild zu sehende Drehpunkt entspricht dem Stativanschluss der Kamera. Jetzt aber sitzt die Kamera
dort, wo die zöllige Rändelmutter steckt (in diesem Fall 129mm vom Drehpunkt entfernt - das Objektiv zeigt zum Drehpunkt)
[Kann leider kein Foto
mit Kamera liefern, da ich nur eine habe].
Den gesuchten Punkt, bei dem sich nichts mehr relativ zueinander bewegt, findet man nun indem man die mittlere
Leiste (mit der Kamera) nach vorn oder nach hinten schiebt und schwenkt - solange, bis man ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt.
Hier sind drei Bilder zum Vergleich die deutlich zeigen, das sich nichts mehr bewegt, obwohl die Kamera geschwenkt wurde!
Kamera
Canon EOS 30D
Objektiv
Canon EF 16-35mm/ 2,8/ L II USM
ermittelte Strecke bei 16mm Brennweite
Stativgewinde Kamera - Zentrum der Eintrittspupille = 129 mm
Meine Lösung hat den Vorteil billig und sehr genau zu sein. Mit wenig Aufwand ist schnell ermittelt,
was mit fertigen Nodalpunktadaptern mühselig eingestellt werden muss. Auch braucht man hier die
Haltefähigkeit & Qualtität der einzelnen Elemente (Stativ, Kugelkopf oder andere, usw.) nicht zu berücksichtigen.
Aber das wirklich Entscheidende ist - ich ermittele & habe die Werte
bevor ich mir einen Nodalpunktadapter
zusammen zimmere - auch wird es einfacher, weil der Selbstbauadapter nicht variabel sein muss!
Da ich diesen Beitrag ursprünglich für ein weniger fachkundiges Forum verfasst habe, bitte ich gütigst über
die "Belehrungen" hinweg zu sehen - jedoch den aufgezeigten Lösungsweg zu würdigen. Bin einfach zu faul
alles neu zu schreiben *zwinker