Die Canon EOS 7D
im Vergleich zur 50D, 5D Mark II, 1D Mark III




ein Report von
Stefan Gross - Oktober 2009

 

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    Fazit

klarer Testsieg

Ein Vergleich von drei unterschiedlichen Sensorformaten ist wie ein Spagat auf unebenem Untergrund - möglich aber unbequem. Zudem spielt noch der Videomodus hinein, der nicht jedem Fotografen wichtig ist. Da jedoch die Frage nach einer Positionierung der neuen EOS 7D konkret im Raum steht, hat unser Report die so unterschiedlichen Geschwister zusammengeführt. Nachfolgend unsere Einschätzung:

Für spezialisierte Mode-, Landschafts- oder Architekturfotografen wird das Gewicht wohl hauptsächlich auf sehr hochaufgelösten, möglichst rauschfreien Bildern liegen. Reporter und Allwetter-Sportfotografen brauchen keine allzu hohe Pixelzahl, sondern eher eine robuste Kamera, die Bewegtmotive zuverlässig verfolgen kann. Für erstgenannte Gruppe dürfte daher der Spezialist EOS 5D Mark II oder  - im letzteren Fall - die 1D Mark III bzw. der Nachfolger am interessantesten sein.

Weniger spezialisierte Fotografen mit vielseitiger Motivwahl werden die EOS 7D bevorzugen. Mit ihr lassen sich Actionszenen genauso wie hochaufgelöste Landschaftsaufnahmen oder Portraits verwirklichen. Insbesondere die verbesserte Bedienung aber auch Goodies wie Wasserwaage oder die Option zum kabellosen Blitzen machen die 7D im Anwendungsmix besonders attraktiv. Und genau diese Vielseitigkeit liegt auch unserer Beurteilung zu Grunde, daher ist die EOS 7D klarer Testsieger geworden.

Die EOS 50D ist zwar auch vielseitig und flott, ihr fehlt jedoch ein Videomodus und höhere ISO-Werte sind deutlich stärker verrauscht. Klagen auf hohem Niveau nennt man das und doch ist es an der 7D einfacher, in der Liveview mit dem Kontrast-Autofokus scharfzustellen, eine hochdynamische Belichtungsreihe durchzuführen oder etwa durch einen Zaun hindurch via Spot-AF zu fokussieren.

Canon hat mit der EOS 7D einen überraschend praxisgerechten Mix an Foto- und Videofunktionen verwirklicht. Der Body fasst sich hochwertig an, die kleinen Pixel rauschen besonders in hohen ISO-Werten nicht übermässig stark und mit rund 18 Megapixel bietet sie auch effektiv eine höhere Auflösung als die EOS 50D. Der eigentliche Clou ist jedoch die verbesserte Bedienung mit den vielfältig konfigurierbaren Tasten und dem angenehmen Liveview-Video-Umschalter. Zudem erleichtert die 3D-Wasserwaage eine exakte Ausrichtung und via integriertem Transmitter steht kabellosen Experimenten mit einem slavefähigen Kompaktblitzgerät nichts mehr im Wege.

Actionfotografen werden den schnellen Serienbildmodus mit knapp 8 Bildern/Sek. schätzen und sich über eine vergleichsweise hohe Ausbeute an vernünftig fokussierten Bildergebnissen freuen. Der vielfältig konfigurierbare Videomodus mit hochwertiger Tonaufzeichnung wird zwar einen Camcorder nicht komplett ersetzen aber durch das geringe Bildrauschen und kinoähnliche Freistellungseffekte - ähnlich wie an der 5D Mark II - viele Liebhaber finden. Gegenüber der 5D II ist die Bedienung sogar noch etwas vereinfacht.

Der umfassend konfigurierbare und reichhaltig ausgestattete Autofokusbetrieb mit Spot-Autofokus und Zonenabdeckung hilft in speziellen Aufgabenstellungen, zudem erleichtert der 100%-Sucher die exakte Bildkomposition auch ausserhalb der Liveview. Ein Schwenk-Monitor und nachgeführter Autofokus im Videobetrieb hätte der 7D gut zu Gesicht gestanden aber auch so bietet sie viele Innovationen und weckt den Spieltrieb und Entdeckergeist.

wichtiger Hinweis: wir haben im Rahmen des neuen Traumflieger-Kameravergleichs eine Neubewertung der EOS 7D vorgenommen, die aktuelle Wertung finden Sie hier !
 

 

Die EOS 50D deckt mit rund 15 Megapixel, grossem und hochauflösendem 3''-Monitor, flotten 6,3 Bildern pro Sekunde bei hoher Bildqualität die Anforderungen vieler Fotografen ausgezeichnet ab. Auch wenn Canon der 7D noch etwas mehr Leistung unter der Haube spendiert hat und einen Videomodus bietet, wird der fotografierende 50D-Anwender im Schnitt sicherlich ebenfalls jede Menge vorzeigbares produzieren.

Im Detail sind zwar höhere ISO-Werte ab ISO 3.200 etwas rauschanfällig, ein 100%-Sucher fehlt  ebenso wie eine Wasserwaage oder der Blitztransmitter aber letztgenannte Extras kann man z.B. durch externes Zubehör ergänzen.

Wir sehen die EOS 50D ohne weiteres in der gehobenen 80%-Kategorie, bewerten jedoch aktuelle Neuerungen der EOS 7D und die toppen die 50D doch um einige Prozentpunkte.

Angesichts des vergleichsweise niedrigen Anschaffungspreises erhält der 50D-Käufer jedoch das beste Preisleistungsverhältnis unseres Testquartetts, daher geht das Prädikat "Preisleistungsieger" an die EOS 50D !

wichtiger Hinweis: wir haben im Rahmen des neuen Traumflieger-Kameravergleichs eine Neubewertung der EOS 50D vorgenommen, die aktuelle Wertung finden Sie hier !
 

 

Mit dem kleinbildkonformen Vollformatsensor bietet die EOS 5D Mark II bei sehr hoher Auflösung und niedrigem Rauschen die ingesamt beste Abbildungsleistung im Testfeld. Verbesserte Freistellungseffekte z.B. für Portraits oder der unbeschnittene Einsatz von Fischaugenobjektiven etwa für 360-Grad-Panoramen sind ebenfalls Vorteile des grossen Bildsensors. 

Warum also "nur" 82 Prozentpunkte ? Eben weil die 5D Mark II eher für ruhende Motive geeignet ist und einige 7D-Extras fehlen. Die umständliche Umschaltung von der Live-View in den Videomodus kann nerven, internes Blitzlicht fehlt und Bewegtmotive sind nicht ihre Stärke. Besonders letzteres drückt in unserer Wertung die 5DII-Quote, da die 7D auch im Autofokusbereich deutlich mehr zu bieten hat.

Videofilmer und Fotografen überschaubarer Anwendungsgebiete mit Präferenz für unbewegtere Motive werden sich nicht daran stören und nach wie vor auf die 5D Mark II setzen. Die Bildqualität wird derzeit auch nicht von der mehr als doppelt so teuren 1Ds Mark III geschlagen !

wichtiger Hinweis: wir haben im Rahmen des neuen Traumflieger-Kameravergleichs eine Neubewertung der EOS 5D Mark II vorgenommen, die aktuelle Wertung finden Sie hier !
 

 

Auch wenn der Nachfolger der 1D Mark III schon in den Startlöchern steht, so die kann die Mark 3 trotz der vergleichsweise geringen Pixelzahl noch immer überzeugen. Die grossen Bildpixel ergeben die rauschärmsten Aufnahmen und bei 100%-Ansicht wirken die 10-Megapixel-Bilder am detailliertesten.

Im Reportage-, Sport- und Actionbereich ist die Mark 3 noch immer den Kontrahenten mit der besten Trefferquote des Testfeldes überlegen und wenn es einmal zu tröpfeln anfangen sollte, dann kann sich der 1D-Fotograf auf den besseren Wetterschutz eher verlassen.

Die Liveview ist jedoch nur eingeschränkt nutzbar. Zum einen fehlt ihr hier der kontrastbasierte Autofokusbetrieb, der sich an der 7D sogar über den halb durchgedrückten Auslöser aktivieren lässt. Und der Verschluss beendet die Liveview beim Auslösen so vibrationsreich, dass Erschütterungen im Tele- oder Makrobereich Verwacklungsunschärfen erzeugen können. Schnellere UDMA-fähige CF-Karten werden nicht unterstützt und einen Videomodus bietet erst der Nachfolger. Ein HDMI-Ausgang fehlt ebenso wie die äusserst nützlichen Customprogramme oder der höher auflösende Monitor der Geschwister.

Die Nachteile werden professionelle Anwender jedoch kaum davon abhalten, weiterhin auf das robuste Arbeitstier mit integriertem Hochformatauslöser zu setzen und ggf. ein Schnäppchen zu machen, wenn die Mark IV den Preis der Mark 3 nach unten drückt und günstige Gebrauchtangebote auftauchen.

wichtiger Hinweis: wir haben im Rahmen des neuen Traumflieger-Kameravergleichs eine Neubewertung der EOS 1D Mark III vorgenommen, die aktuelle Wertung finden Sie hier !
 

 

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    Leser-Feedback

 

  Leserkommentare:


Derzeit sind hier 116 Kommentare vorhanden:
 

jhille: Da ich noch nirgens etwas brauchbares gefunden habe, hab ich folgende frage: Wirkt zum einen die Rauschunterdrückung und zum anderen die automatische belichtungskorrektur auch bei RAW-Aufnahmen oder nur bei jpeg's? Für die Antwort danke ich im voraus.
(20.01.2010, 14:07 Uhr)

Martin: @Holger: Euere schreibt man klein.
(16.01.2010, 15:18 Uhr)

Helge: @Martin:

"Das kinotypische 35mm Format hat ca die grösse vom 1.6 Crop Sensor der 7D."

Ich möchte wiedersprechen: der klassische 35mm Film der Fotografie wurde vom 35mm Kinofilm abgeleitet! Wenn Du aus einer 35mm Kinofilmrolle ein Stück ausschneidest hälst Du ein 35mm KB Negativ in den Händen. D.h. nur FF-Kameras entsprechen dem klassischen Film, was das Format angeht. (FF=KB=35mm=Filmrolle) ;-)
(09.01.2010, 13:49 Uhr)

7DK: Ingo: dass Filme bei 25 Frames ruckeln, ist schlichtweg Unsinn. Ob 25 oder 30 Frames ist vom Seh-Feeling her völlig egal.
Ruckeln hat höchstens etwas mit der Belichtungszeit zu tun. Wenn 25FPS ruckeln würden, würden sie garnicht benutzt werden.
Peinliche Diskussion. Sehr peinlich.
(10.01.2010, 01:03 Uhr)

Jens Wagner: In diesem Forum sind wirklich nur Pixelzähker aktiv. Geht raus und macht Fotos.Und zeigt diese dann auch oder wollt Ihr nur diskutieren. Na denn viel Spa? beim Pixel und Rauschen zählen. Schon zu analogen Zeite galt: 75% der Ftograf und 25% die Technik. Back to the roots boys and girls an cool down. Macht einfach fotos.
(29.12.2009, 21:11 Uhr)

Hobbyfun: Nabend,

ich hab mich mal durch die Endlosdiskussion gequält und möchte ein Feedback eine Hobbyfotographen geben.

Die Rauschdiskussion finde ich erstaunlich.
Bis heute habe ich in den letzten Jahren nie eine Einstellung höher als 400ISO wählen müssen.
Und ich fotogrphiere extrem schnelle und kleine Gegenstände.
Insofern kann ich die Rauschdiskussion nicht nachvollziehen. Eine Vermutung die mich hier wie in diversen Foren erschleicht ist, dass händeringend nach möglichen Fehlern gesucht wird.

Leute geht raus, habt Spaß und nutzt die Zeit für schöne Fotos statt hier nach guter deutsche Art alles schlecht zu forschen.

Wenn das angebliche Rauschen der 7D stört, kauft eine 1er und gut. Die kostet mal schlank 3-4k€ mehr. Und dass sollte sie euch ja wert sein, wenn hier immer jenseits der 800ISO gearbeitet wird, gell ;-)
(20.12.2009, 00:34 Uhr)

Martin: @ Ingo Essler:

Du weisst hoffendlich das die 5D MKII weit über dem Kino typischen Freistellungsvermögen liegt.

Das kinotypische 35mm Format hat ca die grösse vom 1.6 Crop Sensor der 7D. (Mir ist klar das es ein paar Ausnahmen gibt)
Und nein ich bin kein 7D Fanboy ich Fotografiere mit einer 5D MKII.
(19.12.2009, 00:25 Uhr)

Holger: Könnt ihr nicht endlich mal mit deutschen Rechtschreib- und Grammatikregeln schreiben?! Danke! Allerdings: Falls Deutsch nicht Eure Muttersprache ist, sorry... ;-)
(05.12.2009, 04:45 Uhr)

Gerhard: Also ich habe die 7D meinem eigenen Praxistest unterzogen und eine Hochzeit fotografiert. Dabei habe ich in der Kirche auch einige Aufnahmen ohne Blitz bei ISO 800 u. 1600 gemacht und nachher die Bilder für das Brautpaar in der Größe 13 x 18 cm ausbelichten lassen und da war von Rauschen keine Spur mehr. Zugegeben, auf dem PC bei 100 % hat man leichtes Rauschen feststellen können, das war aber auf den ausbelichteten Bildern wie gesagt nicht mehr zu sehen. Im Labor kann man immer Unterschiede feststellen und sicher auch bei Ausschnittsvergrößerungen. Aber nach dem Hochzeitstest bin ich von der 7D überzeugt.
(01.12.2009, 02:36 Uhr)

Jan B.: Dichtigkeitstest = überflüssig (Akkufachabdichtungen sind eh unwichtig, eher die Knöpfe am oberen Gehäuse, insbesondere bei 50d wären wünschenswert)
eos 7d rauscht stärker als 50d in den relevanten iso-Bereichen (100-1600)
warum nicht eos 1d mk iiis getestet, die ohne s ist ja eher was Sportfotografen (10fps bei 10mp).
(28.11.2009, 21:02 Uhr)

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