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Mehr Megapixel, automatische Sensorreinigung und ein aufgebohrter Monitor sind die wesentlichen Verbesserungen, mit denen die 400D den Vorgänger zur Markteinführung im September 2006 übertrumpft. Zwar reicht die Auflösung mit 10,1 Megapixel auch heutzutage noch für viele Anwendungen, die Nachfolger haben jedoch vor allem in Sachen Bedienkomfort die Nase vorn. Durch den grösseren Monitor ist das LC-Display an der 400D und seitdem auch an allen Nachfolgemodellen der dreistelligen Klasse entfallen. An der 300D und 350D gab es - wie auch in den aktuellen höheren Klassen - ergänzend zum Monitor noch eine Flüssigkeitskristallanzeige, die jetzt durch Infoanzeigen am Monitor der 400D ersetzt wurde. Das grundlegende Bedienkonzept hat die 400D von der 350D übernommen: vier Pfeiltasten dienen der Navigation, das Programmwahlrad bietet unverändert Einsteiger- aber auch manuelle Programme. Die Programme werden bei Nachfolgemodellen später ab der 500D um Creativ Auto und einen Moviemodus ergänzt ansonsten aber nicht weiter modifiziert. Belichtungskorrektur, Selbstauslöser, eingebauter Infrarotempfänger für einen kabellosen Fernauslöser sind bei der 400D und auch Nachfolgern Standard. Haptisch wurde an der 400D die Daumenmulde durch einen gummierten Unterleger verbessert, der sich auch bei späteren Modellen findet. Seit der 450D wurde dann die wichtige ISO-Taste direkt und besser erreichbar neben den Auslöser gesetzt; an der 400D ist hier noch die obere Pfeiltaste zuständig. Bedienkonzept Das Menü ist zwar - wie auch an Nachfolgern - in Karteireiter unterteilt wobei alle Haupteinträge auf einen Blick einsehbar sind. Diese Transparenz fehlt aber bei den Individualfunktionen. Ein "MyMenü" ist ebensowenig vorhanden wie die Möglichkeit, die am Monitor im sogenannten Info-Screen dargestellten Werte mit den Pfeiltasten anzusteuern, was Canon dann später als Quick-Control-Screen bezeichnet. Ersteres wird erst an der 450D und beide Funktionen seit der 500D ermöglicht. Wer mit neueren Canon Speedlites fotografiert, dürfte auch die Steuerungsmöglichkeit aus dem Kameramenü vermissen (ab 450D möglich).
Monitor Auch wenn Canon den 400D-Monitor gegenüber dem Vorgänger auf 2,5'' vergrössert und die Auflösung von 118.000 auf 230.000 Subpixel gesteigert hat, so sind Nachfolgemodelle ab der 450D mit 3''-Monitordiagonale (7,62cm) noch anwenderfreundlicher und aber 500D höherauflösend. Sucher und Autofokus Beim Blick durch den Sucher der 400D fällt auf, dass statt der vormaligen 7 AF-Felder zwei Markierungen hinzugekommen sind. Sie decken das Zentrum jetzt besser ab, ragen jedoch seitlich nicht mehr so weit wie an der 350D in den Randbereich hinein. Eine Kreismarkierung für die selektive Messung fehlt, sie wird am Nachfolgemodell mit der dann verfügbaren Spotmessung erst später eingeführt. Der Sucher weist mit einer Realgrösse von 62% keine Veränderung gegenüber der 350D auf, er wird am Nachfolger etwas grösser (67%) und dann um eine ISO-Wertanzeige in der grünen LED-Konsole ergänzt werden. Der Beschnittfaktor des 400D-Suchers von 95% bleibt auch später Klassenstandard. Spitzlichter werden im Bokeh der 400D klassentypisch etwas zerfasert. Lichtstarke Objektive von <=f2,8 unterstützt das zentrale Autofokusfeld seit der 400D mit doppelter Genauigkeit, ansonsten werden wie gewohnt die drei Methoden One Shot, Ai-Fokus und Ai-Servo geboten, die für unbewegte, gemischte oder voll bewegte Motive geeignet sind. Alternative Methoden wie seit der 450D durch kontrastbasierten Autofokus in der Liveview sind noch Zukunftsmusik, denn die 400D verfügt über keine Liveview.
Bildqualität und ISO-Rauschen Die Auflösung der 400D kann auch heute noch überzeugen, zwar sind 10,1 Megapixel mittlerweile an Nachfolgern übertroffen aber z.B. auch in der Profiklasse an einer garnichtmal so sehr betagten 1D Mark III auch von Berufsfotografen genutzt. Das relativ gute Auflösungsergebnis von durchschnittlich 1.626 Linien (ISO 100 - 1600) verdankt die 400D den mit 5,7µm vergleichsweise grossen Bildpixeln, die daher gegen Abblendunschärfen unempfindlicher sind als die Nachfolgemodelle mit kleineren Dioden. Die Blende f16 wird erst von einer 550D in der Auflösung übertroffen, EOS 500D/450D liegen hier trotz höherer nomineller Auflösung unterhalb der 400D-Auflösung.
Serienbilder Mit von uns gemessenen 3,1 Bildern/Sek. ist die 400D zwar keine ausgewiesene Actionkamera aber schon etwas schneller als der Vorgänger. Später wird die 500D und 550D die Frequenz etwas auf 3,5 - 3,7 B/Sek. steigern. Aber die Reihe ist an der 400D mit unverzögerten 10 RAW-Bildern in Folge auch von Nachfolgern unerreicht. Ist der Speicherpuffer gefüllt, muss der 400D-Fotograf wenigstens 14 Sekunden warten, bis die volle Leistungsfähigkeit wieder hergestellt wird. Das schafft der Nachfolger an schnellen Karten bereits in 5 Sekunden. Letztere lohnen sich an der 400D daher nicht, denn selbst an einer gemütlichen Sandisk II 4GB schaufelt sie 5,8 MB/Sek während eine Extreme Pro 16GB mit nominellen 90MB/Sek. an der 400D auch nur 6,4 MB/Sek. schafft (weitere Infos hier). Belichtung Im wesentlichen bietet die 400D zur Belichtungsmessung und -anpassung noch immer aktuelle Features. Die mittlere Belichtungsstufe lässt sich mit der AV-Taste bei gleichzeitigem Dreh am Hauptwahlrad um +-2 EV anpassen, gemessen wird mittels einer 35-Felder-Matrix und ergänzender Gewichtung des aktiven Autofokusfeldes. Daneben findet sich die mittenbetonte und Selektivmessung. Die erst später eingeführte Spotmessung dürfte für die meisten Anwendungen verzichtbar sein. U.a. für DRI/HDR-Aufnahmen bietet die 400D eine automatische Belichtungsreihe (3stufig mit bis zu 2EV Spreizabstand). Spätere Modelle bieten dann noch High-ISO-Rauschunterdrückung, automatische Belichtungsoptimierung und Vignettierungskorrekturen. Diese Möglichkeiten sind aber hauptsächlich für Aufnahmen im JPEG-Format nützlich, nutzt der Anwender das RAW-Format, stehen auch der 400D diese Möglichkeiten in gängigen Rohdatenkonvertern bereit. Auch in der erweiterten 63 Felder umfassenden Messung und iFCL-Technologie sehen wir an einer 550D nach unserem derzeitigen Kenntnisstand keine wesentlichen Vorteile gegenüber der 400D. Die später eingeführte Tonwertpriorität lässt sich bei Nutzung des Rohdatenformat nachträglich idR besser in einem Rohdatenkonverter durch Anhebung der Tiefen und Abmilderung der Spitzlichter nachstellen. Allerdings sind diese kamerinternen Bildoptimierungen eine gewisse Hilfe, um schon vor Ort die Bildwirkung am Kameramonitor besser abzuschätzen. Davon abgesehen fotografiert nicht jeder im Rohdatenformat und erhält dann eine simple Bildoptimierung für das JPEG-Format. Interessant wird die mit der 550D eingeführte Belichtungsstufenkorrektur von +-5 EV, um sich manches mal den Weg ins etwas mühsame Programm M zu ersparen. Und der Komfort mit der Liveview verbundenen Live-Belichtungsmessung fehlt der 400D noch. Den Dynamikumfang der 400D haben wir mit 10,6 Blendenstufen ermittelt. Damit liegt er im oberen Bereich von Canons dreistelliger DSLR-Klasse (siehe auch unseren Mitglieder-Report "die besten RAW-Dateien"). Zubehör Wie bei Canon DSLR üblich werden Kameragurt, Akku (NB-2LH, reicht für ca. 500 Aufnahmen), Ladestation und ein umfangreiches Softwarepaket mit Bildbrowser, Rohdatenkonverter, Panoramastitch-Programm und Utility-Software u.a. zur rechnergestützen Fernaufnahme mittels beiliegendem USB-Kabel mitgeliefert. Wer die 400D mit einem Batteriegriff (z.B. BG-E3 von Canon oder Drittanbietern) aufrüstet, verbessert regelmässig die Haptik und kann komfortablere Portraitaufnahmen durchführen.
Fazit:
Natürlich ist der Komfort nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit; zu nennen ist eine nicht vorhandene Liveview (natürlich auch kein Video), vermissen könnte man auch das spätestens seit der 500D höher auflösende und grössere Display, die einsteigerfreundlichen, kamerainternen Bildoptimierungen und seit der 500D höhere ISO-Werte können einem ggf. ebenfalls fehlen. Mit der 400D lässt sich aber trotzdem noch immer auf hohem Niveau fotografieren.
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