Im Rahmen des EOS
7D-Reports untersuchen wir die Autofokusleistung der 7D/50D/5DII/1DIII im
Ai-Servobetrieb. Wir stellen hier vorab laufend Ergebnisse online.
Bitte beachten Sie,
dass die Fokusleistung nur statistisch anhand einer Vielzahl von Aufnahmen und
unterschiedlichen Motiven realistisch eingeschätzt werden kann. Wir werden
diesen Teil daher um weitere Ergebnisse laufend ergänzen.
Bitte schliessen
Sie
nicht auf die Gesamtleistung anhand weniger Aufnahmen; insofern wird durch spätere, hier veröffentlichte Ergebnisse wohlmöglich eine
andere Gesamtperformance für die jeweilige Kamera ausgewiesen !
1. Tag: Ai-Servo-Test
an Cross-Bikes
1.
Testtag:
Heute ist die EOS
7D und 50D im Fotorucksack. Mit dabei sind das
Canon 70-200mm/2,8 L IS USM und das
Canon 50mm/1,2 L USM. Zunächst stellen wir die EOS 7D in den Servomodus und
nutzen das zentrale AF-Feld (Einzelfeld AF). Die Autofokusparameter der
Individualfunktionen (CFn III 1 bis 4) stehen auf Standard-Preset. An der 50D
nutzen wir ebenfalls das zentrale AF-Feld, die Individualfunktionen für den AF
steht ebenfalls auf Standard (CFn III 1). Wir nutzen zunächst das Canon 70-200
bei 70mm und stellen an der EOS 7D ISO 6.400 ein. Damit erreichen wir meist
1/2000 Sek. bei Offenblende und stellen sicher, dass Bewegungsunschärfen
ausgeschlossen sind.
Wir erkennen dann,
dass ISO 3.200 ausreichend wäre und nutzen einen entsprechenden Wert an der EOS
50D, damit realisieren wir Zeiten zwischen 1/1250 und 1/1600 Sek.
Hinweis: die Bilder der EOS 7D sind etwas stärker gesättigt, da wir für
die RAW-Entwicklung eine frühe Betaversion (ACR 5.5) in Lightroom
verwenden, hier fehlt auch die Entrauschung, die bei der 50D (JPEG mit
Standardeinstellungen) durch High ISO Rauschunterdrückung "Standard"
kameraintern greift. Für die Schärfebeurteilung analysieren wir das
Gesamtbild und beziehen die genutzten AF-Feldmarkierungen ein, manchmal
kann das Urteil daher vom gezeigten 100%-Ausschnitt leicht abweichen.
Das Ergebnis überzeugt an der EOS 7D mit dem Canon 70-200mm: 8 scharfe
und ein halbscharfes Bild ergeben eine hervorragende Quote von 89% an
hochauflösenden Bildern. Die EOS 50D ist durchwachsen und erreicht nur
33% wirklich scharfe und 44% halbscharfe Aufnahmen. Mittelt man die Quote
und rechnet die Hälfte der halbscharfen Aufnahmen noch als verwertbar,
dann ergibt sich ein gewichtetes Mittel für die 7D von 94% und 56% für
die 50D.
Test mit dem Canon 50mm 1,2 L USM
Im zweiten
Testlauf nutzen wir das Canon 50mm/1,2 bei Offenblende. Jetzt sind sogar
ISO 800 machbar mit dem wir zwischen 1/1250 und 1/1600 Sek. an beiden
Kamera erzielen. An der EOS 7D nutzen wir weiterhin das zentrale AF-Feld,
stellen jedoch die AF-Feldausweitung ein, so dass 4 Hilfsfelder die
Fokussierung im Bedarfsfall unterstützen (nicht an der 50D verfügbar).
Die 7D unterliegt der EOS 50D. Zwar sind 50% der Aufnahmen scharf und
damit für die 7D kein so schlechtes Ergebnis; die 50D erreicht jedoch mit
83% eine deutlich bessere Quote. Gemittelt ergibt sich für die 7D am
50mm-Objektiv eine Quote von 67% und die 50D erzielt 88%.
Zwischenfazit
Beide Objektive zusammengerechnet erzielt die 7D eine gewichtete
Gesamtquote von 81% und die 50D 72% (scharfe Aufnahmen und die Hälfte der
halbscharfen addiert). Insoweit liegt die EOS 7D zunächst in Front.
Vielen Dank an dieser Stelle an die Biker-Crew: Alex, Christopher und
Jonathan !
So geht
es weiter:
Wir werden als nächstes alle 4 Kameras an funkgesteuerten Rallywagen mit
dem Canon 70-200/4,0 - Canon 70-200/2,8 L IS USM, Sigma 120 - 300mm/2,8
und Canon 300mm/2,8 L IS USM testen. Dann werden eine Menge mehr an
Statistikwerten zusammenkommen und mehr Bewertungssicherheit da sein.
Wir werden dann auch einzelne Motivfarben an Bewegtmotiven untersuchen
(neue iFCL-Belichtungsmessung der 7D !).
Leser-Feedback
Leserkommentare:
Derzeit sind hier 16 Kommentare vorhanden:
Stefan_tf: @Spiroo: siehe Vor- und Schlussbemerkung, dort wird deine Fragestellung doch bereits aufgegriffen. (07.10.2009, 21:17 Uhr)
Spiroo: Hallo Stefan,
bisher war ich gewohnt von dir gute Tests zu lesen.
Aber dieser Test ist absolut unterirdisch.
Statistisch ist der Test wertlos. Ich frage mich, was die Leute - die wir loben die 7d über alles - hier in dem Forum hierzu bewegt.
Vielleicht kommt noch ein guter Test zur 7d wie die vorhergehnend Tests.
Grüßle
Spiroo (07.10.2009, 21:13 Uhr)
Stefan_tf: Hallo Ilias: beim Test haben wir AF-Hilfsfelder iVm dem Canon 50mm/1,2 hinzugeschaltet. Also kein Hilfslicht !
Ansonsten bietet die 7D und 50D ein stroboskopartiges Autofokushilflicht mit geringer Reichweite, denke mal das nützt im Servomodus wenig (flackert ja nur kurz auf).
grüsse
Stefan (06.10.2009, 00:13 Uhr)
Ilias Kapatos: Hallo Stefan,
Herzlichen Dank für das Testen, bin gespannt auf die weiteren Tests vorallem gegen die 5DMkII und die 1D MKIII.
bei AL Fotografie ist die Frage ob Du dann die AF-Hilfslichter bei der 7D aktiviert lässt oder ob Du bei den Cams die kein Hilfslicht haben einen ST-E2 Transmitter oder ein Speedlite zur AF Unterstützung hinzunimmst. Ohne zubehör würde im AL AF-Test die 7D sowieso alle anderen EOS schlagen, was aber nicht bedeuten würde, dass die Kreuzsensoren an sich besser funktionieren. Ist Dir bekannt ob die Hilfslichter auch bei Tageslicht einen Vorteil bringen?
Besten Dank
Gruss Ilias (06.10.2009, 00:01 Uhr)
Tom Halsingland: Ich bin der Meinung, dass man die beiden Kameras auch wirklich gleich einstellen sollte, also nur das zentrale AF Feld, gleiche Rauschunterdrückung, gleiche ISO, gleiche Zeiten, usw. Nur dann sind vergleichende Aussagen einigermaßen möglich. Dazu kommt noch der Unterschied, dass die 7D mehr Aufnahmen je Sekunde möglich macht. Wenn ein gewisser Ausschuss vorhanden sein mag, so interessiert dem Actionfotograf vermutlich, wieviele gute Aufnahmen er in einem Zeitraum machen kann. Dahinein gehören auch die Anzahl möglicher RAW Aufnahmen im Zwischenpuffer, woraus sich hoffentlich prognostizieren lässt, wieviele gute Aufnahmen der Fotograf in einem Zeitraum machen kann. Auch der Begriff "gut" sollte definiert werden, denn halbscharfe Aufnahmen sind nicht für jeden Fotograf ausreichend.
\Tom (05.10.2009, 21:37 Uhr)
Dirk: Hallo Stefan,
erstmal ein riesen "Danke" für diesen schnellen ersten Test!
Eine Testgleichheit beider Kameras ist wohl bei dieser Art Schärfetest nicht wirklich möglich, zu viele Umstände wie zB. Haltung des Fahrers oder mittiges im Bild halten mit dem zentrale AF-Feld.
Diese Faktoren, die sich nach mehrmaligen Wiederholungen dieses speziellen Testes immer wieder ändern, würden wahrscheinlich immer neue Ergebnisse bringen.
Obwohl ich doch schon den Vorteil in der 7D sehe, ob sich dies bestätigt wird Dein nächster Test ja noch ans Tageslicht bringen!
In freudiger Erwartung grüßt Dirk (05.10.2009, 19:33 Uhr)
Das RAW-Format bietet gegenüber
JPEG-Aufnahmen zwei wesentliche Vorteile: es ermöglicht feiner
aufgelöste Details und ausgebrannte Lichter oder zu dunkle Bildpartien
können im RAW-Konvertierungsprogramm erheblich besser als im JPEG-Format
rekonstruiert werden.
Nachteile des Rohdatenformats: Es
ist idR 2,5x so speicherintensiv, verbraucht daher nicht nur mehr
Speicherplatz sondern auch mehr AKKU-Power, muss erst noch entwickelt
werden und im Serienbildmodus ist die unverzögerte Erstsequenz reduziert.
Was also tun? Empfehlenswert ist
eine flexible Handhabung. Nutzen Sie bei einmaligen Aufnahmesituationen
das RAW-Format und bei "Allerweltsmotiven" bzw. wiederholbaren Aufnahmen
das JPEG-Format !
Übrigens: Die Kameratests führen wir
auf Traumflieger.de im RAW-Format durch. Tests im JPEG-Format werden u.E.
den Kameras nicht gerecht und taugen nur als ergänzende Information
(testet Ihre bevorzugte Foto-Fachzeitschrift im RAW-Format ?).
Neben dem grossem Bildformat (JPEG-Large
oder RAW) bieten Canon DSLR kleine Formate (z.B. JPEG M oder S) oder
Videoformate mit geringerer Auflösung.
Doch wie werden sie erzeugt ? Oft wird
vermutet, dass Canon Pixel-Binning (to bin = gruppieren) nutzt.
Dabei wird die Ladung mehrerer Pixel zu einer einzigen zusammengefasst.
Dies würde jedoch Probleme beim Demosaiking (Entwicklung der Bildrohdaten)
bereiten, denn jedem Pixel ist ein RGB-Farbfilter (Stichwort
"Bayer-Pattern") vorgelagert, der beim Binning nicht mehr ausdifferenziert
würde.
Genausowenig nutzt Canon eine reduzierte
Sensorfläche für die kleineren Formate, denn hierdurch würden
unterschiedliche Bildwirkungen (z.B. höhere Schärfentiefe) resultieren.
Canon macht u.W. zwar keine konkrete Aussage, höchstwahrscheinlich werden
die kleinen Formate jedoch schlicht durch kamerainterne Rechenvorgänge
erzeugt (Interpolation).