Nach Canons grossem Markterfolg mit der 20D folgt turnusgemäss nach 1,5 Jahren im Mai 2006 der Nachfolger. Allzuviel scheint sich auf den ersten Blick aber nicht getan zu haben, immerhin bietet die 30D einen grösseren Monitor, mehr Serienbilder und  Detailverbesserungen wie Spotmessung und RGB-Histogramm.

Die Sensorauflösung ist mit nominellen 8,2 Megapixel gleich geblieben. Im Vergleich zu aktuellen zweistelligen Canon DSLR fehlen mittlerweile Liveview, ein noch höher auflösender Monitor und eine höhere Pixelzahl des CMOS-Bildsensors.

Gegenüber dem Vorgänger fällt am Gehäuse der grössere Monitor auf. Ein Direkt-Druck-Taster ist hinzugekommen, anonsten sind die Tasten an der 30D genauso wie an der 20D angeordnet. Joystick und Daumenrad finden sich an typischer Position; selbst am Programmwahlrad sind die Symbole identisch und nicht erweitert worden wie später an der 40D und 50D (drei bzw. zwei Customprogramme).

Monitor & Sucher

Der 30D-Monitor löst mit 230.000 Subpixeln und 2,5''-Grösse fast doppelt so hoch wie am Vorgängermodell auf, ist mittlerweile jedoch an Nachfolgemodellen vor allem ab der 50D hinsichtlich der Auflösung und Grösse aufgebohrt. Dennoch liegt das Display der 30D noch immer auf einem praxistauglichen Niveau, wohingegen die 20D entspanntes Ablesen und die Menübedienung aufgrund des mikrigen 1,8''-Monitors unkomfortabel macht. Spitzlichter werden im 30D-Sucher mit einem noch guten Bokeh wiedergegeben.

Der 30D-Sucher ist gegenüber der 20D etwas angewachsen (Realgrösse von 74 zu 70%), er zeigt jetzt anstelle der vormaligen Selektivkreismarkierung aber die neu eingeführte 3,5%-Spotmessung auf der Mattscheibe an. Seit dem Nachfolger 40D ist jedoch im Sucher auf der LED-Konsole u.a. der interessante ISO-Wert permanent eingeblendet und die verfügbaren Serienbilder werden zweistellig angezeigt.

Menübedienung

Das Menü ist an der 30D - seinerzeit typisch - noch ohne Karteireiter ausgestattet und wird komplett durchgecrollt. Seit der 40D ist hingegen in der zweistelligen Klasse die Karteireiteraufteilung verfügbar, die etwas mehr Ordnung aber nicht unbedingt einen schnelleren Zugriff bietet. Vorteile einer detaillierten Menüsegmentierung werden aber an Nachfolgemodellen seit der 40D beispielsweise in den Individualfunktionen deutlich, denn hier werden einzelne Optionen übersichtlicher aufgeschlüsselt und sind auf einen Blick einsehbar. Noch fehlt der 30D auch ein Mymenü, das einen schnellen Zugriff auf sechs der wichtigsten Menüpunkte erst seit dem Nachfolger ermöglicht.

Bildqualität

Mit 8,2 Megapixel kann man sicherlich auch heutzutage noch grössere Ausgabeformate bedienen, Standard sind mittlerweile aber mindestens 12 Megapixel und mehr. Besonders bei Ausschnittsverwertungen kommt man an der 30D an die Grenzen, die auch noch an der 40D mit 10,1 Megapixel schnell erreicht werden. 15 und 18 Megapixel bieten 50D und 7D, zwar steigt auch das Bildrauschen an und Beugungsunschärfen setzen aufgrund kleiner Pixel schneller als an der 30D ein, unterm Strich bleibt aber insgesamt eine höhere Abbildungsqualität. Gegenüber der 20D zeigt die 30D messtechnisch keine signifikanten Abweichungen.


Die Auflösung liegt bei einem Maximum von 1.642 (f8) und durchschnittlich 1.480 Linien (f4-f22) insgesamt nur im unteren Mittelfeld, eine 40D erreicht im Schnitt mit 1.719 rund 16% und die 50D mit 1.890 Linien eine um 27% gesteigerte Auflösung. Das Bildrauschen erzeugt von ISO 100 - 1.600 im Schnitt eine 29kb grosse Datei (Graukarte) und liegt damit auf dem Niveau der 40D. Erst eine 50D und 7D verursachen 31 bzw. 35kb grosse Dateien und damit schon erkennbar höheres Bildrauschen.

[Informationen zum Testverfahren]

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Serienbilder & Empfindlichkeit

Mit 5 Bildern/Sek. kann die 30D noch durchaus als actiontauglich durchgehen. Damit ist sie schneller als derzeit jede andere dreistellige Canon DSLR, erreicht aber nicht die Werte der mit rund 6,5 Bildern/Sek. flotteren Nachfolger wie die 40D bzw. 50D. Noch schneller ist die 7D mit 8 Bildern/Sekunde. Gegenüber der 20D verdoppelt die 30D die unverzögerten RAWs lt. unserer Messung von im Schnitt 5,5 auf 10 Bilder. Die aktuelleren Canon-Modelle im Segment schaffen meist um die 17 unverzögerte RAWs und bieten seit der 50D Unterstützung von UDMA-Mode-6 Speicherkarten. Damit sinkt die Wartezeit von wenigstens 16 (30D) auf 5 - 6 Sekunden (50D/7D) ab, bis die volle Kapazität wieder zur Verfügung steht (mehr Details hier).

Der ISO-Wertebereich wird - wie an der 20D - von ISO 100 bis 3.200 angeboten. Erst die 50D bzw. 7D bietet einen Endwert von 12.800, der zwar stärker rauscht aber immerhin optional für schnell bewegte Motive, DRI-Verrechnungen aus der Hand etc. den Spielraum erweitert. Einen Singvogel bei Tage im Fluge scharf zu erwischen, kann z.B. Belichtungszeiten von 1/2.000 Sek. und darunter erforderlich machen und selbst an sehr lichtstarken Teleobjektiven ISO 6.400 bei bedecktem Himmel einfordern. Eine Option, die an der 30D daher nicht zur Verfügung steht.

Den Dynamikumfang der 30D haben wir mit 10,45 Blendenstufen ermittelt. Damit liegt er noch auf einem typischen Niveau von Canons zweistelliger DSLR-Klasse (siehe auch unseren Mitglieder-Report "die besten RAW-Dateien").

Sonstiges

Bildstile, automatische Rauschreduktion (JPEG) und ISO-Zwischenwertstufen sind an der 30D hinzugekommen und seitdem Klassenstandard bei Canon DSLR. Erfreulich ist die Kompatibilität des im Lieferumfang enthaltenen BP 511A-Akkus (ca. 1.100 Bilder an der 30D) zum Vorgänger und bis zur 50D. Dieselbe gilt auch für den optionalen Batteriegriff BG-E2. Wer eine 7D für ein Upgrade von einer 30D in Erwägung zieht, verliert leider diese Zubehör-Kompatibilität, was auch für den optionalen WLAN-Transmitter gilt.



Fazit:


Wer zwei- bis dreihundert Euro in eine gebrauchte EOS 30D investiert, wird mit ihr sicherlich auch heutzutage noch sehr gut bedient. Die Haptik mit Daumenrad und Multicontroller aber auch die höhere Serienbildgeschwindigkeit gegenüber der dreistelligen Klasse ist schlichtweg überzeugender.

Auch die Bildqualität kann sich noch immer sehen lassen; wer allerdings den letzten Kick an Auflösung benötigt, wird erst bei aktuelleren Geräten fündig. Eine 40D kann mit automatischer Sensorreinigung, Customprogrammen, Liveview und etwas mehr Megapixeln aber auch mehr Kreuzsensoren glänzen, während die 50D noch deutlicher mit 15,1 Megapixeln und einem besser auflösenden Monitor überzeugt.

Der Sprung auf eine 7D incl. Videofunktion wäre zwar finanziell deutlich spürbar aber auch in der Praxis mit vielen Neuerungen, einer besseren Servoleistung bei Actionmotiven und Komfort (benutzerdefinierte Funktionstasten, Schnelleinstellbildschirm) gesegnet.


Technische Daten

Markteinf.:

Preis:

kaufen bei:

Sensor:

 

Serienbilder:

Bildformat:

Monitor:

Autofokus:

ISO-Bereich:

Belichtung:

Gehäuse:

März 2006

UVP 1.400 EUR

Amazon | Preissuchm. | Ebay

8,2 Megapixel (CMOS, APS-C)

22,5 x 15,0mm | 6,4 µm Pixel

5 Bilder/Sek. (11 / 30 unverz. RAW / JPEG)

3.504 x 2.336 Pixel

2,5-Zoll mit 230.000 (Sub-) Pixel

1 Kreuzsensor + 8 Hilfssensoren

ISO 100 bis 3.200

30 bis 1/8000 Sek./ Korr. +-2 EV

782 gr. inkl. | 14 x 10 x 7cm | Magnesium

weitere Ausstattung:
  • Gehäuse aus Magnesiumlegierung
  • Spotbelichtungsmessung (3,5%)
  • Zweites LCD auf der Gehäuseoberseite
  • Akku: BP-511A
  • Sucher: 95%, 0,95fach, 20mm, Realgrösse 74%

 

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Beispielbilder

Original-RAW (8,1 MB, für Mitglieder)

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