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home - Fototechnik - Canon 20D Vergleichstest |
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Parameter Schärfe und Sättigung je +1 / Stativ / Fernauslöser / Belichtungskorrektur 0 EV / man. Weissabgl/ f 1,8 / Canon EF 50mm, 1,8 II |
Auch in praxisnahen Aufnahmesituationen zeigt sich die Überlegenheit der 20 D. Sehr deutlich wird dies in den hohen ISO-Stufen von 800 - 3.200, noch erkennbar bei einfarbigem Hintergrund mit ISO 400 (Mausklick für 100%-Ansicht). Bei ISO 100 und 200 sind die Unterschiede allerdings praktisch nicht vorhanden, so dass hier nur die oberen Stufen gezeigt werden:
Parameter Schärfe und Sättigung je +1 / Stativ / Belichtungskorr. 0 EV / automatischer Weissabgleich / Canon EF 70-200mm, L USM / Grössenangleichung für 20D bikubisch |
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Als Faustregel lässt sich festhalten, dass die EOS 20D ab ISO 400 den kleineren Vergleichsmodellen um eine Stufe überlegen ist. Wurde vorher an der 300D/10D mit ISO 400 fotografiert, so lässt sich ein vergleichbares Ergebnis jetzt fast mit ISO 800 an der 20 D erreichen. Bei noch höheren Werten ist der Unterschied im Bildrauschen gravierender, hier liegt die Differenz über einer ISO-Stufe.
Was mit ISO 800 oder ISO 400 an der 20 D möglich ist, ohne die Aufnahmen in der Bildbearbeitung zu entrauschen oder den Hintergrund weichzuzeichnen, zeigen rechts die Aufnahmen von Thomas Block (www.t-block.de) | EOS 20 D, EF 400 5.6 L, Stativ, Tarnzelt, Zwischenring 25 mm, F5,6 1/100, ISO 800 | EOS 20D, EF 400 5.6 L, Stativ, Tarnzelt, F 5.6 1/125, EV -0.3, ISO 400 |
Bei Langzeitaufnahmen treten durch den sogenannten Dunkelstrom Hotpixel auf. Dies sind kleine Farbpunkte wie sie z.B. auch bei TFT-Monitoren als Farbfehler bekannt sind und in geringem Umfang toleriert werden müssen.
Bei Nachtaufnahmen können sie ein Bild unangenehm verfälschen und einem Astrofoto zusätzliche Sterne verpassen.
Die 20D verfügt hier als neues Feature über die Möglichkeit, mittels Individualfunktion eine Rauschunterdrückung bei Aufnahmen >= 1 Sekunde dazuzuschalten. Der Hotpixelvergleich rechts zeigt die 20 D mit aktivierter Rauschunterdrückung und kann dadurch klare Vorteile gegenüber der 10D/300D verbuchen. Um die Unterschiede zu verdeutlichen, wurde hier ISO 1600 gewählt. In der Praxis bei niedrigeren Werten fallen die Unterschiede nicht mehr so stark ins Gewicht, wenngleich sie auch hier noch vorhanden sind.
Wird jedoch die Rauschunterdrückung deaktiviert, liegt die 10D/300D besser im Rennen wie nachfolgende linke Testaufnahme belegt. Gleichzeit wurde hier untersucht, wie gross der Schärfeverlust durch die Rauschminderungsfunktion ausfällt:
Wie am 100%-JPEG-Auschnitt des Briefmarkenmotivs zu erkennen, wirkt sich die Rauschunterdrückung kaum negativ auf die Abbildungsschärfe aus - es empfiehlt sich also, sie bei Langzeitaufnahmen insbesondere vom Nachthimmel zu aktivieren, um Hotpixel wirksam zu unterdrücken. Ein Nachteil muss jedoch in Kauf genommen werden: die Rauschunterdrückung der 20D arbeitet sehr langsam und wird durch ein "busy" im Display angezeigt. Nach jeder Aufnahme sind einige Sekunden (teilweise über eine Minute) an Wartezeit einzukalkulieren und falls die CF-Card hier vorschnell aus dem Gehäuse genommen wird, verliert man das Foto. Ingesamt wird dadurch der Vorteil der geringeren Hotpixel wieder gemindert.
Knapp 1,9 Mio mehr Pixel bringt der CMOS-Sensor der 20 D auf der Bildfläche bei voller Auflösung gegenüber den 6,3 Mio Bildpixeln der 10D/300D unter. Was nominell mit einem Plus von 30% recht viel klingt bringt dem Bild jedoch nur einen Vergrösserungsfaktor, der einer Brennweite von +15% entspricht. 300mm wirken von der Abbildungsgrösse (nicht Bildwinkel, der bleibt gleich) an der 20 D nicht etwa wie 390mm sondern ergeben einen Grössenzuwachs, der einer 345mm-Brennweite an der 10D/300D entspricht. Der Grund für die Halbierung liegt in der flächigen Ausdehnung, bei der je ein Pixel für die Länge und Breite "verbraucht" werden.
Vergleich der Abbildungsgrössenverhältnisse |
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im Block betrachtet erzielt die 20D einen recht deutlichen Flächen-zuwachs |
auf die Aussenfläche verteilt, wird daraus jedoch nur der schmale, hellgrüne Rahmen |
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der Zuwachs hält sich in Grenzen: die Libelle wirkt an der EOS 20D nur geringfügig grösser |
weiter zum 3. Teil: Hochgeschwindigkeit
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Wozu eigentlich das RAW-Format ? Das RAW-Format bietet gegenüber JPEG-Aufnahmen zwei wesentliche Vorteile: es ermöglicht feiner aufgelöste Details und ausgebrannte Lichter oder zu dunkle Bildpartien können im RAW-Konvertierungsprogramm erheblich besser als im JPEG-Format rekonstruiert werden.
Nachteile des Rohdatenformats: Es ist idR 2,5x so speicherintensiv, verbraucht daher nicht nur mehr Speicherplatz sondern auch mehr AKKU-Power, muss erst noch entwickelt werden und im Serienbildmodus ist die unverzögerte Erstsequenz reduziert. Was also tun? Empfehlenswert ist eine flexible Handhabung. Nutzen Sie bei einmaligen Aufnahmesituationen das RAW-Format und bei "Allerweltsmotiven" bzw. wiederholbaren Aufnahmen das JPEG-Format ! Übrigens: Die Kameratests führen wir auf Traumflieger.de im RAW-Format durch. Tests im JPEG-Format werden u.E. den Kameras nicht gerecht und taugen nur als ergänzende Information (testet Ihre bevorzugte Foto-Fachzeitschrift im RAW-Format ?). |
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wie erzeugt Canon die kleineren Bildformate ? Neben dem grossem Bildformat (JPEG-Large oder RAW) bieten Canon DSLR kleine Formate (z.B. JPEG M oder S) oder Videoformate mit geringerer Auflösung. Doch wie werden sie erzeugt ? Oft wird vermutet, dass Canon Pixel-Binning (to bin = gruppieren) nutzt. Dabei wird die Ladung mehrerer Pixel zu einer einzigen zusammengefasst. Dies würde jedoch Probleme beim Demosaiking (Entwicklung der Bildrohdaten) bereiten, denn jedem Pixel ist ein RGB-Farbfilter (Stichwort "Bayer-Pattern") vorgelagert, der beim Binning nicht mehr ausdifferenziert würde. Genausowenig nutzt Canon eine reduzierte Sensorfläche für die kleineren Formate, denn hierdurch würden unterschiedliche Bildwirkungen (z.B. höhere Schärfentiefe) resultieren. Canon macht u.W. zwar keine konkrete Aussage, höchstwahrscheinlich werden die kleinen Formate jedoch schlicht durch kamerainterne Rechenvorgänge erzeugt (Interpolation). |
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