Phottix Hero:
100 Meter-Liveview

 

Liveview oder Sucherblick lassen sich per Funk kabellos bis zu 100 Meter von der Kamera betrachten. Diese Photokina-Sensation bietet der Phottix Hero für Canon DSLR incl. Soundübertragung und komfortabler Fernbedienung.

Der Phottix stellt die technologische Spitze eines Trends dar, der Fernauslöser per Funk, schwenkbare Winkelsucher und durch separate Displays die Anwendungsbereiche der anspruchsvollen Fotografie erweitert. Scheue oder gefährliche Naturmotive, Hintertorperspektiven beim Sport, für Überkopf-Aufnahmen oder Fotos aus Bodennähe: mit einem mobilem Monitor lassen sich solche Aufgaben leichter lösen.

Handelsübliche Geräte wie das Zigview S2 Live oder das Phottix Hector ermöglichen eine Kamerafernbedienung und Monitorkontrolle über eine Kabelverbindung. Mit seinem neuen Modell Hero ist Phottix jetzt einen Schritt weiter gegangen. Das Gerät überträgt Daten und Funktionen der Kamera ohne Kabel. Nach Angaben des Herstellers bis zu einer Entfernung von 100 Metern. In einem Praxistest konnten wir diese Angaben überprüfen und bestätigen. Berücksichtigen muss man jedoch, dass Wände, Gebäude oder andere Hindernisse zwischen Sender und Empfänger die Reichweite mehr oder weniger stark einschränken können.

 

Funktionen

Der Phottix Hero besteht im Wesentlichen aus eben diesen beiden Teilen: einem wechselseitigen Sender und Empfänger. Der so genannte Transmitter wird mithilfe eines Adapters auf den Sucher der Kamera aufgesteckt. Im Lieferumfang enthalten sind Adapter für fünf verschiedene Kameratypen (Canon und Nikon DSLR). Die zwischen Streichholz- und Zigarettenschachtelgröße angesiedelte Box ist einsatzbereit, sobald sie per Kabel mit der Fernauslösebuchse der Kamera verbunden wird. Eine kleine Kamera im Sender filmt den Sucher und reicht das Bild via Funk an das 2,4"-Display des Receivers, das der Photograf in der Hand hält.

Die Bildqualität reicht fast an die des Live View-Monitors der Kamera heran. Das Display informiert auch über Blende und Verschlusszeit. Der große zentrale Auslöseknopf des Handgerätes reagiert fast so sensibel wie ein Kameraauslöser. Leichtes Andrücken aktiviert den Autofokus. Leuchtdioden zeigen an, ob korrekt scharf gestellt ist. Bei vollständigem Durchdrücken löst die Kamera aus. Vielleicht wäre eine winzige Auslöseverzögerung im Labor messbar. Spürbar ist sie nicht. Ein weiterer Taster reguliert die Helligkeit des Displays. Von Nutzen sein kann auch der eingebaute Selbstauslöser. Zum Beispiel, wenn der Fotograf selbst mit auf das Bild will und vorher den Receiver aus dem Bild verschwinden lassen möchte. Wenn man den Selbstauslöser drei Sekunden lang gedrückt hält, lässt sich damit auch der Monitor abstellen, um Energie zu sparen.

Audio 

In der Praxis als sinnvoll erweisen kann sich auch die Audiofunktion, mit deren Hilfe Geräusche im Umfeld der Kamera übertragen werden. Beispielsweise dann, wenn man die Kamera auf dem Stativ stehen hat, um Tiere in der freien Natur zu fotografieren. Deren Annäherung wird dem Fotografen dann bereits akustisch signalisiert, bevor das Tier vor dem  Objektiv auftaucht. Möchte man den Lautsprecher im Gerät nicht verwenden, so kann man die mitgelieferten Kopfhörer nutzen.

Suchercrop 

Einschränkungen ergeben sich bei der Sucherbildabnahme im Darstellungswinkel. Der Monitor zeigt hier - je nach Kameratyp -  leichte bzw. deutlichere Abweichungen und beschneidet den Blick (siehe Info rechts). Dabei gilt grundsätzlich: je größer der Sensor, desto stärker die Bildbeschneidung auf dem Bildschirm des Receivers. Individuelle Abweichungen ergeben sich durch unterschiedliche Okularabstand je nach Kameratyp.

Live View

Vermeiden lässt sich der Crop, indem das Bild nicht optisch vom Kameraokular abgenommen, sondern direkt über die Live View-Funktion der Kamera (soweit vorhanden) zugegriffen wird. Dazu wird der Phottix-Sender über ein AV-Kabel mit dem AV-Eingang der Kamera verbunden. Für einige Canon-Modelle passt bereits das im Lieferumfang enthaltene AV-Kabel. Das Display zeigt dann 100 Prozent des Bildes.

 

 

Außer bei der neuen Canon EOS 7D lässt sich im Live View-Modus jedoch der Autofokus am Handgerät nicht aktivieren. Die Schärfe muss bei allen anderen Kameras also vorab fixiert werden. Hinzu kommt, dass der Autofokus im Live View-Modus je nach Kameratyp etwas langsamer arbeitet als über den Sucher. Auch die Audiofunktion entfällt bei Live View.

Flexibel als Winkelsucher

Wer keine großen Entfernungen zwischen Kamera und Fotograf überbrücken möchte, kann aus dem Phottix Hero mithilfe des Traumflieger Connection Kits Pro einen digitalen Winkelsucher oder ein Schwenkdisplay machen. Das Connection Kit Pro wird im Blitzschuh der Kamera frei dreh- und schwenkbar befestigt und durch einen Powerstrip mit dem Hero verbunden.

Energieversorgung

Receiver und Transmitter werden jeweils von einem NB-5 L Li-Ion Akku versorgt. Die Akkus hielten bei unserem Test drei Stunden bevor sie ans Netzgerät zum Laden mussten. Erfreulich: Phottix liefert gleich zwei Netzgeräte für simultanes Laden oder den parallelen Netzbetrieb!

Fazit

Manche mögen es ja für Spielerei halten, noch in 100 Metern Entfernung das Sucherbild der Kamera im Auge behalten und dabei den Auslöser betätigen zu können. Doch es gibt Situationen, wo sich dadurch ganz neue Möglichkeiten ergeben: Die Kamera hinter dem Fußballtor, Fotos von der Safari, hautnah und doch aus sicherer Entfernung oder Luftaufnahmen aus der schwindelnden Höhe eines Kranauslegers. Aber auch da, wo bisher ein Fernauslöser- und Suchersystem mit Kabel gereicht hat, bietet die schnurlose Lösung mehr Komfort und Sicherheit. Für Fotografen, die neue Wege gehen und Grenzen überwinden wollen und dafür eine maximale Flexibilität beim Einsatz ihres Equipments anstreben, ist der Phottix Hero mit Sicherheit eine interessante Lösung. Traumflieger-Wertung: 4,5 von 5 Sternen !

Videodemo Phottix-Hero und Hector

 

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  Leserkommentare:


Derzeit sind hier 50 Kommentare vorhanden:
 

Michael: das ist ja mal was für den technik kranken michael :-)
(04.12.2009, 16:41 Uhr)

Hauptmann: Wann ist Phottix Hero bei dir im Shop
bedarf ist da :)
(04.12.2009, 11:00 Uhr)

peter: ich mache mir keinen kopf..... ich antworte auf deine fragen was ich darüber denke.
sieht eher so aus als machst du dir unnötige gedanken. :)

warum machst du dir so einen kopf darüber was ich von dem gerät halte?
verkaufst du die?

ich habe halt die erfahrung gemacht, das z.b der zigview bei fast allen die ich kenne im schrank vermoddert.
ungefähr 10 leute bei uns im club haben den, aber nach 5 monaten nutzt es schon keiner mehr.

bevor man also 300 euro ausgibt sollte man sich benau überlegen wie oft (ob überhaupt) man das gerät braucht.
(04.12.2009, 12:32 Uhr)

Andreas: @peter
Warum machst Du Dir so einen Kopf wer und warum er das Teil nun braucht oder nicht?
Wer es braucht und haben will holt es sich, wer nicht lässt es bleiben, was ist daran so schlimm?
Manche Leute sind Macro-Fan's, andere finden sowas langweilig, stellt man deswegen Macroobjektive als "Spielerei" hin? Aber nur weil Du es jetzt nicht gut findest, mußt Du es doch nicht gleich schlecht machen bzw. die Leute in Frage stellen die es sich kaufen! Ich brauch es auch nicht für mich, aber ich find das Ding interessant und glaube im Wildlife-Bereich wird es gut ankommen!
(04.12.2009, 00:57 Uhr)

peter: und wieviele fotographieren dann wirklich greifvögel im nest mit dem ding?

natürlich kann ich mir auch einige beispiele denken wo es was nützt. nur denke ich das bei 90% der käufer der "gear faktor" eine größere rolle spielt als der nutzen.

ist zumindest meine erfahrung wenn ich mir das kaufverhalten bei uns im fotoclub anschaue....
(03.12.2009, 23:58 Uhr)

Andreas: @peter
So eine "Spielerei" find ich das nun nicht, es gibt genügend Aufnahmesituationen, wo das durchaus Sinn macht! Nehmen wir das Beispiel der Nestbeobachtung bei scheuen Vögeln (Greifvögel usw.), da kann man die Kamera mit geschickter Tarnung gut platzieren und stört die Tiere nicht durch seine eigene Anwesenheit, hat aber alles im Blick - wo ist das Spielerei?
(03.12.2009, 21:58 Uhr)

peter: kann mich natürlich irren... aber ich denke das richtet sich an nerds.

die meisten die sich das kaufen sind technik verrückte und am ende liegt es 365 tage im jahr in der ecke.

ich denke das die meisten wohl kaum verwendung dafür haben werden.

dafür sind 300 euro eine menge geld.
(03.12.2009, 21:31 Uhr)

Stefan_tf: Der Hero (kabellos) liegt so etwas über 300 Euro. Der Hector (mit Kabel, nur Liveview-Abnahme) um 100 Euro.
(03.12.2009, 18:37 Uhr)

: preis?
(03.12.2009, 18:29 Uhr)

peter: jo.... spielrei.
(03.12.2009, 17:47 Uhr)

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