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Die EOS 1Ds Mark III wurde im Nov. 2007 eingeführt und bietet eine Auflösung von rund 21 Megapixel. Liveview und einen Serienbildmodus mit 5 Bilder/Sek. sind weitere Ausstattungsmerkmale. Selbstredend bietet sie einen robusten und mit Hochformatauslöser ausgestatteten Body. Ausstattungmässig bietet die 1Ds III praktisch die gleichen Features wie die Version ohne s (1D Mark III), nur dass sie höher auflöst und auf der anderen Seite eine geringere Serienbildleistung aufweist. Das Gehäuse ist auf dem für die 1D-Klasse gewohnt hohen Niveau mit Staub- und Spritzwasserschutz und dem robusten Magnesiumgehäuse. Neu gegenüber der Version II ist ein Multicontroller zur vereinfachten Bedienung. Überarbeitet wurde auch das Menü, dass die Hauptmenüpunkte sauber in Karteireitern unterteilt und auch ein MyMenü bietet. Letzteres ermöglicht den Schnellzugriff auf sechs individuell belegbare Menüeinträge und ist seit der 1D Mark III Standard bei Canon DSLR. Der 3''-Monitor bietet eine Auflösung von 230.000 Subpixel und ist mittlerweile nicht mehr auf dem letzten Stand der Technik; aber noch ausreichend, um Bilddetails mit akzeptabler Genauigkeit optional auch eingezoomt zu beurteilen. Die 1Ds III bietet den grössten Sucher der Canon DSLR mit einer Abdeckung von 100% und einer geteilten LED-Konsole, die Informationen u.a. zur Belichtungsstufe, Blende, Akkuladung und auch der gewählten Belichtungsmessmethode anzeigt. Der Sucher der 1Ds III gibt im Vergleich zu den unteren Klassen im Bokeh Spitzlichter sehr homogen wieder. Autofokus Die automatische Scharfstellung wird durch 19 Kreuzsensoren unterstützt, die eine Empfindlichkeit von <=f4 aufweisen. Oberhalb von f4 arbeiten sie im horizontal erkennenden Zeilenbetrieb. Das zentrale AF-Feld erkennt darüberhinaus bis f8 horizontale Kontraste und kann somit auch bei Telekonvertereinsatz noch aushelfen; man braucht dann allerdings sehr gute Kontraste und der Scharfstellvorgang ist aufgrund der geringen Lichtstärke sehr gemütlich. Neben den 19 Kreuzsensoren sind 26 Hilfsensoren verbaut, die bei automatischer Messfeldwahl die Scharfstellung unterstützen aber nicht separat anwählbar sind. Konstante Fokusprobleme (Front- bzw. Backfokus) können für bis zu 20 Objektive bzw. Objektiv-Telekonverterkombinationen mittels hinterlegter Presetwertanpassung ausgeglichen werden. Nützlich, falls das Objektiv regelmässig nicht in der Schärfenebene fokussiert und eine Kalibrierung durch den Canon-Service zu aufwändig erscheint. Autofokus in der Liveview wird nicht unterstützt; diese Möglichkeit wurde erst später eingeführt und wird z.B. an der 1D Mark IV (relativ langsam im Kontrastverfahren) auch in der 1D-Klasse geboten. Empfindlichkeit ISO-Werte werden von 50 bis 3.200 angeboten. Der niedrige 50'er Wert ist für extrem rauscharme Bilder aber auch für längere Belichtungszeiten bei Tageslicht interessant. Er reduziert jedoch die Dynamik um eine Blendenstufe und wird offenbar durch kamerainterne Rechenprozesse erzeugt (Überbelichtung und kamerainterne Rücknahme der Überbelichtung). Der Endwert von ISO 3.200 dürfte für die meisten Anwendungen bei weniger Licht ausreichen, kann jedoch für speziellere Einsätze schon zu niedrig sein. Beispiele wären Bewegtmotive, die mit kurzer Belichtungszeit bei ungünstigen Lichtverhältnissen in der Bewegung eingefroren werden sollen oder aus der Hand ausgelöste DRI-Belichtungsreihen, für die ISO 3.200 als Endwert ggf. keine ausreichend kurze Zeitwerte ermöglicht.
Dynamik und Auslöseverzögerung Den Dynamikumfang der 1Ds III haben wir mit 10,8 Blendenstufen ermittelt. Damit liegt er etwas oberhalb der zweistelligen Canon DSLR bzw. einer EOS 7D und vergleichbar zur 5D Mark II (siehe auch unseren Mitglieder-Report "die besten RAW-Dateien"). Die Auslöseverzögerung ausserhalb der Liveview liegt mit 60 Millisekunden auf einem Topniveau, bei Anwendung der Liveview sind 150 Millisekunden allerdings relativ lahm (Mehr Details in unserem Mitglieder-Report "Auslöseverzögerung und Liveview-Blackout"). Auflösung Erwartungsgemäss erreicht die 1Ds III mit ihren 21,1 Megapixel eine sehr hohe Auflösung, zudem hält sich das ISO-Rauschen in Grenzen und steigt recht moderat in den höheren Empfindlichkeitsstufen an. Wer die Liveview zwecks Schärfenkontrolle einsetzen möchte sollte sie jedoch vor dem Auslösen idR beenden, denn es fehlt der 1D-Klasse bislang ein elektronischer Verschluss. Der mechanische Verschluss erzeugt bei Nutzung der Liveview hingegen rechts harte Erschütterungen und beschränkt den Nutzen zumindest in kritischen Zeitfenstern (mehr Details hier).
Serienbilder Die 1Ds III ist tendenziell eher für Studiofotografien konzipiert, bietet jedoch mit 5 Bildern/Sek. eine recht hohe Serienbildleistung, die wir auch in der Praxis mit maximal 11 unverzögerten RAW-Bildern verifizieren konnten. Die Transferrate liegt bei Karten mit wenigstens nominal 30 MB/Sek. bei rund 25 MByte/Sek. (Sandisk IV 8GB 45 MB/Sek.), UDMA-Karten (Mode 6) werden jedoch nicht unterstützt. Mit letzteren sind Transferraten von bis zu 77 MB/Sek. möglich (z.B. an der 5D II, 1D IV, 7D). Sonstiges Im Lieferumfang ist der Akku LP-E4 enthalten, mit dem rund 1.800 Aufnahmen machbar sind (23 Grad ohne Liveview). Enthalten ist ebenfalls das Netzgerät ACK-E4, ein Stativgurt nebst Akku-Ladegerät. Für die Verbindung zum Rechner ist ein 5-Meter USB-Kabel (Ferritkern-Entstörung) enthalten, mit dem iVm der kostenlosen Software EOS Utlitity Remoteaufnahmen incl. am Rechner darstellbarer Liveview ermöglicht werden. Kabelloser Bilddatentransfer wird mit dem optionalen Wireless-Transmitter bei allerdings relativ geringer Transfergeschwindigkeit (max. 54 MBit/Sek.) geboten. Mittlerweile Standard aber am Vorgänger 1Ds II noch nicht vorhanden sind die Spitzlicher abmildernde Tonwertpriorität, die automatische Sensorreinigung und 14-Bit-Auflösung von RAW-Dateien (vormals 12-Bit).
Auch wenn die 1Ds III mittlerweile nicht mehr die allerneueste Ausstattung aufweist (z.B. ist die Monitorauflösung mittlerweile überholt), so bietet sie nach wie vor eine sehr hohe Auflösung und vergleichsweise niedriges ISO-Rauschen. Die Liveview ermöglicht Bildkontrollen bzw. Aufnahmen von Überkopf- oder bodennahen Motiven und auch die Serienbildgeschwindigkeit ist angesichts der 21 Megapixel mit 5 Bildern/Sek. als flott zu bezeichnen. Mit den genannten Schwächen des elektromechanischen Verschlusses bei der Liveview gibt es innerhalb der 1D-Klasse leider keine Ausnahme. Das Problem tritt bei einer 5D Mark II nicht auf, die zudem auch Videoaufzeichnungen unterstützt. Dennoch ist die 1Ds III die robustere Kamera mit Staub- und Spritzwasserschutz, einem langlebigerem Verschluss und umfangreicheren Konfigurationsmöglichkeiten. Aufgrund einer sehr guten Gesamtwertung erhält die 1Ds III unseren Kauftipp - ob die Anschaffung im Budget liegt, ist eine andere Frage. Wer die Priorität auf eine höchstmögliche Auflösung bei besserer Liveview-Unterstützung und Zugriff auf die flotten Customprogramme legt, findet ggf. bei der 5D II eine Alternative.
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