Gemessen wird die unverzögerte Leistung im grössten RAW-Format bei Anwendung des schnellsten Serienbildmodus. Dazu
fokussieren wir zunächst manuell auf ein durchschnittlich detailliertes Motiv
(Insektenpräparat) bei ISO 1.600 mit kleinster Blendenzahl* (an Canon DSLR mit
dem Canon 180mm/3,5L USM bei f3,5) im Programm AV (Formatierung der
Speicherkarte in der Kamera). Die Zeit für den unverzögerten Burst wird
gestoppt. Notiert wird ausserdem die Anzahl der unverzögerten Aufnahmen.
Anschliessend messen wir die Zeit ab der ersten Verzögerung bis das
Speicher-Indikatorlämpchen an der Kamera erlischt.
Eine zweiter
Untersuchungslauf wird für die unverzögerten Bilder/Sek. durch eine kurze
Messung innerhalb des unverzögerten Serienbildmodus durchgeführt (um
Messungenauigkeiten zu minimieren). Hierfür wird eine Zeit von ca. 1,5 - 2 Sekunden
gestoppt und die in dieser Zeitspanne aufgenommenen RAW-Bilder ausgezählt. Die
Messung erfolgt ausserhalb und - soweit vorhanden - innerhalb der Liveview
(siehe Reihe E + F).
*die
Dateigrösse deckt sich mit den Herstellerangaben zur durchschnittlichen
Dateigrösse für RAW-Dateien lt. Handbuch 1D IV und unserer Testaufname an der 1D Mark IV
Hinweise zur G-Monster CF-Karte
Bei unseren Tests
mit der Photofast G-Monster CF-Karte 16 GB 533x Plus UDMA gab es ein paar
Merkwürdigkeiten:
1. Bei Verwendung
derselben Karte an zwei unterschiedlichen DSLR mit jeweils noch auf der Karte
gespeicherten Bildern konnten die Daten der zweiten Kamera nicht mehr gelesen
werden, die Bilder waren korrupt (erst aufgenommen mit der 7D, dann 1D III,
Bilder der 1D III waren nicht mehr zu retten).
2. In zwei Fällen
konnte der Cardreader die Daten der CF-Karte nicht erkennen, sowohl Win XP als
auch Win 7 forderten zum Formatieren auf. Auch zwei Kameras (5D II und 7D)
erkannten die Karte nicht und verweigerten das Abspeichern. Am nächsten
Tag war das Problem behoben, ohne dass wir eine Erklärung dafür haben (ggf.
haben Temperaturschwankungen eine Rolle gespielt).
3. Obige Probleme
traten nur sehr vereinzelt auf, haben uns das Vertrauen in die Karte jedoch
etwas genommen.
4. Der
Deutschlandvertrieb Maxxxware hat die GMonster Ultra 533x 16 GB und 32 GB aus
seinem Portfolio genommen (Stand 7/2010, angeboten werden aber noch 8G und
64GB-Versionen), wohlmöglich sind Probleme auch in anderen Fällen aufgetreten.
Leserkommentare:
Derzeit sind hier 36 Kommentare vorhanden:
Andre: Mir fehlt die Info zu einer SanDisk 128 GB CF (160MB/s) wäre super gewesen... (15.04.2015, 09:38 Uhr)
Andreas: Hallo Stefan,
vielen Dank für diese sehr ausführliche Testung! Trotzdem bin ich mir immer noch unsicher bezüglich meiner Speicherkartenaufrüstung... Also ich habe eine 5d iii und hätte sowohl gern eine CF Karte die so schnell wie die Kamera ist. Als auch eine SD Karte die der Kamera entspricht, die Daten aber auch zügig aufs Macbook bringt. Zur Zeit nutze ich eine CF Sandisk Extreme 32GB 120MB/s VPG 20 und eine Sandik SDHC Extreme Po 16GB 45MB/s. Ich muss sagen, bislang bin ich hiermit gefühlt nie an irgendwelche Grenzen gestoßen, hab jetzt aber kapiert, dass die CF Karten inzwischen bis 160MB/s und VPG 65 schaffen. Überwiegend nutze ich die Kamera zur Natur- & Tierfotografie und gelegentlich für Naturfilme und berufliche Zwecke filmend (dann aber auch maximale Qualität).
Ich weiß nicht wie viel Schreibgeschwindigkeit und VPG einer CF Karte in meiner Kamera Sinn macht, ich würde halt gerne wissen und verstehen!!!
Verstanden habe ich, dass die SD Karte an sich nicht schneller als 45MB/s sein muss, da meine Kamera scheinbar eh nicht viel über die 20MB/s hinaus kommt. Da muss ich mir einfach nur überlegen wie schnell ich das ganze dann auf dem Laptop haben will.
Über eine Nachhilfe-Antwort würde ich mich freuen!
Gruß
...Andreas (18.01.2015, 08:53 Uhr)
Stefan_tf: @Philip: die Leserate ist doch schon angegeben auf der Speicherkarte, normalerweise lässt sie sich auch realisieren, wenn man am PC eine schnelle SSD und einen passenden Cardreader nutzt. Kameraintern gibt es jedoch meist einen Flaschenhals, den wir hier ermitteln. (09.01.2015, 16:38 Uhr)
Philipp: Was ich bei solchen Tests immer vermisse ist der Hinweis bzw. auch ein Test der Geschwindigkeit beim Übertragen der Fotos auf den PC.
Ich habe gerade deswegen immer die SanDisk Extreme Pro in Benutzung, da kopiere ich mit knapp 90 MB/s und muss nach einer langen Fotosession nicht lange warten.
Ob das für meine Kamera Overkill ist, ist da völlig egal. (09.01.2015, 16:36 Uhr)
Jens: Sehr schön, auch die alten Kameras habt Ihr dabei! Ich habe mir gerade eine 5D Mark I gekauft und weiß nun, dass ich nicht nach 30mb/s Modellen Ausschau halten muss. Danke für den ausführlichen Test! :-) (15.06.2013, 11:23 Uhr)
Sebastian Siede: Vielen Dank für diesen wirklich tollen Test. Ich habe stundenlang danach gesucht, wie schnell die Schreibgeschwindigkeit der 1D MKIV ist und nicht darüber gefunden. Durch diesen Test weiß ich nun welche Speicherkarte ich mir kaufen werde. Vielen Dank dafür!!!
Gruß
Sebastian (03.04.2013, 22:30 Uhr)
DocPille: Gibt es eigentlich einen Geschwindigkeitsunterschied zwischen der SD-Karte Sandisk Extreme 32GB 45MB/s und der SD-Karte Sandisk Extreme Pro 32GB 45MB/s und welche dieser Karten ist für den Einsatz in der 650d empfehlenswert? Und wie sieht es alternativ mit dem Einsatz der getesteten Extreme Pro 16GB 45MB/s? Ist diese den 32 GB Karten vorzuziehen?
Danke vorab für Rückantworten! (03.04.2013, 11:07 Uhr)
Werner Schneider: Transcend (betroffen: 16GB 600x) verlagert anscheinend die Quali-Kontrolle auf den Anwender. Wenn man eine gute erwischt: wunderbar, anscheinend auch auf Dauer; aber es gibt eine reelle Chance, eine schlechte zu erwischen: sporadische Schreibverzögerungen, Abstürze beim Auslesen aus der Kamera (nur durch kurzzeitiges Entfernen des Akkus zu beheben), auch von Datenfehlern und Totalverlusten ist die Rede (vgl. Bewertungen bei Amazon). Man kriegt zwar eine Neue, aber: Ärger.
Mein Rat: sofort testen, und zwar ganz vollschreiben und wieder auslesen. Wenn ok, wird das auch so bleiben. Mir ist das Fehlerhafte erst aufgefallen, als ich die Karte mit der 7D vollgeknipst hatte. Allerdings gab es auch vorher schon gelegentliche Verzögerungen beim Rausschreiben (1-3 Sekunden).
Der höhere Preis bei Sandisk ist also gerechtfertigt. Die Endkontrolle ist besser, die Technik ziemlich dieselbe ... (12.11.2012, 06:10 Uhr)
Thomas: Es wäre jetzt interessant, wie die SDHC-Karten mittels CF-Adapter in den Kameras mit CF-Anschhluss (50D etc.) funktionieren. (04.10.2012, 00:07 Uhr)
RR: Teste auch CF Karten usw...
Wichtig ist auch Scheibzugriff in mSek.!
150x 1 GB 0.2 mSek. !
200x 8 GB 4bis 10 mSek. laut Dr. Hardware !
Beide von Hama !
Oder mal 1000 Dateien a 1 kB kopieren mit Stop-Uhr!
Das RAW-Format bietet gegenüber
JPEG-Aufnahmen zwei wesentliche Vorteile: es ermöglicht feiner
aufgelöste Details und ausgebrannte Lichter oder zu dunkle Bildpartien
können im RAW-Konvertierungsprogramm erheblich besser als im JPEG-Format
rekonstruiert werden.
Nachteile des Rohdatenformats: Es
ist idR 2,5x so speicherintensiv, verbraucht daher nicht nur mehr
Speicherplatz sondern auch mehr AKKU-Power, muss erst noch entwickelt
werden und im Serienbildmodus ist die unverzögerte Erstsequenz reduziert.
Was also tun? Empfehlenswert ist
eine flexible Handhabung. Nutzen Sie bei einmaligen Aufnahmesituationen
das RAW-Format und bei "Allerweltsmotiven" bzw. wiederholbaren Aufnahmen
das JPEG-Format !
Übrigens: Die Kameratests führen wir
auf Traumflieger.de im RAW-Format durch. Tests im JPEG-Format werden u.E.
den Kameras nicht gerecht und taugen nur als ergänzende Information
(testet Ihre bevorzugte Foto-Fachzeitschrift im RAW-Format ?).
Neben dem grossem Bildformat (JPEG-Large
oder RAW) bieten Canon DSLR kleine Formate (z.B. JPEG M oder S) oder
Videoformate mit geringerer Auflösung.
Doch wie werden sie erzeugt ? Oft wird
vermutet, dass Canon Pixel-Binning (to bin = gruppieren) nutzt.
Dabei wird die Ladung mehrerer Pixel zu einer einzigen zusammengefasst.
Dies würde jedoch Probleme beim Demosaiking (Entwicklung der Bildrohdaten)
bereiten, denn jedem Pixel ist ein RGB-Farbfilter (Stichwort
"Bayer-Pattern") vorgelagert, der beim Binning nicht mehr ausdifferenziert
würde.
Genausowenig nutzt Canon eine reduzierte
Sensorfläche für die kleineren Formate, denn hierdurch würden
unterschiedliche Bildwirkungen (z.B. höhere Schärfentiefe) resultieren.
Canon macht u.W. zwar keine konkrete Aussage, höchstwahrscheinlich werden
die kleinen Formate jedoch schlicht durch kamerainterne Rechenvorgänge
erzeugt (Interpolation).
Die Liveview zählt - neben der zunehmend
integrierten Videofunktion - mittlerweile zum Standard bei DSLR. Viele
Fotografen nutzen die Liveview jedoch kaum - und verzichten damit auf
viele Vorteile:
Interessant ist die Liveview vor allem, um
die Schärfe exakt manuell einzustellen. Dafür wird bei Canon DSLR einfach
die 10x-Zoom-Ansicht über die Lupentaste aufgerufen und schon lässt sich
die Schärfe manuell am Objektiv 100%-exakt einstellen. Im Studio kann man
die Liveview z.B. über das Programm EOS-Utility an einem Computer-Monitor
grossformatig darstellen und so die Schärfe noch genauer einstellen.
Hilfreich nicht nur für Astrofotografen oder die Mikroskopie sondern auch,
um z.B. Videoaufnahmen mit Monitor vor der Kamera zu kontrollieren.
weitere Vorteile: vom Sucher
losgelöste Bild- und Ausschnittskontrolle, daher sind ungezwungenere
Aufnahmen möglich, erleichterte Überkopf- oder bodennahe Perspektiven,
sofortige Kontrolle des Bildergebnisses bereits vor der Aufnahme,
Nachtsichtgerät da die Liveview bei Dunkelheit idR mehr anzeigt als durch
den optischen Sucher, 100%-Bildausschnitt (viele Kameras haben einen
beschnittenen Sucher).
Bei aller Freude über die Liveview:
nutzen Sie ergänzend auch weiterhin den optischen Sucher, denn er bietet
den qualitativ bestmöglichen Blick, die Auslöseverzögerung ist geringer
und bei Actionmotiven steht Ihnen ein besserer Autofokus zur Verfügung (Ai-Servo).
Zudem sparen Sie Energie und beugen Bildrauschen vor (in der Liveview kann
bei längerem Gebrauch durch Erwärmung das Bildrauschen deutlich
ansteigen).