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Schon ein Jahr nach der beliebten 40D betritt im September 2008 die überarbeitete EOS 50D die Bühne. Canon hat ihr gegenüber dem Vorgänger rund 5 Megapixel mehr spendiert, steigert ausserdem die Monitorauflösung und bietet höhere ISO-Empfindlichkeitsstufen. Canon folgt mit der EOS 50D offenbar dem Trend zu mehr Megapixeln auf dem Bildsensor und setzt mit den 15,1 Megapixeln einen Auflösungsrekord im APS-C-Format*. Überarbeitet wurde auch der TFT-Kameramonitor, der anstelle der bis dato üblichen 230.000 jetzt rund 920.000 Subpixel bietet und damit klarer ablesbar ist. Dies gilt vor allem auch für die Auflösungsbeurteilung des eingezoomten Bildmaterials. *schon einen Monat später folgt die Canon 5D Mark II mit einem weiteren Rekord (21,1 Megapixel) im Vollformat, der allerdings mittlerweile z.B. von Sony (Alpha 900) und Nikon (D3x) übertroffen wurde. Im APS-C-Format sind mittlerweile 17,9 Megapixel an der Canon 7D und 550D Rekord (Stand August 2010). Der 50D-Body ist in klassentypischer Qualität mit Magnesiumlegierung und Stahlkernummantelung gefertigt. Rückseitig dominiert das komfortable Daumenrad neben dem 3''-Monitor. Praktisch ist auch der schon an Vorgängern vorhandene, joystickartige Multicontroller, mit dem sich z.B. Menüpunkte intuitiv ansteuern lassen. Nützlich ist er auch zur Navigation in der Liveview, um z.B. dort die Belichtungsmessung zu verschieben oder um eingezoomt verschiedene Bilddetails anzusteuern. neue Programme Wesentliche Neuerung ist der funktional erweiterte Printtaster, der jetzt auch die Liveview starten kann. Somit steht die vordem dafür zuständige Set-Taste (Mitte vom Daumenrad) optional für andere Operationen zur Verfügung. Solch eine separate Tastenfunktion gehört seitdem auch an anderen Canon DSLR für den Start der Liveview zum Standard. Am Programmwahlrad ist der neue Creativ Auto-Modus hinzugekommen, der dezente Eingriffe in die Schärfentiefe und Belichtungshelligkeit grafisch und damit einsteigergerecht anbietet. Weichen musste dafür aus Platzgründen ein Customprogramm. Anstelle von drei sind an der 50D nur noch zwei vorhanden. Ambitionierte Anwender könnten das dritte - noch am Vorgänger vorhandene - C-Programm durchaus vermissen (siehe auch unsere Tipps zu den Customprogrammen). Verbessert wurde der vormalige Info-Screen, der sich an der 50D zum Schnelleinstellbildschirm gemausert hat. Am Monitor werden jetzt nicht nur die wichtigsten Parametereinstellungen angezeigt, sondern können durch mittigen Druck auf den Multicontroller aktiviert und direkt geändert werden. Nützlich z.B. bei wenig Umgebungslicht oder wenn der Blick auf die oberen Bedientasten - etwa bei hoch ausgezogenen Stativen - nicht möglich oder unkomfortabel ist. Liveview und Sucher Der Liveview kommt der eingangs erwähnte, höher auflösende 3''-Kameramonitor zu Gute. Eingezoomt sind Details klarer als noch am 40D-Monitor zu erkennen und somit Qualitätsbeurteilungen zur optimalen Bildschärfe leichter durchzuführen.
Der EOS
50D-Sucher
ist zum Vorgänger praktisch identisch. Mit 95%-Abdeckung wird das Sucherbild
etwas beschnitten; auch die Realgrösse ist mit 74% praktisch deckungsgleich zur
40D. Die AF-Feldmarkierungen sitzen an der gleichen Stelle incl. der
Kreismarkierung für die Spotbelichtungsmessung. Spitzlichter werden im 50D-Sucher mit einem noch guten
Bokeh wiedergegeben.
Autofokus Mit neun - auch schon am Vorgänger vorhandenen - Kreuzsensoren ist die 50D gut bestückt und kann an Objektiven bis f5,6 sowohl horizontale als auch vertikale Kontraste zur Scharfstellung nutzen. Der mittige Sensor unterstützt zudem lichtstarke Linsen und arbeitet ab Blendenwerten von f2,8 und darunter mit doppelter Genauigkeit. Klassentypisch können entweder alle AF-Sensoren zur automatischen Scharfstellung oder einzelne herangezogen werden. Geboten werden auch die drei Autofokusbetriebsarten One Shot, Ai-Fokus und Ai-Servo. Letzterer Modus ist für die kontinuierliche Scharfstellung an Bewegtmotiven zuständig. Leistungsmässig wird man hier an der EOS 7D idR besser bedient, darf an der 50D jedoch mit einer Trefferquote rechnen, die - je nach Objektiv, Motivgeschwindigkeit und Kontrastverhältnissen - bis etwa 50% liegt (siehe auch unseren Action-Vergleichstest). Neu ist der kontrastbasierte Live-Autofokus in der Liveview, der vor- und zurückpumpend deutlich langsamer als beim herkömmlichen, phasenbasierten AF-Betrieb arbeitet. Wird die Liveview gestartet, lässt er sich via AF-On-Taste nutzen. Erst seit der 7D und 550D kann hierfür auch der halb durchgedrückte Auslöser verwendet werden (incl. Fernauslöser-Unterstützung). Neu gegenüber dem Vorgänger ist an der 50D zudem die Face-Detection in der Liveview, die automatisch einen AF-Rahmen auf ein Gesicht legen kann - der Fokussiervorgang ist dann jedoch recht gemütlich über das Kontrastverfahren durchzuführen. Schnelleres Fokussieren mit einem lauten Klacken ist in der Liveview - wie schon am Vorgänger - über den sogenannten Quick-AF möglich. Das Livebild wird hierfür kurzzeitig unterbrochen und sogleich wieder aktiviert. Subjektiv kann dieses Verfahren etwas holprig im Workflow wirken. Diese drei AF-Scharfstellverfahren in der Liveview gehören seit der 50D zum Standard an Canon DSLR. Einen kontinuierlich nachführenden Autofokus lässt die 50D in der Liveview genauso vermissen wie etwa den Videobetrieb, der bei Canon erst einen Monat später an der 5D Mark II und nachfolgenden DSLR eingeführt wurde.
Auflösung & Rauschen Um der 50D den satten Megapixelzuwachs (15,1 gegenüber 10,1 zur 40D) zu ermöglichen, wurden die Fotodioden von 5,7 auf 4,7 Mikrometer verkleinert. Dem damit einhergehenden Lichtverlust ist Canon mit einem optimierten Sensordesign begegnet und hat Mikrolinsen-Zwischenräume minimiert. Dennoch ist der Rauschpegel gegenüber dem Vorgänger um rund 10% gestiegen. Gleichzeitig ist aber analog auch die Auflösung entsprechend rund 10% höher. Da der Rauschlevel in den praxisrelevanten Bereichen jedoch noch sehr moderat liegt, sehen wir die gewonnene Auflösung - trotz erhöhten Rauschens - als leichten Vorteil gegenüber der 40D.
RAW, Serienbilder & DRI Seit der 1D III bietet Canon an seinen DSLR und somit auch an der 50D (Ausnahme EOS 1000D) RAW-Dateien in 14 Bit-Auflösung. Damit können Überstrahlungen oder zu dunkle Bildpartien noch eine Idee besser korrigiert werden als etwa im vormaligen 12-Bit-Format (z.B. EOS 30D). Die Dynamik liegt an der 50D bei ISO 100 bei klassentypischen 10,55 Blendenstufen, die auch am Vorgänger geboten werden (siehe auch unseren Mitglieder-Report "die besten RAW-Dateien"). Mehr Dynamik lässt sich über (HDR/DRI-)Bildverrechnungen erzielen, die an der 50D über eine dreistufige Belichtungsreihe (+-2 EV mit +-2 Spreizabstand) unterstützt werden. Schwierig wird es bei Bewegtmotiven oder Belichtungsreihen aus der Hand, da voneinander abweichende Einzelbilder generell Fusionsprobleme bereiten. Allerdings ist die recht hohe Serienbildgeschwindigkeit von - lt. Herstellerangabe - 6,3 Bildern/Sek. an der 50D tendenziell eine willkommene Hilfe gegen solche Frame-Verschiebungen. Unterstützt wird der 50D-Anwender durch kurze Belichtungszeiten, die sich durch die ISO-Wertsteigerung von vormals 3.200 auf 12.800 erreichen lassen. Tatsächlich konnten wir im Schnitt 6,5 Bilder/Sek. bei 15 unverzögerten RAWs in Folge an der 50D ermitteln. Unterstützt werden schnelle UDMA-Mode-6-Speicherkarten mit einer im Test maximalen Transferrate von 67,2 MB/Sekunde. Der Anwender muss an solch schnellen Karten zwischen einer kompletten Sequenz im Idealfall nur 5 Sekunden warten, bis die volle Serienbildleistung wieder bereit steht. Damit ist die Wartezeit an der 50D an schnellen Karten rund dreimal kürzer als an der 40D. Ältere Karten - wie z.B. eine Sandisk Ultra II oder Karten mit 120x-Angabe - brauchen dagegen schon knapp 30 Sekunden (für Details siehe unseren Speicherkarten-Test). Eine Auslöseverzögerung von 75 bzw. in der Liveview von 125 Millisekunden sind zusammengenommen durchschnittliche Werte; ähnliches gilt für Liveview-Dunkelzeit von 1,5 Sek., die an der 40D allerdings um 0,5 Sekunden kürzer ausfällt (Mehr Details in unserem Mitglieder-Report "Auslöseverzögerung und Liveview-Blackout"). Zubehör Die 50D bietet eine recht hohe Zubehörkompatibilität. Allen voran können die vor allem an älteren Canon DSLR etablierten BP 511-Akkus verwendet werden. Ebenfalls ist optional der an Vorgängern verwendbare Batteriegriff BG-E2 nutzbar, um mehr Akkupower vorzuhalten bzw. Erleichterungen bei Hochformataufnahmen zu ermöglichen. Im Lieferumfang enthalten ist ein USB-Kabel, um z.B. Bilddaten an den Computer zu transferieren aber auch um ferngesteuerte Aufnahmen (incl. Liveview-Unterstützung) durchzuführen. Letzteres wird mit der beigefügten, kostenlosen Remotesoftware EOS-Utility ermöglicht. Optional kann auch ein WLAN-Transmitter (WFT-E3) genutzt werden, der kabellosen Datentransfer bietet. Neu gegenüber dem Vorgänger ist eine HDMI-Schnittstelle, die via Playtaste z.B. hochaufgelöste Bilder an externen Displays darstellen kann.
FAZIT Gegenüber dem Vorgänger 40D wirkt die EOS 50D fast wie der heimliche Wolf im Schafspelz. Man kann geteilter Ansicht sein, ob die Auflösungssteigerung um 5 Megapixel besser als mehr Rauschfreiheit bei niedrigerer Auflösung ist. In der Summe erhält der Käufer einen spürbaren Mehrwert z.B. durch das höher auflösende Display, eine verbesserte Unterstützung des Autofokusbetriebes in der Liveview, hohe ISO-Werte etwa für DRI-Belichtungen oder Lowlight-Situationen oder Funktionsverbesserungen durch den Schnelleinstellbildschirm und die Liveview-Taste. Letztlich ist die 50D ein grundsolides Arbeitstier ohne wirkliche Schwächen. Wer sich mehr Features und umfassende Konfigurierbarkeit wünscht, dürfte bei der 7D fündig werden. Videobetrieb zumindest als nette Zugabe findet sich - neben der 7D - auch in einer EOS 500D oder 550D, dort ist man aber langsamer unterwegs und muss auf einen soliden Body und Komfort durch Daumenrad oder Multicontroller verzichten.
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